Schicksalhafte Begegnung Kapitel 57

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 57




Arthur war schon aus dem Quartier gerannt, als Merlin das erste Mal rief, denn so wie er rief, war etwas gar nicht in Ordnung. Er kontaktierte kurz Sunshine mental, der direkt hinter ihm aus seinem Quartier gestürmt kam. Ohne Worte rannten sie den Gang entlang, der abgedunkelt war. Es war spät in der Nacht und niemand war mehr unterwegs.

Doch sie fanden Merlin, auch im Dunkeln, der zusammen gesunken an der Wand lehnte. Er lag an der Abzweigung zu einem anderen Gang, so wie er gesagt hatte. Auf dem Boden lag Blut und Merlin war nicht bei Bewusstsein. Das sah nicht gut aus und jeder andere würde panisch werden, doch nicht Wraith, die Jahrtausende durchlebt hatten. Sie handelten nicht mehr panisch oder kopflos, sondern besonnen und ruhig. Das brachte die Zeit und vor allem die Erfahrung mit sich. Arthur hielt Merlin, fühlte seinen Puls. Er schlug schwach, aber konstant und sagte.

„Merlin? Hörst du mich?" Keine Antwort. Sunshine meinte.

„Er ist nicht bei Bewusstsein und liegt in seinem Blut. Bringen wir ihn in das Quartier. Ich denke, das du dich beeilen musst, wenn du ihn heilen willst. Das hier sieht verdammt nochmal nicht gut aus."

Ohne eine Antwort zu geben, nahm Arthur Merlin auf die Arme, während Sunshine die Gegend absuchte. Das wirkte wie ein eingespieltes Team, was Arthur und Sunshine auch waren; sie verstanden sich auch ohne Worte. Er konnte wunderbar in der Dunkelheit sehen, aber da war niemand. Es könnte immer noch sein, das der Angreifer in der Nähe war. Schließlich eilten sie zurück ins Quartier und Arthur legte Merlin vorsichtig auf das Sofa, während Sunshine die Tür schloss. Das alles ging ruhig und effektiv über die Bühne. Die beiden Wraith waren alt genug, um weise und geschickt vorzugehen. Irgendwelche Panikattacken würden und könnten Merlin nicht helfen. Und Arthur machte sich auch keine Sorgen; er hatte die Macht, Merlin am Leben zu halten.

„Ein Attentat?", fragte Sunshine jetzt und kam näher.

„Anscheinend."

Arthur war die Ruhe selbst; er öffnete das Hemd, das Merlin angezogen hatte; es war blutgetränkt und sah sich die Wunde an. Sie war tödlich, wenn nichts geschah. Merlin hatte schon genug Blut verloren; er war weiß wie Schnee im Gesicht. Und er atmete flach und unregelmäßig; Arthur mit seinem guten Gehör konnte das hören und überwachen. Sein Gefährte würde nicht sterben; nicht heute Nacht. Er musterte ihn einen Moment, seine langen, dunklen Haare, die jetzt wirr über dem Kissen lagen und die Arthur so an ihm mochte. Sie ließen Merlin noch anziehender wirken.

„Näheres werden wir von Merlin hören, wenn ich ihn geheilt habe", sagte er kurz zu Sunshine.

Dieser kniete sich jetzt neben den Commander und sah sich auch die Wunde an. Schließlich sagte er zu Arthur.

„Das ist eine schlimme Wunde, innere Organe wurden verletzt und er hat viel Blut verloren. Wenn du ihn heilst, wirst du deine ganze Kraft brauchen. Und du musst dich danach nähren; das weißt du."

„Ja, aber ich werde ihn heilen, egal was passiert. Er ist mein Gefährte."

„Natürlich wirst du das tun, aber was ich meinte...Hier ist keine Nahrung...Nun ja, eigentlich jede Menge, aber die dürfen wir nicht anrühren. Und du musst dich nähren."

„Das werden wir sehen, wenn ich ihn geheilt habe", sagte Arthur und legte seine Futterhand auf Merlins Brust und schloss seine Augen „Notfalls muss ich zum Schiff zurück. Und jetzt sei still."

Die Tentakel seiner Futterhand bohrten sich in Merlins Brust, aber diesmal nahmen sie keine Lebensenergie, sondern gaben sie und Arthur begann Merlin zu heilen. Da es eine schlimme Wunde war und er viel Blut verloren hatte, musste er nicht nur die Wunde heilen, sondern auch den Blutverlust ausgleichen. Und ja, es kostete ihn seine gesamte Kraft. Sunshine hatte recht. Sein Freund kniete neben ihm an dem Sofa und beobachtete ihn. Als Arthur schwankte, sagte er.

„Lass mich weiter machen."

Er schüttelte den Kopf.

„Nein; er ist mein Gefährte."

Endlich, nach unendlicher Zeit, hob Arthur die Hand von Merlins Brust. Die Wunde war geschlossen, aber nicht verheilt. Nun ja, die inneren Verletzungen waren geheilt und würden Merlin jetzt nicht mehr in das Reich der Toten ziehen. Doch das war alles frisch und brauchte Zeit. Es gab Unterschiede von Menschen zu Wraith. Wraith heilten sofort, wenn sie sich ausreichend nährten. Menschen heilten auch, aber da sie sich nicht nährten wie die Wraith, wesentlich langsamer. Merlin würde wieder vollständig heilen, doch das dauerte.

Der Commander stand auf; er schwankte einen Moment, bis er sich gefangen hatte. Und ja, er war schwach und ja, er hatte Hunger. Jetzt da er Merlin geheilt hatte. Er strich Merlin eine lange Strähne seines dunklen Haares aus dem Gesicht. Und er schwor sich, das dieser feige Angreifer das büßen würde.

Arthur wusste, das nicht alle einer Allianz zustimmten; viele hatten Angst, sogar richtige Panik vor den Wraith. Und natürlich war seine Rasse auch nicht begeistert, wenn er eine Allianz mit dem Feind schloss. Er hob Merlin hoch und brachte ihn ins Schlafzimmer. Dort legte er ihn auf das Bett und zog ihm die Kleider aus. Er legte die Decke über ihn und sah ihn einen Moment an und ging danach wieder zu Sunshine.

„Derjenige, der das getan hat, wird das bereuen. Er hat wohl nicht exakt getroffen, denn dann wäre Merlin tot gewesen."

„Das war er ja beinahe", meinte Sunshine „Was läuft hier? Eine Verschwörung?"

„Kann gut möglich sein", meinte der Commander und ging zur Tür „Wir haben Feinde hier und Merlin ist am meisten gefährdet. Er ist leicht zu töten gegenüber uns...Verletzlicher und nicht annähernd so stark wie wir. Wir sind nicht leicht zu töten und können sehr schnell heilen, wenn wir uns nähren. Doch derjenige, der das getan hat, wird es noch bereuen und sein Tod wird nicht leicht sein", sagte der Commander bitter „Merlin ist das erste Ziel bei einer Verschwörung. Komm, wir müssen den General informieren."

Sunshine folgte Arthur durch die Gänge zu dem Quartier des Generals. Er wusste, das Arthur wirklich wütend war und er war es auch. Es hätte nicht viel gefehlt und Merlin wäre tot gewesen. Sunshine war skeptisch, als Merlin ihm sagte, das er die mentale Kommunikation lernen wollte, doch heute war er froh, das Merlin das getan hatte.

Denn ohne diese Fähigkeit, die Merlin sehr viele Qualen gekostet hatte, hätten er sie nicht rufen können. Ja; Merlin war ein ganz besonderer Mensch und Sunshine wollte seinen Freund nicht verlieren, denn das war er inzwischen. Für den Wraith eine ganz neue Erfahrung, einen menschlichen Freund zu haben. Und ja, er wollte den Bastard auch töten, aber er war Arthurs Gefährte. Dieser klopfte nun an die Tür und Jason öffnete. Er wirkte wirklich überrascht, als er die beiden Wraith vor der Tür stehen sah.

„Ist etwas passiert?", fragte er.

„Lass sie rein, Jason", rief sein Vater.

Jason trat zur Seite und ließ sie hinein. Merlin war nicht bei ihnen und das machte Jason gleich Sorgen, obwohl er sich erst vor knapp einer Stunde von ihm verabschiedet hatte. Die beiden traten ein und Arthur sagte ohne Umschweife.

„Merlin wurde angegriffen. Jemand hat ihm aufgelauert und ihm mit einem Messer in den Bauch gestochen. Wir fanden ihn blutend im Flur an der Abzweigung; er hatte uns mit letzter Kraft gerufen."

„Was?", schrie Jason fast; er war weiß im Gesicht „Ist er...Ist er..."

„Nein, er lebt", sagte Arthur „Ich habe dafür gesorgt."

Jason wusste, was er meinte ohne das er es konkret ansprach. Arthur hatte Merlin geheilt und anscheinend sollte das ein Geheimnis bleiben, was Wraith so konnten. Menschen würden sie ausnützen und zwingen, bestimmte Dinge zu tun.

Merlin hatte recht, dachte Jason flüchtig. Die Menschen waren nicht soweit, um eine Allianz mit Wraith einzugehen. Er hatte sich mit Merlin darüber unterhalten und Merlin war immer noch der Ansicht, das diese Allianz nichts bringen würde. Vielleicht sah Arthur das jetzt auch ein.

„Aber...Wer sollte so etwas tun?", fragte der General.

„Nun ja, wie Sie wissen, haben wir hier nicht nur Fürbitter und Freunde. Es sind genug da, die diese Allianz verhindern wollen und Merlins Tod würde das vollbringen", antwortete Arthur.

„Allen voran dieser Jack", sagte Jason.

Sein Vater antwortete.

„Ja. Er ist gegen Merlin und gegen die Allianz. Aber würde er so weit gehen, um das zu verhindern?"

„Vielleicht nicht er selbst", sagte Jason düster „Dafür ist er zu feige. Er ist jemand, der die Drecksarbeit von anderen erledigen lässt. Frag mal Merlin."

„Jason hat recht", sagte der Commander „Er versucht mit allen Mittel die Allianz zu verhindern. Und ja, Merlin hat mir viel erzählt...Was er damals mit diesem Menschen erlebt hatte."

„Tja...", sagte jetzt der General „Mag ja alles wahr sein, aber das zu beweisen...Hhm, das ist eine andere Sache."

Arthur kam mit schnellen Schritten auf ihn zu und blieb dicht vor dem General stehen. Er war wütend, schwach und hungrig, doch letzteres sah man ihm nicht an. Jasons Vater zuckte unmerklich zusammen, doch wich nicht zurück. Man konnte schon sagen, das er Respekt vor den Wraith hatte und bewunderte Jason, das dieser sogar mit einem von ihnen geschlafen hatte.

„Ich werde den oder die Angreifer finden und auch die Verschwörer dahinter. Niemand...Niemand greift meinen Gefährten an. Und sie werden dafür alle grausam sterben."

Der General schluckte und nickte.

„Natürlich werden wir das. Wie...Wie geht es Merlin?"

„Er ist außer Gefahr; er schläft jetzt", sagte Arthur und ging aus dem persöhnlichen Bereich des Generals, der offensichtlich etwas erleichtert wirkte „Menschen brauchen länger um sich zu erholen."

Der Commander schwieg und er schwankte leicht. Nur eine Sekunde und Sunshine war neben ihm, ohne das es aussah, als wollte er ihm helfen. Doch Jason sah es und er wusste, warum es Arthur nicht gut ging; er hatte Merlin geheilt. Das war klar und wohl seine gesamte Kraft verbraucht. Und Jason wusste auch, das er sich nähren musste, doch hier in Atlantis war das unmöglich.

„Wir reden morgen darüber", sagte jetzt Sunshine „Wir müssen uns jetzt um Merlin und unsere Leute kümmern."

„Sicher", sagte der General.

Ohne weiteren Worte gingen die beiden Wraith und als Jason hinterher wollte, hielt ihn sein Vater am Arm fest.

„Nicht jetzt, Jason. Lass sie jetzt alleine ihre Sachen regeln. Sunshine hat jetzt nicht die Zeit, sich um dich zu kümmern."

Jason nickte leicht, denn sein Vater hatte recht. Jetzt war nicht die Zeit um...Um was eigentlich zu tun? Sunshine hatte klar gemacht, das er nicht mehr interessiert war. Doch jedes Mal wenn er ihn sah, so wie eben...Machte sein Herz einen Sprung und schlug in seinem Hals. Er liebte dieses Wesen, das anscheinend das Interesse verloren hatte. Die Angst nach Hause zu fliegen und auf der Erde leben zu müssen, schlug in ihm in Form einer Panikattacke zu. Dort zu leben ohne Sunshine; ohne ihn jemals wieder zu sehen oder zu fühlen...

Der Gedanke war mehr als erschreckend und er griff nach der Whiskeyflasche auf dem Tisch und schenkte sich ein. Der General sagte.

„Er war wütend. Was wird er mit dem Angreifer tun?"

„Das willst du nicht wissen", antwortete Jason „Ich weiß nur, das es schlimm wird. Merlin ist sein Gefährte. Nur wer lebensmüde ist, vergreift sich an dem Gefährten eines Wraiths."

„Du hast mir erzählt, das Wraith Menschen heilen können. Hat er das mit Merlin getan?", fragte sein Vater.

Jason nickte.

„Ja, aber sie wollen nicht, das dies irgendjemand erfährt. Es ist nicht so einfach für einen Wraith und er muss sich danach nähren, weil er schwach ist."

„Auch der Commander?"

„Ja. Er sah nicht gut aus und es würde mich nicht wundern, wenn er zum Schiff zurück geht."

„Um...Um sich zu nähren?"

„Ja. Sie haben immer...Du weißt schon...Leute an Bord für..."

Jason schüttelte den Kopf.

„Ich rede nicht gerne darüber, Vater. Ich akzeptiere das, aber will nicht darüber nachdenken. So macht es Merlin. Es ist eben eine Tatsache, das es so ist und nicht zu ändern. Ich liebe Sunshine und wenn das bedeutet, das er sich von Menschen und andere Wesen ernährt, um zu leben...Dann ist es eben so. Verstehst du?"

„Ja."

Jason sagte nichts mehr, stellte das Glas ab und ging in sein Zimmer. Es ging aber auch alles schief. Zuerst gab ihm Sunshine zu verstehen, das er ihm scheißegal war und jetzt wurde Merlin angegriffen und schwer verletzt. Und Arthur musste sich dringend nähren, was schwierig war, denn so wie Jason ihn kannte, würde er Merlin nicht allein lassen. Nicht jetzt, da er so verletzlich war.

Das einzige Gute bis jetzt war, das er Merlin wiedergesehen hatte und...Sunshine. Ihn noch einmal zu sehen, bevor er ihn für immer verlieren würde, war ihm sehr wichtig.




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Und Jason hatte recht, denn als die beiden Wraith in das Quartier von Merlin und Arthur kamen, schaute der Commander nach Merlin. Er war immer noch ohne Bewusstsein, doch sein Leben war außer Gefahr und er heilte. Sunshine stand neben dem Bett und beobachtete seinen Freund. Er war schwach und der zweite Commander wusste, das der Hunger jetzt in seinen Eingeweiden tobte und er Schmerzen hatte. Auch Sunshine hatte gehungert und wusste um die Qualen, die Wraith hatten, wenn sie hungerten. Es fühlte sich an, als würde man innerlich langsam verbrennen.

„Du solltest dich nähren", sagte er jetzt.

„Dafür muss ich auf das Schiff", sagte Arthur und deckte Merlin zu „Ich denke nicht, das man uns hier in Atlantis ein paar Menschen zur Verfügung stellt. Dieser Jack...Er hatte es angesprochen und ich weiß, das es ein dunkler Punkt in den Verhandlungen ist, wie wir uns ernähren, auch wenn es kein Thema ist und es niemand außer diesem Minister angesprochen hat. Es ist ihnen trotz allem bewusst."

„Mag sein", sagte Sunshine nur und Arthur sah ihn an. Er kannte ihn viel zu gut, um sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben.

„Was noch?", fragte er deshalb.

„Ich denke in dieser Hinsicht wie Merlin", antwortete Sunshine „Die Menschen sind nicht bereit für eine Allianz. Es ist nicht an der Zeit. Es gibt so viel, was sie an uns auszusetzen haben, allen voran das Nähren. Sie haben Angst vor uns und...Nun ja, so wenig wie ich diesen Menschen Jack Kerrymaid auch mag, hatte er doch recht, als er sagte, das sie eine Allianz anstreben mit Wesen, die in ihnen Nahrung sehen. Wir liegen immer noch in einem erbitterten Krieg mit diesen Menschen...Unsere Rasse würde eine Allianz als Akt des Verrates sehen. Wir wären Geächtete unserer eigenen Rasse. Hast du das alles bedacht, Commander?"

Dieser nickte leicht und nachdenklich, während er auf seinen Gefährten sah.

„Ja. Vielleicht hattet ihr beide recht. Ich denke inzwischen auch, das diese Allianz etwas überstürzt ist. Ich mag viele Jahrtausende gelebt haben, aber trotz allem bin ich nicht ohne Fehler. Dieses feige Unterfangen hat es gezeigt. Ich tat diesen Schritt auch wegen Merlin. Es ist nicht gut für ihn, nur unter Wraith zu sein. Wir sind keine Menschen und weit davon entfernt. Unsere Rasse ist nicht kultiviert, so wie es Menschen sind. Wir sind eine wilde, animalische Rasse."

„Sicher", sagte Sunshine „Das alles ist wahr. Wahr ist aber auch, das Merlin sich nie unwohl gefühlt hatte und er glücklich war. Es gab nie Anzeichen, das er irgendetwas vermisst hatte; außer seine Freunde vielleicht. Merlin war und ist von Anfang an gegen diese Sache hier gewesen und so wie es scheint, hat er nicht viel für seine Rasse übrig. Warum also bestehst du so sehr auf diese Verbindung?"

„Ich dachte...", sinnierte Arthur „Ich dachte, das es etwas Sinnvolles wäre und der Anfang für etwas Neues. Und natürlich spielte Merlin eine Rolle. Ich glaube, das es ihm gut tut, unter Seinesgleichen zu sein."

„Nein. Merlin war nie glücklich mit Menschen", antwortete Sunshine kopfschüttelnd „Dafür hat er zu viel Schlechtes erlebt. Er hat mir von seiner Vergangenheit erzählt. Er vermisst die Menschen nicht, Commander. Im Gegenteil; ich denke, das er sehr glücklich ist, nur unter Wraith zu sein. Und da sind ja auch noch unsere Anbeter. Merlin hatte sich an Bord wohl gefühlt; das tut er hier unter Menschen nicht. Und nun trachtet auch noch einer nach seinem Leben", Sunshine trat nah zu seinem Commander „Ich spreche hier frei heraus, mein Freund. Ich würde deine Entscheidungen nie öffentlich in Frage stellen; das weißt du. Aber ich denke, du solltest was diese Allianz angeht das Ganze nochmal überdenken. Und lass Merlin aus dem Spiel, denn egal was du tust...Er wird dir folgen, denn er will nur mit dir zusammen sein. Alles andere ist zweitrangig."

„Wie auch immer diese Allianz endet; im Guten oder im Schlechten, werde ich den feigen Angreifer finden und auch diejenigen, die dahinter stehen. Das hier...Merlin angreifen und zu verletzen, haben sie nicht umsonst getan und sie werden sich wünschen; sie hätten es nicht getan."

„Du weißt, wenn es ein Mensch war, das du ihn nicht einfach töten kannst", sagte Sunshine „Das würde Komplikationen geben."

Arthur sah ihn an. Er wirkte erschöpft.

„Wenn es ein Mensch war? Was gibt es sonst für Optionen? Das hier ist eine Stadt der Menschen. Nur wir sind Wraith, so wie die Drohnen und die Commander der Kreuzer. Und sie sind alle loyal."

„Natürlich. Du hast ja recht. Es kann kein Wraith sein", sagte Sunshine und sah auf Merlin hinunter „Wenn Merlin den Angreifer gesehen hat, wissen wir mehr wenn er aufwacht."

„Ja", sagte Arthur nur und verließ das Schlafgemach. Sunshine folgte ihm. Im Wohnraum angekommen sagte der zweite Commander nun.

„Du musst dich nähren; gehe auf das Schiff." Es klang eindringlich.

Arthur drehte sich um.

„Ich lass Merlin jetzt nicht allein. Der Angreifer könnte wieder kommen, da er noch lebt."

Sunshine trat nah zu seinem Commander und Freund.

„Arthur...", es kam selten vor, das Sunshine ihn mit dem Namen ansprach, der ihm Merlin gegeben hatte „Was willst du tun, wenn der feige Mörder wiederkommt. Du bist so schwach, das er dich töten kann. Du wärst keine große Hilfe bei einem Angriff. Gehe auf das Schiff, nähre dich und dann komm wieder. Ich achte derzeit auf Merlin und werde ihn mit meinem Leben beschützen. Das weißt du. Sei weise und tue das Richtige. Wenn Merlin aufwacht und dich in diesem Zustand sieht...Du weißt, was er tun würde. Willst du das herausfordern?"

„Nein", sagte Arthur nach einem Moment „Es ist nicht gut für ihn, wenn er das tut. Und er wird darauf bestehen, weil er weiß, das ich Schmerzen habe. Er ist verletzt, aber das würde ihn nicht abhalten."

„Das würde es nicht; du kennst ihn inzwischen gut."

Merlin würde nicht wollen, das Arthur wieder vor Hunger Schmerzen ertrug und würde darauf bestehen, ihn zu nähren. Obwohl er verletzt war, würde er sich nicht davon abhalten lassen, so wie damals auf diesem einsamen Planet. Merlin gab ihm Lebenskraft, so das er durchhielt, bis Sunshine kam. Andernfalls wäre er gestorben und Merlin konnte auch nicht ertragen, das er diese wahnsinnige Schmerzen hatte.

„Also gut. Ich gehe auf das Schiff und du beschützt Merlin."

„Das werde ich", sagte Sunshine „Mit meinem Leben."

„Das weiß ich, mein Freund", sagte Arthur und ging zur Tür.



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Er kontaktierte das Schiff mental, die ein Shuttle schicken würden. Ohne Umschweife ging Arthur durch Atlantis, ignorierte die Menschen, die ihn ansahen; mit Furcht in den Augen und ihm aus dem Weg gingen. Er verließ die Stadt durch einen Ausgang, der auf eine der Plattformen der sternenförmigen Stadt führte. Sie würden ihn scannen und hier finden, wenn das Shuttle kam.

Düster starrte er auf das Wasser, als er das Shuttle hörte und sah nach oben. Arthur beobachtete die elegante Landung des halb organischen Shuttle und ging zügig darauf zu, als sich der Eingang öffnete. Einer seiner Leute sah hinaus und neigte leicht den Kopf, als Arthur die Rampe herauf kam. Man sah ihm seine Schwäche nicht an, als er in das Schiff stieg und dieses sofort abhob und zum dunklen Himmel flog und in der Nacht verschwand.

An Bord stieg Arthur aus und ging zügig durch das Schiff in die Bereiche, die Merlin stets mied. Die Schmerzen brannte in den Eingeweiden und er schwankte einen Moment, als er allein war. Er stoppte und hielt sich einen Moment an der Wand fest, bis er weiterging und zu dem Bereich kam, in dem die Gefängnisse waren. Arthur wusste, das dies was er gleich tun musste, ein Grund war warum diese Allianz einen schwerer Start hatte und die Menschen nie vergessen konnten, was sie waren und wie sie sich ernährten.

Ja, er musste darüber nachdenken, wie es weiterging. Merlin hatte nicht unrecht, als er gegen diese Allianz war und was Sunshine sagte, war auch wahr. Vielleicht war es wirklich zu früh, diese Allianz anzustreben.

Nachdem er sich genähhrt hatte, ging Arthur zur Brücke. Er wollte alles einmal kontrollieren, bevor er zurück nach Atlantis und zu Merlin ging. Die Türen der Brücke öffneten sich und alle sahen hoch und neigten leicht den Kopf. Der Commander, der in seiner Abwesenheit das Schiff führte, gab einen kurzen Bericht. Er war älter und stand loyal zu Arthur, der ihm vertraute.

„Es ist alles ruhig. Die beiden Erdschiffe sind im Orbit, aber halten sich ruhig."

„Gut", nickte Arthur „Ich muss zurück; noch sind die Verhandlungen nicht abgeschlossen. Es gab...Schwierigkeiten."

„Ja, Commander."

Etwas gab ein Geräusch von sich und beide sahen auf Kommando zu der Konsole, die ein Wraith bediente und jetzt aufsah.

„Ein Basisschiff und zwei Kreuzer sind in den Langstreckensensoren aufgetaucht. Sie haben Kurs auf Atlantis."

„Wann werden sie eintreffen?", fragte Arthur.

„In zweiundsiebzig Stunden werden sie hier sein."

„Was hat das zu bedeuten?", fragte der Wraith neben Arthur. Dieser nickte grimmig.

„Das ich nicht umsonst die gesamte Flotte in der Nähe habe. Es war eine Frage der Zeit, wann es geschehen würde. Jetzt scheinen sie zu wissen, das wir hier auf Atlantis in Verhandlungen sind und haben etwas dagegen. Es bedeutet...Wenn sie da sind, werden sie uns angreifen. Schiff in Alarmzustand halten, sowie die Kreuzer. Kontaktiert die restliche Flotte; sie sollen sich in Bereitschaft halten und nicht kommen, bevor ich es sage. Geben sie mir eine Verbindung zu den Erdschiffen. Sie werden die Wraith Schiffe auch schon auf ihren Scanner haben, sowie Atlantis. Wir werden kämpfen müssen."

Nachdem Arthur mit den Erdschiffen und Atlnntis gesprochen hatte und ihnen zugesagt hatte, das er mit ihnen die Stadt verteidigen würde, kontaktierte er Sunshine mental. Das war möglich, denn Arthur war stark und ein Wraith. Merlin könnte nicht so weit mental kommunizieren.

Wie geht es Merlin?

Er ist aufgewacht. Es geht ihm gut.

Gut. Ich werde auf dem Schiff bleiben; wir bekommen Probleme. Ein Wraith Basisschiff und mehrere Kreuzer haben Kurs hierher; sie werden wahrscheinlich die Schiffe und Atlantis angreifen. Achte du auf Merlin.

In Ordnung.

Der Commander drehte sich um zu seinem Navigator und befahl.

„Schiff außer Reichweite dieses Planeten bringen. Sie werden uns vielleicht noch nicht auf den Scanner haben und eine böse Überraschung erleben, wenn sie die Erdschiffe und Atlantis angreifen. Ziehen wir uns hinter den Mond zurück."

„Ja, Commander."

Und Arthurs Schiff, sowie die Kreuzer nahmen Kurs zu dem Mond und versteckten sich dahinter. Seine Flotte würde in Minuten da sein, wenn er sie rief. Das fremde Schiff würde eine Überraschung erleben und es war nicht das erste Mal, das er gegen Wraith kämpfen musste. Und vielleicht auch nicht, denn blöd war seine Rasse auf keinen Fall. Sie wussten bestimmt, das sie hier waren. Was auch immer...Arthur würde diese Stadt verbittert verteidigen, weil Merlin dort war und noch schwach und verletzlich.

Und auch einige Freunde von seinem Gefährten, die er auch beschützen würde...

Merlin zuliebe.

Arthur hatte bis jetzt nicht gewusst, wie wichtig Merlin für ihn war. Sein menschlicher Gefährte war etwas Besonderes und er hätte nie gedacht, wie sehr er seinen Gefährten verehrte. Merlin mit seiner Menschlichkeit gab ihm das Gefühl nicht vollkommen animalisch zu sein. Er würde nie menschlich sein; nie die Art und Gefühle verstehen, die ein Mensch fühlte. Doch er würde sterben für Merlin, was Merlin jetzt schmunzeln ließe und er sagen würde..

Ich liebe dich auch, Wraith.

Liebe, ein Wort das nicht in der Wraithsprache vorhanden ist und kein Wraith das umsetzen konnte, was es für einen Menschen bedeutet.

Doch Arthur konnte es erahnen, was es bedeutet, wenn er es auch nie verstand.

Er ging in ihr gemeinsames Quartier, das leer ohne Merlin war und legte sich zur Ruhe. Noch siebzig Stunden, bis die Wraith da waren. Noch siebzig Stunden, bis er diese Menschenstadt verteidigen würde, weil Merlin dort war und weil er es wollte.

Arthur schloss seine Augen und schlief. Sein Körper brauchte nach der Anstrengung und den Schmerzen Ruhe. Er war unsterblich, aber nur fast.

Arthur konnte sterben...Im Kampf oder an Hunger.

Niemand war perfekt, auch kein Wraith.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now