Schicksalhafte Begegnung Kapitel 59

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 59



Die Wraith griffen sofort an und Merlin stürzte sich mit gezückten Schwerter auf sie; mit der Gewissheit, das Sunshine hinter ihm war und auf ihn aufpassen würde. Das konnte Merlin nicht verhindern, auch wenn er es für idiotisch hielt, weil der zweite Commander Arthur sein Wort gab, seinen Gefährten zu schützen. Doch Merlin brauchte keinen Schutz, denn je mehr er den Wraith den Kopf abschlug und das Blut spritzte, umso mehr erwachte sein Killerinstinkt. Merlin wurde zu einer tödlichen Waffe und seine Gefühle schalteten sich ab.

Ein Ausfallschritt, ducken und zuschlagen...Zur Seite hechten und die Schwerter gekonnt schwingen und tödlich auszuführen...Das war Merlin. Über und über mit dem Blut seiner geschlagenen Feinde besudelt, kämpfte er sich durch die Reihen angreifender Wraith, die ihn ohne zu zögern töten würden. An seiner Seite Sunshine und seine Freunde, die nicht minder erfolgreich kämpften. Doch Merlin konnte nicht nach ihnen sehen oder an Arthur denken. Er reagierte nur und das sehr blutig. Die Reihen lichteten sich und dann waren auf dieser Plattform keine Wraith mehr, zumindest keine lebenden. Unten auf den anderen Ebenen und in der Stadt war Kampflärm zu hören; es war noch nicht vorbei...



Oben im All tobte ein Kampf ganz anderer Art. Schiffe brannten, andere waren angeschlagen. Arthur hatte zwei seiner Kreuzer verloren, die bei dem Versuch, das Basisschiff zu schützen, explodiert sind. Sein Schiff hatte etliche Treffer und war nicht mehr intakt, was die Außenhülle anging. Er gab ruhig und gezielt Befehle und wurde nie hektisch, auch nicht, als sein Brückenoffizier meldete.

„Schiff hat weitere Treffer an der Außenhaut, Commander."

„Leite Energie dorthin zum Regenerieren und schick die zweite Welle Jäger raus."

„Ja, Commander."

Ein anderer sagte jetzt, während er auf seine Anzeigen sah.

„Es fliegen viele Jäger zur Stadt und setzen wahrscheinlich Krieger ab, um die Stadt einzunehmen."

Arthur nickte nur grimmig. Er dachte einen Moment an Merlin und wusste, das er nicht im Bett lag, so wie Arthur es angeordnet hatte. Er wusste, das er da unten kämpfte...Um eine Stadt, die ihn diskriminierte und ablehnte, weil er mit einem Wraith; einem der Monster lebte und sich mit ihm paarte. Er machte sich keine Sorgen; er kannte Merlin wenn er kämpfte und wusste, das er in seinem Killermodus war. Und er wusste, das sein Freund auf ihn achtete und sein Leben geben würde, um Merlin zu schützen; weil seine Ehre nichts anderes erwartete. Er würde für Merlin sterben.

Ein weiterer Einschlag und Arthur sah, das eines der Basisschiffe auf ihn Kurs nahm. Es war sehr angeschlagen und ging wohl aufs Ganze.

„Commander..."

„Ich sehe es", sagte er schnell „Zwei meiner Kreuzer sollen angreifen und dem Schiff den Rest geben. Eine Staffel Jäger raus schicken, um die Kreuzer zu flankieren und zu beschützen. Sie dürfen das Schiff nicht zu uns lassen; es ist auf Kollisionskurs mit uns."

Seine Leute auf der Brücke sprachen nicht viel, außer die Befehle zu bestätigen. Auch sie blieben gelassen und ruhig und führten seine Befehle ohne Verzögerung aus, denn zu lange warten hieße vielleicht zu verlieren.

Hier oben wimmelte es von Jäger und zerstörten Schiffe. Immer wieder explodierte hier und da Jäger, die abgeschossen wurden. Ein greller Blitz und die Detonation des angeschlagenen Basisschiffes, sowie die glühende Trümmer, die hell leuchteten und dann verbrannten, zeigten Arthur, das seine Kreuzer und Jäger zum Erfolg gekommen waren.

Eins der zwei Basisschiffen existierte nicht mehr. Anscheinend war das den Anderen auch klar, denn sie drehten ab und zogen sich zurück. Es interessierten sie nicht die Wraith, die sie zurückließen. Das war normal bei seiner Rasse; sie ließen alles zurück, wenn sie verloren, deshalb wunderte das Arthur nicht oder seine Crew. Von Merlin wusste er, das Menschen nie jemand zurücklassen würden. Er selbst fand das lächerlich, denn er würde nie seine Flotte wegen ein paar Krieger gefährden. Diese Wraith starben hier, während ihre Schiffe verschwanden.

Dann gab es doch sehr wesentliche Unterschiede zu Menschen, aber das interessierte Arthur nicht. Ihn interessierte nur ein Mensch...Sein Mensch, Merlin.

„Feind zieht sich zurück. Sollen die Jäger und Kreuzer sie verfolgen?"

Arthur schüttelte den Kopf.

„Nein."

Sie sollten entkommen und jedem erzählen, das seine Jäger und Schiffe sie besiegt hatten. Natürlich hatte er die restliche Flotte gerufen, die zwar etwas dezimiert war, aber dennoch noch sehr machtvoll. Er hatte fünf seiner Kreuzer verloren und somit ihre fähigen, loyalen Commander. Aber Krieg war eben Krieg und Verluste gab es immer. Arthur war alt genug; er hatte viele Schlachten geschlagen und Leute verloren, die gut waren. Das war der Preis bei einem Kampf, den man zahlen musste.

„Jäger zurück zum Schiff. Die Flotte soll sich sammeln. Ich will eine Bestandsaufnahme der Flotte und die Verluste."

„Sehr wohl."

Arthur versuchte jetzt mental Sunshine zu erreichen, aber er meldete sich nicht. Noch war er nicht beunruhigt, denn dort unten kämpften sie noch um die Stadt.

Eine Stadt, dessen Bevölkerung Arthur sowie Merlin ablehnten. Und wieder fragte er sich kurz, ob diese Allianz sinnvoll war, wenn sie so abgelehnt wurden. Doch jetzt konnte er sich nicht damit befassen; anderes ging vor.



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Merlin und Ian hatten sich getrennt. Der Ire, Saru und Jason gingen einen anderen Weg, wo sie noch Eindringlinge vermuteten. Sunshine ging mit Merlin in die unteren Etagen. Das Licht dort war aus, es brannten nur einige der Notleuchten. Vorsichtig gingen sie durch die Gänge; immer auf der Hut.
An einer Abzweigung sahen sie Bewegungen und hoben die Schwerter.

„Oh Oh...Wir sind die Guten", hörte er jemanden sagen und als sie ins Licht kamen, erkannte er Mayor John Sheppard.

Merlin senkte nicht merklich die Schwerter und Sunshine wusste, das er wieder in dem Stadium war, aus dem Arthur ihn immer heraus nahm. Er sah mal wieder schaurig aus. Die langen, schwarzen Haaren lagen ihm wild um sein blutbesudeltes Gesicht und der Ausdruck in seinen Augen war mörderisch und kalt. Er griff nicht an, aber sollte die ihm blöd kommen...
Sunshine trat vor und erntete einen hasserfüllten Blick von Ronon Dex, der neben Mayor Sheppard stand.

„Ah...", sagte Ronon „Ihr seid die fast Verbündete. Das heißt, das ich Sie nicht umlegen darf", und schaute Sunshine an.

„Ihr könnt es ja mal versuchen", zischte Merlin aggressiv und umklammerte seine Schwerter fester „Ich denke, das eure Köpfe wesentlich leichter abzuschlagen sind wie die der Wraith."

„Sie sind Merlin", antwortete John „Nett, sie mal zu treffen, zumal ich Sie ja fast abgeschossen habe, als Sie diesen..."

„Vorsicht...Mayor", warnte Sunshine „Sie wollen doch Ihren Kopf behalten. Also drücken Sie sich vorsichtig aus, denn ich garantiere für nichts."

Denn wenn Sheppard oder dieser Wilde neben ihm Arthur beleidigen würden und Merlin in diesem Kampfzustand war, dann könnte das wirklich böse ausgehen. Merlin war in seinem aggressiven Killermodus und Sunshine sah Probleme, wenn die Kämpfe vorbei waren, denn Arthur war nicht da, um ihn zu erden.

Ronon wollte nach vorne stürmen, doch der Mayor hielt ihn auf.

„Wir haben jetzt keine Zeit, herauszufinden, wer das bessere Blatt hat, denn...."

Vier Wraith griffen an und alle handelten und kämpften. Merlin schlug dem einen nach einiger Zeit den Kopf ab, während er sich umdrehte und den Mayor wegzog, nur um auch diesen Wraith kopflos zu machen. Mit seinem schaurigen Gesicht zu dem Mayor gewandt, sagt er.

„Kopf abschlagen ist die gängige Art, einen Wraith zu töten und das sofort. Ihre...Waffen", sagte er etwas spöttisch und sah auf das Maschinengewehr „Töten sie nicht sofort. Ein Wraith kann auch mit drei...vier Kugeln im Leib, Ihnen noch das Leben aussaugen. Passen Sie auf."

Ronon näherte sich Sunshine, der dem Gespräch von Merlin lauschte. Merlin sah das, auch wusste er, das dieser Wilde Wraith bis aufs Blut hasste, ob sie freundlich gesinnt waren oder nicht. Hauptsache, er konnte so viele töten wie er konnte. Es würde ihn nicht wundern, wenn er Sunshine töten wollte, deshalb sagte er jetzt zu Sheppard.

„Pfeifen Sie Ihren Bulldog zurück, denn wenn er ihm etwas antut...Ist er Geschichte", sagte er kalt und hob die Schwerter „Und glauben Sie keinen Moment; er würde überleben...Nein, er wird ohne Kopf sein und Sie auch. Ich habe gegen Wraith gekämpft und stehe immer noch hier. Also?"

Diese Drohung war echt und aus irgendeinem Grund wusste dieser Mayor, das Merlin hier keine leere Versprechungen machte. Dieser Mensch, der mit einem Wraith liiert ist, war wirklich unheimlich, vor allem wie er aussah. Sheppard sah Merlin einen Moment an, dann wandte er sich um zu seinem Begleiter.

Er warf Ronon einen Blick zu und dieser blieb stehen, doch der Blick, den er Sunshine zuwarf, war mörderisch. Anscheinend hasste Ronon Dex die Wraith noch mehr als früher Ian. Er würde liebend gern Sunshine den Garaus machen; das stand in seinem Gesicht. Also war er auch kein Freund der Allianz.

Zumindest wollte Merlin sich nicht länger mit diesen zwei aufhalten und nickte Sunshine zu, der verstand und sie verschwanden durch die dunklen Gänge, ohne sich weiter um die beiden zu kümmern. Immer noch waren vereinzelt feindliche Wraith hier und sie konnten viel in der Stadt Schlechtes tun, zum Beispiel die Technik manipulieren. Alle mussten eliminiert werden. Nach einem Moment sagte Sunshine, als sie wieder allein waren.

„Ich hatte diesen Kerl schon im Auge, Merlin."

„Mag sein, aber ich wollte sicher gehen oder ich hätte sie gekillt. Dieser...Sheppard ist ein arrogantes Arschloch und seine Leute auch. Ich bin sicher, er hätte ein saublödes Gesicht gemacht, wenn sein wilder Begleiter ohne Kopf da gestanden hätte."

Obwohl das Merlin kalt und mörderisch gesagt hatte, musste Sunshine schmunzeln. Doch er machte sich auch Sorgen um Merlin. Er war wieder in diesem Zustand, in dem er gerne tötete, ob Freund oder Feind. Und Arthur war nicht da, um ihn aus diesem Zustand herauszuholen. Sie fanden noch ein, zwei Wraith, die sie töteten, bevor sie wieder nach oben gingen.

Es dauerte nicht lange, da waren alle Eindringlinge tot. Die Stadt begann die Schäden zu reparieren. Frauen und Kinder, die in den sicheren Bereichen waren, kamen wieder zum Vorschein. Merlin stand oben im Hauptraum und sah teilnahmslos auf die Leichen, die sie hier unten am Stargate aufgebahrt hatten. Viele sahen mumifiziert aus; das konnte Merlin an den Händen sehen, die teilweise unter dem Tuch zu sehen waren. Sie hatten nicht nur die Stadt versucht einzunehmen, sondern sich auch an den Soldaten gütlich getan.

Noch immer war Merlin blutbesudelt und störte sich nicht an den Menschen, die ihn angewidert anstarrten. Auch den Wraith, der neben ihm stand. Sie hatten für diese Menschen gekämpft; für diese Stadt. Aber Absolution bekamen sie nicht. Sie waren und blieben die Monster und der abartige Mensch, der sich von ihnen ficken ließ.

Sunshine?

Arthur nahm mental mit seinem zweiten Commander Kontakt auf. Sunshine sagte nichts zu Merlin; er hielt ihn nur im Auge, denn er war immer noch in diesem Zustand, den Sunshine von anderen Gefechten kannte. Es war nicht auszuschließen, das er angriff, wenn ihn jemand provozierte und...Tötete. Egal wer das war.

Commander?

Ist alles klar bei euch? Wie geht es Merlin?

Es geht ihm soweit gut, antwortete der Wraith Wir haben gekämpft und Merlin...Du weißt wie er ist; nach einem Kampf. Gefährlich und er kommt nicht runter.

Dann hilf ihm.

Wie? Ich kann mich ja schlecht mit ihm paaren, um ihn auf den Boden zurückzuholen. Das ist deine Sache.

Natürlich wusste Sunshine was Arthur tat, wenn Merlin so war wie jetzt. Nur war der Commander jetzt nicht da.

Warum nicht? Wenn Merlin dann okay ist. Du weißt, das ich ihn sehr schätze. Sollte er einen Menschen töten, werden sie ihn hinrichten. Du bist mein bester Freund und wenn das die einzige Alternative ist, um Merlin zu erden...Dann tu es.

Sunshine beobachtete Merlin, der grimmig alles beobachtete. Er würde es tun, aber ob Merlin das zuließ...Das war eine andere Sache.

Er wird mich nicht lassen, Commander.

Also bitte...Du wirst doch mit einem Menschen fertig werden. Wir sind stärker und schneller.

Willst du ernsthaft, das ich deinen Gefährten mit Gewalt nehme? Nur damit er wieder klar denken kann...Commander? Abgesehen davon wird er mir das nicht verzeihen, sollte ich ihn zwingen. Ich halte nichts davon, mein Freund.

Ich kann jetzt nicht vom Schiff, sagte Arthur Noch nicht. Dann tu dein Bestes. Hilf ihm, egal wie.

Somit war die Kommunikation beendet und Sunshine musterte Merlin. Er würde alles tun, damit Merlin wieder runter kam, aber ihn gegen seinen Willen zu nehmen, erschien Sunshine unmöglich. Also musste er sich etwas einfallen lassen. Er wusste, das Schmerz Merlin zur Besinnung brachte. Arthur nahm ihn meistens hart und brutal und schmerzhaft. Der Commander mochte das nicht, aber manchmal hatte er keine Wahl, wenn es um Merlin ging. Dieser Mensch hatte viele Wunden auf seiner Seele, die nicht mehr heilten. Dieser Killermodus, in den er fiel wenn er kämpfte, war einer dieser Wunden.

„Komm mit", sagte Sunshine zu Merlin, der ihn kalt anblickte. Kein Gefühl in den hellblauen Augen; nur Wut und Mordlust.

Sunshine hatte da so eine Idee. Ohne Worte folgte Merlin ihm zu einer der vielen Trainingseinheiten, die es in der Stadt gab. Sie waren allein dort.

„Was willst du hier?", fragte Merlin.

„Ich will mich mit dir paaren...Jetzt", sagte der zweite Commander.

Merlin taxierte ihn und man sah ihm an, das er nicht begeistert war. Merlin war Treue sehr wichtig; immer. Arthur sah das nicht so. Wraith waren nicht treu, so wie Menschen das verstanden. Er würde sich auch mit anderen paaren, doch er tat es nicht, weil Merlin das nicht wollte. Arthur hatte Sunshine gesagt, das er sich mit Merlin paaren sollte, um ihn auf einen normalen Level zu bringen. Er sah in dieser Aktion nur den Effekt; nicht die Tatsache, das Sunshine mit Merlin schlafen würde. Auch das unterschied Wraith extrem von Menschen. Aber zu einer Paarung gehörten zwei; das war auch Sunshine klar und so wie das aussah, war Merlin nicht von der Partie.

„Wie bitte?", fragte er nun kalt „Soll das ein Scherz sein? Ich bin der Gefährte des Commander."

„Und? Deshalb kann ich dich trotzdem nehmen."

Merlin lächelte böse.

„Du meinst das wirklich ernst. Na gut...Du kannst es ja mal versuchen", sagte er und zog die Schwerter „Wenn du mich besiegst, dann kannst du mich ficken."

Sunshine lächelte leicht.

„Gut, aber ohne die Schwerter. Ich möchte mich ja nicht an einem Toten vergreifen."

Merlin lachte. Es klang sarkastisch. Und dann warf er die Schwerter weg.

„Gutes Argument. Wenn du tot bist, dann kannst du auch nicht mehr ficken."

„Wir werden sehen, aber ich werde gewinnen."

Sunshine griff an und sie kämpften beide erbittert. Und der Wraith schenkte Merlin nichts. Er schlug auf ihn ein, so das Merlin durch die Luft flog und an die Wand knallte. Sunshine hörte seine Rippen brechen, als er aufschlug und sich mühsam aufrappelte. Natürlich konnte er nicht gewinnen; nicht ohne Schwerter. Wraith waren viel stärker als Menschen.

Merlin kam näher, hielt sich die rechte Seite und machte ein schmerzerfülltes Gesicht. Seine Lippe blutete und ein Auge war verschwollen. Sie hatten sich beide nichts geschenkt, aber Sunshine war ihm haushoch überlegen. Im Nahkampf und mit den Schwerter, denn er hatte Jahrtausende Zeit gehabt, sich zu perfektionieren. Merlin kam auf Sunshine zu und blieb schwer atmend stehen.

„Ich gebe auf und ich denke, das diese Methode...", er nahm zischend Luft, denn seine Seite schmerzte „Mich wieder runter zu holen nicht so mein Fall ist. Da lasse ich mich lieber von Arthur hart nehmen."

„Das wollte ich ja, aber du nicht", erwiderte Sunshine.

Merlin lächelte gequält.

„Mein Fehler, aber ich möchte meinen Gefährten nicht hintergehen."

Sunshine nickte nur und beschloss ihm nicht zu sagen, das sein Gefährte ihm die Erlaubnis gab, Merlin zu nehmen. Das sollten die beiden unter sich klären. Aber wie Merlin sprach und sich gab...Hatte Sunshine mit seiner Methode auch Erfolg gehabt. Merlin war wieder Merlin ohne die Mordlust in den Augen.

„Okay, dann lass uns ins Quartier gehen, damit ich dich heilen kann, denn ich weiß nicht wann der Commander kommt."

Merlin nickte und sie gingen zurück. Das Sunshine ihn heilte, das fand er in Ordnung, denn die angebrochene Rippe schmerzte höllisch. Aber mit ihm zu schlafen...Nein, das hätte Merlin nie zugelassen, zumal er wusste, das sein bester Freund den Wraith liebte. Jason hätte ihm das nie verziehen. Killermodus hin oder her.

Im Quartier legte sich Merlin auf das Sofa und Sunshine heilte seine Wunden. Es war nicht so schlimm wie die Messerwunde, deshalb brauchte Sunshine auch nur ein wenig seiner Kraft. Dazu kam, das Merlin inzwischen schneller auf die Heilung reagierte. Er setzte sich auf, als Sunshine fertig war und musterte den Wraith.

„Du hättest das wirklich getan, nicht wahr?"

„Sich zu paaren? Ja. Ich denke, das wir das etwas anders sehen als du."

„Ich weiß. Hast du mit Arthur gesprochen?"

Sunshine wollte ihn nicht anlügen, deshalb sagte er.

„Ja. Und er sagte, das ich es tun soll, bevor etwas passiert."

„Das hat er gesagt?" Es klang empört.

„Ja."

Merlin grummelte etwas vor sich hin, was er nicht verstand und sah zu, wie sich der Gefährte seines Freundes einen Whiskey einschenkte. Schließlich sagte der Wraith nach einem Moment.

„Denkst du...Das die anderen okay sind?"

Mit die Anderen meinte er Jason. Sie hatten sich getrennt und auch Merlin wusste noch nicht, was mit seinen Freunden war. Doch er machte sich keine Sorgen. Die drei waren gute Kämpfer. Was nicht hieß, das es auch mal schief gehen konnte. Der Gedanke verdrängte Merlin und sagte nun.

„Jason ist ein guter Kämpfer und ich denke, das er okay ist."

„Ich fragte nicht nach...", sagte Sunshine unwirsch, doch Merlin unterbrach ihn.

„Hör auf dir etwas vorzumachen, Wraith. Willst du mich verarschen? Du liebst ihn. Was willst du mir erzählen und komm nicht wieder mit der Leier, das er dich verlassen hat. Du schmolzt wie ein Weib. Echt. Das ist Schnee von gestern. Wenn du ihn willst...Dann nimm ihn dir und frag nicht lange. Gott, das kann doch nicht so schwierig sein."

Doch; war es und Merlin wusste das nur zu gut. Es war schwierig mit Wraith zu leben. Jason würde das schnell feststellen, wenn er wirklich Sunshine wollte. Dieser fuhr herum und riss Merlin aus seinen Gedanken, als er unwirsch sagte.

„Du meinst, ich schmolle wie die Weibchen? Das ist eine Beleidigung und normalerweise würde ich denjenigen töten, der das gesagt hat."

„Nur zu, aber warte bis morgen", sagte Merlin müde und stand auf „Ich gehe mir das Blut abwaschen und lange duschen. Danach gehe ich schlafen; bin hundemüde. Danach kannst du mich dann töten."

Merlin war irgendwie aggressiv. Vielleicht lag es daran, das er wirklich müde war oder weil er Arthur vermisste. Und weil er in sehr kurzer Zeit zwei Mal sehr verletzt wurde. Er wollte jetzt nichts mehr hören, wollte duschen und schlafen. Er ging ohne weitere Worte in die Dusche.

Sunshine sah ihm perplex nach und schüttelte den Kopf. Dieser Mensch war wirklich seltsam; in jeder Beziehung.



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Später bekamen sie die Nachricht, das Ian und Saru okay waren; das waren gute Nachrichten. Aber Merlin hörte nichts von Jason und langsam beunruhigte ihn das, denn auch der General war nicht zu finden. Doch als Ian und Saru vor seiner Tür standen; mit einem Gesicht, so das es Merlin schlecht wurde, wusste er das es immer noch nicht ausgestanden war. Er ließ die Freunde wortlos ein, die Sunshine zunickten und sich dann zu Merlin umdrehten.

„Es ist Jason", sagte Ian ohne Umschweife. Wie sollte er auch Merlin sagen, das sein Freund im Sterben lag „Ein Angriff aus dem Hinterhalt; er sah sie viel zu spät. Wir kämpften auf der unteren Etage, als sie plötzlich da waren. Jason wurde mit einem der Schwerter getroffen und..."

„Ist er...", fragte Merlin und sah zu Sunshine, der bewegungslos da stand.

Ian schüttelte den Kopf.

„Nein...Nein, er ist auf der Krankenstation. Sein Vater ist bei ihm, aber..."Ian schluckte „Es sieht nicht gut aus. Organe sind verletzt und...", er seufzte „Du solltest zu ihm, bevor...", er holte Luft und sah zu Saru „Ich kann jetzt nicht darüber reden."

Saru strich ihm über den Rücken, liebevoll und sagte leise.

„Es ist okay. Lass uns nach Hause gehen."

Ohne weiterzureden verließen die beiden das Quartier und Merlin wusste, das sie tief betroffen waren. So wie sie sagten, lag Jason im Sterben. Nein. Merlin schüttelte den Kopf und sah zu Sunshine, der zur Tür eilte.

„Wo willst du hin?"

Sunshine drehte sich um.

„Ich werde Jason nicht sterben lassen. Ich kann das in Ordnung bringen."

Merlin kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.

„Ich weiß, aber wir sollten jetzt nicht kopflos davon stürmen. Wenn du ihn heilst; dann werden sie wissen, das etwas passiert ist, denn wenn Jason so verletzt ist, das er stirbt, dann wird niemand an ein Wunder glauben. Und wir müssen seinen Vater einweihen, was nicht weiter schlimm ist."

„Und weiter? Gehen wir", sagte Sunshine ungehalten.

„Sunshine", sagte Merlin sanft, denn er wusste, das er sich um Jason sorgte „Des weiteren, wenn du ihn heilst...Er hat eine Schwertwunde, so ähnlich wie bei mir; du wirst viel Kraft brauchen und wie bei Arthur ist hier niemand zum Nähren."

„Ich werde es überleben", sagte er unwirsch „Willst du deinen Freund sterben lassen?"

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein", sagte er ohne zu überlegen „Das ist keine Option; in keinem Fall."

„Dann sind wir uns einig", antwortete Sunshine „Können wir jetzt zu ihm?"

Merlin öffnete die Tür und beide gingen zur Krankenstation. Sunshine würde Jason nicht sterben lassen und Merlin war darüber sehr froh, auch wenn es dann Komplikationen gab. Diese ganze Allianz stand unter keinem guten Stern und Merlin wollte nur noch weg von diesen Menschen, die ihn immer noch ansahen, als wäre er ein Freak.

Sie betraten die Krankenstation; es war spät in der Nacht und alles ruhig. Rechts und links sah Merlin Menschen in Betten liegen; Soldaten, die dieses Chaos überlebt hatten. Ganz hinten in einem kleinen Raum stand ein Bett und ein Mann saß davor, den Kopf gesenkt. Armaturen blinkten und zeigten Werte des Mannes, der blass in diesem Bett lag...Jason. Merlin fühlte den Knoten in sich; er durfte den Freund nicht verlieren.

Sunshine trat ohne zögern ein und der General hob den Kopf. Er sah erstaunt aus, als er den Wraith sah und hinter ihm trat Merlin ein. Er schloss die Tür.

„Ich habe es gerade gehört", sagte er leise und musterte seinen Freund, der weiß wie Schnee im Gesicht war. So als würde der Tod schon die Krallen nach ihm ausstrecken.

„Er hatte einen Moment nicht aufgepasst", sagte der General leise. Man hörte seine Verzweiflung und Gram in seiner Stimme „Die Ärzte sagen...", er fuhr sich fahrig durch die Haare „Das er die Nacht nicht überlebt. Dann lächelte er „Er wollte unbedingt hier sein; nun wird er hier begraben sein."

„Wird er nicht", sagte nun der Wraith und trat neben das Bett.

Merlin ging zum General, nachdem er die Umgebung abcheckte. Eine Schwester sah nach den anderen Patienten und ging nun hinaus. Er sah zu dem General; er wirkte müde und verzweifelt.

„Hören Sie", begann er und sah kurz zu Sunshine „Ich weiß ja nicht, was Jason Ihnen erzählt hat über die Wraith, aber Sunshine kann Jason retten; seine Wunden heilen. Er wird weiterleben, aber morgen werden sich einige den Kopf zerbrechen, wieso er so schnell genesen ist. Ich muss ihr Versprechen haben, das Sie niemanden etwas von dem sagen, was Sie gleich sehen."

„Jason hatte so etwas schon angedeutet",sagte der General heiser „Ist das wirklich wahr?"

Merlin nickte.

„Ja, aber Sie müssen schweigen."

„Wenn ich Jason dadurch retten kann, werde ich das Geheimnis mit ins Grab nehmen. Mein Wort darauf."

Das genügte Merlin und er nickte Sunshine zu, der Jasons Hemd aufknöpfte. Inzwischen zog Merlin die Vorhänge zu und damit sah niemand in den kleinen Raum. Dieser Raum war für Menschen gemacht, die sterben würden und ihre Angehörigen konnten ohne neugierige Blicke Abschied nehmen. Aber heute würde keiner gehen, erst recht nicht Jason. Merlin machte sich mehr Sorgen um Sunshine als um Jason. Der Wraith würde schwach sein. Ohne den Wraith aus den Augen zu lassen, sah der Vater von Jason atemlos zu, wie Sunshine seine Futterhand auf Jasons nackte Brust legte und die Tentakel sich sofort in sein Fleisch bohrten.

Jason stöhnte leise, aber wurde nicht wach. Und der Wraith, der sich in einen Menschen verliebt hatte und damit nicht so klar kam, gab diesem Energie. Jasons Wunden regenerierten sich. Beschädigte Zellen und Organe wurden erneuert und durch sein Blut rauschte die machtvolle Energie eines Volkes, das so außergewöhnlich war wie es lebte. Jasons Vater sah ungläubig, wie sich die tiefe Wunde von innen her schloss und nur ein schwaches Abbild von einer tödlichen Wunde blieb. Sunshine schwankte und Merlin wollte etwas sagen, als er ruckartig die Hand zurück zog und sich gegen die Wand lehnte und leise zu dem General sagte.

„Er wird leben. Und Sie werden ihm auf keinen Fall sagen, was ich getan habe. Verstanden?"

Der General nickte.

„Ja...Verstanden."

„Er wird jetzt schlafen und morgen ist alles anders. Und denken Sie daran, was Sie versprochen haben", sagte Merlin jetzt.

Der Mann, der Jason stets ein Vater war, nickte und sagte zu Sunshine.

„Ihr seid eine sehr außergewöhnliche Rasse und ich habe tiefste Ehrfurcht vor euch und eure Fähigkeiten...Und ich danke Ihnen."

Sunshine sagte nichts und verließ das Zimmer, gefolgt von Merlin, der einen besorgten Blick zu seinem Freund warf, der jetzt sagte.

„Es geht mir gut."

Das stimmte nicht und Merlin wusste das sehr genau. Er lebte lange genug unter Wraith, so das er wusste, das Sunshine jetzt große Schmerzen hatte. Und der Hunger brannte in ihm wie eine Feuer, das ihn von innen zu verzehren drohte.

„Hoffentlich kommt Arthur bald", sagte er leise.

Er hatte ein paar Mal versucht, seinen Gefährten zu erreichen, aber Merlin war zu schwach, um über solche Distanzen zu kommunizieren. Menschen waren nicht dafür konzipiert, sich mental zu unterhalten. Das Merlin das überhaupt konnte, war schon sehr bewundernswert. Aber nicht, wenn sein Ein und Alles im Orbit auf dem Schiff war; das konnte nur Sunshine.

Im Quartier angekommen, sagte Merlin.

„Ruh dich aus. Ich hoffe, das bald Arthur kommt."

„Gehe zur Ruhe, Merlin", sagte der Wraith „Du bist auch noch nicht voll ausgeheilt. Du brauchst auch noch Ruhe."

Merlin sagte nichts, aber er fühlte immer noch den Schmerz von der Messerwunde. Es dauerte, bis es vollständig verheilt war.

Aber Sunshine war schlimmer dran. Er musste sich nähren und das sehr bald. Voller Kummerfalten auf der Stirn ging Merlin in sein Quartier und ging ins Bett. Eine Zeit lang lag er wach und dachte über dieses und jenes. Noch einmal versuchte er Arthur zu erreichen, aber es klappte nicht. Müde schlief er ein und hatte eine unruhige Nacht.

Er brauchte Arthur und Sunshine musste auf das Schiff. Hoffentlich sehr bald.


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