Schicksalhafte Begegnung Kapitel 54

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 54




Natürlich wurde es spät in der Bar mit Ian und Saru und natürlich hatte er zu viel getrunken, als Jason am nächsten Tag mit seinem Vater auf dem Weg war, Atlantis zu erkunden. Das er sich gut fühlte, war übertrieben. Er war müde und hatte Kopfschmerzen, obwohl er ja öfter mal zu viel trank; die letzte Zeit sowieso.

Er trank aus Kummer, doch das half auch nicht wirklich. Jason wollte nicht daran denken, wie nah er Sunshine jetzt war. Vielleicht würde er kommen, wenn er wüsste, das Jason in Atlantis war. Doch er hatte keine Möglichkeit, ein Wraith Basisschiff zu kontaktieren und er wollte auch nicht die Mission mit seinen Problemen gefährden. Jason wusste, wie wichtig das war und sie hatten schon ein Problem mitgebracht. Diesen Jack, genannt Riesen Arschloch, denn so nannte Jason ihn im Kopf.

„Du siehst scheiße aus", stellte sein Vater mit einem Seitenblick amüsiert fest „War wohl feucht fröhlich euer Wiedersehen. Was?"

„Das kannst du laut sagen und...", Jason sah ihn an „Gehe nie mit einem Iren etwas trinken. Ich weiß nicht, wie Ian das macht. Er geht immer noch gerade nach Hause und ist am nächsten Tag topfit."

Der General lachte. Er war in Zivil gekleidet. Moderne Jeans, weißes Polohemd und Turnschuhe. Jason musterte ihn einen Moment; er wirkte jugendlich in den Kleidern und hatte wirklich noch eine gute Figur. Kein Bauch, so wie es viele in seinem Alter hatten. Anscheinend trieb er Sport. Sein volles Haar war dunkel und an den Seiten leicht grau.

Es sah gut aus, fand Jason. Er hatte sein blondes Haar von seiner Mutter geerbt; das hatte sein Vater gesagt. Sie hatte wundervolles, blondes Haar gehabt, das in Wellen über ihre Schulter geflossen ist. Jason kannte sie nur von Bildern, er war noch sehr klein gewesen, als sie starb. Aber sein Vater sah wirklich noch verdammt attraktiv aus, was sein Alter anging. Aber das sagte er ihm nicht. Jason fand das komisch, gerade von ihm, der auf Männer stand, das seinem Vater zu sagen.

„Ja...Iren. Mit denen kann man trinken gehen, sie machen nicht schlapp. Und? Du musterst mich so; ist etwas falsch?"

Natürlich war das seinem Vater nicht entgangen. Ihm entging eigentlich nie etwas, nicht was seine Familie anging. Jason wusste, das er schnell bemerkt hatte, das Jason auf der Erde nicht glücklich war, auch wenn er es nie angesprochen hatte.

„Nein...Nein", sagte Jason schnell „Ich bin es nur nicht gewohnt, dich in Zivil zu sehen. Ansonsten sehe ich dich nur in deiner Uniform."

„Ja. Ich bin auch froh, wenn ich mal was Legeres anziehen kann. Ansonsten ist meine Uniform meine Arbeitskleidung."

Jason wechselte das Thema, als sie zu einem großen Platz kamen, auf dem Betrieb war. Leute, die Atlantis besuchten; Menschen die hier arbeiteten und andere.

„Hast du mitbekommen, was dieser Jack Kerrymad zu mir in der Shuttle Bucht gesagt hatte?"

„Nicht wirklich. Ich war etwas abgelenkt, weil mich mein Adjutant angesprochen hatte."

„Er fragte mich, ob ich der zivile Berater bin und das sie den eigentlich nicht bräuchten. Doch dann sagte er, das ich nur dabei wäre, um Tipps zu geben, schließlich würde ich ja Merlin kennen und die Kreatur mit der er fickt."

„Das hat er zu dir gesagt?", fragte sein Vater empört.

„Ja."

Er seufzte.

„Ich sehe da wirkliche Probleme auf uns zukommen", meinte er „Denn sollte er so respektlos zu den Wraith reden...."

Er sprach nicht weiter, aber Jason wusste, was er meinte. Es würde zu einem Eklat kommen und vielleicht zu Schlimmerem. Dieser Jack könnte Futter für einen Wraith werden oder seinen Kopf verlieren, was Merlin anging. Das war so das Schlimmste, aber sie könnten auch die Verhandlungen abbrechen und gehen. Das wäre fatal, sehr fatal...Für beide Seiten.

„Okay, lass uns nicht über Arbeit reden. Heute ist unser Tag und wir werden ihn genießen", sagte sein Vater „Fangen wir an, die Stadt zu besichtigen und später gehen wir essen. Ich habe einen Tipp bekommen, wo man sehr gut essen kann. Mann, ich bin Millionen von Lichtjahren gereist und es fühlt sich nicht so an."

„Das liegt daran, das hier auch nur Menschen sind", sagte Jason „Es wird anders, wenn du auf die verschiedenen Planeten gehst und die Bewohner siehst. Sie sind sehr unterschiedlich zu uns. Warte es ab, bis die Wraith kommen. Dann siehst du den Unterschied sehr deutlich."

„Ich bin auch schon gespannt, aber jetzt genießen wir den Tag."

Jason nickte. Ja, das war ihr Tag. Sie hatten beide schon lange nicht mehr einen ganzen Tag miteinander verbracht. Jason genoss das Zusammensein mit seinem Vater und dieser anscheinend auch. Es würde ein wundervoller Vater Sohn Tag werden, von denen sie nicht sehr viele im Laufe ihres Lebens hatten.

Und Jason würde es genießen.



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Die fünf Tage zogen sich dahin und Jason war ungeduldig. Er wollte Merlin sehen; es war so lange her. Und er wollte Informationen von ihm, was Sunshine anging. Vielleicht hatte er ja inzwischen einen Gefährten und hatte ihn völlig vergessen. Bestimmt war es so, aber Jason wollte es wissen. Und jetzt war der Tag da. Heute würden die Wraith eintreffen und die Stimmung in der Stadt war angespannt.

Es war das erste Mal, das man Wraith hier willkommen hieß. Natürlich gab es Sicherheitsbestimmungen. Aber sein Vater sagte ihm, das sich dies in Grenzen hielt, denn man wollte nicht den Eindruck vermitteln, das man ihnen gar nicht traute. Natürlich traute man ihnen noch nicht, aber sie auf Schritt und Tritt mit bewaffneten Soldaten als Begleitung würde die Friedenskommission nicht wirklich fördern. Also waren Wachen am Eingang ihres Quartier Abschnitts, wo sie untergebracht waren und natürlich alle Abschnitte, die für die Stadt wichtig und geheim waren, stationiert und würden bewacht sein. Ansonsten war es ihnen erlaubt, sich in der Stadt zu bewegen.

Es gab einige Unstimmigkeiten in den Vorverhandlungen. Merlin hatte darauf bestanden, das sie mit Waffen kamen, was natürlich nicht gut ankam. Aber Jason und sein Vater gaben ihm recht. Sie betraten feindliches Land und total unbewaffnet zu kommen, wäre dumm. Also einigten sie sich darauf, das Merlin und die Wraith ihre Waffen tragen konnten. Und es war ihnen erlaubt, vier Drohnen als Begleitung und Schutz mitzubringen. Ohne diese Einigung wäre Merlin nicht gekommen. Jason war aufgeregt, doch zuvor musste er noch zu einer Besprechung mit all den Leuten, die auf dem Schiff waren, inklusive dem Arsch Jack. Er machte mal wieder auf arrogant und sah die anderen etwas abfällig an.

Und dann war es soweit. Die Leute drängten sich auf der Aussichtsplattform, um die Ankunft des Wraith Schiffes zu sehen. Manche waren nervös, andere nur neugierig. Ian und Saru standen ganz vorne und sahen über das Meer. Die Sonne schien und das Meer schimmerte blau und einladend. Ian zog die Seeluft ein.

„Oh ja. Atlantis ist wunderschön und liegt auch optimal. Mitten in dem unendlichen Meer. Man könnte meinen, auf der Erde zu sein. Ich verstehe jetzt, das jeder hier stationiert sein will und ich bin wirklich froh, das wir auch hier sind."

„Habt ihr da auch solche Meere auf der Erde?", fragte Saru.

„Ja. Meine Heimat liegt am Nordmeer. Es ist auch schön, aber kalt."

„Vielleicht sehe ich es ja eines Tages", meinte Saru und beide sahen zum Himmel, als ein Wraith Schiff im Anflug war.

Es war ein kleines Shuttle, während das Basisschiff im Orbit war, sowie die vier Kreuzer, die das Basisschiff stets begleiteten. An Bord waren Merlin, Arthur und Sunshine, sowie die vier Commander der Kreuzer und vier Drohnen. Merlin hatte seine Schwerter auf dem Rücken und seine Pistole an der Seite. Auch Arthur hatte seine Schwerter dabei, sowie Sunshine. Und die Commander der Kreuzer waren bewaffnet und die Drohnen.

Merlin saß neben Arthur und sah nach vorne zu dem Wraith, der das Schiff flog. Er war nervös, da er endlich seine Freunde sah und natürlich auch wegen der Allianz, weswegen sie ja kamen. Noch vertraute er dieser Sache nicht. Aber er war Soldat, lebte unter Wraith und war der Gefährte von einem; er würde das schon managen. Zumal Arthur neben ihm saß und die Ruhe selbst war; auch Sunshine und Merlin kam zu der Überzeugung, das es die Jahrtausende waren, die sie lebten, um solche Selbstsicherheit zu haben. Er hoffte, das er auch von der Zeit profitieren würde...Irgendwann. Noch immer war der Gedanke, ewig zu leben etwas mit dem er nicht gut klar kam.

Das Schiff landete außerhalb auf einer Landebucht, umgeben von Wasser. Da Atlantis sternförmig war, landete das Wraith Schiff auf einem der Arme. Ein Begrüßungskomitee stand schon bereit. Ian, Saru und viele andere drängelten sich auf der Plattform, um einen Blick auf die Wraith zu werfen. Ian drehte sich um und sah suchend über die Leute.

„Wo bleibt Jason nur?"

„Er wollte noch duschen", sagte Saru „Vielleicht wurde er aufgehalten, obwohl er sagte, das seine Anwesenheit bei der Begrüßung nicht wichtig ist. Er wird schon noch kommen."

Das Schiff landete und das Begrüßungskomitee wartete kurz davor. Langsam öffnete sich das Schiff, das so anders war und trotzdem elegant und mysteriös aussah. Man sah ihm an, das es organisch war, zumindest zu einem Teil. Heraus kamen zuerst die vier Commander und dann sah Ian Arthur und hinter ihm Merlin. Hinter Merlin kam noch ein Wraith heraus, den Ian kannte und dann die vier Drohnen, die immer unheimlich mit ihren Masken aussahen. Ian schaute nur zu Merlin und grinste über das ganze Gesicht.

Oh ja, sein Freund hatte sich verändert, zumindest äußerlich. Er war immer noch ein Stück kleiner als die Wraith, in derer Mitte er jetzt ging, aber sein Haar fiel ihm lang und dunkel über seine Schultern. Und was für Schultern und Arme. Merlin war immer noch schlank, doch man sah auch aus der Ferne die Muskeln, die sich unter der schwarzen Lederjacke spannten. Er war ganz in schwarzem Leder gekleidet und hatte die zwei wunderschönen Schwerter auf dem Rücken, die er von Arthur geschenkt bekommen hatte. Er sah aus wie einer von Ians Avatare in seinem Online Spiel. Der Gedanke an diesen Vergleich fand er amüsant.

„Wow und nochmal wow", rief Ian begeistert und schaute zu Saru „Merlin sieht gut aus...Der Wahnsinn. Total sexy mit dieser Lederkluft und den Schwerter. Und diese langen Haare...Ich bin hin und weg."

„Ja; er sieht wirklich äußerst attraktiv aus", sagte Saru „Und wie sagst du immer...Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen."

Ian lachte.

„Das sagte ich früher, bevor ich mich in dich verliebt hatte, mein Freund."

„Ja und Merlin ist dein Freund."

Ian sah ihn wieder an.

„Ich werde ihn bestimmt nicht anmachen, Saru. Ich bin doch nicht lebensmüde; Arthur würde mich zum Frühstück verspeisen und wenn nicht...Du zum Mittagessen", er schüttelte den Kopf „Nein, Merlin ist sexy, aber er ist mein Freund und nur mein Freund."

Ein Mann drängte sich durch die Menge und Ian drehte sich um und sah Jason auf sie zukommen.

„Sind sie schon da?", rief er.

„Ja. Wo warst du so lange?"

„Ich hatte noch zu tun", sagte Jason als er endlich bei den beiden war und hinunter schaute.

Und was er sah, ließ sein Herz einen Moment stocken, nur um dann schnell und hart bis in seinem Hals zu schlagen. Sein Mund wurde trocken und es schien ihm, als würde alles vor ihm verschwimmen, bis er merkte, das er nicht atmete. Er zog Luft und starrte ungläubig nach unten, denn unter all den Wraith erkannte er einen sehr deutlich...Sunshine. Er war hier und ging neben Merlin. Merlin? Erst jetzt musterte er seinen Freund, der so anders aussah; so verdammt sexy und gefährlich. Ian sah ihn etwas besorgt an.

„Jason? Du bist ganz weiß im Gesicht. Ist etwas?"

„Nein", sagte er leicht kopfschüttelnd, ohne den Blick von den Wraith zu nehmen „Alles gut; ich dachte nur...Ich sehe einen Geist."

„Merlin?", fragte Saru.

„Nein."

Ian nickte und sah zu Saru und dann zu Jason.

„Ah...Verstehe. Hattest du nicht etwas mit dem Wraith links von Merlin laufen?"

„Ja. Ist lange her. Ich dachte nicht, das ich ihn jemals wiedersehe."

„Du...", Ian sah ihn prüfend an „Du empfindest noch etwas für ihn. Nicht wahr?"

Jason sah ihn kurz an.

„Das ist vorbei. Ich bin damals gegangen und er wird das nicht vergessen haben. Ist auch egal. Ich freue mich, Merlin zu sehen und verdammt...Er hat sich sehr verändert."

„Ja, zu seinem Vorteil", sagte Saru „Da sollte mal jemand sagen, das bei Wraith zu leben nicht gut ist."

„Nur für Merlin", lachte Ian.

Jason grinste, doch ihm war mulmig zumute und er war froh, das Ians und Sarus Aufmerksamkeit nicht mehr bei ihm lag. Denn sein Herz klopfte schnell in seiner Brust und es tat weh, das Wesen zu sehen, das er liebte und nie vergessen konnte. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht das Sunshine hierher kam.

Und jetzt ging er neben Merlin, der gerade etwas zu Arthur sagte, auf die Stadt zu. Es war unumgänglich, das er mit Sunshine zusammen traf, da er ja bei den Verhandlungen dabei sein musste. Was würde er denken? Was würde er sagen? Jason wusste, das er sauer war. Ob das noch so war, denn es waren schließlich fünf Jahre vergangen. Vielleicht war es ihm aber auch egal. Was auch immer; Jason würde es wissen.

Die Ankömmlinge betraten die Stadt durch das große Tor und alle beeilten sich, um ins Innere zu kommen, um dort im Hauptraum auf der Tribüne zu stehen. Denn dort sah man sie von Nahem. Die Generäle und Minister warteten dort auf ihren Besuch. Die vier Commander stellten sich etwas seitlich und die Drohnen hinter Arthur und Merlin, sowie Sunshine. Es war totenstill in dem Gate Raum, in dem auch das Stargate stand und die Kommandozentrale sich befand. Merlin musterte aufmerksam die Gegend und schweifte mit seinem Blick über die Leute und blieb einen Moment an Ian hängen. Man sah ihm nicht an, das er sich freute und wurde abgelenkt, als General Merry vortrat.

„Ich bin General Merry und ich heiße Sie in meinem Namen und all den anderen willkommen."

Merlin musterte ihn einen Moment etwas verwirrt. Merry? War er Jasons Vater? Wenn ja, wusste er vielleicht etwas von Jason. Doch er konnte jetzt nicht fragen, doch er behielt das im Kopf. Er hatte fünf Jahre nichts von Jason gehört und war dementsprechend heiß auf jede Information über ihn. Aber später, Merlin nickte ihm nur zu und sagte.

„Danke. Darf ich Ihnen den Commander und meinen Gefährten vorstellen? Und das hier ist der zweite Commander. Und mein Name kennen Sie ja bestimmt. Merlin Emres."

Der General nickte den beiden Wraith zu, bis Arthur einen Schritt vortrat.

„Ich freue mich, Sie kennenzulernen."

Und dann streckte er dem General die Hand zum Gruß hin. Eine banale Sache, könnte man meinen, wenn es nicht gerade die Futterhand wäre. Ein leises Raunen ging durch die Reihen und dann war es totenstill.

Wetten, das er den Gruß nicht erwidert, sagte Merlin mental. Er klang amüsiert Das überfordert ihn.

Wenn er so klug ist, wie ich ihn einschätze..., sagte Sunshine Wird er es tun.

Das denke ich auch; du wirst deine Wette verlieren, meinte Arthur.

Abwarten, sagte Merlin amüsiert.

General Merry sah Arthur lange an und dann nahm er lächelnd seinen Gruß an. Das er angespannt war...Nun ja, das war wirklich untertrieben. Der Wraith nahm seine Hand mit einem festen Druck und sah ihn einen Moment an, sagte dann.

„Ich sehe wirklich Potenzial in dieser Sache. Sie haben Ihre Prinzipien. Gut zu wissen."

„Danke", antwortete der General und war froh, das Arthur seinen Hand losließ, ohne das etwas passiert war.

„Ich sagte ja, du verlierst, mein Gefährte.

Ich glaube, er ist Jasons Vater. Dann wundert es mich nicht wirklich. Er hat Schneid, sagte Merlin mental.

Dann kann er uns ja sagen, was mit Jason ist, meinte Arthur.

Sunshine sagte nichts dazu, doch als Merlin ihn kurz ansah, sah er in seinen Augen, das er auch etwas über Jason wissen wollte.

Merlin war erfreut und amüsiert, doch er wurde ernst, als ein anderer Mann vortrat. Es war kein Anderer als Jack Kerrymad. Merlin kannte ihn von früher. Er war der Drecksack, der ihm die Aufträge gab und Merlin musste auch seine privaten Feten beseitigen. Er war es auch, der veranlasste, das Merlin aus dem Verkehr gezogen wurde und zwar für immer. Doch ein anderer Minister verfrachtete ihn anstatt in einen Sarg in eine andere Galaxie.

„Hallo! Wir kennen uns ja...Emres. Nicht wahr?"

Es klang abfällig und er würdigte die beiden Wraith mit einem missbilligen Blick. Niemand hatte veranlasst, das er hier das Wort ergreift. Er hatte die Unverschämtheit, einfach nach vorne zu kommen und das Ganze an sich zu reißen. Wer war der Bastard? General Merry war alt genug und lange genug in diesem Job, um nicht auszurasten, doch er Drang dazu war da. Und ja; er würde Probleme machen. Das konnte noch heiter werden.

„Ich kann nicht sagen, das ich erfreut bin", sagte Merlin ernst und gefasst. Er hasste den Typ, schon immer.

„Jaaa", sagte Kerrymad langsam „Ich springe auch nicht aus Freude in die Luft", er musterte abfällig die Wraith „Und Ihr Umgang ist auch nicht besser geworden."

„Minister!", rief General Merry jetzt „Ich muss doch sehr bitten. Treten Sie zurück und halten Sie sich ans Protokoll."

Kerrymad sah ihn feindselig an.

„Wie Sie wünschen."

Er trat zurück zu den anderen und der General sagte zu Merlin etwas leiser.

„Tut mir leid; ich hatte ihn nicht ausgesucht, um an den Verhandlungen teilzunehmen."

Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, das weiß ich. Ich kenne ihn. Wahrscheinlich hat er einige Beziehungen spielen lassen, um hier zu sein."

Der General wandte sich an Arthur.

„Wie soll ich Sie anreden?"

„Commander."

Er wandte sich Sunshine zu.

„Und Sie?"

„Commander."

Der General nickte und sagte.

„Gut. Ich bringe Sie nun zu Ihren Quartieren. Übermorgen beginnen die Verhandlungen. Sie können sich unbehelligt bewegen, außer in den Teilen von Atlantis, die gesperrt sind."

„Verständlich", sagte Arthur „Ich würde Sie auch nicht auf meinem Schiff herumlaufen lassen."

„Natürlich nicht", sagte der General und wies höflich mit seinem Arm in eine Richtung.

Sie setzten sich in Bewegung und Arthur fand den General sehr interessant. Er war der Richtige für diese Sache, aber es waren auch Leute hier, die schon unangenehm aufgefallen waren; wie dieser Minister. Der Wraith mochte ihn nicht.



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Als sie in ihrem Quartier waren; Sunshine war nebenan untergebracht und die anderen auch in diesem Teil, war Merlin sicher, das sonst niemand hier wohnte. Die Quartiere waren so eingerichtet wie Merlin es in Erinnerung hatte. Arthur sah sich um, nahm dieses und jenes in die Hand, als er fragte.

„Wer war der Typ eben? Ich fand, das er etwas unverschämt wirkte."

„Nicht nur wirkte. Er ist unverschämt",, antwortete Merlin und schnallte seine Schwerter ab, legte sie auf den Tisch, doch die Pistole behielt er „Er ist ein absoluter Bastard. Ich hatte früher viel mit ihm zu tun. Er ist ein Arsch und kein Freund von uns. Und ich wette, das er es uns schwer machen wird; allein schon wegen mir."

„Vielleicht sollte ich ihn zum Abendessen verspeisen", meinte Arthur trocken „Ein Problem weniger."

Merlin drehte sich um und dann lachte er kopfschüttelnd.

„Was ist?", fragte Arthur.

„Ich wusste ja nicht, das du dich so gewählt ausdrücken kannst. Du überrascht mich. Und nein, du kannst ihn nicht essen. Das würde sich nicht gut auf die Allianz auswirken, wenn du einer der Minister in eine Mumie verwandelst."

„Diplomatie? Wusste ja nicht, das du das drauf hast", scherzte Arthur.

Merlin lächelte. Seit er mit Arthur zusammen kam, war es nie leicht und ist es jetzt auch nicht. Wraith waren keine Menschen und würden nie welche sein, dafür sorgte der Käfer in ihnen. Doch er konnte nicht abstreiten, das ihre Beziehung in den Jahren gewachsen war und beide bemüht waren, den anderen zu verstehen. Es würde nie leicht sein, doch mit Arthur zu scherzen tat ihm gut. Das zeigte Merlin, das er sich bemühte, zumindest ein wenig auf ihn einzugehen.

„Ich denke, das ist eher dein Metier, Wraith. Schließlich bist du derjenige, der zehntausend Jahre Erfahrung hat, alter Mann."

„Du bist wieder mal frech", stellte Arthur fest, als er auf ihn zukam.

Merlin lachte leise, als der Wraith ihn in seine Arme zog und das nicht sehr sanft. Er küsste seinen menschlichen Gefährten so hart, das dieser aufstöhnte. Doch unvermittelt ließ er Merlin los und sagte.

„Okay, zieh schon los und suche deine Freunde. Wenn ich mich nicht täusche, lümmeln sie draußen auf dem Gang herum. Und geh jetzt, bevor ich dich nackt unter mir haben will."

„Was? Hier in Atlantis?"

Der Wraith sah sich um und meinte amüsiert.

„Das Bett ist groß genug, um uns auszutoben. Das habe ich schon kontrolliert. Du...Denkst doch nicht, das ich so lange ohne dich zu nehmen aushalte?"

„Natürlich nicht, du unersättliches Wesen", lachte Merlin „Wir werden sehen, Wraith."

Merlin grinste und zog ihn zu sich, küsste ihn und drehte sich dann um, ging zur Tür.

„Bis später."

„Ja."

Dann war Merlin weg und er war sehr aufgeregt. Er hatte seine Freunde lange nicht gesehen und als er auf dem Gang um die Ecke kam, standen dort Ian und Saru. Arthur hatte recht gehabt; entweder hatte er sie draußen gehört oder gerochen. Ian lächelte und kam auf ihn zu.

„Hey, Merlin", sagte er und es klang so erfreut.

Merlin blieb stehen; sein Gesicht todernst.

„Du hast Nerven, mir hier vor die Augen zu treten", sagte er todernst.

Ian blieb abrupt stehen und wurde ernst. Er zeigte mit dem Finger auf sich selbst.

„Wer? Ich? Aber... Ich dachte..."

Merlin grinste, weil er so verunsichert wirkte und Ian sagte erleichtert.

„Du Arsch."

Dann fielen sich die Freunde in die Arme und Tränen standen in ihren Augen. Es dauerte lange, bis Ian ihn losließ und Merlin jetzt Saru umarmte. Er mochte ihn, aber es war doch anders als bei Ian oder...Jason. Der Gedanke an seinen Freund auf der Erde weckte wieder die Wehmut in ihm.

„Es ist so schön, euch zu sehen...Nach all der Zeit. Wir sind fast komplett, so wie früher. Es fehlt..."

„Vergiss mal deine Rede", fiel ihm Ian ins Wort „Denn wir haben noch eine Überraschung im Petto."

„Okay", sagte Merlin langsam „Was ist es?"

Ian trat beiseite und Merlin sah an ihm vorbei und er konnte zuerst nicht realisieren, wer da den Gang entlang kam. Er starrte den Mann mit den langen, blonden Haaren an und rief dann.

„Nein...Jason?"

Er ging auf ihn zu und dann rief er wieder.

„Jason...Mein Gott. Du bist es wirklich? Ist das ein Traum?"

„Nein, ich bin wirklich da", rief Jason und wurde schneller.

Und dann fielen die beiden Freunden sich in die Arme und jetzt konnte Merlin die Tränen nicht zurückhalten. Auch Jason nicht, er stammelte an seinem Ohr.

„Gott; ich dachte, ich sehe dich nie wieder. Noch immer sehe ich uns auf dem Schiff, als wir uns trennten. Ich habe dich so vermisst."

„Ich dich auch und jetzt hören wir auf zu heulen", sagte Merlin „Ich bin schließlich der Gefährte eines furchteinflößenden Wraith. Das hier schadet meinem Image."

Jason lachte und ließ ihn los, strich sich über die Augen und musterte ihn.

„Du siehst heiß aus...Manoman. Ich könnte mich ja glatt verlieben."

„Wenn du als Mumie enden willst, kannst du es ja mal versuchen. Arthur versteht darin keinen Spaß. Auch Wrairth können eifersüchtig sein, obwohl er es immer abstreitet."

„Ich weiß", sagte Jason „Was ist mit deinen Haaren passiert? Sie sind so lang."

Merlin lachte leise.

„Nun ja, das ist eine Nebenwirkung von Arthurs Energieschüben. Irgendwie wachsen die Haare wie verrückt. Ich musste sie schon zweimal schneiden. Aber ich trage sie lang; wie mein Volk."

„Dein Volk? Du bist weit entfernt, ein Wraith zu sein."

„Ja, aber ich gehöre zu ihnen und zu Arthur."

Jason grinste und Ian, sowie Saru kamen näher.

„Was macht das Getier von einem Käfer so?", fragte Jason amüsiert.

Jason war wohl der Einzige, der Arthur so nennen durfte, ohne das Merlin ihn in den Boden schlug. Denn Jason war mehr als nur ein Freund; er war sein Bruder, vereint in der Liebe mit Wesen, die andere abscheulich und hässlich fanden. Doch Merlin sah die Schönheit und Einzigartigkeit, die jedes Wesen hatte; auf unterschiedliche Arten und Jason sah es auch. Beide liebten diese Wesen, vor denen alle Angst hatten. Und Merlin wusste einfach, das Jason immer noch in Sunshine verliebt war oder besser gesagt; noch liebte.

„Gut. Du wirst noch Gelegenheit haben, ihn zu sehen", sagte Merlin und wurde ernst, denn das erinnerte ihn daran, das Sunshine auch hier war „Und ich muss dir sagen das Sunshine auch hier ist."

„Ich weiß",, sagte Jason leise „Ich habe ihn gesehen, als ihr angekommen seid. Er ist wohl noch sauer auf mich."

„Schon. Er fand die Aktion damals wirklich scheiße von dir."

Jason seufzte.

„Ich weiß. Im Mist bauen war ich schon immer groß, wenn es um Partnerschaften ging."

„Okay", sagte Ian jetzt „Gehen wir jetzt einen saufen...Auf das feucht, fröhliche Wiedersehen? Denn feucht war es allemal. Verdammt; ich wusste nicht mehr, wann ich das letzte Mal geheult habe."

„Das ist doch gut", meinte Saru „Es zeigt allen, wie sehr du Jason und Merlin vermisst hast."

„Deshalb muss ich ja nicht flennen wie die Weiber. Also wirklich", sagte Ian und grinste „Schlimm. Zum Glück hat uns keiner gesehen."

„Fertig mit dem Mitleid? Dann können wir jetzt los.", sagte Merlin und schlug ihm auf die Schulter „Ich freue mich wahnsinnig auf einen Whiskey. Gott und das schon ziemlich lange. Es gibt kein Whiskey an Bord."

„Es wird nicht bei einem bleiben", versprach Ian und sie zogen los.

„Und? Wie hast du das Fehlen von Bourbon ersetzt?", fragte Jason.

Ian lachte.

„Na? Wie schon? Er hat seinen Wraith bis zur Besinnungslosigkeit gevögelt."

„Da könntest du recht haben", sagte Merlin und alle lachten.

Schließlich steuerten sie eine Bar auf dem Promenadendeck an. Es störte sie nicht, das jeder Merlin ansah und tuschelten. Er war eine Sensation; er lebte mit einem Wraith als Geliebten zusammen und vögelte ihn oder auch umgekehrt. Keiner der Menschen auf Atlantis könnte sich das ansatzweise vorstellen.

Doch Merlin liebte dieses außergewöhnliche Wesen, das jeder fürchtete und mit ihm zu schlafen war der Wahnsinn, auch nach all der Zeit.

Sie hatten alle keine Ahnung.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now