Schicksalhafte Begegnung Kapitel 14

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 14




Der Abend schleppte sich so dahin. Es waren wirklich viele Wraith zu diesem Treffen oder Fest gekommen, das so seltsam war. Arthur und Merlin hatten sich etwas unter die Leute gemischt; Merlin immer stets hinter dem Wraith, die Augen unterwürfig zu Boden. Doch öfter sah er etwas hoch und sich die Gegend an. Sie hatten Getränke für die Gäste und auch Speisen. Wraith konnten ganz normal essen und trinken, doch es war mehr aus Spaß und Freude. Aber nicht nahrhaft für ihren Körper. Das heißt, sie würden letztendlich verhungern, wenn sie sich normal ernährten.

Arthur, der sich mit einem anderen Wraith unterhielt, sah gerade zu Merlin, der sich verspannte. Sofort sondierte der Arthur die Gegend und da war er. Der Gastgeber und ihr Ziel. Der Wraith mit dem Spinnenweben Tattoo ging durch die Reihen, nickte hier und da den anderen zu oder grinste ein boshaftes Lächeln. Er war groß und schlank wie alle Wraith, hatte sein langes, weißes Haar zum Teil zurück gebunden; es fiel ihm weich über den Rücken und wirkte sehr gepflegt. Im Gegensatz zu einem gewissen Wraith, der nicht wusste, was ein Kamm war.

Er hatte zwei Anbeter an einer goldenen Kette, die sich hinter ihm bewegten. Sie waren beide männlich und blond. Merlin konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob sie beide vollkommen menschlich waren oder zu einer Rasse gehörten, die eindeutige Merkmale hatten. War auch nicht wichtig. Beide die Augen gesenkt und total unterwürfig. Merlin fand den Wraith widerlich. Er verströmte Arroganz und Bösartigkeit, wirkte überheblich und boshaft, wenn er die Gäste anlächelte. Genauso wie er auch war und er griff heimlich zu dem Dolch, den er unter der Kleidung versteckt hatte, nur um sich zu vergewissern, das er bewaffnet war. Arthur schüttelte leicht den Kopf.

Merlin runzelte einen Moment verwirrt die Stirn. Warum schüttelte er den Kopf?

Dachte er wirklich, Merlin würde ihn hier unter all den Wraith abstechen? Da könnte er sich danach ja gleich eine Kugel durch den Kopf jagen. Er wollte nicht unbedingt bei diesem Auftrag draufgehen, wenn es eine Chance gab, wegzukommen. Würde er ihn hier töten, dann wären Arthur und er auch so gut wie tot. Merlin war ja nicht blöd und er war ein Auftragskiller. Er tötete stets schnell, effizient und ohne Zeugen. Arthur kam langsam auf Merlin zu, nachdem er sich von dem anderen Wraith verabschiedet hatte. Was hatte er vor? Der Grund wusste Merlin, als er die Stimme hinter sich hörte.

„Na sieh mal an. Ich bin wirklich überrascht", sagte der Spinnentattoo Wraith und blieb vor Arthur stehen „Mit so etwas wie dir hatte ich nicht gerechnet."

Er musterte Merlin, dem Arthur jetzt wieder die Hand in den Nacken legte. Ein Zeichen für andere, das Merlin ihm gehörte. Der Wraith mit den seltenen Augen schaute den feindlichen Wraith so arrogant an, wie es seine Art war. Er senkte nicht den Blick wie Merlin, sondern sah den Wraith fast herausfordernd an. Er legte leicht den Kopf schief und hörte, was der Wraith mit dem Spinnen Tattoo sagte.

„Night Clan. Nicht wahr? Und auch noch ein außergewöhnlicher Vertreter seines Clans. Diese Augen...Sehr selten", sagte er und kam näher, musterte Arthur mit seinen gelben Raubtieraugen.

Arthur neigte leicht den Kopf. Es sollte dem Wraith zeigen, das er dankbar für seine Beachtung war. Merlin wusste, das Arthur nur dankbar war, ihn endlich zu haben. Das er Arthur angesprochen hatte und wohl offenkundiges Interesse zeigte, erregte Aufmerksamkeit und die anderen kamen näher und folgten dem Gespräch.

„Aber...", sprach der feindliche Wraith weiter „Ich wundert mich doch wirklich. Night Clan Wraith nehmen sich in der Regel keine Anbeter; zumindest nicht diejenigen, die in der Rangfolge ziemlich hoch stehen. Und was diese Augen angeht, ist das nicht zu übersehen. Wirklich faszinierend; ich dachte nicht, das ich jemals jemanden treffe, der solche Augen hat. Und der dann auf meine kleine Zusammenkunft kommt...Mit einem Anbeter. Interessant."

Er musterte jetzt ausgiebig Merlin mit unverhohltem Interesse und...Neugier. Aber auch ziemlich arrogant und ließ Merlin spüren, das er in seinen Augen ein Nichts war.

„Was ist an ihm, das du ihn als deinen Anbeter erwählt hast? Was ist so besonders an ihm?"

Er drehte den Kopf und zog an der Kette seiner beiden Anbeter, die näher kamen. Merlin sah in ihre Augen; es waren leere Augen, nicht wirklich lebendig. Die beiden Männer wurden gebrochen; das sah auch Arthur.

„Sieh dir meine beiden an. Sie sind ein grandioses Beispiel an Dienen und Ergebenheit", sagte er zu Arthur nicht ohne Stolz „Niemand kann sagen, das er seine Anbeter so gut konditioniert hat wie ich. Und wenn, dann soll er es beweisen."

Doch der Wraith mit den blauen Augen schüttelte den Kopf.

„Der Meinung bin ich nicht, wenn du gestattest. Sie zu brechen ist keine Kunst. Aber sie auseinandernehmen und nach meinen Wünschen zusammensetzen, erfordert sehr viel Feingefühl. Ich möchte keine lebende Statuen haben, sondern etwas Besonderes", sagte Arthur und Merlin sah unentwegt zu Boden. Er war zu sehr im Fadenkreuz des feindlichen Wraith, um hochzusehen.

Das selbstsichere Lächeln des Wraiths verschwand und er sah Arthur jetzt wirklich zornig an. Kritik konnte er anscheinend nicht gut handhaben. Schließlich standen eine Menge Wraith um sie herum und Arthur hatte ihn gerade etwas belehrt. Das schien eine Lieblingsbeschäftigung von ihm zu sein, andere zu belehren. Merlin hasste das an ihm und das er den Spinnen Wraith jetzt sauer machte. Das musste nicht sein. Wie war noch seine Devise? Ah ja...Nur nicht auffallen. Hat ja super geklappt, dachte Merlin, als er untertänigst zu Boden sah.

Arthur strich ihm durch sein Haar und sagte.

„Nicht wahr, mein Liebling?"

„Ja, Herr." Gott, er hasste es, das zu sagen.

Der Wraith mit dem Spinnentattoo schenkte Arthur ein boshaftes Lächeln.

„Ist er gut? Ich meine...Ist er in allen Dingen gut? Gehorsam und zu Diensten?"

„Ja und jederzeit. Er ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Und so gehorsam, das ich keine Kette brauche. Er folgt mir immer sehr ergeben, so wie er mit allem ist."

Und wieder kritisierte er diesen Wraith, zeigte seine Überlegenheit und sagte ihm, was er von seinem Auftritt und von seinen ach so tollen Anbeter hielt. Zwar zwischen den Zeilen, doch man sah dem Wraith an, das er Arthur sehr gut verstand, auch was er nicht aussprach. Er machte einen ziemlich angepissten Eindruck, obwohl er ein falsches Lächeln auf den Lippen hatte. Doch seine Augen sprühten vor Zorn.

Verflucht. Auf was wollte Arthur hinaus? Ihn noch mehr sauer machen, als er schon war? Zum Teufel...Merlin fiel jetzt auf, das sie eigentlich gar keine Strategie hatten; null Plan. Auf das Schiff gehen und ihn meucheln; ja. Aber wie es ablaufen sollte, war Merlin nicht klar. Er hatte immer eine Strategie; einen Plan, wenn er einen Auftrag hatte, eine Zielperson zu eliminieren. Das kam davon, das der verdammte Wraith ihm nie sagte, was Sache war. Und was hatte er jetzt vor? Den feindlichen Wraith ärgern, bis er ausflippt? Toller Plan.

„Wenn das so ist...", sagte der Wraith und starrte Merlin so durchdringend an, das er das fast körperlich spürte.

Sein durchdringender Blick war unangenehm. Und so grausam, wie er die Welten und Lebewesen, die dort lebten, tötete...So grausam schien er auch zu seinen Anbeter zu sein oder zu seiner Besatzung. Merlin war definitiv der Meinung, das er schon zu lange gelebt hatte. Doch sie würden Probleme bekommen; der Wraith schien auf Merlin ein Auge geworfen zu haben. Und Arthur war auffällig mit seinen schönen, seltenen Augen. Aufmerksamkeit war das Letzte, was sie wollten. Doch sein verfluchter „Herr in Anführungszeichen „ musste ihn ja auch noch reizen, indem er ihm durch die Blume sagte, das seine Anbeter und er scheiße sind.

„Ich bin versucht, das zu testen. Wärst du bereit..." begann der feindliche Wraith.

Auch das noch. Anscheinend wollte er Merlin eintauschen oder...Was? Testen? In was testen? Merlin ahnte Fürchterliches und er dachte an Riu, der sagte, das sie Regeln hatten. Merlin wusste, das diese sich darauf bezogen, keine intime Dinge zu erzählen, was Anbeter mit ihren Herrn hatten. Das hieße, das...Testen...Nein, er wollte das nicht zu Ende denken, denn der Gedanke war widerlich.

Merlin sah seinen Herrn kurz an, dem er gerne den Hals umdrehen wollte. Er stand arrogant mit erhobenen Kopf vor dem Spinnen Tattoo Wraith und sah ihn so an, wie dieser seine Anbeter ansah...Als wären sie nichts wert. Seine verfluchte Arroganz könnte sie den Plan kosten, wenn sie auch keinen hatten und ihrer beider Leben. Merlin war gespannt, wie das enden würde. Wahrscheinlich in einem Blutbad; zumindest war die Aussicht, lebend wegzukommen gerade ins Bodenlose gefallen. Super.

„Nein", sagte Arthur bestimmt „Ich bin nicht interessiert."

Der Wraith mit dem Spinnentattoo kam näher; seine Stimme jetzt nicht mehr schmeichelnd, sondern schneidend und drohend. Jetzt ließ er seine Maske fallen und zeigte seine Bösartigkeit.

„Doch das hier ist mein Schiff und ich bin der Commander. Das heißt, das jeder der an Bord ist, sich mir fügen muss. Das musste dir doch klar gewesen sein, als du mein Schiff betreten hast", er grinste wieder sein boshaftes Lächeln, gepaart mit Schadensfreude „Natürlich weißt du das...Night Clan. Und deshalb wirst du deinen Anbeter zu meinen Räumen schicken, damit ich sehen kann, was an ihm so besonders ist. Ich werde dir das vergelten; sollte ich ihn verletzen oder wenn ich ihn behalten sollte, weil er so gut ist, wie du sagst. Aber zuvor will ich wissen, was ich mit ihm anstellen kann. Du weißt...Night Clan, das es genau so ablaufen wird."

Verdammt. Jetzt wurde es wirklich brenzelig. Damit hatte Merlin nicht gerechnet, auch nicht Arthur, so wie er den feindlichen Wraith jetzt ansah. Nun war auch Merlin ins Rampenlicht gerückt und dieser widerliche Wraith wollte ihn haben. Allein schon, weil ein Wraith vom Night Clan sich sehr für ihn interessierte, was wohl etwas außergewöhnlich war. Wieso hatte Arthur das nicht gewusst? Oder er wusste es und ließ es darauf ankommen. Wie auch immer; jetzt hatten sie wirklich schlechte Karten.

War das Arthurs Absicht gewesen oder seine verfluchte Arroganz, das sie nun in dieser Lage waren? Und Merlin wusste aber auch, das Arthur nicht zulassen würde, das dieser Wraith Hand an ihn legte und die Sache nicht gut ausgehen würde. Also war die Aussicht, das es in einem Blutbad endet, immer wahrscheinlicher. Arthur schaute ihn wirklich feindselig an und Merlin war sich sicher; er würde ihm Merlin nie geben. Das bestätigte sich, als er langsam die Hand von Merlins Kopf nahm, die immer noch dort geruht hatte und der Mensch wusste...Jetzt ging es gleich los und er wappnete sich. Doch als Arthur auf den Spinnen Wraith zuging, um sich der Konfrontation zu stellen; krachte es und das Schiff bebte. Dann wieder und wieder. Unruhe kam auf und irgendjemand schrie.

„Wir werden angegriffen."

Es entstand Tumult; jeder versuchte jetzt zu verschwinden. Das Chaos war perfekt. Es krachte wieder. Der Commander dieses Schiffes riss seine beiden Anbeter hinter sich her, als er den Raum mit großen Schritten verließ. Wahrscheinlich, um zu sehen was los war. Schließlich war es sein Schiff.

„Sind das deine Leute, Arthur?", rief Merlin in das Chaos „Die dieses Schiff angreifen?"

Vielleicht war deshalb Arthur so auf Konfrontation mit dem Wraith aus, um Zeit zu schinden. Wahrscheinlich hatte er einen Plan; nur mit dem Unterschied, das Merlin nicht eingeweiht war. Das würde er später klären, wenn sie überlebten. Wenn. Doch Arthurs Antwort überzeugte Merlin davon, das er auch nicht wusste, was los war.

„Nein. Aber wir müssen ihm folgen und ihn töten. Nach den Einschlägen zufolge, sind es zwei Schiffe, die dieses Schiff angreifen und sie meinen es verdammt ernst. Er hat überall Feinde und diese beiden haben ihn letztendlich aufgespürt. Sie werden das Basisschiff zerstören, doch...Wir müssen ihn umlegen, bevor wir verschwinden", sagte Arthur, während sie hinter dem Wraith her waren „Ich will ganz sicher sein, das er nicht entkommen kann. Er könnte mit einem Jäger verschwinden. Das hier wird nicht gut ausgehen; dieses Schiff wird zerstört und wir müssen, bevor es explodiert, von dem Schiff runter sein. Und er wird es auch tun; solche wie er, versuchen sich selbst zu retten."

„Ja. Doch heute wird ihm das nicht gelingen. Du hast recht; wir müssen ihn töten, bevor wir verschwinden", sagte Merlin grimmig, während sie hinter dem Wraith her waren „Ich werde ihn umlegen; das habe ich einigen Leuten versprochen. Und ich halte meine Versprechen."

Wraith kamen ihnen entgegen, auch Drohnen. Teilweise auch Anbeter, die orientierungslos herumliefen, ohne ihre Herren. Das Schiff bebte, an manchen Stellen sah man Feuer und Rauch. Es roch nach verbranntem Fleisch, was wohl von dem Organischen kam. Niemand achtete auf sie oder den Spinnen Wraith, der vor ihnen lief, mit Ziel zur Brücke. Er durfte sie nicht erreichen. An der nächsten Kreuzung schlossen sie auf und Merlin rief.

„Hey...Arschloch. Bleib stehen oder bist du zu feige, dich mir zu stellen?"

Er blieb abrupt stehen, drehte sich um und sah die beiden mit einem bösen Grinsen an. Anscheinend war er noch eitel und stolz und ließ sich nicht beleidigen. Merlin wusste, das sie Beleidigungen nicht kannten und dementsprechend darauf reagierten, denn die meisten kuschten vor ihnen. Seine beiden Anbeter sahen Merlin an und durch ihn hindurch. Sie waren nicht mehr sie selbst und verloren.

„Night Clan...Und Anbeter, der anscheinend nicht wirklich untergeben ist", sagte er und starrte auf den Dolch, den Merlin nun in der Hand hatte.

Er ließ die beiden Anbeter los, die weiterhin wie Statuen da standen. Er grinste boshaft.

„Du willst mich töten...Mensch? Nur zu. Ich werde mich an dir nähren, bevor ich das Schiff verlasse. Es wird nicht lange dauern und eine Mahlzeit ist mir immer willkommen."

Aha...Also nicht die Brücke. Er wollte verschwinden und sein Schiff mit Mannschaft sich selbst überlassen. Das war so typisch für diesen Bastard. Arthur hatte recht; solche wie er würden erst sich selbst retten. Doch daraus würde nichts werden. Arthur blieb etwas außen vor, wartete ab. Er wollte Merlin den Vortritt lassen und eingreifen, wenn der Mensch in Gefahr wäre. Es war Merlins Auftrag, obwohl er den Wraith auch tot sehen wollte.

„Dazu wird es nicht kommen", sagte Merlin grimmig und schleuderte den Dolch.

Er blieb in der Brust des Wraith stecken, der knurrte und auf Merlin zu kam. Merlin wusste, das er nicht so leicht zu töten war und zog jetzt seine Pistole und schoss auf ihn. Doch noch immer kam er auf Merlin zu, der jetzt bis zur Wand zurückwich. Der Wraith mit dem Spinnentattoo kam knurrend auf ihn zu, die Futterhand erhoben, um sie in Merlins Brust zu schlagen. Wenn er das tat, würde er wieder heilen und Merlin sterben. Doch bevor es dazu kam, riss Arthur ihn herum, schleuderte ihn zur Wand und schlug seine Hand in die Brust des Wraith.

Dieser schrie auf und knurrte, als Arthur ihm seine Lebenskraft entzog und er sich langsam veränderte. Da er schon sehr verletzt war, ließ Arthur von ihm ab, bevor er starb. Noch immer lebte er, war aber sehr schwach und rutschte jetzt die Wand entlang, saß auf dem Boden. Er keuchte und sah Merlin feindselig an, als er auf ihn zu kam. Er riss grob den Dolch aus seiner Brust und schlitzte ihm eiskalt ohne zu zögern mit der blutigen Klinge die Kehle auf. Blut spritzte und er röchelte, als er endlich starb. Merlin richtete sich keuchend auf und sah zu Arthur; in seinem Gesicht das Blut des Wraith, was ihn nicht weiter störte. Er war auch das, was er war...Ein Killer.

„Das war Teamarbeit. Danke für deine Hilfe. Warum seid ihr nur so verflucht zäh zu sterben?", sagte er etwas vorwurfsvoll und sah zu dem Wraith am Boden, dessen Blut überall war „ Der Scheißkerl wäre erledigt. Mission erfüllt."

„Noch nicht ganz. Wir müssen von dem Schiff runter. Es wird explodieren.", sagte Arthur und zog Merlin weiter „Dann ist die Mission erfüllt; mit gutem Abschluss, denn wir leben noch"

Er sah zu den beiden Männer, die völlig teilnahmslos da standen und Arthur sagte.

„Vergiss sie; sie sind schon lange tot. Wir müssen in die Jäger Bucht zu einem Schiff. Und wir haben nicht viel Zeit. Zumal die anderen die gleiche Idee haben. Weg von diesem Schiff, dessen Tage gezählt sind."

Merlin nickte und sie rannten durch das Schiff. Noch immer wurde es von Einschlägen erschüttert und nun klang ein Alarm. Merlin sah zu Arthur, der genau wusste, wohin er laufen musste und Merlin sich hoffnungslos verlaufen würde, wäre er allein.

„Der Alarm besagt, das dieses Schiff bald verloren ist", rief Arthur „Anscheinend haben sie den Antrieb getroffen, so das es nicht in den Hyperraum fliehen kann. Jetzt heißt es, das Schiff zu verlassen, wenn es noch möglich sein sollte. Beeilen wir uns", rief Arthur über den Krach und legte an Tempo zu; Merlin folgte ihm.

Und dann waren sie an der Jäger Bucht. Dort war eine Menge Aufruhr. Alle wollten runter von dem Schiff und jeder war sich selbst der Nächste. Viele Wraith hatten ihre Anbeter einfach zurück gelassen und waren nur bestrebt, vom Schiff zu kommen. Wie alle Lebewesen, waren sie sich die Nächsten, wenn es ums Überleben ging.

Außer Arthur; er war sehr bestrebt, Merlin in Sicherheit zu bringen und im Moment war der Mensch wirklich froh, das der Wraith einen Narren an ihm gefressen hatte. Allein wäre er wohl nicht weit gekommen und überleben wollte Merlin auch. Arthur zog ihn durch ein paar Leute durch und steuerte einen der Gleiter an. Als sie fast dort waren, sprang einer der Drohnen vor sie und Arthur zog eine Pistole und schoss. Die Drohne brach zusammen und sie sprangen in den Gleiter. Arthur setzte sich auf den Stuhl und schloss den Gleiter. Merlin, der hinter ihm saß, fragte nun.

„Woher hast du diese Waffe?"

„Da ich keine Waffen mitnehmen durfte, musste ich improvisieren", antwortete er sachlich und ruhig.

Mehr sagte er nicht und steuerte aus der Jäger Bucht heraus ins All. War auch jetzt nicht wichtig. Wichtig war, das sie in einem Gleiter saßen und aus dem Schiff kamen. Merlin bewunderte ihn für seine Ruhe, die er auch jetzt an den Tag legte. Die anderen waren hektisch und hatten Panik; waren sich nicht wirklich sicher, was sie tun wollten. Arthurs Handlungen waren ruhig und besonnen und jeder Handgriff saß. Er war wirklich etwas Besonderes.

Merlin setzte sich hinter ihn und gestattete sich, einen Moment die Augen zu schließen und sich mit den Händen durch das Gesicht zu fahren. Sie waren draußen; der Wraith tot und wohl bald in Sicherheit, was er zum größten Teil Arthur zu verdanken hatte. Das gab er neidlos zu; ohne den Wraith hätte er schlechte Karten gehabt, angefangen damit, das er den Gleiter nicht fliegen könnte und so einiges mehr.

Jetzt im All, sahen sie das Ausmaß des Ganzen. Zwei Wraith Basisschiffe feuerten auf das Schiff des Spinnen Wraith, der leider nicht mehr unter den Lebenden weilte. Jäger schwirrten herum, explodierten und schossen. Das reine Chaos, hier irgendwo im All. Arthur manövrierte den Gleiter geschickt durch das Durcheinander, um von dem Schiff wegzukommen, das gleich explodieren würde.

Als es kurz darauf geschah und das Schiff den Todesstoß bekam, waren sie immer noch bestrebt Abstand zu bekommen .Doch sie waren noch nicht weit genug entfernt. Es krachte, als etwas den Gleiter traf und er fing an zu trudeln. Entweder hatte jemand auf sie geschossen oder ein Teil des explodierenden Schiffes hatte sie getroffen. Die beiden Wraith Basisschiffe waren weg, wahrscheinlich in den Hyperraum gesprungen, kurz bevor das Schiff explodierte.

„Etwas hat den Antrieb getroffen", sagte Arthur und versuchte das Schiff unter Kontrolle zu bringen „Wahrscheinlich Trümmer des Schiffes. Ich werde...Besser gesagt, ich muss auf diesem Planeten landen", sprach er weiter, während er auf etwas auf dem Display zeigte „Der Schaden ist ziemlich groß."

„Vielleicht haben sie auf uns geschossen", meinte Merlin, doch Arthur schüttelte den Kopf.

„Nein, ein Schuss hätte sich anders angefühlt. Irgendetwas Großes hat den Antrieb getroffen", sagte er „Der Planet hat eine lebensfähige Atmosphäre. Wir haben keine Wahl. Andernfalls werden wir im All treiben und irgendwann würde uns die Luft ausgehen. Ich weiß nicht, wo wir hier sind; die Sensoren scheinen auch etwas abbekommen zu haben. Es wäre fraglich, ob uns jemand finden würde, bevor die Luft knapp würde. Ich denke, das wir bessere Chancen auf dem Planeten haben, wo immer das sein mag. Fertig machen für Notlandung und Aufschlag."

Merlin nickte nur und setzte sich nach hinten und zog den Gurt zu. Arthur hatte recht; die logische Alternative war, diesen Planeten anzusteuern.Verfluchte Scheiße. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt. Irgendwo im Nichts mussten sie auf einem unbekannten Planeten notlanden.

„Ist er bewohnt?", wollte Merlin wissen. Er musste schreien, weil der Gleiter jetzt rappelte und klapperte, als würde er gleich auseinanderfallen „Hat er ein Stargate?"

Arthur schüttelte den Kopf.

„Keine humane Lebenszeichen und keine Energie messbar. Die Sensoren sind ausgefallen; wahrscheinlich wurden sie auch getroffen. Oder es ist einer der vielen unbewohnten Planeten. Die Pegasus Galaxie ist nicht sehr dicht besiedelt, deshalb auch die Spannungen zwischen den Wraith".

Arthur ließ den Gleiter, der rappelte und sich schwer lenken ließ, nach vorne neigen und begann mit der Notlandung. Viel länger könnten sie nicht im All bleiben; der Gleiter war sehr angeschlagen.

„Wir gehen runter", sagte der Wraith.

Sie tauchten in die Atmosphäre ein und steuerten ziemlich schnell auf den Boden zu. Der Gleiter surrte, schüttelte sich und hatte Aussetzer. Arthur versuchte die Geschwindigkeit zu verringern und ihn gerade zu halten, was nicht leicht war. Er wurde etwas langsamer, als sie über Wald flogen und dann auf eine Lichtung zusteuerten, als er auf dem Boden aufprallte. Wieder hochflog und wieder auf den Boden knallte. Merlin hielt sich krampfhaft fest, doch irgendetwas traf ihn am Kopf und er verlor das Bewusstsein. Der Gleiter zerbrach an der Hinterfront und schlitterte über die Lichtung, bis er endlich zum Stillstand kam. Rauch stieg von ihm auf.




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Merlin wachte langsam auf. Er öffnete seine Augen und war einen Moment orientierungslos. Dazu kam, das er furchtbare Kopfschmerzen hatte und er griff sich an die Stirn. Dort fühlte er Blut, teilweise getrocknet. Jetzt erst bemerkte er, das er im Freien lag. Und er erinnerte sich wieder, was passiert war. Sie waren abgestürzt, als sie das Basisschiff verlassen hatten. Irgendetwas hatte ihren Gleiter getroffen oder jemand schoss auf sie. Egal; Tatsache war; sie waren abgeschmiert. Zumindest hatten sie diesen Wraith erwischt. War er aus dem Gleiter geschleudert worden oder hatte ihn Arthur ins Freie getragen?

Wraith? Arthur?

Merlin richtete sich auf, verzog das Gesicht, weil der Schmerz in seinem Kopf schlimmer wurde und sah zu dem Totalschaden, der einmal ein Wraith Gleiter gewesen war. Er war in zwei Teile zerbrochen; ein Teil, wahrscheinlich der hintere Teil lag etwas weiter weg. Aber wo war Arthur? Er wollte sich gerade mit Mühe aufrappeln, denn er fühlte sich immer noch etwas schwach, als der Wraith aus dem Gleiter kroch und etwas in der Hand hatte. Gott sei Dank. Er lebte. Merlin registrierte, das er es wirklich schlimm finden würde, wenn er tot wäre. Okay...Soweit zu seinem Widerstand. Und jetzt war er auch noch mit ihm auf einem unbekannten Planeten mit unbekannten Koordinaten abgestürzt; irgendwo im All. Super. Arthur kam auf ihn zu.

„Wie geht es dir? Ich habe dich ins Freie gebracht und du bist verletzt. Du hast eine Wunde am Kopf. Lass mich mal sehen."

Er wirkte besorgt. Merlin winkte ab.

„Es geht schon; zumindest lebe ich noch. Ein bisschen Blut und mörderische Kopfschmerzen bringen mich nicht gleich um. So empfindlich bin ich auch nicht."

„Das sagte ich auch nicht", antwortete Arthur „Du kannst schon einiges einstecken; das weiß ich nur zu gut. Ich habe leider keine Medizinbox an Bord dieses Gleiters, weil solch kleine Wunden bei uns sofort heilen. Aber...", er sah sich die Verletzung an und Merlin sagte unwirsch, denn er wollte nicht schwach wirken.

„Gott, das ist nicht schlimm. Nicht schlimmer als ein Loch im Kopf, das ich als Kind öfter hatte", als er die Wunde selbst untersuchte „Wird schon noch heilen. Lass es gut sein."

„Wie du meinst", sagte Arthur und stand auf „ Ich war noch mal in dem Gleiter und habe die Notausrüstung geholt. Standard in diesen Gleiter."

„Und was verstehen Wraith unter Standard Notausrüstung?"

„Ein Zelt, Decken und...Andere Dinge, wie zum Beispiel um ein Feuer zu machen. Ich muss gestehen, das ich so etwas noch nie brauchte."

Merlin musterte ihn.

„Bist du verletzt?"

„Ich habe mir den Arm gebrochen und andere Wunden, was allerdings schon verheilt ist. Ich könnte deine Wunde mit der Gabe des Lebens heilen", sagte Arthur und hob seine Futterhand, die Merlin wegschlug.

„Nein. Spare dir deine Kräfte. Wir wissen nicht, wie lange wir hier festsitzen", sagte er und stand etwas schwankend auf, schaute sich um. Langsam verschwand der Schwindel, er sollte sich nur nicht hektisch bewegen.

Außer dieser Lichtung sah er nur Wald. Er sah zu dem blauen Himmel; es schien später Nachmittag zu sein und es war nicht gerade warm, aber angenehm. Und er saß hier mit einem Wraith fest und so wie das aussah, war dieser Planet wahrscheinlich unbewohnt. Was im Klartext hieß...Er war das einzige Lebewesen hier und allein mit einem Wraith, der irgendwann sehr hungrig wurde. Er beobachtete Arthur in Gedanken, der die Ausrüstung untersuchte und ihn jetzt ansah.

„Ich weiß, was du denkst", sagte er „Du bist hier allein mit einem Wraith und wahrscheinlich das einzige Lebewesen auf dem Planeten. Und du denkst, das ich irgendwann so hungrig bin, das ich mich an dir nähre. Ich habe mich an dem Wraith genährt, wie du weißt. So schnell werde ich mich nicht wieder nähren müssen."

„Ja. Aber einen Teil deiner Kraft hast du zum Heilen verwendet", antwortete Merlin.

„Keine Sorge. So schnell werde ich nicht hungrig und wenn doch; werde ich dich nicht anrühren. Niemals. Ich respektiere dein Leben."

„Aber nicht mehr als dein Eigens. Oder?"

Arthur warf ihm einen Blick zu.

„Anstatt mit mir zu diskutieren über Dinge, die jetzt nicht wichtig sind, solltest du mir helfen, die Notausrüstung zusammenzupacken", Arthur sah nach oben „Es wird bald dunkel. Wir müssen ein Lager errichten, aber vorzugsweise nicht dort, wo der Gleiter abgestürzt ist. Sollten doch Lebewesen diesen Planeten bevölkern, haben sie...Erstens, den Absturz bemerkt und...Zweitens, wissen wir nicht, ob sie feindlich sind. Also weg von hier."

„Ja; okay", sagte Merlin „Aber du hast den Planeten doch gescannt, bevor wir abgeschmiert sind."

„Ja", sagte Arthur und warf sich das Zelt über den Rücken „Es gab keine humane Lebenszeichen und auch keine Energie Anzeige, was auf ein Stargate hindeuten könnte. Aber ich vermute eher, das die Scanner beschädigt waren, als uns die Trümmer trafen. Oder dieser Planet ist wirklich unbewohnt. Ich weiß auch nicht, wo wir sind und welcher Planet das ist."

„Ja...Vielleicht", antwortete Merlin in Gedanken.

Er war hier mit einem Wraith gestrandet und er machte sich Sorgen. Nicht nur, das er die einzige Nahrungsquelle von Arthur wäre, sondern weil er ihm jetzt so nah war und niemand sie stören würde. Und auch, ob sie rechtzeitig zurück kämen, bevor Arthur vor Gier und außerstande vor Hunger klar denken konnte oder er selbst an Hunger gestorben wäre.

So oder so...Sie hatten keine guten Karten.



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Am Abend bauten sie das Zelt auf und Merlin strich über den Stoff. Er war organisch und das Zelt leicht aufzubauen. Natürlich hatten die Wraith keine Notausrüstung wie es Menschen hätten. Es fehlten medizinische Versorgung, weil sie das nicht brauchten und...

Er drehte sich um zu Arthur, der eine Feuerstelle errichtete, denn jetzt am Abend wurde es kühler.

„Eine Notration zum essen ist nicht zufällig in der Tasche?"

Arthur warf ihm einen Blick zu, der soviel bedeutete, wie...Soll das ein Witz sein? Merlin nickte sich selbst bestätigend zu. War ja klar; sie brauchten keine Notration, da sie keinen Nutzen von so etwas hätten. Sie würden verhungern, trotz Essen in der Tasche.

„Was macht deine Wunde?"

„Es geht", sagte Merlin jetzt „Es blutet nicht mehr."

„Gut."

Er hatte sich an einem kühlen Bach die Wunde ausgewaschen. Sie blutete nicht mehr, doch er würde töten für eine Kopfschmerz Tablette.

„Ein wenig Kopfschmerzen. Wird mich nicht umbringen", meinte er und setzte sich dem Wraith ans Feuer gegenüber. Er hatte eine Wasserflasche, die er jetzt nahm und einen Schluck von dem kühlen Nass nahm. Doch sein Bauch grummelte und Arthur sah ihn an.

„Du hast Hunger." Eine Feststellung, keine Frage.

„Ja, aber ich sterbe nicht gleich, wenn ich mal nichts esse. Morgen, wenn es mir etwas besser geht, werde ich versuchen etwas zu essen zu finden. Vielleicht gibt es ja irgendwelche Tiere hier."

„Tiere?"

„Ja, die ich dann über dem Feuer brate, so wie ein Kaninchen. Es ist ein kleines Tier auf der Erde und schmeckt nicht schlecht."

„Das wäre eine Option", sagte Arthur „Aber ich kann dir den Schmerz nehmen; das sagte ich bereits."

„Nein. Du brauchst deine Kräfte selbst", winkte Merlin ab und starrte ins Feuer. Arthur starrte ihn an und die Stille wurde unangenehm, bis er sagte.

„Erzähl mir etwas von deinem Leben, Merlin."

Er schaute hoch.

„Was? Wir sitzen hier auf einem unbekannten Planeten fest und du willst, das ich dir meine Lebensgeschichte erzähle? Wir sollten uns eher Gedanken machen, wie wir von hier wegkommen, bevor ich verhungert bin oder du..."

Er sprach nicht weiter und Arthur beendete den Satz.

„Bevor ich mich an dir nähre...Wolltest du sagen."

„Ja...Nein...Ja...Verflucht, ich weiß es nicht", machte er Arthur an „Diese ganze Situation und diese verfluchten Kopfschmerzen machen mich verrückt. Der Absturz ist wohl nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Morgen geht es mir besser."

„Sieh mal", sagte Arthur ruhig „Im Moment können wir gar nichts tun. Es ist dunkel und wir brauchen etwas Ruhe. Was ist so falsch daran, mir etwas von dir zu erzählen? Es lenkt dich vielleicht von den Kopfschmerzen ab. Oder war dein Leben so schlecht?"

„Nein. Es ist nur...Da gibt es nicht viel zu erzählen."

Arthur beugte sich vor.

„Das denke ich nicht. Also...Erzähl es mir."

Merlin schaute ihn einen Moment an, dann holte er Luft. Was soll es? Sie saßen hier gemütlich an einem Lagerfeuer, als wären sie campen und hatten im Moment nichts anderes zu tun. Es wäre fast schön, wenn es so einfach wäre. War es aber nicht. Sie waren auf einem unbekannten Planeten abgestürzt ohne zu wissen, wo im All sie waren. Und Arthurs Leute, sowie seine wussten nicht, wo sie waren, da das Schiff in den Hyperraum gesprungen war, ohne feste Koordinaten. Na schön, erzählte er von seinem Leben, das nicht sehr harmonisch war. Seinen Vater und Familie in einem Satz zu erwähnen, wäre ein Eklat. Also begann er zu erzählen.

„Meine Eltern wohnten in Amerika. Das ist ein Staat auf der Erde; ein Land. Als ich drei Jahre alt war, starb meine Mutter an einer Krankheit. Mein Vater zog mich allein auf, doch es war nicht so toll."

„Warum?"

„Mein Vater war ein General in der Armee. Das ist bei uns ein sehr hoher Rang in der Befehlskette, wenn du weißt, was ich meine."

Arthur nickte.

„Er war General durch und durch; selbst wenn er mal zu Hause war und das war nicht sehr oft. Eigentlich wurde ich von einer fremdem Frau großgezogen. Mit ihr feierte ich meinen Geburtstag oder Weihnachten oder sonst was. Das sind besondere Feste in meiner Kultur und normalerweise feiert man diese mit seiner Familie. Aber mein Vater war fast nie da."

Merlin warf ein Stück Holz ins Feuer und sprach weiter.

„Als ich alt genug war, ging ich an die Uni und studierte Biologie. Ich mochte das sehr und es war interessant. Mein Vater war nicht einverstanden; er meinte, das wäre Zeitverschwendung. Ich hatte mir gewünscht, das er stolz wäre, als ich mit Auszeichnung bestand, doch es interessierte ihn nicht. Da ich als sein Sohn nach Anerkennung von ihm suchte, ging ich schließlich zur Armee. Ich durchlief ein sehr schwieriges Kampf Training und lernte zu töten. Im Nahkampf oder auch als Scharfschütze. Und da ich sehr talentiert war, Leute den Garaus zu machen, setzte meine Regierung mich als ihren Auftragskiller ein."

Merlin sah Arthur kurz an. Der Wraith wusste, von was Merlin sprach. Er hatte ihn in Aktion auf dem Schiff gesehen, als er eiskalt den Dolch aus der Brust des Wraithes zog und ihm mit tödlicher Präzision die Kehle aufschlitzte. Ja, sein Mensch war etwas Besonderes. Ein Kämpfer, der absolut tödlich sein konnte. Arthur hatte sehr großen Respekt vor Merlin, neben der Zuneigung, die er spürte und das Bedürfnis, ihn zu besitzen. Dieses animalische Bedürfnis, ihn endlich zu besitzen. Er hatte noch nie einen Menschen getroffen, der so wie Merlin war. In all der Zeit nicht, in der er existierte. Merlin sprach weiter und Arthur hörte zu.

„Das alles wusste mein Vater nicht. Er dachte, ich wäre ein gewöhnlicher Soldat ohne Chancen aufzusteigen. Dabei war ich hochdekoriert für das was ich tat und auch verhasst. Schließlich meldete ich mich zum Stargate Programm und wurde angenommen. Vielleicht, um diesem Killer Status, den ich hatte zu entkommen. Aber ich war zu gut und sie setzten mich weiter ein. Doch ich fing an, nicht mehr sinnlosen Befehlen zu folgen und sie zu hinterfragen. Und ich entschied einiges selbst. Das gefiel den Herren natürlich nicht und sie beschlossen mich loszuwerden. So bin ich hier gelandet. Aber ich hatte noch Glück, andere nicht. So Leute wie ich...Leben nicht lange. Ich weiß einfach zu viel über geheime Missionen, das ich ein Sicherheitsrisiko bin."

„Deine eigene Leute würden dich verraten?"

Merlin lachte leise; es klang sarkastisch.

„Oh ja. Sie sind mehr an ihrer Sicherheit interessiert. Ich bin ersetzbar. Wie gesagt, mich schickten sie weit weg. Hierher. Und auch hier muss ich das tun, was ich gelernt hatte. Töten."

„Das klingt, als würdest du das nicht mehr wollen."

Merlin stand auf und nahm noch etwas Holz, das in der Nähe auf einem Stapel lag. Nachdem er noch ein Stück ins Feuer warf, setzte er sich wieder.

„Ich will nicht mehr Einsätze haben, auf denen ich Leute als Zielpersonen habe. Klar, wir sind hier im Krieg und ich töte, wenn ich muss. Aber ich möchte diesen Killer Status loswerden. Ich habe auch noch andere Qualitäten, als Leute abzustechen oder zu erschießen", er schaute ins Feuer „Manchmal..." Er sprach nicht weiter.

„Was?", fragte Arthur nach.

Merlin sah ihn an.

„Das habe ich noch nie jemanden erzählt und ich weiß zum Teufel nicht, wieso ich es dir erzählen soll."

„Vielleicht...Weil ich dich verstehe."

„Vielleicht", Merlin holte Luft „Manchmal sehe ich die Gesichter vor mir....Von den Leuten, die ich tötete. Dann schlafe ich nicht, bin ruhelos. Ich weiß, das diese ganze Scheiße in den Knochen hängen bleibt. Das ist alles Mist", sagte er leise und sah Arthur jetzt an.

„Ja. Das verstehe ich gut", sagte der Wraith. Merlin stand auf.

„Okay, genug von diesem Scheiß. Ich bin müde und diese Kopfschmerzen bringen mich um. Ich werde mich hinlegen und schlafen."

Arthur sah zum Zelt.

„Ja. Du kannst mit ruhigem Gewissen neben mir schlafen. Ich werde dir nichts tun; das weißt du."

„Ja. Ich will nur schlafen", seufzte Merlin und ging Richtung Zelt. Arthur sah ihm nach.

Er krabbelte hinein und legte sich hin. Er schloss seine Augen und wollte endlich abschalten und er wollte diese scheiß Kopfschmerzen weg haben. Er schlief ein, ohne es richtig zu realisieren und merkte nicht mehr, das Arthur ihn zudeckte, bevor er sich neben Merlin legte; bedacht darauf, das der Mensch genug Platz hatte.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now