Schicksalhafte Begegnung Kapitel 45

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 45




Merlin trat in die Arrestzelle und die Soldaten schlossen hinter ihm ab und gingen wortlos. Er fuhr sich durch die Haare und holte tief Luft. Das er angepisst war; keine Rede...Das er verzweifelt war? Oh ja, das war er. Er hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen und setzte sich auf die harte Pritsche, auf der eine Wolldecke lag und senkte den Kopf. Er war so nah dran, endlich zu Arthur zu gehen und ein erfülltes Leben zu haben. Dieses Wesen zu lieben und mit ihm zu leben. Anscheinend war ihm das nicht vergönnt. Er sah hoch, als er Schritte hörte und sie Jason brachten, der genauso ein angepisstes Gesicht machte, wie er sich fühlte. Sie führten ihn in die Zelle nebenan und schlossen ab. Sie gingen wieder so wortlos, wie sie kamen. Einen Moment sprachen sie nicht, doch dann sagte Jason.

„Jetzt sitzen wir richtig in der Scheiße. Warum musstest du nochmal zurückgehen und bist nicht bei Arthur geblieben?"

„Ich wollte das Richtige tun", antwortete Merlin „War eine bescheuerte Idee."

„Das kannst du laut sagen", meinte Jason „Und sie haben wirklich tolle Beweise, das wir die Übeltäter sind. Hast du die Fotos gesehen?"

„Ja".

„Gott, wärst du doch nur auf dem Schiff geblieben", sagte Jason frustriert.

Merlin sah ihn an.

„Und wenn? Dann wärst du jetzt alleine hier. Oder hattest du auch vor zu bleiben?"

Jason schüttelte den Kopf.

„Nein; ich wollte erst mit meinem Vater reden und jetzt...", er seufzte „Jetzt kann ich nicht mal das mehr tun. Morgen schippern wir zurück zu Mutter Erde. Und was dann passiert; ich weiß es nicht."

„Ich schon", sagte Merlin leise.

„Was denn?"

„Ich werde verschwinden; für immer."

„Das ist doch Blödsinn", dementierte Jason „Warum sollte sie das tun? Wir kommen vor ein Militär Gericht."

„Du vielleicht", antwortete Merlin „Ich werde verschwinden...Ausgelöscht. Wie du weißt, war ich ein Auftragskiller im Dienst der Regierung. Ich weiß viel zu viel, was manchen Herren in den oberen Positionen nicht gut bekommen würde. Sie werden mich beseitigen; für immer. Ohne eine Spur zu hinterlassen. Das ist ihre Spezialität und ich werde nicht der Erste sein, dem das passiert. Glaube mir, Jason. Ich werde kein Gerichtssaal von innen sehen. Sie schickten mich weit weg, in eine andere Galaxie, aber das hat nicht funktioniert. Das ich zurückkomme, war nicht geplant. Doch jetzt komme ich zurück und werde zum Risiko."

„Scheiße. Das müssen wir verhindern", sagte Jason.

„Ich denke...", antwortete Merlin und setzte sich wieder auf die Pritsche „Das es vorbei ist. Wir kommen aus dieser Sache nicht mehr raus. Ich bin bei Gott niemand, der aufgibt, aber hier und jetzt sehe ich keinen Ausweg."

„Was ist mit Arthur?"

„Was soll mit ihm sein? Ich werde verschwinden und er wird nie wissen, was passiert ist. Es sollte wohl nicht sein, das ich mit ihm leben kann."

Der Gedanke, seinen Wraith nie wiederzusehen, verursachte Übelkeit in Merlin und wieder hatte er das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Doch er wusste jetzt wirklich nicht, wie sie da unbehelligt herauskamen. Er strich sich unbewusst über die Brust, so als wollte er den Herzschmerz wegwischen, was natürlich Blödsinn war. Doch es rauschte in seinen Ohren und er holte Luft und hätte fast Jasons nächster Vorschlag nicht gehört.

„Vielleicht können uns Ian und Saru helfen", sagte Jason.

Merlin sprang auf.

„Nein. Die beiden sind außen vor. Connor hatte sich wirklich Mühe gegeben, Ian aus der Schusslinie zu halten, auch Saru. Ich werde sie jetzt nicht in unseren Scheiß hineinziehen. Wenigstens sie haben jetzt ein Recht auf Leben, zumal ich Ian nicht um Hilfe bitten werde. Wie du weißt, sind wir im Moment keine dicken Freunde. Und ich stehe schon in seiner Schuld, weil er mir den Eintritt nach Atlantis ermöglicht hat und ich will ihm bei Gott nicht noch mehr schuldig sein. Nein...", Merlin schüttelte den Kopf „Vergiss das."

„Okay...Okay, war ja nur eine Idee", antwortete Jason „Dann müssen wir da alleine durch."

„Ja", sagte Merlin nur und legte sich auf die Pritsche „Schlaf etwas, Jason. Morgen sind wir auf dem Weg zurück zur Erde."

Und damit würde auch Merlins Leben auf die eine oder andere Art enden. Er wollte nicht zurück; er wollte zu Arthur und leben...Mit ihm.

Doch zum ersten Mal in seinem Leben wusste Merlin nicht weiter. Doch das sagte er nicht.




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Ian und Saru verließen das Büro des Colonels. Sie wurden stundenlang ausgefragt, auch über Merlin und Jason. Ian sagte, das sie auch auf Atlantis waren, um einen alten Freund zu besuchen. Da sie mit Merlin und Jason im Streit wegen einer persöhnlichen Sache lagen, hatten sie kein Verlangen, diese zu sehen. Deshalb hatten sie ihren Urlaub getrennt erlebt, obwohl sie zusammen auf Atlantis waren.

Ian gab zu, das er Merlin und Jason einen Trip nach Atlantis verschafft hatte, aber abgesehen davon mit Saru allein reiste. Und sie beide keine Ahnung hatten, was Merlin vorhatte. Da sie auf Fotos zu sehen waren, die in einer Bar aufgenommen wurden und sie zum Zeitpunkt, als dieser Wraith befreit wurde, eifrig mit Kumpels am Trinken waren, wurden sie nicht verdächtigt, in diesem Komplott verwickelt zu sein. Der Colonel hatte sie mit den Worten entlassen:

„Sie haben Glück, das Sie in die Machenschaften des Majors nicht verwickelt sind. Ich bin mir sicher, das Sie nichts mit dieser Sache zu tun hatten und wirklich nur einen Freund besuchten. Sie werden nicht verdächtigt und können gehen. In den nächsten Tagen werden Sie einem neuen Team zugewiesen und Saru auch. Er hatte darum gebeten, ein Teil eines Teams zu sein. Wegtreten!"

Saru wollte nicht untätig sein und hatte für einen Außeneinsatz gefragt. Natürlich war der Colonel nicht abgeneigt, da Saru ein guter Krieger war und hier geboren. Und man brauchte immer gute Leute für die Außenteams, zumal eines jetzt offiziell nicht mehr bestand. Ians Team war Geschichte.
Saru blieb draußen stehen und sah Ian an.

„Was nun?"

„Was meinst du?", fragte Ian „Du hast es doch gehört. Wir werden bald einem neuen Team zugewiesen, etwas was ich unbedingt vermeiden wollte. Doch unser Team existiert nicht mehr. Aber ich habe mit dem Einsatzleiter gesprochen, das wir zumindest zusammen in einem Team sein werden. Das wäre doch super. Oder?"

„Das meinte ich nicht", antwortete Saru „Ich spreche von Merlin und Jason. Willst du sie ihrem Schicksal überlassen und zusehen? Es mag in den Augen von den Leuten nicht recht gewesen sein, das er diesen Wraith befreite. Doch du und ich wissen, das wir das für denjenigen, den wir lieben auch getan hätten. Und ich möchte nicht zusehen, wie zwei unserer Freunde zugrunde gehen. Und ich denke...Du auch nicht."

„Natürlich nicht", zischte Ian etwas aggressiv „Was denkst du denn von mir? Doch wir mussten erst uns um unseren Mist kümmern. Jetzt da wir nicht mehr verdächtigt werden, können wir handeln. So wie das aussieht, kommt Jason vor ein Gericht, aber wir wissen beide, was mit Merlin passiert. Er ist in unserer Regierung ein Dorn im Auge und so etwas wird entfernt; für immer. Das heißt, wenn Merlin die Erde erreicht, dann ist er tot."

„Eben deshalb frage ich."

„Ich mag im Moment nicht gut auf die beiden zu sprechen sein, aber ich bin kein Feigling und lasse sie im Stich. Merlin ist immer noch mein Freund; irgendwie...Auch wenn ich seine Liaison mit diesem furchtbaren Wraith immer noch nicht gutheiße, werde ich ihn nicht sterben lassen. Denn das wird er, wenn er zur Erde zurück kommt und das ist nicht fair. Er hat mir mal erzählt, das sie solche Leute wie ihn nie an Leben lassen. Und ich bin ihm das schuldig, denn er hat oft auch mein Leben gerettet."

Saru nickte.

„Ich bin froh, das du so denkst."

„Du wolltest doch neu anfangen", antwortete Ian „Eine neue Zukunft und alles hinter uns lassen. Also gut; wenn wir Merlin und Jason in Sicherheit wissen, dann werden wir beide neu anfangen. Ohne Vorurteile, Hass oder sonst etwas. Ich liebe dich und ich will, das es gut wird."

„Okay. Ich bin dabei", sagte Saru und küsste ihn kurz auf den Mund „Und was gedenkst du zu tun? Sie befreien?"

„Nein. Natürlich nicht", sagte Ian und zog Saru weiter, während er sich umblickte „Wenn wir das tun, dann ist unsere Zukunft hinüber, denn dann haben wir den schwarzen Peter. Nein, wir müssen klug vorgehen, so das nie ein Verdacht auf uns fällt. Und ich habe einen Plan. Es ist nicht das erste Mal, das ich jemand raus boxen muss, ohne groß aufzufallen, denn das war damals tödlich."

„In deiner Heimat?", fragte Saru.

„Ja. Es waren damals schlimme Zeiten und wir mussten oft einem Freund helfen, ohne dabei draufzugehen. Das werden wir hier auch tun. Vertrau mir."

„Gut. Dann sage mir, was du vorhast", sagte Saru, als sie ihr Quartier betraten.

„Gleich. Ich wollte warten, bis wir hier in unserem Quartier sind", antwortete Ian und schloss die Tür „Ich möchte wirklich vermeiden, das uns jemand belauscht."

Saru setzte sich auf das Sofa und verschränkte die Arme vor sich.

„Okay, fang an, denn sehr viel Spielraum werden wir nicht haben. Dieses Schiff wird bald aufbrechen."

„Ja, morgen", sagte Ian „Die Mannschaft, zumindest ein Teil hat Landurlaub. Sie werden in der Bar sein, so wie jedes Mal, wenn ein Erdenschiff hierher kommt. Und hier kommt deine Aufgabe. Ich möchte, das du zur Bar gehst und dich mit einem aus der Crew anfreundest. Spendiere ihm Drinks und unterhaltet euch und...", Ian grinste „Versuche so hinten herum herauszubekommen, wie sie nach Hause fliegen."

„Was meinst du?"

„Normalerweise machen sie noch ein oder zwei Stopps bei anderen Stützpunkten, um ihnen Proviant oder anderes zu bringen, bevor sie in den Hyperraum Richtung Erde springen."

„Und warum?", fragte Saru „Willst du das wissen?"

„Während du die Information besorgst, gehe ich in Merlins Quartier und durchsuche seine Sachen. Die werden dort noch sein, denn er darf sie nicht in den Knast mitnehmen. Er wird seine Sachen erst bekommen, wenn er aufbricht. Also muss ich gleich dorthin."

Saru nickte.

„Aber warum?"

Ian drehte sich um zu ihm.

„Hatte Merlin nicht so ein Gerät, um seinen Wraith zu kontaktieren? Wäre auch besser dieses Gerät zu holen, bevor sie die Sachen von ihm durchsuchen, bevor sie Merlin sein Gepäck morgen geben. Und sie werden die Sachen durchsuchen; normale Vorgehensweise bei Übeltäter. Der Sender würde ihn zusätzlich belasten, weil jeder sehen würde, das es Wraith Technologie ist."

„Und wie geht es dann weiter?"

„Wir treffen uns hier wieder. Sieh zu, das du schnell an die Information kommst. Wenn ich den Sender habe, werde ich ihn aktivieren. Dieser Commander wird dann zu dem Wüstenplanet kommen, weil er denkt, das Merlin dort ist. Wir werden da sein und ihm einiges erzählen. Ich denke, das nur er in der Lage ist, etwas zu unternehmen. Ich werde mit ihm reden."

„Bist du dir sicher?", fragte Saru nach „Du hast dich noch nie mit ihm verstanden."

„Ja, aber es geht hier nicht um mich oder ihn, sondern um Merlin", er nickte leicht und sah Saru an „Ich kriege das hin...Für Merlin. Keine Sorge."

„Gut."

Ian sah auf die Uhr.

„Showtime, mein Geliebter. Du gehst in die Bar und ich werde zu Merlins Quartier gehen und danach sehen wir uns hier wieder. Wenn du zurück kommst, dann schleichen wir uns raus und reisen zu dem Wüstenplanet. Also dann..."

Saru stand auf und zog Ian zu sich. Er küsste ihn und sagte.

„Ich bin froh, das du einen Neuanfang machst und Merlin helfen willst. Pass auf dich auf; ich besorge dir alle Informationen. Lass dich nicht in Merlins Quartier erwischen."

„Nein", sagte Ian und ging zur Tür „Dann bis später", sagte er, als sie beide das Quartier verließen und in verschiedene Richtungen gingen.

Die Mission beginnt, dachte Ian grimmig. Und ja, er mochte Merlins Liebe nicht und ja, er war nicht damit einverstanden. Und nein, er würde seinen Freund und auch Jason nicht im Stich lassen. Er mag sich wie ein Vollidiot aufgeführt haben, aber er war keiner. Er war stur und aufbrausend und manchmal ein Arsch, aber er würde Merlin seinem Schicksal nicht überlassen.

Und wenn er Wraith noch so sehr verabscheute.




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Saru betrat die Bar und sah sich um. Die Crew von der Apollo war gut an ihrer Uniform zu erkennen. Sie saßen an Tischen und standen an der Bar. Sarus Blick blieb an einem jungen Mann hängen, der an der Bar saß und ein Getränk mit sonderbarer Farbe trank. Saru schlenderte an die Bar und setzte sich neben den Mann, der nur einen kurzen Blick auf ihn warf. Der dunkelhaarige Mann bestellte sich einen Drink und sah zu dem Mann.

„Sie sind von dem Schiff? Nicht wahr?"

Der junge Mann sah ihn an und nickte.

„Ja. Etwas Urlaub, bevor es weitergeht. Wir fliegen bald zurück zur Erde."

„Ist stressig. Oder?"

Der junge Mann zuckte mit den Schultern.

„Nicht mehr oder weniger als in einem anderen Job. Obwohl dieser Job wirklich toll ist...Ich meine; wer kann schon mit einem Raumschiff durch das All in eine andere Galaxie fliegen?"

„Das ist wahr", antwortete Saru und bestellte noch einen Drink für sich und den Mann.

„Ich bin Saru", sagte er jetzt.

„Jack Colman; erster Steuermann auf der Apollo", er musterte Saru „Sind sie aus der Pegasus Galaxie?"

Saru nickte.

„Ja, aber meine Rasse existiert nicht mehr."

„Wraith?"

„Ja."

„Tut mir leid."

Saru nippte an seinem Drink.

„Ist lange vorbei. Wollen Sie noch einen Drink?"

Der Mann schüttelte den Kopf.

„Nein. Muss morgen früh aufs Schiff. Wir reisen zurück und ich muss ausgeruht sein und einen klaren Kopf haben. Wie ich hörte, haben wir zwei Passagiere, die unter Arrest stehen. Möchte wissen, was sie ausgefressen haben, aber eigentlich geht mich das nichts an."

„Ihr reist direkt zur Erde?", fragte Saru „Oder habt ihr hier noch zu tun?"

„Nicht direkt. Warum fragen Sie?"

Saru zuckte mit den Schultern.

„Neugier. Ich kann mir nicht vorstellen, auf so einem Schiff zu arbeiten, weil wir immer ziemlich naturverbunden gelebt haben. Mir vorzustellen, die meiste Zeit im All zu verbringen, ist für mich eine seltsame Vorstellung. Ich frage nur so, aber wenn das falsch ist, dann bitte ich um Entschuldigung."

„Nein. Ist es nicht", lenkte der Steuermann ein „Tut mir leid. Ist ja kein Geheimnis, wohin wir noch fliegen. Wir müssen noch medizinische Ausrüstung zu einem der anderen Stützpunkte bringen. Dort haben wir noch einen zweistündigen Aufenthalt bis wir in den Hyperraum zur Erde springen."

„Welcher Stützpunkt? Den in diesem Quadranten oder der, der etwas weiter weg ist?"

Als der Mann ihn nur ansah, lächelte Saru.

„Ich habe die Sicherheitsfreigabe, deshalb weiß ich das. Ich bin schon sehr lange hier und arbeite hier auch."

„Okay. Normalerweise wissen die meisten nicht, wo sich die anderen beiden Stützpunkte befinden, aber da sie es ja wissen...Wir fliegen zu dem weit entfernten Stützpunkt, Medikamente abliefern.Was tun Sie denn hier auf diesem Stützpunkt?", wollte der junge Mann neugierig wissen, da er anscheinend eine Sicherheitsfreigabe hatte.

Aber die hatte Saru nicht. Er wusste das von Ian, der auch keine Freigabe hatte, aber anscheinend genau wusste, wo sich die anderen Stützpunkte befanden. Saru wollte lieber nicht fragen, woher er das wusste.

„Ich bin einem Team zugeteilt und wir gehen morgen auf eine Mission. Ein neuer Planet."

„Ist ja auch interessant", meinte Jack „Nur dieser Stützpunkt ist etwas langweilig. Ich war schon ein paar Mal auf Atlantis; das ist mit hier nicht zu vergleichen."

„Ich weiß, aber wir müssen dorthin, wohin sie uns schicken. Oder?"

„Ja", sagte Jack und trank aus „War nett, Sie kennenzulernen. Vielleicht treffen wir uns hier mal wieder."

„Ja", antwortete Saru lächelnd „Das wäre nett und...Guten Heimflug."

„Danke."

Der Steuermann der Apollo ging und Saru sah ihm befriedigt nach. Er hatte, wonach er gesucht hatte und trank aus. Er stand auf und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Quartier. Die Nacht war noch nicht vorbei und der Auftrag noch nicht erfüllt.




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Ian war schon da und begutachtete das Gerät, das so gar nicht nach menschlicher Technik aussah. Man sah auf den ersten Blick, das es Wraith Technologie war, denn es füllte sich auch komisch an. So weich und warm, fast als wäre es aus...Was auch immer. Er sah auf, als Saru hinein trat.

„Alles geklappt?", fragte Saru.

„Sicher. Seine Sachen waren noch dort, der Sender unten in der Tasche. Anscheinend hatte er gerade gepackt, als sie ihn verhaftet haben. Und du?"

„Ich habe die Information. Das Erdschiff hält noch bei einem anderen Stützpunkt, der etwas weiter weg ist."

„PXR 897", sagte Ian „Oder auch Centry Alpha 3 genannt. Der Stützpunkt liegt in einem anderen Quadranten der Pegasus Galaxie. Das ist gut", nickte er nachdenklich, als er auf das Gerät sah.

Saru kam näher.

„Ist das dieses Funkgerät der Wraith?"

„Ja", antwortete Ian „Es wäre schlecht gewesen, hätten sie es morgen gefunden. Es...ist seltsam", sagte er nachdenklich „So anders und es fühlt sich auch so an."

„Und wie funktioniert es?"

Ian sah ihn an und grinste.

„So; denke ich", antwortete er und drückte den Knopf. Ein Ton erklang, der aber wieder verklang, aber der Knopf blinkte.

„Ich denke, das wir es jetzt aktiviert haben und dieser Wraith wird zu dem Wüstenplanet kommen."

„Bist du dir da sicher?"

Ian nickte.

„Ja, es war doch immer dieser Planet. Er ist dafür optimal. Einsam und unbewohnt, dazu abgelegen. Es ist mir ein Rätsel, warum er ein Sternentor hat."

„Vielleicht war er nicht immer unbewohnt gewesen und sogar fruchtbar mit gutem Wetter. Kann sein, das es eine Naturkatastrophe gab und der Planet wurde unbewohnbar. Die Einwohner könnten umgesiedelt sein", mutmaßte Saru.

„Ja...Kann sein", meinte Ian „Doch jetzt ist er unser Treffpunkt mit den Wraith. Der Colonel hatte unrecht; wir sind doch mittendrin. Oder?"

„Ja; für unsere Freunde", sagte Saru „Ich kenne das nicht anders. Man steht für die Familie und gute Freunde ein, denn sie sind sehr wichtig."

„Ja", sagte Ian leise „Ich weiß das nur zu gut."

Saru sah ihn an. Ian schien einen Moment in der Vergangenheit zu sein, denn er schreckte auf, als Saru ihn berührte.

„Ich habe einige sehr gute Freunde verloren; nicht zu sprechen von meiner Familie. Aber lassen wir das; wir müssen los."

Saru nickte und sie verließen das Quartier. Es war schon ziemlich spät. Nicht mehr viele Menschen waren unterwegs und so gelangten sie unbehelligt und ungesehen zum Ausgang. Nicht viel später standen sie vor dem DHD des Sternentors. Ian sah zum Himmel. In dem Schwarz funkelten die Sterne; hunderte, tausende. Die Luft war mild und Ian gönnte sich einen Moment dieses wunderbar anzusehende Firmament zu genießen. Das All war schon schön, auf seine ganz besondere Weise.

„Was ist? Hast du die Adresse vergessen?", fragte Saru.

„Nein. Ich wollte mir nur mal den Himmel ansehen."

„Wir haben keine Zeit, jetzt romantisch zu werden", sagte Saru.

„Ich bin nicht romantisch, du Spinner", beschwerte sich Ian und wählte die Adresse an.

Der blaue Ereignis Horizont flammte auf. Auch etwas, was Ian faszinierend fand. Die Antika hatten ein Reisesystem entwickelt, mit dem man zu sehr entfernten Planeten in Sekunden reisen konnte. Es war ihm immer noch ein Rätsel, wieso sie den Krieg gegen die Wraith verloren hatten.

„Okay. Also los."

Beide traten gemeinsam durch das Sternentor und kamen kurz darauf zusammen wieder heraus. Es war dunkel auf dem Wüstenplanet und kalt. Das war das Kuriose an diesem Planeten. Tagsüber war es mega heiß und nachts erfror man fast.

„So ein scheiß Planet", sagte Ian und sah hoch zum Himmel „Tagsüber affenheiß und nachts frierst du dir die Eier ab. Hoffentlich kommt der Typ gleich, ich habe keinen Bock hier zu erfrieren."

„Eigentlich...Bin ich schon da", ertönte es hinter ihnen und sie fuhren beide herum.

Da stand dieser Wraith, für den Merlin alles tun würde und getan hatte. Ian konnte einfach nicht nachvollziehen, was Merlin an diesem Typen fand. Er war absolut nicht menschlich; er sah bedrohlich aus und er fragte sich unbewusst...Wie es mit so einem Typ im Bett sein würde und wie er wohl dort unten aussah. Wahrscheinlich nicht annähernd menschlich.

„Was wollt ihr hier und wo...", Arthur sah sich um „Wo ist Merlin?"

„Deswegen sind wir da", sagte Ian etwas angepisst, so das Saru ihn warnend ansah.

Der Wraith hatte ihn schroff angemacht und war plötzlich hinter ihnen aufgetaucht. Obwohl Saru sich prüfend umsah, sah er sonst niemanden, doch er verwettete seinen Arsch, das da noch Drohnen waren, die versteckt auf der Lauer lagen. Arthur war kein Anfänger. Oh nein, er mag einiges sein, aber kein Anfänger.

„Ian", sagte Saru leise, um seinen Partner wieder runter zu holen „Es geht um Merlin."

„Okay", sprach der Ire jetzt weiter „Merlin hat Probleme."

Der Wraith kam schnell zwei Schritte auf die beiden zu, so das Ian und Saru zurückwichen, wenn auch unbewusst. Erste und wichtigste Regel, um am Leben zu bleiben...Keine Wraith auf Reichweite heranlassen. Ist wohl in Fleisch und Blut übergegangen.

„Inwiefern?"

„Sie haben ihn verhaftet und des Hochverrats angeklagt. Er muss zurück zur Erde und Jason auch. Sie hatten Zeugen auf Atlantis und Bilder von ihm, als sie dich befreiten. Sie sitzen in Arrest und morgen fliegen sie zurück zur Erde...Mit der Apollo."

„Ein Erdschiff?"

Ian nickte grimmig.

„Ja, die Apollo. Und du weißt ja, das Merlin auf unserem Heimatplaneten so etwas wie ein Auftragskiller für Leute in sehr hohen Positionen war. Sie werden nicht erfreut sein, das er wiederkommt, denn er weiß zu viel über diese Leute."

„Und das heißt?", fragte der Wraith.

„Das heißt; sollte er einen Fuß auf die Erde setzen, ist er tot. Diese Leute sitzen an der Macht und haben die Möglichkeit, jemanden verschwinden zu lassen. Sie haben ihn weit weggeschickt...Hierher, aber er darf nicht zurückkehren."

„Wird er nicht. Wo ist das Erdschiff?", fragte Arthur.

„Im Moment in der Umlaufbahn, aber morgen reist es weiter zu einem anderen Planeten. Dort wird es einen zweistündigen Aufenthalt haben, bevor es in den Hyperraum Richtung Erde springt. Sollte das passieren, ist Merlin verloren."

„Okay", sagte der Wraith und nickte „Ich vermute mal, das ihr einen Plan habt."

„Nicht wirklich? Aber Fakt ist, das die Möglichkeit, Merlin zu befreien am besten ist, wenn dieses Schiff den anderen Planeten ansteuert."

„Habt ihr Koordinaten?"

Ian nickte und reichte ihm ein Papier.

„Das sind die Koordinaten des Planeten. Alles weitere musst du dann arrangieren, denn wir müssen zurück zum Stützpunkt, bevor uns jemand vermisst."

„Wieso...", fragte Arthur und musterte die beiden nicht sehr freundlich. Das er sauer war, sah man ihm an „Wieso seid ihr nicht verhaftet?"

„Merlin wollte uns nicht da hineinziehen; nicht wirklich. Und ich bin ihm dankbar", sagte jetzt Saru „Deshalb stehen wir jetzt hier. Das Einzige, was wir für ihn tun können."

Der Commander nickte und sah Ian wieder an.

„Ich schätze; das dich dieser Weg sehr viel gekostet hat."

„Ich tue das für Merlin", zischte Ian „Und nicht, weil ich es gutheiße, das er mit dir fickt. Klar?"

„Ian.."

Ian sah zu Saru und winkte ab.

„Ja...Ja, ist ja gut. Gehen wir."

Ohne weiteres Wort drehte sich Ian um und ging zum Stargate. Saru sah Arthur an.

„Es tut mir leid, aber er tut sich wirklich schwer damit. Auch das er Merlin wahrscheinlich nie mehr wiedersieht."

Der Commander nickte nur und Saru ging zu Ian, der das Gate angewählt hatte. Beide verschwanden darin und dann war es dunkel. Arthur stand immer noch dort und sah ihnen nach. Es raschelte hinter ihm und drei Drohnen kamen zu ihm. Arthur zischte etwas und sie folgten ihm zu dem Wraith Schiff, das etwas weiter weg stand.

Und den ganzen Weg knurrte Arthur, denn er war wütend. Sie hatten seinen Gefährten daran gehindert, zu ihm zu kommen.

Das würde ihnen leid tun.




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Sunshine sah gleich, das etwas nicht stimmte, als Arthur auf die Brücke kam und allein. Kein Merlin.

„Was ist passiert?", fragte er.

„Es war dieser verrückte Freund von Merlin und sein Gefährte, der schwarzhaarige Mann. Sie haben Merlin eingesperrt, wegen Hochverrat. Sie haben Beweise, das er mich aus Atlantis geholt hat. Und ich sagte noch zu ihm, das er nicht zurück gehen soll, weil ich so etwas schon vermutet habe. Solche Befreiungsaktionen haben meistens ein Nachspiel."

„Das wusste er auch."

„Ja", knurrte Arthur mehr als er sprach „Was ihn nicht abgehalten hat, es doch zu tun."

„Was ist mit Jason?", fragte Sunshine.

„Auch ihm werfen sie so einiges vor. Beide sollen morgen auf ein Erdschiff mit Namen Apollo kommen und werden zurück zur Erde gebracht, wo sie zur Verantwortung gezogen werden."

„Jason war sich sowieso nicht sicher, was er tun wollte. Er sagte, er müsse mit seinem Vater reden."

„Dazu wird er bald Gelegenheit haben, wenn er zurück reist", sagte Arthur „Aber Merlin will nicht zurück; auf ihn wartet der Tod. Das werde ich zu verhindern wissen."

„Wie? Willst du das Schiff angreifen? Bedenke, das beide an Bord sind", warf Sunshine ein.

„Sie werden es sich überlegen, wenn ich sie in die Enge dränge und werden mir Merlin und Jason aushändigen", knurrte Arthur. Er war eindeutig wütend.

„Commander..."

Der Wraith fuhr herum.

„Willst du mich daran hindern, meinen Gefährten zu holen?"

„Nein", sagte Sunshine kühl „Ich will vermeiden, das wir in einen Konflikt mit den Menschen kommen."

„Das ist unsere Rasse schon", sagte Arthur „Also ist das egal. Ruf die Flotte zusammen, denn wenn ich das Erdschiff konfrontiere, will ich die absolute Überlegenheit", sagte er zu Sunshine, der nickte.

Arthur ging zu dem Steuermann und gab ihm den Zettel.

„Wenn die Flotte eintrifft, dann reisen wir zu diesen Koordinaten; unverzüglich. Verstanden?"

„Ja, Commander."

Arthur verließ die Brücke. Sunshine sah ihm nach. Er wusste, das er alles tun würde, um Merlin zu bekommen. Und er machte sich auch Sorgen um Jason. Was würde er tun? Sunshine wollte, das er mit ihm lebte, aber der junge Mensch war sich unsicher. Es lag wahrscheinlich daran, das er noch Familie hatte, etwas was der zweite Commander nie hatte. Deshalb war es etwas schwer für ihn zu verstehen, warum Jason unbedingt noch seinen Vater sehen wollte. Es schienen starke Bande zwischen Familien bei Menschen zu herrschen. Vielleicht wollte Jason auch nicht mit ihm zusammen sein, was der Wraith aber wieder verwarf. Denn so leidenschaftlich und verstörend anhänglich war Jason, als Sunshine sich immer wieder mit ihm paarte und ihn nahm und somit beanspruchte.

Trotz allem wollte er ihm die freie Wahl lassen.





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Am nächsten Morgen saß Merlin und Jason auf ihren Pritschen, als sie Schritte hörten.

„Okay, es geht los", sagte Jason „Sie bringen uns auf das Schiff. Hoffentlich nicht beamen; ich mag das nicht so."

Die Soldaten kamen herein und schlossen die Zellen auf, führten die beiden wortlos hinaus. Der Colonel stand draußen, sichtlich zufrieden mit der Situation und sagte zu den beiden.

„Sie werden nun auf die Apollo gebracht. Gute Heimreise."

Okay, das klang jetzt sehr sarkastisch. Merlin sagte nichts; zumindest ein Vorteil hatte das Ganze. Er brauchte nicht mehr seine Fresse zu sehen. Sie führten die beiden durch die Gänge, bis sie zu der Fläche kamen, auf die normalerweise die Fracht und Menschen durch Beamen an Bord oder von Bord gebracht wurden.

„Dein Wunsch scheint nicht in Erfüllung zu gehen", sagte Merlin leise.

„Scheiße nochmal, ich hasse das", zischte Jason.

Sie mussten sich aufstellen und der Offizier sprach etwas in ein Gerät. Bevor Merlin und Jason sich versahen, standen sie im Transporter Raum des Schiffes. Ein Schiffsoffizier und zwei Wachen warteten auf sie und er sagte nun.

„Willkommen auf der Apollo. Ich bin Leutnant Graley und bringe Sie zu Ihrem Quartier. Sie werden zusammen in einem Quartier untergebracht und stehen unter Arrest. Sie dürfen die zugewiesene Unterkunft nicht verlassen, bevor wir die Erde erreichen. Haben Sie das verstanden?"

Merlin und Jason nickten. Sie brauchten nicht mehr „Jawohl, Sir „ zu sagen, denn beide hatten ihren Rang verloren.

„Abführen", sagte der Mann und die Wachen brachten sie zu ihren Quartier.

Merlin war sonderbar zumute. Er fühlte nichts, denn sie waren im Begriff, ihm das zu nehmen, was ihn fühlen und atmen ließ.

Arthur.

Er konnte es selbst fast nicht glauben, wie sehr er ihn liebte und wie sehr er ihn vermisste. Er würde ihn nie wiedersehen. All seine Träume mit diesem Wesen zu leben gingen in Schall und Rauch auf. Das erste Mal im Leben war Merlin bereit aufzugeben. All sein Elan, seinen Mut und Entschlossenheit, etwas durchzuziehen war weg...Tot. Diesem Schiff, das bald sehr schnell Lichtjahre zwischen ihn und Arthur bringen würde, nahm ihm den Lebensmut.

Das Quartier war schlicht, doch hatte alles, was man brauchte. Zwei Betten und ein Fenster; ein kleines Bad und ein Tisch mit zwei Stühlen. Auf den Betten standen das Gepäck der beiden und Merlin stürzte, nachdem die Wachen sie einschlossen zu der Tasche und wühlte darin.

„Zumindest unser Gepäck haben sie gebracht", sagte Jason und packte die Wäsche aus.

„Es ist nicht da."

Jason drehte sich um.

„Was?"

„Der Sender, den mir Arthur gegeben hat", antwortete Merlin.

„Natürlich nicht", sagte Jason „Du weißt doch selbst, das sie die Taschen untersucht haben, bevor wir sie bekommen haben. Wenn der Sender da drin war, dann haben sie ihn und damit ein weiterer Beweis, das du ein Kollaborateur bist."

„Das bin ich nicht", fuhr ihn Merlin an „Ich habe nie gegen die Interessen meines Landes verstoßen. Das einzige Verbrechen, was ich getan habe...Mich in einen Feind zu verlieben."

„Das weiß ich doch", sagte Jason schlichtend „Komm wieder runter."

„Tut mir leid. Alles ist jetzt so sinnlos."

„Es tut mir so leid, Merlin. Wärst du doch nur auf dem Schiff geblieben."

„Ja", Merlin holte Luft „Hinterher ist man immer schlauer. Aber was ist mit dir. Du scheinst das ziemlich locker zu sehen."

„Nun ja; ich mache mir auch Sorgen, was mit mir geschieht. Doch ich wählte diesen Weg, weil ich noch unbedingt mit meinem Vater reden musste. Nun habe ich sogar die Möglichkeit, ihn zu sehen...Zuhause. Zumindest bevor ich in den Knast gehe."

Er schwieg und sah zu Boden. Doch nach einem Moment sprach er weiter.

„Ich liebe Sunshine und wenn ich so allein und ohne Familie gewesen wäre, so wie du...Wäre ich geblieben", er schüttelte den Kopf „Er wird mir nie verzeihen, das ich gegangen bin und nie mehr zurückkomme."

Er sah Merlin traurig an und so klang er auch.

„Wir werden unehrenhaft aus dem Dienst entlassen und haben nie wieder die Möglichkeit, in die Pegasus Galaxie zu fliegen. Das heißt; ich werde Sunshine nie wiedersehen. Doch ich konnte nicht bleiben; nicht ohne meinen Vater noch einmal zu sehen. Verstehst du das?"

Merlin nickte, während er die Tasche auspackte.

„Ja."

„Aber er wird es nicht verstehen", sprach Jason weiter „Denn er hatte nie Eltern und er kann das nicht nachvollziehen."

„Ich hatte auch nie wirklich Eltern und ich kann Sunshine verstehen, wenn er Probleme damit hat."

Jason legte sich auf das Bett.

„Egal. Ist Schnee von gestern. Vorbei. Da er ja ewig lebt, wird er mich in hundert Jahren vergessen haben."

Merlin ging zum Fenster und schaute hinaus. Unter ihm lag der Planet mit seinem ehemaligen Stützpunkt. Man merkte es nur an der leichten Vibration, das die Apollo startete und kurz darauf sah man die blauen Schlieren des Hyperraums. Und somit begann die Reise zur Erde und weg von Arthur.

Merlin schloss seine Augen und wieder hatte er das Gefühl nicht atmen zu können. Als säße ein riesiger Knoten in seiner Brust. Kummer; das war das Wort, das er gesucht hatte. Das war es, was ihn Luft holen ließ und den Hals zuschnürte.

„Weißt du", sagte er leise zu Jason, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen und um nicht durchzudrehen „Ich habe hier in dieser Galaxie mich selbst gefunden. Und eine Liebe, die ich so nicht kannte und die mir all das Glück brachte, das ich für verloren glaubte. Das ich mich mal in ein männliches Wesen verlieben würde, das dazu so anders ist", er lachte leise „Wenn du mir das damals auf der Erde erzählst hättest, dann hätte ich dich eingewiesen."

„Das Leben geht sonderbare Wege, mein Freund", antwortete Jason „Ich habe mich immer für Männer interessiert, aber sieh mich an. Ich bin nicht besser als du und liebe auch so einen Typ, der sogar noch überaus arrogant ist und mich aufregt."

Merlin schmunzelte und drehte sich um, legte sich auf sein Bett.

„Das ist Arthur auch. Arrogant sind sie alle und weißt du was? Sie haben ein Recht darauf, denn sie sind klüger, schneller, stärker und der Wahnsinn im Bett."

„Das stimmt allerdings."

Nach einer Pause fragte Jason leise.

„Was werden sie mit dir tun?"

Merlin sah zu ihm herüber.

„Sie werden mich töten, Jason. Ich weiß zu viel."

„Vielleicht auch nicht."

„Dann stecken sie mich in ein Loch und ich komme nie wieder raus", antwortete Merlin „Nein, danke. Da ziehe ich die Execution doch vor. Schnell und effizient, so wie ich töte."

„Warum musstest du auch für diese bescheuerte Regierung arbeiten."

„Damals fand ich es sinnvoll", sagte Merlin „Bis ich es nicht mehr ertragen habe. Ich bekam eine zweite Chance...Hier, aber das habe ich auch verbockt. Scheiß drauf; ich wünschte, wir wären schon da und ich hätte es bald hinter mir."

Jason sah ihn an, doch Merlin drehte sich um. So kannte er seinen Freund nicht. Anscheinend hatte Merlin all seinen Lebensmut verloren. Mit diesem Wraith, den er liebte, ging alles dahin. Jason sah zur Decke. Auch er sehnte sich nach einem besonderen Wraith, den er nie wiedersehen würde, aber er musste sich entscheiden und er entschied sich für die Familie.

Blut ist dicker als Wasser. Ja, dieser Spruch traf zu, zumindest bei ihm.

Jason schloss die Augen; sein Herz schwer. Doch er würde seinen Vater sehen, den er sehr liebte und er würde...Leben.

Etwas, was Merlin auf der Erde verwehrt wurde.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now