Schicksalhafte Begegnung Kapitel 7

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Schicksalhafte Begegnung




Kapitel 7





Er hatte an Einfluss verloren. Er war lange weg gewesen; eingesperrt wie ein Tier und er wusste, was es hieß Hunger zu leiden. Und er war einsam gewesen; all die vielen, vielen Jahre. Bis dieser außergewöhnliche Mensch aufgetaucht war. Es waren viele Menschen und andere neben ihm in dieser Zelle gewesen. Sie waren alle tot und er hatte sie auf Geheiß von Talik getötet. Um an Informationen zu kommen, hatte er sich an ihnen immer wieder genährt, bis sie starben. Talik hätte sie sowieso nicht am Leben gelassen. Aber niemand war so stark, so ehrgeizig, so unverschämt, so furchtlos, um über eine Flucht mit ihm nachzudenken, außer Major Merlin Emres. Major. Er sagte ihm, das er in der Rangfolge als Soldat höher war, was die menschlichen Regeln anging.

Das war er auch gewesen. Ein Commander, der sein Basisschiff und zwölf andere befehligt hatte, bevor er gefangen wurde. Doch er hatte an Einfluss verloren und er hatte seine Position verloren, aber das machte nichts. Er hatte immer noch genug Wraith, die ihm loyal zur Seite standen. Nach ihren Regeln herrschten die Stärksten. Und der Weg nach oben führte über die Leichen derjenigen, die im Weg waren. Das waren ihre Gesetze; das Gesetz des Stärkeren und des Klügeren.

Arthur ging durch das Basisschiff, das keine Königin hatte. Also war der Commander des Basisschiffes der oberste Befehlshaber. Arthur würde nicht lange auf der Position des zweiten Commanders bleiben. Er hatte sich schnell zur Führungsspitze hochgearbeitet und ist über die gegangen, die zu schwach waren, um ihre Postion zu halten.

Mit Hilfe seiner Wraith, die ihm immer noch loyal zur Seite standen, hatte er sich schnell in die Führungsspitze gearbeitet. Dabei war er klug und logisch vorgegangen, um kein Aufsehen zu erregen. Es hatte sich einiges in der Zeit verändert, in der er gefangen war. Die Wraith waren gespalten. Zerstritten und Arthur hatte schon heraus gefunden, woran das lag. Es ging dabei um die Weidegründe. Jeder musste seine Weidegründe schützen; es gab genug, die dort einfielen.

Arthur hatte schon ein paar Zusammenstöße mit anderen Basisschiffen. Meistens versuchten sie zu verhandeln, andere aber wollten kämpfen. Es war viel geschehen, seit dem Krieg mit den Antiker. Damals waren sie ein Macht und stark. Das waren sie immer noch, doch es war heute anders. Er schloss einen Moment seine Augen, als er die Brücke betrat. Wraith kommunizierten überwiegend telepathisch. Sie waren telepathische Wesen. Sie konnten Menschen mit ihrem Verstand beherrschen und zwingen, zu was sie auch wollten. Sie konnten in den Kopf des Anderen gehen; mit Gewalt oder auch mit Erlaubnis. Und sie konnten über eine große Entfernung kommunizieren.

Doch nicht in dieser Zelle, auf einem Planet am Ende der Galaxie. So unscheinbar, das sich niemand dafür interessierte und der nicht besiedelt gewesen war. Ein idealer Ort für einen geheimen Stützpunkt. Und für den sich die Wraith nicht interessiert hatten, weil es dort keine Nahrung gab. All die Jahre war er sehr einsam und es war still in seinem Kopf gewesen; bis dieser Mensch kam und ihm wieder sein Leben zurückgab. Dieser außergewöhnliche Mensch, der so kämpferisch und stur war, der nach Zorn und Widerstand schmeckte und Arthur dermaßen faszinierte, das er überrascht war. Es war das erste Mal in seinem langen Leben, das ihn ein Mensch so ansprach. Seltsam. Doch auch wieder nicht, wenn er an diesen Mann dachte, der nie aufgeben wollte.

Arthur war dankbar. Dankbar das er wieder frei war und das Merlin das ermöglicht hatte. Doch er wollte ihn nicht wiedersehen, denn das bedeutete, das er ihn töten musste. Denn die Schonzeit würde vorbei sein; nach Emres Worten, wenn sie sich wiedertrafen. Trotz das Menschen nicht sehr stark waren und eher nicht kämpferisch auf den einzelnen Planeten, waren es die Antiker Nachkommen um so mehr. Seit sie in die Pegasus Galaxie zurückgekehrt sind, hatten sie den Kampf gegen seine Rasse aufgenommen. Und Merlin war einer von ihnen.

Arthur knurrte leise, als er später in Gedanken durch das Schiff ging...Er wollte ihn nicht töten, jetzt nicht mehr. Und ja, es gab eine Zeit in dieser Zelle, da hätte er Emres ohne Gnade getötet. Aber mit jedem Tag den er mit Merlin verbracht hatte, war sein Respekt zu ihm immer weiter gestiegen. Er war anders gewesen und er hatte noch nie jemanden getroffen, der so war. Menschen und auch andere humane Wesen waren ängstlich, wenn sie Wraith sahen. Sie jammerten und flehten und man konnte ihre Panik riechen. Doch sie würden nie kämpfen und fügten sich in ihr Schicksal. Er kannte das all die Jahrtausende; es war nie anders. Doch Emres...

Er hatte ihm seine Kraft genommen, doch Merlin war stark gewesen und er wollte nicht aufgeben. Im Gegenteil; er wurde zornig und kämpferisch, während andere flehten und aufgaben. Und das hatte Arthur mehr überrascht, als er jemals dachte. Und er hatte ihm einen Namen gegeben. Arthur. Seltsamerweise gefiel ihm dieser Name, obwohl er es am Anfang wirklich nur widerwärtig akzeptiert hatte. Doch wenn dieser Mensch ihn mit diesem Namen ansprach, fühlte er sich gut dabei. Er wusste nicht einmal, wann der Zeitpunkt gekommen war, wo er beschlossen hatte, ihn auf dieser waghalsigen Flucht zu beschützen. Und ja; Arthur war sehr bestrebt gewesen, Merlin zu beschützen. Auch etwas, was ihn an sich überraschte; er beschützte in der Regel keine Menschen.

Sicher, er hatte ihn überrascht und ihm fast seine ganze Lebenskraft genommen, um für sie beide zu kämpfen. Er war verletzt gewesen und die Soldaten waren viele und er wollte nicht, das Merlin in seinem geschwächten Zustand kämpfen musste. Mit Merlins Lebenskraft hatte er sie alle getötet und sich an den Soldaten reichlich genährt. Und dann gab er Emres seine Lebenskraft wieder zurück. Alles davon. Das hatte er noch nie getan; in all den zehntausend Jahren nicht, in denen er existierte. Doch Ehre, so wie Merlin es nannte, war unter den Wraith nicht sehr verbreitet. Doch Arthur hatte irgendwann beschlossen, ihm die Gabe des Lebens zu schenken. Er war es wert gewesen.

Emres. Er dachte oft an ihn; zugegeben. Der Mensch war etwas Besonderes. Er hatte viele Menschen getroffen, in all der Zeit und viele getötet, um zu leben. Doch keiner war wie Merlin Emres gewesen. Und er gestand sich jetzt ein; er wollte ihn wiedersehen, trotz dem Versprechen, das ihre Abmachung erloschen war. Vielleicht könnte er sich die Menschen nützlich machen. Vor allem diejenige, die in Atlantis und in den Alpha Stützpunkten waren. Natürlich wusste sie von den Alpha Stützpunkten, nur nicht wo sie exakt waren. Merlin war von einem dieser Alpha Stützpunkte gekommen, denn er sah das Emblem von Atlantis und ein großes A auf seiner Jacke.

Aber da war noch etwas anderes, was den Wraith beschäftigte. Dieser Mensch war sexuell erregt, als er ihm die Gabe des Lebens einhauchte. Und er selbst war fasziniert von Emres; auf eine Art, die ihn nachdenklich machte. Okay, sie hatten Anbeter, die auf dem Schiff waren und die einem Wraith dienten. Wie weit sie dienten, blieb jedem Wraith und Anbeter überlassen. Doch manche waren sehr eng verbunden mit ihren Herren. Und wahrscheinlich auch auf sexueller Basis. Arthur wusste es nicht mit Bestimmtheit, denn er hatte nie einen Anbeter. In seinem Clan war das nicht sehr verbreitet und er selbst wollte niemanden, der sich ihm bedingungslos unterwarf. Er war einer von wenigen Wraith, die das nicht schätzten.

Doch Merlin...Er war das komplette Gegenteil von Unterwerfung jeglicher Art. Er war frech und unverschämt, kämpferisch und vor allem sarkastisch. Emres wäre der Letzte und lieber tot, bevor er sich irgendjemand unterwerfen würde. Und er sprach den Wraith auf einer Ebene an, die er so nicht an sich kannte. Auf eine animalische, wilde Art. Er wollte ihn besitzen; nicht wie ein Anbeter, der sich unterwarf. Merlin Emres würde sich nie unterwerfen, er würde kämpfen...Bis zu seinem Ende. Soweit kannte er den Menschen.

Arthur lächelte, als er durch das Basisschiff ging. Er kannte ihn gut genug, um zu wissen, das er genau das tun würde. Er musste sich ihn holen; erobern. Nicht mit Gewalt; er würde sehr subtil vorgehen müssen, ihn überzeugen, das er zu ihm gehörte. Ja; Merlin Emres gehörte zu ihm. Er fühlte es; er wusste es. Und er begehrte ihn auf diese animalische, wilde Art. Er wollte diesen Menschen zu seinem machen; auf eine Art, die ihn selbst überraschte. Es war sehr lange her, das er jemanden auf diese Art wollte und er war nicht von seiner Rasse. Es würde nicht einfach werden. Nicht mit Merlin Emres.

Arthur schüttelte leicht den Kopf und knurrte leise. Es klang unwirsch und unzufrieden. Er hatte jetzt keine Zeit für solche Dinge. Er musste seine Position festigen.

Doch zu gegebener Zeit würde er ihn wiedersehen. Doch jetzt musste er sich erst um seinen Aufstieg im System der Wraith kümmern.




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Wochen später trat Merlin mit seinem Team durch das Stargate. Heute begleitete sie ein Arzt von ihrem Stützpunkt, denn sie mussten etwas überprüfen, was ins Medizinische fiel. Doktor Lorey war ein kluger Kopf, doch eher still. MX5R-89Y war ein Planet, besiedelt von humanen Wesen, die große Forschungslabore hatten. Sie hatten sich mit dem Stützpunkt in Verbindung gesetzt und um einen Besuch gebeten. Merlin und sein Team hatten den Auftrag, den Arzt zu begleiten. Dieser ging etwas vor den drei anderen, als sie zur Stadt gingen.

Merlins Leben in der Pegasus Galaxie ging weiter. Seine Missionen und Einsätze auch. Alles hatte sich wieder normalisiert, bis auf die Tatsache, das Merlin immer noch an den Wraith dachte. Und manchmal auf eine Art und Weise, was ihm nicht gefiel. So das er auf seinen Missionen Ausschau nach ihm hielt, wenn sie auf Wraith Aktivitäten trafen. Doch Arthur würde ihn nicht ohne Grund angreifen, so wie die anderen. Doch er würde nicht seine Hand dafür ins Feuer legen; er war ein Wraith, trotz allem. Doch allein die Tatsache, das Merlin nach ihm suchte, wenn auch unbewusst, sobald sie auf Wraith trafen, regte ihn wirklich auf.

Manchmal wünschte er sich fast, das er da stehen würde, wenn sie durch das Stargate traten. Warum? Vielleicht um ihn zu töten, damit er endlich aus seinen Gedanken verschwand. Oder um herauszufinden, warum er immer noch in Merlins Leben herumspukte? Er wusste es nicht, doch manchmal, wenn er die toten Wraith ansah, die auf dem Boden lagen, das weiße, lange Haar ausgebreitet, fragte er sich unwillkürlich, ob Arthur seine Haare endlich mal gebürstet hatte. Die meisten Wraith hatten sehr gepflegte Haare. Meistens erschrak er vor sich selbst, warum und weshalb er solche Gedanken hatte. Es sollte ihm scheiß egal sein, was er mit seinem verfluchten Haaren tat. Gott, er war so ein Vollidiot.

Sie hatten ein Wraith Labor vor einiger Zeit gefunden und Ian wäre beinahe dabei drauf gegangen. Der Wraith hatte ihn schon am Wickel, als Merlin ihn erschoss. Er sah den Hass und auch den Schreck in Ians Augen. Merlin wusste, das er nicht verstehen würde, was er mit Arthur hatte. Diese Interaktion zwischen ihnen beiden, selbst jetzt noch, da sie getrennt waren. Bewusste oder auch unbewusste Reaktionen, die darauf hindeuteten, auch wenn diese Gefangennahme und Flucht schon eine Zeit lang zurücklag. Mit Arthur hatte?

Verdammt; jetzt dachte er das schon wieder. Er hatte nichts mit den verfluchten Wraith. Gar nichts. Sie hatten eine gemeinsame Flucht mit gutem Ausgang; sonst nichts...Gar nichts. Es war, als würde eine Stimme in ihm leise etwas sagen, die er permanent ignorierte.

Ja. Mach dir das nur weiter vor, Merlin.

„Ich mache mir gar nichts vor", sagte er leise in die Stille. Ian, der neben ihm ging, sah ihn an.

„Was sagten Sie, Major?"

„Nichts", antwortete Merlin „Manchmal rede ich mit mir selbst."

„So fängt es an", grinste Ian „Vielleicht sollten Sie wieder so einen Urlaub machen. Scheint Ihnen gut in der Gefangenschaft ergangen zu sein; Sie sahen blendend aus bei Ihrer Rückkehr."

„Sehr witzig, Mckenzy", sagte Merlin.

Ian lachte leise und Merlin musste leicht lächeln.Verrückter Kerl.

Nun besuchten sie eine Welt, auf der er schon einmal gewesen war. Die Bewohner selbst nannten sich Kandis. Sie hatten alle dunkle Haare und sehr dunkle Augen und ihre Nase war irgendwie gewellt. Sie waren human, doch keine Menschen in dem Sinne. Ihre Welt war der Erde nicht unähnlich, nur das sie immer gutes Wetter hatten. Sie hatten eine Nachricht geschickt, das sie einen Durchbruch in der Abwehr von Wraith erfunden hatten. Und sie hatten den Auftrag, nachzusehen, was sie erfunden hatten; deshalb war der Arzt dabei. Während sie zu der Stadt gingen, die etwas von dem Sternentor entfernt war, sagte Ian leise.

„Auf Atlantis hatten sie einen Wraith gefangen."

Merlin sah ihn an.

„Woher haben Sie denn immer diese Informationen? Es ist sehr schwierig, etwas über die Antiker Stadt zu erfahren."

„Nicht, wenn man einen Freund in der Kommando Zentrale hat", antwortete Ian „Conor ist auch aus Irland; aus dem gleichen Viertel wie ich. Wir hatten damals beide beschlossen, Irland den Rücken zu kehren und Karriere zu machen. Er ist ein Computer Genie und ich studierte Astro Physik. Es war reiner Zufall, das wir uns beide bewarben und ein glücklicher Umstand, das sie uns beide nahmen. Nur das er mehr Glück hatte und nach Atlantis kam, während ich mein Dasein hier friste. Aber wir haben ständig Kontakt und er plaudert gerne", erzählte Ian amüsiert.

„Und was war jetzt mit dem Wraith?", wollte Merlin wissen.

„Er ist tot."

Merlin blieb stehen und sah zu Merry, und wieder zu Ian. Auf was wollte Ian hinaus? Er dachte an Arthur; nicht das er nicht mehr an ihn dachte. Nein, aber nach mehreren Wochen war er nicht mehr ständig in seinen Gedanken, doch noch verdammt oft, trotz allem. Und Merlin war wirklich froh dafür, das sich langsam alles normalisierte; wahrscheinlich war es wirklich ein Nebeneffekt gewesen. Von dieser Gabe des Lebens Sache. In der Zwischenzeit hatte er auch ein heißes Date mit einer der Krankenschwestern auf dem Stützpunkt.

Es war nichts Ernstes, nur Sex ohne Komplikationen und es war nicht schlecht gewesen. Merlin hatte das sehr beruhigt, was allerdings nicht lange anhielt, als er wieder einen feuchten Traum hatte, in dem dieser verfluchte Wraith die Hauptrolle spielte. Merlin leistete Widerstand, gegen sich selbst. Doch irgendwie wusste er tief in seinem Inneren, das er sich dem eines Tages stellen musste. Aber noch schob er es in den hintersten, dunkelsten Winkel seines Verstandes, wo all die anderen, dunklen Geheimnisse gespeichert waren.

Doch er wirkte plötzlich innerlich unruhig, als ihm ein Gedanke kam. Ian wollte ihn doch nicht darauf vorbereiten, das dieser Wraith in Atlantis Arthur war? Er war zwar immer noch ein Wraith und der Feind, aber seltsamerweise widerstrebte Merlin der Gedanke, das er tot war oder das er ihn töten musste. Etwas, worüber er wirklich nicht nachdenken wollte.

Der Wraith hatte sich korrekt verhalten; nun ja...Bis auf die Tatsache, das er ihn ohne Erlaubnis fast aussaugte. Er hatte keinen Groll gegen ihn. Nicht wirklich. Oder vielleicht doch? Natürlich war er sauer, das er sich so einfach an Merlin bedient hatte. Er sollte sich nichts vor machen. Er hatte ihre Abmachung nicht eingehalten, unabhängig davon, das er es eigentlich wieder gut machte. Verflucht. Er wollte nicht wieder daran erinnert werden, wie er Merlin sein Leben zurück gab. Das Beste wäre, wenn er ihn nie wieder sehen und auch nie wieder von ihm hören würde. Schließlich bekämpfte und tötete er immer noch sein Volk.

„Was ist passiert? Ist er verhungert?", fragte Merry und Merlin konzentrierte sich wieder auf das Gespräch „Ich gehe mal davon aus, das die in Atlantis den gefangenen Wraith keine Menschen vorwerfen."

„Nein", sagte Ian „Aber es hatte etwas mit dem Nährvorgang zu tun. Irgendein Volk hat ein Mittel gefunden, das Menschen und andere humane Wesen nehmen können und für Wraith dann unangenehm schmecken. Conor sagte, das es der Durchbruch war. Jemand von diesem Planet, der todkrank war und eh sterben würde, nahm das Mittel und ließ den Wraith an sich nähren. Der Effekt war durchschlagend; der Wraith ließ schaudernd ab von ihm, doch dann starb der Wraith kurz darauf."

„ Soweit, was Forschung angeht", sagte Merlin, aber war sich sicher, das die Pointe noch kam, denn so leicht war es nie.

„Eben nicht", bestätigte Ian seine Vermutungen „Dieser Mann starb auch und all diejenige, die das Mittel nahmen, ob krank oder nicht. Es war ein Fehlschlag. Viele starben auf PX 385 S3. Aber sie forschen weiter."

Merlin seufzte.

„Aber das hier ist jetzt ein anderer Planet? Ja? Ich finde diese Bezeichnungen für den Arsch. Warum geben sie den Planeten keine normalen Namen anstatt so eine scheiß Zahlen und Buchstaben Kombination?"

„Weiß ich nicht, Major. Aber das hier ist ein anderes Volk."

„Ich verstehe", nickte der Major „ Deshalb sind wir hier. Der Auftrag lautet, das wir nachforschen sollen, was diese Wesen jetzt erfunden haben. Und natürlich den Doktor schützen. Der Colonel sagte, das sie sich mit dem Stützpunkt in Verbindung setzten. Auch sie haben etwas erfunden, was den Wraith nicht bekommt."

„Warum nicht mit Atlantis?", fragte Merry.

„Keine Ahnung, aber im Moment scheinen die andere Probleme zu haben. Also nahm der Colonel sich dessen an...Oder er bekam den Befehl dazu."

Was auch immer. Merlin tat, was man ihm sagte. Er war froh, das nach der Sache mit Talik sich alles wieder normalisiert hatte. Er hatte seine Missionen und er erlebte viel. Gutes wie Schlechtes. Und wenn er auch auf dem Schiff, als er hierher reiste, skeptisch war, was seine Zukunft anging, musste er zugeben, das es ihm gefiel, andere Welten und Kulturen zu besuchen. Es gab viel zu entdecken und zu erleben. Und er hatte hier neue Freunde.

„Die Kandis haben angeblich ein Virus erfunden, das die Wraith tötet. Und wir sollen nun sehen, was sie eigentlich haben", sagte Ian „Sie brauchen dafür unsere Meinung, deshalb kommt der Arzt mit."

Die Kandis waren auf dem Stand der Erde des einundzwanzigten Jahrhunderts. Sie hatten große Labore, in denen sie forschten und erfanden, unter anderem auch effektive Waffen. Es war einer der Planeten, die bei den Wraith unter...Sehr gute Weidegründe... bekannt war und dementsprechend oft besucht wurde. Manche Völker versuchten trotz allem zu überleben, obwohl sie schon seit Generationen mit den Wraith lebten.

„Okay", sagte Doktor Lorey „Sehen wir mal, was sie haben. Das Problem wird wohl sein, das wir das wohl auch erst testen sollten; vorzugsweise an einem Wraith. Und ich denke, das sie sich nicht freiwillig melden."

Merlin wusste nicht, warum er so beunruhigt war, dieser Sache nachzugehen. Er fand es sowieso nicht richtig, das sie zu solchen Maßnahmen griffen. Er war noch nicht lange hier; fast ein Jahr. Doch Merlin hatte herausgefunden, das alles so sein sollte, wie es war. Natürlich war es nicht schön für die vielen Lebewesen hier, ständig mit der Gefahr zu leben, wenn die Wraith kamen. Doch irgendjemand musste sich etwas gedacht haben, als sich diese Rasse entwickelte.

Merlin sah nichts als selbstverständlich. Es hatte immer alles einen Grund; einen Sinn. Selbst diese sinnlosen Kriege auf seiner Heimatwelt. Oder diese todbringende Seuchen früher, die Millionen das Leben kostete. Nichts passierte ohne Grund.

Das seine Mutter starb, passierte nicht ohne Grund. Vielleicht musste es so sein, das Merlin sich zu dem entwickelte, was er war. Und er einen Vater hatte, der durch und durch General war und fast nie zu Hause. Und nie seine Versprechen hielt; nicht da war, als Merlin seine Abitur Abschlussprüfung hatte.Vergeblich hatte er ihn in den Reihen der Eltern gesucht. Und auch nicht angerufen hatte, als er seinen Abschluss an der Uni in Biologie machte. Er war in Übersee und nicht zu sprechen. Und über Weihnachten, Ostern oder anderen Feiertagen wollte er gar nicht nachdenken. Er könnte es wohl an einer Hand abzählen, an denen sein Vater anwesend war.

Merlin ging in Gedanken an die Vergangenheit weiter.

Sein Vater hatte nie gewusst, was er wirklich in der Armee für eine Funktion hatte. Er hätte das nie toleriert, obwohl er wusste, wie so etwas ablief. Das man Leute aussendete, die Terroristen und andere verschwinden ließen. Nein, er hätte nicht toleriert, das jemand aus seiner Familie so einen Job tun würde. Also ließ Merlin ihn im Glauben, ein einfacher Soldat zu sein, was er zu spüren bekam. Er führte zwar alle Aufgaben aus, doch gehörte er zum Stargate Programm und das war streng geheim; das wusste sein Vater auch.

Doch; es war für seinen Vater und General nicht genug.

Es war nie genug, egal was er tat. Sein Vater hatte nur Verachtung für ihn. Und jetzt war er tot, doch die schlechten Erinnerungen aus Kindertagen blieben. Er fragte sich manchmal, was aus ihm geworden wäre, wenn seine Mutter nicht gestorben wäre. Sie war sanft und liebevoll gewesen, soweit sich Merlin erinnern konnte.

„Major?"

Merlin sah auf und Ian ins Gesicht.

„Wir sind da. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?"

„Sicher. Warum?"

„Sie haben eine lange Zeit kein Wort gesagt und waren in Gedanken."

„Nein, alles in Ordnung", lächelte Merlin „Habe nicht gut geschlafen."

Und er hatte wieder einen Traum von Arthur.

„Sie sollten sich beim Doc etwas zum schlafen holen", meinte Ian.

„Ja. Wenn ich daran denke."

Er schaute sich um und musterte den Komplex, vor dem sie standen. Drei Leute von den Einwohnern kamen auf sie zu und lächelten. Merlin trat vor.

„Wir kommen in Frieden und von dem Stützpunkt. Ich bin Major Emres, das sind Ian Mckenzy und Leutnant Merry, sowie Doktor Leroy."

„Willkommen", sagte der Mann „Bitte folgen Sie uns. Wir haben Sie erwartet."

Sie gingen vor und Merlin so wie die anderen folgten ihnen in das Haus.





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Etwas später stand Merlin in dem Labor mit einem der Kandis Wissenschaftler. Der Arzt, den sie heute dabei hatten; Doktor Lorey war ein Mann, der brillant auf seinem Gebiet war. Die Kandis hatten auch sehr kluge Wissenschaftler. Und sie schienen sehr bestrebt zu sein, was das Forschen anging, doch nicht perfekt. Es gab nichts Perfektes.

„Also...", begann der Wissenschaftler „Wir haben mehrere Simulationen an den Computer laufen lassen und hatten zu achtundneunzig Prozent positive Bewertungen. Natürlich ist es erst amtlich, wenn wir es an einem lebenden Wraith ausprobiert haben."

„Was genau haben Sie denn jetzt erfunden?", fragte Merlin etwas angepisst, denn er hatte das Fachgespräch des Doktors und des Wissenschaftlers nicht ganz verstanden „Ich bin Soldat; kein Arzt."

Okay, er war Biologe. Aber das war kein Arzt in dem Sinne.

„Es ist ein Virus, der zuerst in der Blutbahn des Wraith nicht auffällt. Und die Wirkung tritt etwas verzögert ein. Es ist ein schleichender Vorgang", erklärte Doktor Lorey.

Merlin trat einen Schritt vor.

„Und was bewirkt es letztendlich?"

Jetzt antwortete der Kandis Wissenschaftler.

„Es betrifft ihr Nährorgan. Sie können sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr nähren. Der Virus zerstört die Aufnahme. Vergleichen Sie es mit jemanden, der nicht mehr schlucken kann."

Merlin sah ihn einen Moment an, sagte dann.

„Sie werden verhungern?"

Der Kandis nickte.

Merlin sah zu dem Doktor, dann zu Ian und Merry. Dann wandte er sich wieder an den Kandis Wissenschaftler.

„Finden Sie nicht, das es eine grausame Methode ist, jemanden zu besiegen? Einen qualvollen Hungertod?"

Er dachte an Arthur, der oft und viel qualvoll hungern musste und das über einen langen Zeitraum. Merlin musste noch nie so hungern. Okay, auf manchen Missionen kam er oft nicht zum essen oder schlafen, aber das war ansatzweise nicht dasselbe, wie wirklich langsam an Hunger zu sterben. Merlin war ein Auftragskiller der Regierung, doch er hatte noch Moral und war noch nicht so abgestumpft wie andere seiner Gesinnung. Und er wurde schon wieder sauer.

„Ich verstehe nicht...", stammelte der Kandis „Es sind Wraith. Sie haben auch keine Gewissensbisse, uns langsam auszusaugen", sagte der Wissenschaftler, jetzt wieder seine Fassung gefunden „Ich erzähle Ihnen mal etwas über den Nährvorgang. Sie spritzen durch ihr Nährorgan ein Enzym in den Menschen, der ihn stärkt und nicht so schnell sterben lässt, während sie ihn aussaugen. Außerdem machen sie so ihre Anbeter. Sie nehmen ihnen die Kraft und geben sie ihnen wieder und das sehr oft hintereinander. Der Effekt ist, das sie abhängig von dem Enzym werden, das auf längere Sicht wie eine Droge wirkt. Finden sie das nicht grausam?"

Das war doch bestimmt an den Haaren herbei gezogen. Merlin hatte sich angewöhnt, nicht alles zu glauben, was andere über die Wraith sagten. Das waren doch alles Spekulationen; nicht bewiesen. Diese Rasse hielt sich bedeckt, nur Merlin wusste etwas mehr und nur, weil er es am eigenen Leib gespürt hatte.

„Wieso wissen Sie das? Oder ist das wieder nur eine der vielen Vermutungen, die sie aussprechen? Ich habe die Schnauze voll von irgendwelchen Behauptungen über die Wraith, die nicht ansatzweise bewiesen sind. Irgendwelche Spekulationen, die Ihren wildesten Fantasien entsprungen sind."

„Major", warnte ihn Ian, weil er langsam unverschämt zu dem Kandis wurde.

Der Kandis sah ihn abschätzend und wirklich sehr abwertend an.

„Wir leben schon lange mit der Gefahr. Sie kommen sehr oft und wir hatten viel Zeit, sie zu studieren. Obwohl immer noch vieles an ihnen mysteriös ist, haben wir schon etwas herausgefunden. Sie wissen das nicht, wenn sie mit den Jägern kommen und die Menschen einsammeln. Also halten Sie Ihre Kritik für sich."

„Das beantwortet immer noch nicht meine Frage", beharrte Merlin auf dem Thema unwirsch „Ist es bewiesen, das sie so ihre Anbeter machen? Richtige Fakten?"

„Nein", gestand der Kandis Wissenschaftler.

„Also doch an den Haaren herbei gezogen", sagte Merlin mit grimmiger Genugtuung „Wusste ich es doch."

„Was haben Sie für ein Problem?", fragte der Kandis Wissenschaftler Merlin ziemlich angepisst.

Merlin sagte nichts und verließ wortlos das Labor. Er war mit deren Forschung nicht einverstanden. Für ihn war es fair, jemanden im Kampf zu besiegen und ziemlich feige, sie hinterhältig mit irgendwelchen Biowaffen zu töten. Davon hielt er gar nichts. War das moralisch überhaupt zu vertreten? Eine ganze Rasse zum Hungertod zu verurteilen? Er war sich nicht sicher. Vielleicht wäre er sich sicher gewesen, wenn er niemals diesen Wraith getroffen hätte. Er fragte sich, ob er da drinnen eben Partei für die Wraith ergriffen hatte, so wie alle ihn angesehen hatten.

Nein, das hatte damit gar nichts zu tun; sagte er sich grimmig. Es machte ihm nichts aus, diese Wraith, die er auf seinen Missionen traf, zu töten. Sie waren der Feind. Doch sie so zu töten, das war unter seiner Würde. Und irgendwie wusste er, das er das nicht gutheißen wollte. Und er würde das auch nicht unterstützen, da konnte der Colonel toben wie er wollte. Nein, damit wollte Merlin nichts zu tun haben.

Ian trat ins Freie und kam auf ihn zu.

„Sie sind nicht damit einverstanden?"

Merlin sah ihn an.

„Es ist grausam. sie zu erschießen wäre gnädiger. Ich...", er seufzte „Ich weiß es nicht. Ich bin Soldat und gewöhnt, meinem Feind gegenüber zu stehen und ihn so zu bekämpfen. Doch diese Art von Kampf ist feige und... Rassenmord. Hatten wir das früher nicht auch auf unserem Planeten? Und haben wir nichts daraus gelernt? Die Zeiten ändern sich; die Menschen werden fortschrittlicher, erfinden Raumschiffe und kommen in andere Galaxien. Doch sie selbst stagnieren, bleiben in ihrer Entwicklungsstufe stehen oder können sich nicht anpassen."

„Anpassen? Und was ist mit den Menschen, den Wesen auf den verschiedenen Planeten, die sie zum Nähren gefangen nehmen? Und die nie wieder nach Hause kommen?"

Merlin sah ihn etwas sauer an.

„Verdammt. Sie haben sich nicht selbst gemacht. Sie sind wie sie sind, so wie wir auch sind, was wir sind. Wir haben uns in der Vergangenheit gegenseitig getötet; in sinnlosen Kriegen, Seuchen und Biowaffen erfunden und was auch immer. Millionen von uns, ausgelöscht. Da hat sich niemand aufgeregt. Einfach getötet, eben nur so, weil es gerade Krieg war und das war dann normal. Was? Die Wraith töten, um zu leben. Das ist für mich ein Unterschied. So wie Löwen jagen, um zu überleben."

Merlin machte einen Schritt auf Ian zu. Er wusste selbst nicht, warum er so gereizt war. Und er wusste auch nicht, wieso er jetzt Partei für eine Rasse nahm, die er selbst tötete. Die der verdammte Feind waren. Ian hörte weiter zu.

„Nur das wir keine Gazellen sind, sondern Menschen. Was mich allerdings fragen lässt, wo der Unterschied liegt. Weil wir denken können oder höher entwickelt sind, als eine Gazelle? Das wäre doch wirklich ein Streitthema. Finden Sie nicht? Und außerdem; sie waren zuerst hier. Die Wraith existierten schon in den Zeiten der Antiker und haben auch gegen sie gekämpft und letztendlich gewonnen. Da haben wir noch mit dem Feuer gespielt, als sie schon hoch entwickelt sich mit den Antiker anlegten. Wir kamen erst später hierher und...", Merlin trat noch einen Schritt auf Ian zu „Wer gibt uns das Recht über andere zu richten? Wir sind nicht besser; selbst in diesen Zeiten nicht."

Er musste oft über andere richten; auf Befehl. Und da gab es keine Hintertür. Manchmal wachte Merlin nachts auf, mit den Gesichter der Menschen vor sich, die er tötete und ihn anklagend ansahen. Er war so ziemlich im Arsch, was der Seelen Scheiß anging, doch er wollte es nie zugeben. Und er hatte die Schnauze voll.

„Es ist ja noch nicht fertig und es bleibt ja immer noch die Frage, wie sie es in die Wraith bekommen wollen. Ich bin mir sicher, das sie es nicht freiwillig nehmen. Und es zu übertragen mit einem Menschen; das hatten wir schon und die Hälfte der Bewohner eines Planeten starb dabei.", antwortete Ian irritiert „Wahrscheinlich wird das auch nichts. Also regen Sie sich nicht schon im Vorfeld auf. Das sind doch nur Versuche."

„Ich wäre wirklich froh, wenn Sie recht hätten", sagte Merlin leise „Das alles ist doch Mist."

Ian musterte Merlin einen Moment und fragte sich, was der Major erlebt hatte, was ihn so verbittert klingen ließ. Und noch etwas beschäftigte Ian und er fragte leise. Auch weil er nicht mehr spekulieren wollte.

„Major...Was ist wirklich mit diesem Wraith in der Gefangenschaft passiert?"

Ian wusste, wieso auch immer, das der Major nicht alles erzählt hatte, was er in den drei Tagen erlebt hatte. Vielleicht, weil er ein guter Beobachter war und den Major manchmal beobachtete, wie er vor den toten Wraith stand, in Gedanken versunken. Oder weil er oft in tiefen Gedanken war und sich auf seinem Gesicht die widersprüchlichsten Emotionen tummelten. Was auch immer, irgendetwas Einschneidendes musste in dieser Zeit geschehen sein, vor allem weil er jetzt aggressiv auf diese Forschung reagierte. Also hatte Ian ihn einfach gefragt und...Vielleicht hätte er es nicht tun sollen, so wie Merlin ihn ansah.

„Was?" Merlin starrte ihn an.

„Sie sind mein Freund und deshalb sage ich es, wie es ist. Seit diesem Vorfall sind Sie eher etwas...Ähm...Zurückhaltend, was die Bekämpfung des Feindes angeht. Verstehen Sie mich nicht falsch; Sie tun, was sie tun müssen. Aber manchmal habe ich das Gefühl..."

„Das ist Blödsinn", fuhr ihm Merlin ins Wort „Und gar nichts ist passiert; Ich habe überlebt. Damit ist dieses Thema beendet", sagte er „Und habe ich nicht Ihren Arsch gerettet, als dieser Wraith sich an Ihnen nähren wollte? Ich habe ihn getötet. Oder? Wenn Sie denken, ich würde den Wraith recht geben, dann haben Sie sich getäuscht. Aber ich halte nichts von hinterhältigen Biowaffen, die eine ganze Spezies auslöschen können und das auf eine sehr grausame Art. Und das hat gar nichts zu tun mit diesem Wraith, der zufällig auch ein Gefangener der Genii war. Ist das jetzt klar?"

„Ja. Vergessen Sie, was ich sagte."

„Das werde ich", zischte Merlin ihn an „Und reden Sie nie wieder über diese Sache."

Dann stapfte Merlin wieder hinein. Ian sah ihm nachdenklich nach.

Doch Merlin war in Gedanken, als sie der Einladung der Kandis nachkamen und mit ihnen aßen. Ian hatte etwas angesprochen, das er die ganze Zeit zu vermeiden versucht hatte. Aber anscheinend muss dieses Erlebnis mit dem Wraith etwas verändert haben. Zumindest was ihn anging.

Er schüttelte den Kopf.

Nein, da war gar nichts. Er tötete die Wraith genauso eiskalt wie zuvor auch und das er mit diesem Virus nicht einverstanden war, zeigte ihm, das er moralisch nicht so abgestumpft war, als er dachte. All diese vielen Missionen, die Tötungen...Merlin war nicht blöd. Es blieb immer in den Knochen hängen, doch noch war er nicht kalt und abgestumpft. Sonst hätte er den Wraith getötet, nachdem er frei war.

Vielleicht wollte er sich auch mit aller Gewalt seine Menschlichkeit bewahren, die doch bei so einem Job oft abhanden kam. Er hatte das oft genug erlebt; bei anderen.

Sie waren der Feind und Merlin wusste, das die Wraith keine Sekunde zögern würden, ihn zu töten. Sie sahen in Menschen nur Nahrung; außer Arthur. Oder? Nein, er hatte sich auch von ihm genährt, ohne Reue oder Zweifel.

Nein; Ian lag falsch. Er hatte sich nicht verändert. Vielleicht hatte er immer noch ein Trauma von dieser Gabe des Lebens Sache.

Bestimmt. Und es hatte nichts damit zu tun, das er immer noch an das Geschehene mit dem Wraith dachte; das er überhaupt noch an ihn dachte.

Das hatte gar nichts damit zu tun!


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