Schicksalhafte Begegnung Kapitel 33

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 33




Als sie vor dem Eingang des Stützpunktes standen, auf einem Planeten, der Lichtjahre von dem entfernt war, wo sie sich von den Wraith verabschiedet hatten, kam Merlin das alles so fremd vor. Sie waren lange weg gewesen, doch eigentlich hatte er den Stützpunkt nie als Zuhause gesehen. Es war eine Anlaufstation, so wie viele andere davor. Merlin hatte nie gewusst, wie es sich anfühlte, ein Zuhause zu haben; selbst auf der Erde nicht, in dem großen Haus seines Vaters. Nein; sein Elternhaus war auch kein Heim gewesen; in dem er ohne Eltern aufwuchs, behütet von fremden Leuten, die dafür bezahlt wurden. Selbst wenn sein Vater zu Hause war, fühlte er sich nie heimisch. Sein Vater war kalt und militärisch und er respektierte seinen Sohn nicht, was später noch gravierender wurde.

Nein, ein Zuhause hatte er nie gehabt. Doch er hatte sich auf einem fremden Schiff, das so anders war als die Schiffe der Menschen mehr heimisch gefühlt, als er es je vermutet hatte. Von Anfang an, als Arthur und er noch nicht zusammen waren, hatte er sich auf dem Wraith Basisschiff wohl gefühlt, obwohl er unter Feinden war. Und später war ihm das immer vertrauter geworden, trotz das es immer noch fremd und so vollkommen anders war. Jason sah ihn an.

„Ian wird ausrasten und uns in die Fresse schlagen, weil wir so lange weg waren."

Merlin lächelte leicht. Er freute sich, seinen Freund zu sehen, obwohl er wusste, das alles schwierig sein würde. Ian hasste Wraith. Er würde in tausend Jahren nicht verstehen, was Merlin getan hatte; egal wie er argumentieren würde.

„Doch verplappere dich nicht, was Sunshine oder Arthur angeht. Du weißt, das er das nicht versteht", sagte er jetzt zu Jason.

Jason seufzte.

„Ich bin nicht sehr erfreut darüber, das wir ihm alles verheimlichen. Wie lange wird das gut gehen?"

„Das weiß ich nicht", antwortete Merlin ehrlich „Geheimnisse halten nie lange, doch für den Anfang müssen wir ihm alles verschweigen. Ich denke, wir sollten ihn langsam darauf vorbereiten."

„Du bist derjenige mit einem Wraith Gefährten. Also ist das dein Problem."

Merlin sah ihn verwundert an.

„Das du dich mit Sunshine im Bett gewälzt hast, wird er auch nicht verstehen. Und das gleich zweimal."

Jason grinste. Natürlich hatte er Merlin erzählt, das sie sich ausgesprochen hatten und Sunshine sowie er im Bett gelandet waren und er sehr verruchte Dinge mit seinem Schwanz getan hatte. Es war seltsam, aber es fiel Jason nicht sonderlich schwer, ihm zu sagen, das er sich an seinem Schwanz genährt hatte, wenn auch nur eine Kostprobe. Das war mega geil gewesen und er würde das alles vermissen, denn noch nie zuvor hatte er solch lange und intensive Höhepunkte.

„Ich weiß", grinste Jason „Doch ich möchte das nicht missen; es war...", er sprach nicht weiter, denn er wusste, das Merlin ihn verstand.

Der Sex mit Wraith war schmerzhaft, aber der absolute Wahnsinn, was die anderen Gefühlen anging, die Jason in die siebte Dimension sprengten. Das war der Schmerz wert, zumal sie danach immer geheilt wurden. Das alles war positiv und praktisch. Andere Dinge waren nicht so toll, aber was war schon perfekt? Nichts.

Merlin musterte ihn skeptisch.

„Bist du sicher, das er sich an deinem besten Stück genährt hat? Das hört sich wirklich gruselig an."

Jason nickte.

„Vollkommen sicher...Ich hatte diese kleine Wunden dort, bis Sunshine mich später heilte. Es ging etwas heiß her, aber das mit dem Nähren und meinem Schwanz...Das war der Hammer, obwohl es etwas geschmerzt hatte. Danach fühlte ich nur noch so extrem", grinste er „Das war alles andere als gruselig. Das war mega geil. Warum fragst du?"

„Hhm...Arthur hatte das nie getan."

„Dann hast du etwas verpasst, mein Freund."

Merlin sagte nichts mehr dazu, doch würde das im Kopf behalten und gab den Code ein. Der Eingang lag etwas versteckt und es summte, als sich die Tür entriegelte. Zum Glück hatten sie nicht den Code geändert. Beide traten durch und gingen die steile Treppe hinunter, die schwach beleuchtet war. Die Tür oben schloss sich und beide gingen tiefer und tiefer, bis sie irgendwann vor einer anderen Tür standen. Auch dort gab Merlin einen Code ein, wenn auch anders als oben. Wieder summte es, als die Tür entriegelt wurde.

„Was machen wir zuerst?", wollte Jason wissen „Zum Alten gehen?"

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, wir gehen zuerst zu Ian. Der Alte kann warten."

Jason lachte leise.

„Er wird aus allen Wolken fallen und dann...Dann wird er uns schlagen. Ich weiß es."

Merlin lächelte leicht, sagte aber nichts, als sie sich aufmachten, ihren Freund zu sehen. Wahrscheinlich war er in seinem Labor. Die Leute und Soldaten, die ihnen entgegen kamen, blieben teilweise stehen, sahen sie an, als wären sie Geister und aus dem Totenreich entsprungen. Sie steckten die Köpfe zusammen, flüsterten, was Merlin und Jason nicht entging.

„So wie das aussieht...", sagte Merlin leise und sah sich um „Haben sie uns schon abgeschrieben. Die denken, das wir Geister sind."

Jason sah sich amüsiert um. Ja, die Leute sahen sie etwas seltsam an. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie schnell man die Leute abschrieb und abhakte. Merlin war sich ziemlich sicher, das auch niemand ein Suchkommando losgeschickt hatte; erst recht nicht der Colonel. Er mochte Merlin nicht und war wohl froh, ihn loszuwerden. Aber das alles war egal; er würde nicht mehr lange bleiben. Jetzt schon vermisste er Arthur.

Doch niemand hielt sie auf, als sie die untere Ebene ansteuerten, in denen die Labore lagen. Auch dort sah man ihnen nach oder blieb verwundert stehen, was die beiden nicht störte. Endlich kamen sie zu Ians Labor. Die Tür war geschlossen und Jason grinste Merlin an, als er sie öffnete. Der Raum war kahl, das helle Licht machte das Ganze nicht gemütlicher. Es standen diverse Geräte herum, mit denen die beiden nichts anzufangen wusste. Tische, Stühle...Computer, die etwas anzeigten. Statistiken oder sonstige Untersuchungsergebnisse. Doch das alles interessierte Merlin und Jason nicht, sondern der rothaarige Mann, der sein Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und mit dem Rücken zu ihnen stand. Anscheinend zu versunken in die Schimpftirade, die er gerade losließ. Das Opfer war ein junger, blonder Mann, der den Kopf eingezogen hatte und sich am liebsten in eine Maus verwandelt hätte oder unsichtbar sein wollte.

„Diese Probe ist komplett ruiniert und das kurz vor dem Ergebnis. Hab ich es denn nur mit Idioten zu tun? Sie sind als Assistent so unbrauchbar wie meine Großmutter...Verflucht nochmal. Drei Wochen Arbeit für nichts", hörten sie Ian „Als ob ich sonst keine Probleme habe. Zumal dieses biologische Zeugs nicht mein Fachgebiet ist und es nur einem Freund zuliebe mache. Was soll ich ihm sagen? Das wir zu doof dafür sind?"

„Es tut...Tut mir leid", stammelte der junge Mann und die beiden hatten Mitleid mit ihm „Ich weiß auch nicht, wieso die Probe nicht im Kühlschrank war."

„Weil Sie Idiot sie nicht hinein getan haben", machte ihn Ian an „Okay...setzen Sie eine neue Probe an und diesmal...Keine Fehler, sonst raste ich wirklich aus. Klar?"

Natür...Natürlich...Sir."

Merlin und Jason lehnten an der Tür, hatten die Arme vorne überkreuzt und hörten sich das einen Moment an. Der junge Mann konnte einem wirklich leid tun. Noch hatte Ian sie nicht gesehen, stand er doch immer noch mit dem Rücken zu ihnen, bis Merlin amüsiert sagte.

„Es ist doch immer das Gleiche mit den rothaarigen, sturen Iren, Jason. Wenn sie nicht schlafen, dann schreien sie. Ein seltsames Volk."

„Ja", sagte Jason grinsend „Sollten wir mit so einem befreundet sein? Eher nicht. Oder?"

Ian hob den Kopf, verstummte mit dem Geschrei. Sein Herz begann zu klopfen, denn diese Stimmen kannte er nur zu gut. Ruckartig drehte er sich um und sah in die Gesichter seiner grinsenden Freunde. Oder etwa nicht? Denn er bewegte sich nicht, sah sie nur an, als wären sie Gespenster. Jason sah zu Merlin.

„Das war doch ein Witz mit den Geistern? Oder sind wir tot und haben das irgendwie nicht mitbekommen? Bin ich doch gestorben und du auch, denn wenn er uns so ansieht, weiß ich nicht wirklich, ob wir leben."

„Hhm...", meinte Merlin „Ich habe schon von Geister gehört, die nicht wussten, das sie tot sind."

„Hör auf, mir Angst zu machen. Ich bin nicht tot, das weiß ich mit Gewissheit."", sagte Jason amüsiert und hob die Hand „Huhu...Ian. Siehst du uns?"

Anscheinend schien das etwas zu bewirken, den die Starre, die Ian befallen hatte, fiel von ihm ab und er sagte trocken.

„Für Geister seid ihr zu albern, aber ich werde eure grinsende Gesichter zermalmen, weil ihr euch so verdammt viel Zeit gelassen habt."

„Ich sagte ja, das er uns verprügelt", meinte Jason.

Doch dann schoss der Ire nach vorne und fiel den Freunden in die Arme. Er küsste ihre Wangen und Schläfen, so das der junge Assistent schockiert die drei anblickte, die jetzt lachten und sich umarmten. Anscheinend kannte er Ians Freunde noch nicht, doch er hatte gehört, das sie vermisst wurden. Nun wohl nicht mehr, so wie es aussah.

„Verflucht...", sagte Ian mit Tränen in den Augen „Ich sollte euch wirklich verprügeln. Wo seid ihr gewesen und wieso hat das so lange gedauert", er musterte beide „Alles noch dran; niemand verletzt? Ich dachte schon, die dreckigen Wraith hätten euch getötet.Gott, bin ich froh, euch zu sehen."

Merlin überhörte die Schimpfworte geflissentlich und erfreute sich an dem Anblick seines Freundes. Zumindest solange, wie Ian noch sein Freund sein würde. Denn der Tag würde kommen, da er ihm die Wahrheit sagen musste und er war sich ziemlich sicher; egal wie er argumentieren würde...Ian würde ihn nicht verstehen und sich abwenden. Es schmerzte Merlin sehr. Doch jetzt wollte er sich keinen düsteren Gedanken hingeben, sondern sich mit seinen Freunden freuen.

„Okay", sagte jetzt Ian „Für heute keine Arbeit mehr. Wir gehen in die Bar und ihr erzählt mir, was ihr erlebt habt. Und lasst nichts aus."

Wieder umarmte er die beiden herzlich, denn nur er wusste, durch welch eine Hölle er gegangen war. Seine Freunde beide zu verlieren, wäre undenkbar gewesen. Auch Saru konnte ihn verstehen, das er sich für nichts begeistern konnte. Zu tief war da die Angst, das sie beide nicht wiederkamen und nun standen sie grinsend vor ihm.

Ian küsste sie noch einmal; er konnte nicht anders und schleppte dann beide in die Bar. Sein Assistent sah ihnen nach, wohl erleichtert, das er nochmal davon gekommen war.




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Irgendwann waren sie dann in der Bar gelandet. Sie hatten auf den Weg dorthin gelacht und Ian hatte das Gefühl, das Tonnen von Steinen von ihm abgefallen waren. Jetzt war alles gut. Auch in La Cantina war die Begrüßung freudig, als Juan sie entdeckte und ihnen drei einen Whiskey an den Tisch brachte. An den anderen Tischen sah man sie an und tuschelte; anscheinend konnten sie nicht glauben, das sie wieder da waren. Jason nahm einen Schluck und stöhnte genüsslich.

„Gott, das habe ich wirklich vermisst."

Und damit sprach er Merlin aus der Seele, als er auch einen Schluck dieser braunen Flüssigkeit nahm und sich das auf der Zunge zergehen ließ. Oh ja...Einen Single mart würde er auf einem Schwarmschiff vermissen.

„Die scheiß Wraith haben wohl nichts Anständiges zu trinken. Was?", fragte Ian amüsiert und schüttelte den Kopf „Ich fasse es nicht, das sie euch nicht gefressen haben."

Jason wechselte einen kurzen Blick mit Merlin, bevor er sagte.

„Wir waren auf einer Rettungsmission und auch ihr Commander wurde vermisst. Beide Partien waren bestrebt, sie zu finden und Zusammenarbeit wurde sehr geschätzt."

„Aber was war nachdem ihr sie gefunden habt?", fragte Ian Jason „Da war die Zusammenarbeit beendet."

Mitnichten, dachte Jason. Da ging die Zusammenarbeit erst richtig los und das sehr eng, wenn er daran dachte, wie extrem ihn Sunshine ausgefüllt hatte und er in ihm lang und anhaltend gekommen war. Er bemerkte, das sich sein Schwanz regte und das toll fand und so wischte er die erotischen Bilder weg und konzentrierte sich wieder auf den Iren.

„Auch Wraith können dankbar sein, Ian."

Dieser schnaubte abwertend.

„Diese dreckigen Bastarde kennen kein Ehrgefühl."

Merlin wollte den Mund öffnen und Ian gerade sagen, das er gefälligst aufhören soll, sie so zu nennen, denn er war zornig, als er einen Schmerz in seinem Bein spürte. Jason hatte ihn fest gekniffen und sah ihn warnend an. Merlin biss sich auf die Zunge und nahm einen großen Schluck von seinem Whiskey. Verdammt...Er musste aufpassen, das er sich nicht verriet. Aber es tat ihm weh, wenn er sie so nannte. Okay; die meisten Wraith waren so wie Ian sie sah; das musste Merlin zugeben. Wenn sie mit ihnen wieder zusammen trafen, würden sie versuchen, die Menschen zu töten oder zu essen. Arthur und Sunshine waren da die Ausnahme, selbst auf dem Schiff mussten sie aufpassen, das sie niemand fälschlicherweise als Essen sah.

Jason hatte recht; er musste sich zurückhalten. Das Lustige an der Sache war allerdings, das Merlin eigentlich ihn gewarnt hatte, sich nicht zu verplappern und jetzt war er es beinahe selbst gewesen.

„Okay", sagte jetzt Ian „Erzählt mal und lasst nichts aus. Wie ist es euch ergangen?"

Nun ja. Sie mussten so einiges auslassen, stellte Merlin fest. Und so begannen sie ihm zu erzählen, ohne die Wraith wirklich ins Spiel zu bringen. Ian hörte zu, stellte da und dort eine Frage, aber schien ihnen das alles abzukaufen. Als sie geendet hatten, sagte der rothaarige Mann kopfschüttelnd.

„Ihr hattet schon immer verfluchtes Glück, vor allem Merlin. Doch ich bin froh, das ihr wieder hier seid. Mein Gefährte wird das freuen."

Die beiden sahen sich an und fragten fast gleichzeitig.

„Gefährte?"

Ian grinste wie ein Honigkuchenpferd und Merlin riet.

„Saru? Du hast ihn wirklich überzeugen können?"

„Hey", sagte Ian „Sei nicht so frech. Er war derjenige, der nicht aufgab und dann sind wir zusammen gekommen."

Jason grinste.

„Das freut mich für dich, Ian. Du warst ja wirklich heiß auf ihn. Und? Ist er es auch?"

„Ich weiß es nicht", sagte er ehrlich „Wir wollten uns Zeit lassen und ehrlich...Ich war nicht gut drauf die letzte Zeit. Doch jetzt...Jetzt wird alles prima."

Das glaubte Merlin zwar nicht, doch er sagte nichts dazu. Diese Geheimniskrämerei gefiel ihm überhaupt nicht und ja...So etwas ging nie lange gut. Dazu kam, das er höllisch aufpassen musste, das er sich nicht verplapperte und er wirklich über den Schimpfwörter, die Ian den Wraith gab, drüber stehen sollte. Doch Merlin nahm das eben persöhnlich, wenn er Bastarde sagte oder sonst etwas. Obwohl er genau wusste, das sie es wirklich waren; mit wenigen Ausnahmen, mit denen Jason und er liiert waren. Und das auf eine verdammt, intime Art.

Nein...Ian würde das nicht verstehen, dachte er, als er ihn beobachtete, während er mit Jason sprach. Und er würde mit Sicherheit einen Freund verlieren, wenn die Geheimnisse keine Geheimnisse mehr waren. Und das tat weh. Aber Merlin wusste, das dies nicht zu ändern war, denn wenn er sich entscheiden müsste...Zwischen Arthur und Ian, dann würde Ian den Kürzeren ziehen.

Das alles war eine verfluchte Scheiße.

„Hey, Merlin", sagte Ian gerade und sah ihn so warmherzig und freudig an, das es Merlin schmerzte „Willkommen zu Hause und niemand anderes als ich ist glücklicher, dich...", er sah zu Jason „ Euch hier gesund und munter zu sehen."

Merlin wollte schreien...

„Ward ihr schon beim Alten?", wollte er jetzt wissen.

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, wir wollten erst etwas Erfreuliches erleben, bevor wir zu dem Griesgram gehen. Er wird uns die Leviten lesen."

Jason nickte.

„Das kannst du laut sagen. Ich werde entweder unehrenhaft aus dem Dienst entlassen oder fahre in den Bau auf unbestimmte Zeit ein. Fahnenflucht ist kein kleiner Verstoß."

Ian grinste.

„Weder das eine noch das andere, mein Freund."

„Wieso?"

Ian erzählte ihnen, das der Colonel sich verplappert hatte und Dinge sagte, die sich nicht gehörten. Und...Das er alles aufgenommen hatte. Die beiden sahen ihn groß an und der rothaarige Mann lachte.

„Tja; sein Pech, wenn er sich mit Leuten abgibt, die etwas intelligenter als er sind. Bei solchen Aktionen sichere ich mich immer ab. Er war sauer; richtig sauer, aber dir wird nichts passieren", sagte er zu Jason „Dafür habe ich gesorgt. Und du...", wandte er sich jetzt an Merlin „Hast den Auftrag erledigt und den Psychopathen Wraith umgelegt und als Bonus noch den Rebellenführer. Er hatte uns auch zugesetzt und der Alte weiß das nur zu gut. Also...Wenn ihr zu ihm geht, könnt ihr beide selbstsicher auftreten."

Jason umfasste seine Hand und ballte sie zur Faust.

„Danke, Ian. Das werde ich dir nie vergessen."

„Wozu hat man den Freunde", sagte dieser „Trotz allem bestellst du die nächste Runde."

Das tat Jason nur zu gerne.

Wozu man Freunde hatte, fragte sich Merlin gerade?

Um sie zu verlieren, gab er sich die Antwort.

Und er bemerkte, das ihn das tiefer traf, als er vermutet hatte. Es würde ihn hart treffen, wenn Ian ihm die Freundschaft kündigen wird.

Doch noch war es nicht soweit. Also verscheuchte er die dunklen Gedanken und widmete sich dem Gespräch und seinen Freunden.




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„Herein!", schallte es herrisch und laut durch die Tür, als Merlin und Jason am nächsten Morgen vor der Tür des Colonels standen.

Gestern Abend war es spät geworden. Sie hatten ihr Zusammensein wirklich ausführlich gefeiert. Später kam noch Juan dazu und spendierte eine Flasche Whiskey. Auch er froh, das die beiden wieder da waren. Dementsprechend fühlten sie sich heute Morgen nicht sehr fit. Doch sie mussten jetzt zu dem Alten. Er hatte bestimmt schon mitbekommen, das sie gestern ankamen und nicht sofort zu ihm geeilt sind. Sie traten ein und salutierten. Merlin sagte.

„Major Emres und Leutnant Merry melden sich vom Einsatz zurück."

Der Colonel sah auf. Sein Blick war grimmig, als er sie musterte.

„So...So, vom Einsatz zurück. Ich kann mich nicht erinnern, das Leutnant Merry einen hatte. Ah ja...Unerlaubt sich von der Truppe entfernt trifft es wohl besser oder...Fahnenflucht?"

Jason wurde etwas bleich im Gesicht und Merlin sagte.

„Er tat nur seine Pflicht; das kann ich bestätigen. Er kämpfte mutig und verbissen gegen die Rebellen. Und Ian..."

„Ja...Ja", fiel ihm der Vorgesetzte ins Wort „Ich werde darüber nachdenken, wenn ich den Bericht gelesen habe."

Merlin reichte ihm ein Schriftstück. Er hatte es heute Morgen noch geschrieben. Dafür war er zwei Stunden früher aufgestanden. Zum Glück hatte er nicht so viel getrunken wie Ian und Jason. Der Colonel nickte.

„Okay. Morgen früh wieder hier in meinem Büro. Abtreten!"

Die beiden salutierten und wollten gehen, als der Alte noch sagte.

„Und das nächste Mal kommt ihr sofort zu mir. Es ist eine Frechheit, wenn ich höre, das ihr gestern schon angekommen seid und hier nicht aufgetaucht seid. Das nächste Mal stecke ich euch in den Bau und das ziemlich lange. Nichts hier auf der Station entgeht mir. Ich lasse mich nicht verarschen. Klar?"

„Jawohl, Sir", sagten beide und verließen das Büro.

Draußen atmete Jason durch.

„Oh Gott. Ian hatte recht. Ich habe ihm das gestern nicht so abgekauft, aber anscheinend hat er den Alten wirklich in der Hand. Verfluchter Ire", grinste er „Er hat mir den Arsch gerettet."

„Den wirst du noch brauchen, wenn du das nächste Mal Sunshine siehst", meinte Merlin amüsiert.

„Haha."

„Sag mir nicht, das du das abgehakt hast."

Jason wurde ernst, als sie weitergingen.

„Nein. Ich mag ihn wirklich, aber ich möchte mich nicht binden. Nicht in der Art, wie du dich kopfüber hinein gestürzt hast. Ich weiß nicht, ob ich..." Er schwieg.

„Ob du was?", hakte Merlin nach.

Jason seufzte.

„Ich muss mir über viele Dinge klar werden, was mich beschäftigt. Das weiß er. Ich sagte zu ihm, das ich gerne wieder mit ihm schlafe, aber mehr? Dazu bin ich nicht bereit. Noch nicht oder nie."

Merlin nickte.

„Das ist eine Sache zwischen euch beiden, da misch ich mich nicht ein. Du wirst schon wissen, was du willst. Was mich angeht...Mein Leben ist bei Arthur und nichts wird das jemals ändern."

Jason sah ihn an, als sie die Treppe hinunter gingen.

„Es muss schön sein, zu wissen, was man wirklich will."

„Ja. Für mich schon. Ich war mir zuvor nie sicher, was ich wollte oder wo mein Weg hin führt. Das ist schon ein scheiß Gefühl, wenn du zwischen den Stühlen sitzt. Und es ist ein tolles Gefühl, wenn du weißt, was du willst und wo du hingehst. Das Gefühl, das da jemand ist, dem du wichtig bist und der für dich da ist. Das kannte ich zuvor nicht. Doch wenn ich bei Arthur bin...", er sah Jason an, der aufmerksam zugehört hatte „Habe ich das erste Mal das Gefühl...Zuhause zu sein. Klingt das komisch?"

Jason schüttelte den Kopf.

„Bei deiner Vergangenheit? Nein, ganz und gar nicht", er sah Merlin an „Wirst du Ian von deiner Vergangenheit als Killer erzählen?"

„Vielleicht", antwortete Merlin und blieb stehen, denn er musste in die andere Richtung zu seinem Quartier „Es ist nicht gerade etwas, auf das ich stolz bin."

Jason nickte.

„Was tust du jetzt?"

„Schlafen", sagte Merlin „Habe nur zwei Stunden geschlafen. Hatte es in sich, der Abend gestern."

Jason lachte.

„Frag mal meinen Kopf, aber schlafen klingt gut. Bis später."

Merlin nickte und sie trennten sich, als sie beide zu ihren Quartieren gingen.




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Ian strahlte, als er in sein Quartier kam und Saru in der kleinen Küche hantieren sah. Es war nicht das erste Mal, das er das tat. Saru kochte gerne und das war für Ian wirklich überraschend, als er ihm das erste Mal ein Gericht aus seiner Heimat serviert hatte. Es hatte köstlich geschmeckt und der Ire hatte sich gefragt, wo er diese Gewürze her bekommen hatte. Es gab so viele kleine Dinge an dem schönen Mann, die Ian langsam und sicher an ihm entdeckte. Sie waren jetzt vier Monate zusammen und es klappte sehr gut, obwohl sie so unterschiedlich waren.

Und Ian konnte es fast nicht glauben, das sie immer noch nicht zusammen geschlafen haben. Nun ja, sie wollten es ja langsam angehen lassen, doch Ian war auch nicht wirklich in der Stimmung. Doch heute war alles anders. Er hatte einen hervorragenden Tag im Labor und hatte noch nicht einmal seinen Assistenten zusammen geschissen und nun kam er nach Hause und dieser wundervolle, attraktive Mann stand in der Küche und kochte. Es roch wunderbar, als Ian hinter ihn trat und ihn umarmte; einen kleinen Kuss auf seinen Nacken drückte. Saru drehte sich um und nahm ihn in die Arme.

„Hattest du einen guten Tag?", fragte er.

„Seit meine Freunde wieder da sind, sind die Tage immer gut. Mein Gott; bis heute wusste ich eigentlich nicht, wie sehr ich sie vermisst habe."

Er hatte Saru gestern Nacht schon von ihnen erzählt, als er betrunken nach Hause kam und sich auf das Bett warf. Saru war später gekommen, hatte ihn ausgezogen und ins Bett verfrachtet. Währenddessen hat er unentwegt erzählt, das Merlin und Jason wieder da waren. Danach ging Saru in sein eigenes Quartier zurück, als Ian eingeschlafen war.

„Ich habe deshalb etwas für dich gekocht", sagte er. Ian küsste die verführerischen Lippen und schüttelte danach den Kopf.

„Ich kann es immer noch nicht fassen, das du so gut kochst. Du bist ein Krieger und gut darin."

„Sicher. Aber meine Mutter sagte immer, das ein gutes Essen manch feindlichen Krieger besänftigen kann. Außerdem mag ich es zu kochen. Es ist fast wie ein strategischer Kampf, wenn du mit den Gewürzen hantierst, denn du weißt nie, ob es so aufgeht, wie du denkst. Du siehst...Kochen ist auch ein Kampftraining."

Ian lachte.

„So habe ich es noch nie gesehen. Doch heute wollen wir feiern; die gute und glückliche Heimkehr guter Freunde."

Saru nickte und küsste Ian wieder. So heiß und leidenschaftlich, das es dem Iren auf seine Lenden schlug und er in den Kuss stöhnte. Vier Monate mit diesem Traum zusammen und nicht übers Küssen hinaus gekommen? Das sollte jetzt ein Ende haben...Heute Nacht wollte Ian Saru in sich spüren. Groß...Heiß...Leidenschaftlich. Der Kuss wurde intensiver und Saru zog ihn mehr zu sich, so das Ian seine Erektion spürte. Oh Gott, wie sehr wollte er diesen Mann. Doch...

Er löste sich von dem schönen Mund und sagte keuchend.

„Das Essen..."

„Später", flüsterte Saru an seinen Lippen und küsste ihn wieder, drängte ihn zurück zu dem großen Bett.

Dagegen hatte Ian gar nichts. Jetzt, da all seine Sorgen wie ein lästiger Ballast von ihm abgefallen war und er wirklich sehr glücklich war, das Jason und Merlin zurück waren und zwar quicklebendig, wollte er sich jetzt fallen lassen und vorzugsweise in die Arme dieses schönen Mannes. Und so wie es aussah, war dieser schon sehr erregt. Ja, er wollte jetzt mit Saru schlafen, obwohl der Krieger ihm angedeutet hatte, das er in dieser Hinsicht keinerlei Erfahrung hatte. Er wollte sich aufheben für seinen Gefährten. Doch...So wie er Ian küsste und bedrängte; auf eine erregende, schöne Art...Schien er keinerlei Probleme zu haben. Ian beschloss das Zepter zu übernehmen. Er drehte sich blitzschnell herum und gab Saru einen Stoß, so das er auf das große Bett fiel.

„Du willst oben sein?", fragte dieser mit hochgezogener Augenbraue.

„Nun...Ich denke, das es vielleicht sinnvoll wäre, wenn ich..."

„Wir werden sehen", sagte Saru und zog ihn auf sich, küsste ihn wieder.

Für jemanden, der das noch nie getan hatte, war Saru sehr forsch. Aber anderseits war er ein Krieger, der alles sofort anging, ohne sich andauernd zu hinterfragen. Und jetzt wollte er mit Ian schlafen, was vollkommen in Ordnung war.

Ian fing an, ihn zu entkleiden und bald lag dieser wundervolle Mann mit einer beträchtlichen Erektion vor ihm. Der Ire musterte ihn. Gott, er war so schön...So attraktiv und sexy. Sein langes, schwarzes Haar lag ausgebreitet auf dem Kissen. Noch immer konnte Ian nicht glauben, das dieser Mann sein Gefährte war und er stellte fest, das er bis über beide Ohren verliebt war. Schnell streifte er sich seine Kleider ab und kam wieder ins Bett, küsste Saru, der seinen Kuss erwiderte. Ian strich seine Hüften entlang, über diese braune, weiche Haut, während er seine Brustwarzen küsste. Saru stöhnte, seine Erektion zuckte.

Ian küsste seinen Bauch, seinen Bauchnabel. Ging tiefer und setzte kleine Küsse an seine Innenschenkel. Saru wand sich und Ian grinste. Ja, er wusste was er wollte. Schließlich hatte er ein Einsehen und widmete sich seiner ansehnlichen Erektion, nahm ihn langsam auf. Der Mann mit den schwarzen Haaren bäumte sich auf, als Ian ihn dort jetzt verwöhnte und erfreute sich an seinen Lauten. Während er ihn saugte und küsste, bereitete er ihn etwas vor. Er wollte nicht mehr lange warten, wollte Saru besitzen; mit Haut und Haar. Er wollte sich in seiner Enge begraben, sich in ihm verlieren und sein Schwanz zuckte in freudiger Erwartung. Schließlich ließ er ihn los, bevor Saru kommen konnte und er gab einen frustrierenden Laut von sich. Ian lächelte.

„Geduld, mein Geliebter. Ich will, das du mit mir kommst, wenn ich dich jetzt vögele."

Ian spreizte seine Beine noch mehr und legte seine Erektion an seinen After und begann in ihn zu stoßen. Er schloss die Augen und seufzte genüsslich, als er die warme Enge um sich fühlte. Der Gedanke, das dieser Mann ihm gehörte, erregte ihn noch mehr. Saru stöhnte, entweder aus Schmerz oder Vergnügen. Aber er war ein Krieger und somit Schmerz gewöhnt. Trotz allem fragte er.

„Schlimm?"

Saru schüttelte den Kopf.

„Nein."

„Gut."

Mit einem letzten Stoß war er ganz in dem Mann seiner Träume. Er schloss einen Moment seine Augen, genoss das sehr, bevor er sich bewegte. Warum zum Teufel hatte er nochmal so lange gewartet? Jetzt...Im Moment fand er es wirklich schade, das er solange gewartet hatte, diesen Mann in Besitz zu nehmen. Es fühlte sich wundervoll an und Ian wusste, das er es nicht lange aushielt. Er nahm Sarus Erektion in seine Hand und bearbeitete ihn gleichmäßig mit seinen Stößen.

Saru verspannte sich und kam in seiner Hand. Das war zu viel für Ian. Er stieß noch einmal zu und kam tief in Saru; sein Höhepunkt lang und anhaltend, während er Sarus Schwanz bearbeitete, bis nichts mehr kam und die weiße Bescherung auf seinem Bauch landete. Nachdem beide gezittert und gebebt hatten, bis die letzten Funken der Erregung verklungen waren, sah Ian ihn an und küsste diese tollen Lippen. Er stellte sich bildlich vor, wie sie sich um seinen Schwanz schließen würde und er stöhnte leise.

„Habe ich dich gerade entjungfert?", fragte er belustigt.

„Ja und es war sehr schön."

„Fand ich auch", sagte Ian und sah auf seinen Bauch „Ich denke, eine Dusche wäre jetzt gut. Danach essen wir."

Saru küsste ihn und sah ihn mit diesen grünen Augen verführerisch an.

„Und danach..."; sagte er mit rauer Stimme „Nehme ich mir die Nachspeise."

Ian schluckte und stand auf, bevor er sich wieder auf ihn stürzen wollte. Oh ja; er würde sehr gerne die Nachspeise sein. Der Gedanke, Sarus große Erektion tief in sich zu spüren, ließ seinen Schwanz zucken. Er stand auf, bevor er zum Leben erweckt wurde und zog Saru mit hoch.

„Darauf freue ich mich", sagte er und küsste ihn wieder.

Und irgendwie wusste er, das sie heute Nacht nicht viel Schlaf bekämen.

Alles war gut. Seine Freunde waren wieder da und unverletzt. Und er hatte endlich mit Saru geschlafen und würde nach dem Essen noch mehr verruchte Dinge mit ihm tun. Das Leben hatte jetzt wieder einen sehr positiven Sinn und er wusste, wie sehr der Verlust der beiden Freunden ihm geschadet hätte. Doch Merlin sowie Jason waren wohlauf und Ian konnte nicht glücklicher sein. Er hatte jetzt wieder alles, was ihm wichtig war. Saru, sein wunderschöner Gefährte und seine Freunde. Sie waren komplett und nichts könnte ihnen jetzt schaden.

Nichts und niemand. Das Leben war wieder in Ordnung und lief in seinen Bahnen. Lächelnd zog er Saru zur Dusche, in der sie sich wuschen und heiß küssten. Und Saru ging auf die Knie und verwöhnte Ian mit seinem Mund. Ian schrie leise, als er unter dem warmen Strahl in Sarus Mund kam, der alles aufnahm. Gott, dieser Mann war so erotisch. Zitternd noch von seinem Höhepunkt, verließen beide die Dusche und zogen sich etwas Lockeres an, denn lange würden sie das nicht an behalten.

Danach widmete sich Ian dem tollem Essen und er lächelte unentwegt, als er sich mit Saru unterhielt. Immer wieder sehr erotische Bilder vor seinen Augen.

Ian war glücklich. Doch er wusste nicht, was noch auf ihn zukam.

Und es würde nicht erfreulich sein.


Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now