Schicksalhafte Begegnung Kapitel 28

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 28




Als Jason erwachte, blinzelte er und versuchte sich zu erinnern, wo er war. Schnell stellte er fest...Nicht in seinem Quartier auf dem Stützpunkt. Er hatte einigermaßen gut geschlafen und dieses Bett, in dem er lag, war so angenehm, wenn er sich nicht unbewusst auf seine schmerzende Seite in der Nacht legte. Nicht wie seine Pritsche im Stützpunkt, die einfachen Soldaten zugewiesen wurde. Die höheren Offiziere hatten es da schon besser. Aber hier lag er in einem Bett eines Wraiths.

Der Gedanke an sich schon hatte etwas Erschreckendes, doch es war ja nicht irgendein Wraith, sondern Sunshine. Er legte sich auf den Rücken und sah zur Decke; es war nicht mehr ganz so dunkel und er erinnerte sich, das er mit Sunshine gekämpft hatte. Die Schmerzen an seiner Seite sagten ihm, das es nicht zu seinen Gunsten ausgegangen war. Oder doch? Danach hatten sie sich geküsst und so heftig, das er in seiner Hose gekommen ist.

Jason stöhnte gequält auf, als ihm das wieder mit aller Deutlichkeit bewusst wurde. Er drehte den Kopf und sah zu dem Objekt seiner Begierde. Doch die Seite war leer; Sunshine war nicht da. Wahrscheinlich hatte er Dienst auf dem Schiff, wenn sie so etwas hatten. Jedenfalls hatte Jason noch nie einen Dienstplan gesehen. Okay...Er dachte wieder an die Stunden zuvor. Zuerst hatte der Wraith ihm beim Kampf fertig gemacht und ihn danach geküsst, bis er einen sensationellen Höhepunkt hatte.

„Zucker, Brot und Peitsche", sagte er leise vor sich hin „Zuerst schlägt er mich grün und blau und dann küsst er mich, bis ich komme. Verfluchter Wraith."

Jason stand auf; seine Seite tat höllisch weh. Wenigstens war er noch bekleidet und brauchte sich nicht unter Schmerzen anzuziehen. Er ging aus dem Ruheraum heraus in das wesentliche hellere Zimmer nebenan. Es nervte ihn, das dieses Schiff ewig im Halbdunkeln lag. Für Wraith schien das hell zu sein, aber nicht für Menschen. Er hob sein T Shirt und stöhnte auf. Seine Seite war grün und blau und es würde ihn nicht wundern, wenn seine Rippen angeknackst waren.

„Verdammt!", fluchte er und ließ das Shirt wieder runter.

Die Tür ging auf und Merlin kam herein; er hatte geduscht, sein Haar war noch feucht. Hinter ihm der Commander, dessen Haare wieder aussahen, als wäre er in einem Sturm gewesen. Jason fragte sich kurz, wieso er es nie kämmte, so wie Sunshine. Sein Haar war so weich und gekämmt und...Ja, wunderschön. Merlin grinste ihn an und Jason stand gerade; er wollte nicht, das Arthur sah, das er verletzt war. Er war sich sicher, er würde sauer sein und das mit Sunshine klären. Doch es war ja nicht seine Schuld gewesen, denn Jason hatte angefangen und ihn geschlagen. Er hatte sich nur gewehrt.

„Hey", grinste er Merlin an und nickte Arthur zu.

Arthur trug wie immer seine Lederkombination und den langen Mantel darüber, der vorne offen geschnitten war und auch aus Leder. Alle trugen das, auch Sunshine. Obwohl Jason Sunshine schon in einer Lederkombination gesehen hatte, die ein etwas längeres Jackett hatte. Merlin drehte sich zu dem Commander herum.

„Ich bleibe dann bei Jason; du kannst gehen."

Der Waith zog Merlin an sich und küsste ihn. Jason sah weg und auf das Schachspiel, das auf dem Tisch stand. Das war etwas peinlich, aber anscheinend schienen Arthur sowie Merlin sich nicht daran zu stören. Arthur ließ ihn los, drehte sich um und verließ das Quartier. Merlin drehte sich nun nach Jason um.

„Entschuldigung, aber Wraith haben es nicht so mit Schamgefühle. Ich arbeite daran, mir sie abzugewöhnen. Ist dringend erforderlich."

„Ja. Sie sagen, was sie wollen oder tun was sie wollen. Frei heraus und finden das normal; eigentlich sind sie zu beneiden", antwortete Jason.

Merlin kam näher und schaute auf das Spiel.

„Habt ihr gestern noch gespielt?"

„Nicht wirklich", sagte Jason und setzte sich langsam auf den Stuhl, verzog das Gesicht vor Schmerzen. Er hatte sich garantiert ein paar Rippen angeknackst.

Merlin beobachtete ihn und zog die Stirn in Falten. Etwas war mit Jason nicht in Ordnung.

„Was ist? Du sitzt dich so langsam. Du hast Schmerzen. Hast du etwa mit Sunshine..."

„Nicht was du denkst, Merlin. Nicht jeder ist so maßlos wie du."

Merlin grinste.

„Ich doch nicht."

„Hör auf."

„Also...Was ist passiert?"

Jason zog sein Shirt hoch und der Major starrte auf den großen blauen, auch leicht grünen Fleck.

„Wie...?

„Sunshine und ich haben uns geprügelt; besser gesagt...Er hat mich verprügelt; ich sah ziemlich armselig gegen ihn aus."

„Wie zum Teufel konnte er das tun?", fragte Merlin etwas sauer „Was hast du getan? Wenn das Arthur hört..."

Jason hob die Hand.

„Nein. Du sagst ihm kein Wort. Ich habe angefangen; ich habe zuerst zugeschlagen; er hat sich nur verteidigt. Versprich mir, das du nichts sagst. Versprich es!"

Merlin sah ihn einen Moment an, doch dann schüttelte er den Kopf.

„Ich verstehe nicht, was ihr beiden treibt. Erst diese Streitereien und jetzt prügelt ihr euch blau und grün?"

„Nur ich bin blau und grün und nein, nicht nur. Danach haben wir uns geküsst und das sehr leidenschaftlich."

„Wie? Was ist das denn für ein bescheuertes Ritual? Ist das so ein Sadomaso Kram?", fragte Merlin etwas geschockt „Erst prügeln und dann vögeln?"

„Wir haben nicht gevögelt."

„Vielleicht solltet ihr das mal tun", meinte Merlin „Es kommt mir so vor, als wärt ihr beide sexuell frustriert. Springt ins Bett und treibt es mal ausführlich; das ist ja nicht zum aushalten."

„Das ist ja das Problem, verflucht", sagte Jason „Er hat es wirklich geschafft, das ich mir wünsche, das er mit mir schläft."

„Das war mir schon lange klar, das Sunshine das möchte. Er war nur so nett und hatte abgewartet, anstatt sich zu nehmen was er will. Ihr beide reagiert so heftig aufeinander, das es über Freundschaft hinaus geht. Nur eure Vorgehensweise ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Erst schlägt ihr euch halb tot und dann küssen?"

„Ja, ich weiß."

„Ich denke eher, das du aus dem Geschäft zu lange draußen bist. Wann hattest du das letzte Mal Sex?", fragte Merlin.

„Weiß nicht genau", sagte Jason nachdenklich „Auf der Erde."

„Und wie lange bist du in der Pegasus Galaxie?"

„Sechs Jahre."

Merlin starrte ihn an, denn er konnte es nicht glauben.

„Sechs Jahre? Sechs?"

„Ja; mit einem Kerl wohlgemerkt. Ich habe sechs Jahre nicht mit einem Mann geschlafen. Ansonsten habe ich zwei gesunde Hände."

Merlin nickte grimmig.

„Ja. Es wird Zeit, das dich jemand flach legt."

„Aber nicht Sunshine."

„Warum nicht? Glaube mir, du wirst es nicht bereuen. Sie sind sehr gute Liebhaber", sagte Merlin „Grob und manchmal ungezügelt, aber gut. Und du magst ihn doch."

„Wir können doch beide nicht mit Wraith rummachen. Wo führt das hin? Wir liegen im Krieg mit ihnen. Normalerweise töten wir sie ohne Gnade oder sie töten oder essen uns. Und nun schlafen wir mit ihnen?"

Merlin setzte sich an den Tisch und fuhr sich durch sein Gesicht. Klar, Jason hatte nicht unrecht. Sie waren im Krieg mit dieser Rasse und sie töteten sie in der Regel. Und umgekehrt waren sie immer eine willkommene Mahlzeit für die Wraith. Alles stimmte, nur nicht auf diesem Schiff. Ja, es war kompliziert; Jason hatte nicht unrecht.

„Das Schlimme daran ist, das ich wirklich verrückt nach ihm bin und mir wünsche, das er mich nimmt", sagte Jason leise „Das ist doch alles Wahnsinn. Wo soll das hinführen?"

Das konnte Merlin nicht abstreiten, denn der Wahnsinn ging ja gerade erst los. Sie hatten sich mit dem Feind auf einer sexuellen und gefühlsmäßigen Ebene verbunden, doch ihre Rasse würde nur sehen, das sie mit dem Feind kollaborierten. Merlin sah ihn an.

„Ich kann nur für mich sprechen. Ich habe mich entschieden; für Arthur. Was du tust, Jason...Bleibt dir überlassen. Aber was spricht dagegen, mit ihm zu schlafen? Du musst ihn ja nicht zum Gefährten nehmen. Ich kann dir das nur raten, denn was du tust...Diese Abstinenz kann nicht gesund sein. Das du so reagierst und so schnell zornig wirst; liegt daran, das du sexuell frustriert bist und das ist ja kein Wunder. Sechs Jahre ist eine verdammt lange Zeit."

„Bist du jetzt mein Therapeut?", fragte Jason angepisst.

„Nein. Ich bin Biologe und wir alle haben einen angeborenen, sexuellen Trieb und das Bedürfnis uns fortzupflanzen. Zumindest Tiere würden das so sehen. Doch wir Menschen haben diesen Trieb auch und den Wunsch, uns fortzupflanzen, aber anders als Tiere müssen wir uns nicht unbedingt fortpflanzen, sollten aber einen gesunden, sexuellen Trieb haben, den wir regelmäßig ausleben. Tun wir das nicht...Werden wir irgendwann aggressiv. Du bist jetzt dort angekommen."

„Blödsinn."

„Dann sag mir, warum du Sunshine angegriffen hast."

„Es ist...", Jason fuchtelte mit den Händen herum „Ich weiß es nicht; wir haben wieder gestritten und er war mal wieder so arrogant und gab mir Befehle. Letztendlich ließ er mich nicht zu den Anbeter gehen; da ist es mit mir durchgegangen."

„Und wie war es dann danach?"

„Es war...Es war...", Jason sah ihn an „ Es war...Wundervoll. Sunshine...Er schmeckt so gut; ich konnte nicht aufhören, ihn zu küssen."

Merlin grinste.

„Das kenne ich, anscheinend sind alle Wraith so. Arthur schmeckt auch so gut; alles von ihm."

„So genau wollte ich es nicht wissen", sagte Jason und stand auf, verzog das Gesicht vor Schmerzen.

Merlin stand auch auf und kam auf Jason zu. Er schüttelte den Kopf, denn anscheinend war Jason mehr verletzt als er angenommen hatte. So ein Blödmann! Prügelt sich mit einem Wraith, das war als würde ein Zwergpinscher gegen einen Rottweiler kämpfen. Wraith waren zu stark und mehr als schlecht im Zweikampf zu besiegen.

„Lass mich mal sehen; du hast dir garantiert ein paar Rippen angeknackst, wenn nicht gebrochen. Leg dich aufs Bett, ich sehe mir das mal an."

Jason ging mit Merlin nebenan und legte sich auf das große Bett auf die gesunde Seite. Merlin hob sein T Shirt hoch und sag sich den großen, blaugrünen Fleck an.

„Was hast du gemacht?"

„Sunshine hat mich zweimal durch den Raum geschleudert; bin halt zweimal auf der gleichen Stelle aufgeschlagen. Pech."

Merlin drückte etwas und Jason schrie auf. Der Major schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht, kommt mir so vor, als wären ein paar Rippen gebrochen. Und ich habe keine Medizinausrüstung dabei."

„Wird nicht so wild sein."

Merlin sah ihn ernst und sorgenvoll an.

„Jason. Das ist nicht ungefährlich. Die Rippen können dir innere Verletzungen beibringen, wenn sie nach innen gebrochen sind. So ein Leichtsinn; du bist so ein Idiot. Du bleibst hier liegen, denn Bewegung kann das alles noch verschlimmern. Ruh dich etwas aus."

„Gestern hat das noch nicht so weh getan", sagte Jason schläfrig „Ich bin müde, habe nicht gut geschlafen."

„Dann schlafe etwas", sagte Merlin und deckte ihn zu.

Er war gelinde gesagt etwas sauer auf Sunshine. Wie konnte er das nur tun und ihn so verletzen? Er würde Arthur das erzählen, doch Jason wollte das nicht und Merlin respektierte das. Er ging in dem Raum auf und ab, bis die Tür aufging und Sunshine hinein kam. Er sah sich um und fragte.

„Ruht Jason noch?"

„Jason liegt nebenan und ist wirklich sehr verletzt", sagte Merlin angepisst „Ich vermute, das er ein paar Rippen gebrochen hat, denn er hat Schmerzen. Was hast du dir dabei gedacht, ihn durch den Raum zu werfen und das gleich zweimal?"

Sunshine sah ihn fast erschrocken an, dann zu dem Raum nebenan.

„Aber es ging ihm gut."

„Wirklich. Was habt ihr beide nur miteinander? Und ja, ich weiß das Jason angefangen hat; deshalb werde ich auch nicht mit Arthur reden und auch nicht, weil Jason es nicht möchte. Doch ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn. Er könnte sterben, an innere Blutungen. Ruf mir eine Drohne; ich muss zu den Anbeter. Vielleicht haben sie eine medizinische Ausrüstung. Pass auf ihn auf."

Sunshine nickte und kurz darauf war Merlin mit einer Drohne verschwunden. Sunshine ging nebenan und setzte sich neben Jason auf das Bett. Der junge Soldat öffnete seine Augen und lächelte.

„Nimm Merlin nicht so ernst; er macht sich nur Sorgen."

„Es tut mir leid, Jason. Ich sagte, du sollst aufhören, bevor du verletzt wirst."

„Ja, das hast du gesagt. Aber ich wollte nicht da stehen, als wäre ich leichte Beute."

„Du...", antwortete Sunshine und sah ihn an „Bist leichte Beute. Das hast du gestern Abend gesehen. Aber ich dachte nicht, das du so leicht zu verletzen bist; sonst hätte ich aufgehört."

„Hör auf", sagte Jason etwas belustigt „Zerstöre nicht noch den Rest meines Selbstwertgefühls."

„Das scheint mir etwas übertrieben", meinte der Wraith etwas überheblich „Es war ein Kampf und du hast verloren. Einer verliert immer, aber ich wollte dich nicht so verletzen."

„Ist egal; werde schon nicht daran krepieren."

„Nach Merlin schon", sagte Sunshine „Er war zornig. Zeig mir die Verletzung."

Jason hob langsam das Shirt; selbst diese kleine Bewegung verursachte ihm Schmerzen. Es hatte ihn wohl schlimmer erwischt, als er angenommen hatte. Sunshine sah ihn an; in seinem Blick Zorn, als er den großen, blauen Fleck sah.

„Verdammt, Jason. Warum hast du nicht aufgehört? Und warum hast du überhaupt angefangen? Genau das wollte ich vermeiden."

Er hob seine Futterhand und legte sie auf Jasons Brust, der ihn entsetzt und panikartig ansah.

„Was hast du vor? Mir den Rest geben?"

„Nein, ich helfe dir", sagte Sunshine und dann stöhnte Jason auf.

Wunderbare Gefühle rannen durch seinen Körper. Es schien, als würden sie in jeden Nerv, in jede Pore eindringen. Er fühlte, wie er sexuell erregt wurde. Jason schloss die Augen und ließ sich in diesen Gefühlen treiben und plötzlich waren sie weg, bevor er eine Erektion bekam. Er öffnete ruckartig seine Augen, denn Sunshine hatte seine Hand weggenommen und lächelte.

„Es ist alles gut. Es tut mir wirklich leid; das habe ich nicht gewollt."

Dann stand er auf und ging und ein verwirrter Jason sah ihm nach. Er hob sein Shirt; der blaue Fleck war weg und er fühlte auch keine Schmerzen mehr. Es war, als wäre nie etwas passiert. Das verwirrte den jungen Mann noch mehr. Was hatte Sunshine getan? Wenn er nicht selbst betroffen wäre und das nicht miterlebt hätte; er würde es nicht glauben.

Doch er schien geheilt und er konnte sich keinen Reim daraus machen. Er stand auf und er fühlte sich gut. So voller Energie und diese Müdigkeit war weg.

Es ging ihm so gut wie lange nicht mehr.

Doch er brauchte ein paar Antworten. Sunshine war gegangen und Merlin war auch nicht da. Also setzte er sich an den Tisch und wartete.




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Merlin kam von den Anbeter zurück und ging hinter der Drohne her. Diese Drohnen waren ihm wirklich unheimlich. Sie waren muskulöser als die anderen und sie trugen ständig diese Waffen. Merlin wusste, das sie nur betäubten; Wraith waren sehr darauf bedacht, ihre Beute nicht zu töten. Denn dann ging ihnen Nahrung verloren, denn von Toten konnten sie sich nicht nähren. Doch das Gruselige an den Drohnen war, das sie nie sprachen und ihr Gesicht hinter einer Maske versteckten, die nicht weniger unheimlich war. Doch sie befolgten Befehle, ohne Ausnahmen und Merlin wusste, das diese Drohne ihn beschützen würde, weil der Commander es so angeordnet hatte.

Und er war sauer. Bei den Anbeter hatte er auch nicht viel Glück, um etwas zu finden, was Jason helfen konnte. Eigentlich müsste er auf die Krankenstation auf ihrem Stützpunkt, aber der war noch weit weg. Dieser Vollidiot! Was hatte er sich dabei gedacht, sich mit Sunshine zu prügeln und den Helden zu spielen. Mag sein, das der Wraith vorsichtig war, doch sie waren einfach zu stark und hatten das oft nicht unter Kontrolle. Und jetzt hatte er wahrscheinlich ein paar Rippen gebrochen oder zumindest angeknackst. Das wäre ja nicht so schlimm, aber gebrochene Rippen könnten innere Blutungen verursachen. Abgesehen davon, das er blau und grün war.

Merlin war wirklich sauer. Auf beide. Und auch weil er ihm nicht helfen konnte. Sie erreichten Sunshines Quartier und die Drohne trat beiseite, ließ ihn vorbei. Sie würde gehen, wenn Merlin im Quartier verschwand. Die Türen öffneten sich und Merlin trat ein. Er blieb überrascht stehen, als er Jason am Tisch sitzen saß. Und er war immer noch zornig.

„Sagte ich nicht, das du im Bett bleiben sollst? Jason...Du könntest innere Blutungen haben, wenn du dich so viel bewegst."

„Habe ich nicht. Reg dich nicht auf; mir geht es gut. Blendend", er stand auf und zog sein Shirt hoch „Siehst du...Alles weg. Keine Schmerzen mehr. Ich fühle mich gut."

„Was...Was ist passiert?"

Jason ließ sein Shirt los und setzte sich wieder.

„Sunshine. Er...Er hat mich geheilt. Ich weiß nicht, was er getan hat, aber es fühlte sich wahnsinnig gut an für einen Moment und dann waren die Schmerzen und der blaue Fleck weg."

Merlin seufzte und setzte sich. In der ganzen Aufregung hatte er doch glatt vergessen, das sie das auch konnten. Er hatte es selbst am eigenen Leib erfahren. Mehrmals. Dieses Gefühl war ja auch der Hammer und Merlin stimulierte das immer sexuell. Vielleicht dachte er nicht mehr daran, weil Menschen eben keine Heilkräfte hatten und das nicht gewöhnt waren.

„Ich weiß", sagte er deshalb.

„Du weißt das?" Es klang vorwurfsvoll.

„Ja", gab Merlin zu „Ich erzählte dir doch, das sie Leben auch wieder zurück geben können."

„Ja...Leben. Aber ich war nicht tot", antwortete Jason „Und du hast so etwas nie erwähnt. Weißt du, wie sich das angefühlt hatte? Sunshine kam herein, entschuldigte sich und zog dann diese Sache durch. Alles schön und gut. Aber dann lässt er mich ohne eine Erklärung zurück und ich sitze hier und grübele darüber, was er getan hatte. Das war doch mega. Und du sagst einfach...Ich weiß?"

„Es tut mir leid, Jason. Ich habe vielleicht nicht alles erzählt."

„Geht das schon wieder los? Ich dachte, das haben wir hinter uns gelassen?", sagte Jason etwas sauer „Und nun verheimlichst du schon wieder etwas?"

„Nein, verdammt", sagte Merlin heftiger, als er wollte „Ich habe das nur vergessen. Es ist so viel passiert. Arthur...Das Schiff...Mein Leben mit einem Wraith, das alles andere als einfach ist. Mit einem männlichen Lebewesen zu schlafen; etwas was ich zuvor nie getan habe. Das alles ist noch so neu und frisch und ich bin manchmal verwirrt. Ich habe es einfach vergessen zu sagen. Okay?"

„Okay", nickte Jason und sprach ruhiger „Aber das ist schon eine Nummer, die man nicht so leicht vergisst. Mann...Sie können Menschen heilen", sagte er nicht ohne Respekt für diese Wraith.

„Sicher. Du hast ja recht."

„Würdest du mir jetzt den Rest erzählen?", fragte Jason.

„Natürlich; kein Problem", antwortete Merlin.

Merlin fuhr sich durch sein Gesicht. Er war müde, hatte nicht viel geschlafen und sich die meiste Zeit mit Arthur geliebt. Der Wraith hatte, bevor er ging, seine Heilkräfte wohl an Merlin ausgelassen, denn sein Hintern tat ihm ausnahmsweise nicht weh. Er hatte geschlafen und das wohl nicht mitbekommen. Merlin war dankbar dafür.

„Also gut. Sie können nicht nur Leben zurück geben, sondern auch unsere Wunden heilen."

Jason nickte.

„Okay, das habe ich in Echtzeit mitbekommen. Meine Rippen sind wieder okay. Sonst noch etwas, was sie können? Oder ich frage mal anders herum. Was können sie nicht?

Merlin ging nicht weiter darauf ein. Diese Rasse, die sie beide jetzt näher kannten...Ziemlich nah, hatte so viele Vorzüge, wenn man das Nähren mal außen vor ließ. Diese Mutation zwischen diesem Insekt und einem humanen Wesen hatte so viele Fähigkeiten hervor gebracht, die sich im Laufe der Jahrtausenden perfektioniert hatte. Die Wraith waren eine erstaunliche und auch eine sehr gefährliche Rasse.

„Und ja", sprach Merlin weiter „ Sunshine hat dich geheilt. Arthur hat mich auch schon geheilt, wenn ich...Ich...Angeschlagen war, an bestimmten Körperteilen...Du weißt schon...", druckste Merlin herum.

Jason grinste.

„Du meinst deinen Hintern?"

„Ja, verdammt. Ich bin das ja nicht so gewöhnt und Arthur ist sehr...Stattlich."

Jason grinste immer noch.

„Hör auf so blöd zu grinsen."

„Ja, gut. Also...Sie können uns heilen. Was wundert es mich? Gibt es etwas, was sie nicht können? Diese Rasse ist der Hammer und sie wären gute Verbündete, wenn da nicht diese Essgewohnheiten wären."

„Ja, aber es gibt noch etwas, was sie tun können", sagte Merlin und schaute auf den Tisch, denn das was er jetzt sagte, was der absolute Hammer „Sie können uns unsterblich machen."

„Was?"

Jasons Grinsen war weg und er starrte Merlin so ungläubig an, als würde er sagen, das er sich in einen Wraith verwandeln würde. Merlin nickte und sah Jason jetzt an.

„Arthur hat mir das angeboten. Solange er lebt, werde ich nicht älter und ich sterbe nicht. Ich kann Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende an seiner Seite leben, wenn mich nicht jemand tötet."

„Wieso hast du das nie gesagt?"

Merlin nahm Luft.

„Weil ich mir wohl noch nicht im Klaren bin, was das bedeutet. Ich meine...Verflucht...Allein schon der Gedanke fünfhundert Jahre zu leben und immer jung zu sein, ist für einen Menschen etwas Unmögliches und Unnatürliches und ich kann mir einfach nicht vorstellen, so lange zu leben. Weil Menschen eben begrenzt sind, schon immer. Deshalb habe ich das beiseite geschoben und wollte mich später damit befassen. Gott, es prasselt so viel auf mich ein; ich muss mir eine Auszeit nehmen, sonst drehe ich noch durch. Alles ist neu und ungewohnt für mich. Und Unsterblichkeit ist wohl eines der Dinge, die noch verrückter ist."

„Das verstehe ich", sagte Jason „Es ist auch für mich nicht leicht, sich das vorzustellen. Aber was mich interessiert...Wie machen sie es?"

Merlin schüttelte den Kopf.

„Keine Ahnung. Ich sagte schon, das der Nährvorgang und auch alles andere, was mit der Futterhand zusammen hängt, geheimnisvoll ist. Ich weiß nur, das Arthur bei Kräften sein muss, wenn er mir Leben gibt oder mich heilt."

„Bei Kräften? Du meinst, das sie sich vorher nähren müssen?"

„Ja, sonst geht es nicht."

Jason dachte nach, sagte dann mit nachdenklichem Gesicht.

„Also, als sich Arthur an dir genährt hatte und du so alt und schwach warst...Hat er dir dein Leben zurück gegeben, als er wieder bei Kräften war."

„Ja."

„Okay, er musste sich nähren; hat das Leben eines Lebewesens in sich aufgenommen."

Merlin sah ihn an.

„Ja. Auf was willst du hinaus?"

„Er hat dir ein Teil des Lebens gegeben, das er genommen hatte", sagte Jason leise „Und auch das Heilen und diese Unsterblichkeit geht nur, wenn er dir Leben gibt, das er zuvor genommen hat."

Merlin starrte ihn an.

„Im Klartext...Du wirst unsterblich durch das Nähren, auch wenn du es nicht selbst tust. Und auch diese Heilkräfte basieren darauf."

„Was willst du damit sagen? Willst du mir ein schlechtes Gewissen einreden", fuhr ihn Merlin an.

Jason schüttelte den Kopf.

„Nein, das war nur eine Schlussfolgerung."

„Das weißt du nicht, ob das wirklich so ist", sagte Merlin „Es sind nur Vermutungen. Niemand weiß exakt, was vor sich geht, wenn sie sich nähren. Und auch, was passiert, wenn sie heilen oder jemand das Leben wiedergeben."

„Sicher. Es sind nur Spekulationen, aber doch irgendwie logisch. Oder?", fragte Jason.

„Du denkst, das ich moralische Bedenken habe, wenn ich unsterblich auf Kosten anderer bin; sollte es so sein?", fragte Merlin.

„Bist du es denn?"

Merlin dachte darüber nach und sah dann Jason an.

„Nein. Denn Arthur nährt sich ja nicht wegen mir. Er würde sich so oder so nähren."

„Aber muss er sich vielleicht mehr nähren, wenn er vorhat, dich unsterblich zu machen oder zu heilen? Müssen dann mehrere dran glauben?"

Merlin sprang auf.

„Verflucht, Jason. Willst du mir jetzt eine Moralpredigt halten? Ist es nicht für uns beide schon schwer genug das Nähren zu akzeptieren? Du weißt, das wir beide nicht wollen, das jemand stirbt, aber wir wissen auch, das es keine andere Option gibt. Also...Willst du jetzt ein Leben lang darauf herumreiten oder es akzeptieren?"

„Ein Leben lang? Sei vorsichtig, was du sagst, da dies jetzt ganz andere Dimensionen annimmt."

„Du bist ein Arsch."

Jason schaute ihn einen Moment an.

„Du hast dich verändert, Merlin. Wenn ich bedenke, wie du warst, als du auf den Stützpunkt kamst."

„Natürlich habe ich mich verändert, Jason. Also echt...", sagte Merlin anklagend „Manchmal sagst du wirklich bescheuerte Dinge."

„Was ist da bescheuert dran, wenn es wahr ist."

„Jason...Ich bin nicht mehr der Merlin Emres, denn du damals kennengelernt hast. Ich habe mich in einen Wraith verliebt, in den Feind, der sich von anderen Lebewesen ernährt und ich bin homosexuell geworden. Ich war immer nur mit Frauen zusammen, bis ich Arthur traf. Ich habe jetzt einen Wraith Gefährten und werde bald auf einem dieser halb lebenden Schiffen leben; mit Wraith zusammen. Natürlich habe ich mich verändert. In allem. Das ist keine Frage. Und was willst du jetzt hören?"

Jason hob die Hände.

„Okay, du hast ja recht. Wenn wir weiter mit ihnen zusammen sind, sollten wir sie so akzeptieren, wie sie eben sind. Und ja...Es ist nicht zu ändern. Was soll's. Ich mag sie trotzdem. Und ich mag dich; du bist mein Freund."

Merlin schüttelte den Kopf und sagte grinsend.

„Ich hätte nicht übel Lust, dich jetzt auch zu verprügeln."

„Warum?"

Merlin seufzte.

„Das Leben mit Arthur ist schon so schwer genug und ich muss mich anpassen. Dann komm du jetzt nicht noch und rede mir irgendwelche Gewissensbisse ein. Sei einfach froh, das du die Schmerzen los bist und deine Rippen okay sind."

„Das bin ich. Das hatte wirklich scheiß weh getan", sagte Jason „Entschuldige."

Merlin winkte ab.

„Ja...Ja, schon gut."

Er sah auf das Schachbrett und dann zu Jason.

„Lust zu spielen und zu gewinnen?"

Jason grinste.

„Erfolgserlebnisse sind immer gerne willkommen und tun mir gut. Zumal ich wieder verliere, wenn der Wraith kommt."

Merlin sah ihn an.

„Du magst Sunshine sehr gerne. Nicht wahr?"

Jason lehnte sich zurück und starrte zur Tür.

„Ja. Am Anfang konnte ich ihn nicht leiden, als ich mit auf das Schiff kam. Und ich vertraute ihm nicht; ich dachte, das er mich töten wird. Doch mit der Zeit merkte ich, das er das nie wollte und mich gut behandelte. Höflich, aber mit Abstand. Anscheinend mochte er Menschen nur auf der Speisekarte."

Jason lächelte.

„Und dann fingen wir an Schach zu spielen und unterhielten uns. Und wir sprachen über eure Rettung und wie wir es angehen. Mit der Zeit fühlte ich mich nicht mehr bedroht, sondern eher...Beschützt. Hört sich bescheuert an, wenn man bedenkt, das wir auf einem Wraith Basisschiff sind. Okay, wir stritten viel, weil mir seine Arroganz zum Hals raus hängt und er manchmal von oben herab ist. Doch..."

Jason schwieg und starrte den Tisch an.

„Was...Doch?", fragte Merlin nach.

„Doch als wir uns küssten", sprach Jason weiter „Es sollte nur Anschauung sein oder so etwas Ähnliches, da geriet das wirklich außer Kontrolle. Ich fühlte so viel und es machte mir Angst. Gestern hat mich Sunshine wieder geküsst und ich konnte nicht aufhören, ihn zu küssen. Und er sprach davon, mich zu nehmen. Ich flüchtete unter die Dusche, denn das machte mir Angst. Und doch...Malte ich mir aus, wie es wäre, wenn er es tun würde."

„Warum hast du Angst?", fragte Merlin „Ich hatte Angst, aber bei mir ist es ja etwas anderes. Ich tat so etwas zum ersten Mal, aber du...Du hast das doch schon oft gemacht."

„Klar. Auf der Erde...Vor hundert Jahren", sagte Jason.

„Übertreib nicht so maßlos. Und wenn schon; du stehst doch auf Männer."

„Ja, auf der Erde, doch hier reden wir von einem Wraith. Ich kann doch nicht mit einem..."

Jason schwieg.

„Sie sind auch nur männliche Lebewesen; keine Götter", Merlin grinste „Okay...Manchmal, wenn Arthur..."

Jason sah auf.

„Was?"

„Manchmal denke ich im Bett, das er ein Gott ist, wenn er mir so viel Vergnügen bereitet", antwortete Merlin ausweichend „Und frage mich jetzt bloß nicht, was er macht. Willst du es wissen...Schnapp dir Sunshine."

„Ich weiß nicht, Merlin", sagte Jason zögerlich.

„Deine Entscheidung, Jason. Ich kann dir da nicht helfen. Du musst wissen, was du willst."

„Ich weiß", seufzte der junge Mann.

Doch dann sprachen sie nicht mehr und konzentrierten sich auf das Spiel. Merlin wusste, das er verlieren würde, aber es störte ihn nicht so sehr wie Jason. Er war froh, hier ein wenig Zeit mit seinem Teamkollegen und Freund zu verbringen. Diese Reise hatte ihnen viel gebracht; nicht nur, was die Wraith anging. Merlin und Jason kamen sich menschlich und freundschaftlich sehr nah auf dieser Reise. Jetzt konnten sie wirklich sagen, das sie Freunde waren. Jason war sehr froh, das Merlin jetzt offener war und sich mit ihm endlich mal unterhielt, ohne alles in sich hinein zu fressen. Und auch Merlin war froh, endlich mit Jason zu reden.

Da war jetzt nur noch Ian, den Merlin wie auch Jason auch als Freund sahen. Aber es war schwierig mit ihm geworden; jetzt da Merlin einen Wraith als Gefährten hatte und Jason mit einem herum machte. Ian würde beide nicht verstehen. Er hasste die Wraith so sehr, das Kompromisse nicht möglich waren.

Merlin wie auch Jason wussten das nur zu gut.




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Eine Stunde später kamen Arthur und Sunshine die Tür herein. Merlin sah vom Spiel auf und lächelte, als er ihn sah. Er konnte manchmal nicht verstehen, wieso er dieses Geschöpf so liebte und vor allem, wie das alles gekommen ist. Er hatte sich nie für Männer interessiert und jetzt hatte er einen außerirdischen Gefährten, der nicht wirklich menschlich war. Sein Leben, das eigentlich ziemlich trostlos war, so wie seine Kindheit und Vergangenheit; hatte sich zu einem Abenteuer entwickelt. Und Merlin wusste nicht, was noch auf sie beide zukam. Aber er wollte es nicht ändern, um keinen Preis.

Jason hingegen warf den beiden nur einen Blick zu, der ziemlich düster war. Merlin war sich sicher, das er Sunshine gegolten hatte. Die beiden schienen sich zu lieben und zu hassen; auf eine seltsame Art. Niemand der beiden war bereit, nachzugeben. Jason war so stur wie Sunshine, der ziemlich dominant war, wie alle Wraith und Jason das gehörig auf die Eier ging. Sunshine trat an den Tisch und sah über das Spiel, wandte sich einen Moment später an Merlin.

„Du wirst verlieren. In vier Zügen bist du erledigt."

Jason sah auf.

„Verflucht. Wie konntest du das in zehn Sekunden sehen, das er am Verlieren ist?"

„Das ist einfach", antwortete Sunshine „Man muss das vorausschauend sehen können. Für Wraith ist das wirklich einfach, dieses Spiel zu berechnen."

Es klang mal wieder sehr hochtrabend.

Jason verzog das Gesicht und öffnete den Mund, doch Merlin trat ihn unter dem Tisch ans Bein.

„Au", rief er und sah Merlin anklagend an.

Der Commander trat neben Merlin und beide sahen zu, wie Merlin in vier Zügen Schachmatt wurde.

„Sagte ich doch", meinte Sunshine.

„Ja...Wir haben es mitbekommen", antwortete Jason ungehalten „Hör auf, so anzugeben."

„Tue ich das?"

Diese Frageantworten waren so typisch für diesen Wraith, der Arthurs bester Freund war. Jason verdrehte die Augen und sah zu Merlin, der grinste und seine Hand auf Arthurs Hand legte, der seine auf Merlins Schulter hatte. Merlin sah zu ihm hoch und Arthur sagte jetzt.

„Gehen wir?"

„Fertig mit dem Dienst ein Raumschiff zu führen?", stellte Merlin eine Gegenfrage.

„Im Moment...Ja. Wir hatten eine Ruhephase für das Schiff und nun sind wir im Hyperraum, denn jetzt hat die Besatzung eine Ruhephase. Morgen erreichen wir einen Planeten, der ein Stargate hat. Dann kannst du und Jason zurückgehen."

Merlins Herz bekam einen Stich. Er wollte nicht zurück; er wollte bei Arthur bleiben. Doch er musste zurück; anders hätte er nur Probleme und Jason musste zurück. Deshalb nickte er nur und der Wraith zog ihn vom Stuhl. Es sah so leicht aus, als würde Merlin nichts wiegen. Schließlich war er 1,85 m groß, zwar schlank, aber trotzdem kein Leichtgewicht. Daran sah Jason mal wieder, wie stark sie eigentlich waren. Es wäre wirklich Glück gewesen, gegen Sunshine zu gewinnen.

Doch Merlin schien Arthur nichts von ihrem kleinen Kampf erzählt zu haben. Er lächelte leicht, denn auch Sunshine schien nichts gesagt zu haben. Arthur zog Merlin an sich und küsste ihn. Es war ihm dabei ziemlich egal, ob Jason und Sunshine hier waren. Mit Schamgefühl schienen Wraith es nicht zu haben. Es würde Jason nicht wundern, wenn er Merlin hier auf dem Tisch nahm, doch er war sicher, das sein Freund da etwas dagegen hatte.

„Lass uns gehen", sagte der Commander „Es ist Ruhezeit."

Jason lachte leise.

„Als ob ihr jetzt ruhen würdet. Soll wohl ein Witz sein."

Merlin grinste ihn an.

„Ich sage nichts dazu...Jason", er wandte sich an Arthur „Gehen wir."

„Was meinte er?", fragte Arthur beim Hinausgehen.

„Nichts. Lass uns gehen."

Dann verschwanden die beiden und Jason sah zu Sunshine, während er vom Tisch aufstand.

„Okay, dann verschwinde ich auch, wenn jetzt Ruhezeit ist. Kannst du mental eine Drohne rufen, die mich zu den Anbeter bringt? Das ist doch eine der leichtesten Übungen für dich."

Es klang bitter.

„Du klingst verärgert", sagte Sunshine „Warum? Ist es wegen der Verletzung? Ich sagte schon, das es mir leid tut. Ich wollte das nicht; du weißt, das ich immer wieder gesagt habe, das du aufhören sollst."

Jason drehte sich zu ihm um, nachdem er seinen Rucksack nahm.

„Das ist es nicht", sagte er jetzt „Ich wollte kämpfen und weiß, das ich verletzt werden könnte. Bin schließlich nicht unverwundbar und nur ein Mensch."

„Warum sagst du das so abwertend?"

„Vielleicht, weil ihr uns so seht? In deinen Augen bin ich minderwertig und wohl nur gut zum..."

Sunshine war mit zwei Schritten bei ihm und legte ihm seine Futterhand auf den Mund. Jason sah ihn überrascht an.

„Sag es nicht...Jason, denn das stimmt nicht. Mag sein, das ich das zu Anfang so gesehen habe, aber dann..."

Sunshine nahm seine Hand weg.

„Du bist ein Mensch...Ja. Aber du bist nicht minderwertig. Das ist auch nicht der Grund, warum du zornig bist. Was ist es?"

„Du fragst das wirklich? Verdammt; ich denke, du bist so klug? Ich bin nicht sauer wegen dem Kampf. Aber was danach kam. Ich meine...", Jason fuchtelte mit seinen Händen herum „Du kommst herein, entschuldigst dich und ziehst dann diese Sache mit mir ab. Okay, war ja nicht schlecht, aber dann zischst du ab, ohne eine Erklärung. Ich wusste nicht, was du da abgezogen hast; ich war verwirrt und ehrlich? Ich hatte wirklich etwas Panik. Plötzlich ging es mir gut, abgesehen davon, was das zuvor in mir ausgelöst hatte. Bin ich dir so wenig wert, das du nicht mal mir erklärst, was du getan hast? Merlin musste mich aufklären."

„Du siehst wirklich alles viel zu ernst", sagte Sunshine etwas verärgert „Ich wollte dir nur helfen und du reagierst schon wieder aggressiv."

„Ich bin aggressiv?", fragte Jason und zeigte auf sich selbst „Was bist du dann?"

Sie stritten schon wieder, stellte Jason fest. Gott, konnten sie nicht mal zehn Minuten in einem Raum sein, ohne sich zu fetzen?

Sunshine kam wieder auf ihn zu, riss ihm sein Rucksack von der Schulter und warf ihn in eine Ecke. Jason sah ihn verdattert und zornig an.

„Hey...Was soll..."

Doch weiter kam er nicht mehr, denn der Wraith zog ihn an sich und küsste ihn. Forsch und kämpferisch und vor allem dominant, eroberte er Jasons Mund und leckte seine Zunge. Der Mensch war die ersten Sekunden total überrascht, doch dann verkrampfte er sich und wollte sich wehren. Doch als er Sunshine schmeckte, diesen wunderbaren Geschmack, der mit nichts zu vergleichen war, stöhnte Jason auf. Und anstatt sich zu wehren, gab Jason nach und sie küssten sich wild und animalisch. Sunshine knurrte in seinen Mund und das schlug Jason direkt auf seinen Schwanz. Dieses Animalische hatte wirklich etwas Sexuelles an sich. Sunshine beendete den Kuss und sah den keuchenden Menschen an.

„Ich will mich mit dir paaren. Jetzt und ich dulde kein Nein."

„Du nimmst mich ohne meine Einwilligung? Ist ja wieder mal typisch. Ich bin dir kräftemäßig unterlegen."

„Nein, das würde ich nicht tun; du verstehst mal wieder alles falsch", sagte Sunshine „Ich möchte nicht, das du nein sagst. Besser?"

Jason sah ihn an. Er war erregt und der Gedanke, sich mit diesem Wraith zu paaren, wie er zu sagen pflegte, erregte ihn noch mehr. Er wollte Sunshine; er wollte, das er ihn nahm und vögelte, so das er nicht mehr seinen Namen wusste. Doch er war unsicher. Nicht, was die Paarung anging.

„Sunshine; ich mag dich sehr. Doch ich möchte mich jetzt nicht wie Merlin in etwas hineinstürzen, das ich noch nicht überschauen kann. Es...Es ist nicht einfach."

„Das verstehe ich. Dann sieh es als sexueller Ausgleich."

„Sexueller Ausgleich? Was bedeutet das?"

Jason sah ihn verwirrt an. Diese Art, Sex so zu nennen, kannte er nicht. Und er wartete, das der Wraith ihm erklärte, was er damit meinte. Und das tat Sunshine.

„Wraith, die keinen Gefährten habe, suchen sich einen Partner, um sich sexuell auszugleichen", erklärte Sunshine „Zuvor war das Arthur, aber nun brauche ich einen neuen Partner, um das zu tun. Und ich würde das gerne mit dir tun."

Jason machte ein sehr erstauntes und überraschtes Gesicht, als er Sunshine anschaute.

„Du hast dich mit Arthur gepaart? Echt jetzt?"

Sunshine nickte; er hielt Jason immer noch im Arm.

„Das ist vorbei...Ich will dich, Jason. Jetzt!"

Die Art wie er es sagte, ließ Jasons Hormone durcheinander wirbeln. Und es ließ seinen Widerstand schmelzen. Oh ja, er wollte diesen Wraith; nur er wusste wie sehr. Und plötzlich dachte er; warum nicht? Was sprach dagegen? So wie Sunshine sagte, war das wie früher auf der Erde in den Clubs. Eine Nacht mit dem Kerl zusammen, den er dort kennenlernte. Spaß ohne Kompromisse, ohne irgendwelchen Nachwirkungen.

„Sunshine...Ich..."

Doch der Wraith zog ihn wieder an sich und küsste ihn so verdammt verrucht, das er hart wie Stein wurde und in des Wraithes Mund stöhnte. Er griff in sein weiches, weißes Haar und zerwühlte es, während sie sich küssten. Schließlich löste sich der Wraith von seinem Mund und schaute ihn einen Moment an. Ohne etwas zu sagen, zog er Jason in den Ruheraum und zu dem riesigen Bett.

Ruhephase?

Die würde Jason nicht haben, so wenig wie Merlin.

Doch sein Herz klopfte schnell in seiner Brust. Vor Erwartung und auch mit Angst. Was würde ihn erwarten? Er hatte schon oft mit Kerlen geschlafen, aber das hier war was vollkommen anderes. Dieser Kerl war ein Außerirdischer und zum Teil ein Insekt und wohl nicht so wie die Männer auf der Erde. So wie Merlin angedeutet hatte, war es anders.

Aber es gab noch eine andere Sache, die ihn unsicher machte. Es war verdammt lange her, da er es gemacht hatte. Verdammt lange her.

Okay, sagte er sich, während der Wraith ihn wieder küsste...

Es ist wie Fahrradfahren; das verlernt man nicht.

Schicksalhafte BegegnungWhere stories live. Discover now