Schicksalhafte begegnung Kapitel 65

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 65



Hallo! Vorletztes Kapitel...Leider. Ich hoffe, es gefällt euch und schreibt mir bitte, wie ihr darüber denkt. Danke. LG Pendragon100



Jason fühlte sich, als wäre ein LKW über ihn gerollt, als er auf dem Schiff zu Merlin ging. Er war aufgewacht und Sunshine war weg. Der verfluchte Wraith fühlte sich bestimmt besser als er. Obwohl er die ganze Nacht über und in ihm aktiv war, würde er sich gut fühlen und vor allem...Befriedigt. Jason dachte darüber nach, als er durch die Gänge ging. Denn schließlich hatte er nach seinem dritten Höhepunkt die Waffen gestreckt; er war ja nur ein Mensch mit Schwächen, auch beim Sex, während Sunshine die ganze Nacht konnte. Beneidenswert.

Er streckte sich und fühlte sich nicht besonders, was auch eine heiße, ausgiebige Dusche nicht veränderten konnte. Nun ja, wenn Sunshine nicht diese Heilkräfte hätte, würde er wahrscheinlich ganz anders durch das Schiff laufen. Also sollte er froh sein und sich nicht beklagen. Das tat er ja auch nicht, denn die Nacht war der Wahnsinn gewesen, was Gefühle anging. Er war in Sphären der Lust aufgestiegen, die er so nicht kannte. Das er sich jetzt erledigt fühlte, war es wert gewesen.

„Verfluchter Wraith", murmelte er lächelnd, als er vor Merlins Quartier stand und kurz darauf eintrat.

Merlin saß am Tisch, der reichlich mit Speisen bedeckt war. Frühstück. Gebratener Speck und Eier und der Duft von Kaffee roch Jason und bekam sofort Hunger. Nun ja, er hatte auch die ganze Nacht hart gearbeitet, beziehungsweise Sunshine. Merlin grinste ihn an und warum wusste Jason in dem Moment, das er Bescheid wusste. Er blieb vor dem Tisch stehen.

„Du siehst scheiße aus", sagte Merlin trocken „Wohl nicht mehr im Training?"

„Haha, wirklich lustig. Ich habe nur ein paar Stunden geschlafen", er sah sich um „Wo ist dein Geliebter?"

„Er arbeitet. Ein Schiff zu führen ist nicht so leicht und er muss sich auch um die anderen kümmern. Vor allem jetzt; nach der Schlacht."

„Ist wohl ohne Frühstück weg", sagte er und sah über die Speisen.

„Sehr witzig, Jason", antwortete Merlin und fragte „Willst du frühstücken?"

„Oh ja, nett das du fragst. Ich bin am verhungern. Und diesen Service habe ich nicht."

„Ich habe auch immer Hunger...Nach dem Sex", sagte Merlin und nahm sich noch Brot „Du kannst ja zu mir kommen, dann frühstücken wir zusammen."

„Keine schlechte Idee", antwortete dieser.

„Dann iss mal, denn du wirst bestimmt viel Hunger haben; nach dieser Nacht."

Jason warf ihm einen nicht sehr freundlichen Blick zu und setzte sich. Merlin schenkte ihm Kaffee ein und gab ihm einen Teller. Das Brot war noch warm, als er sich davon nahm und Speck und Eier und was sonst noch da war. Oh ja, er hatte Hunger, großen Hunger. Er sah Merlin an.

„Also gut. Natürlich weißt du, was letzte Nacht abgelaufen ist. Aber zuerst haben wir gestritten und diskutiert und dann..."

„Die ganze Nacht; ich weiß", nickte Merlin „Kenne ich. Arthur hat auch solche Ideen."

Jason nahm sich noch mehr Speck und fragte.

„Wo hast du all das her? Ich meine...Wir sind hier auf einem Wraith Schiff und wir wissen beide, was sie zum Frühstück haben."

„Die Anbeter. Sie sind Human, wenn auch mit Abweichungen und sie mögen auch nicht die Nahrung der Wraith. Arthur gab ihnen die Order, mir Essen zu bringen. Dieser Speck und die Eier sind nicht irdisch, schmecken anders, aber gut. Und der Kaffee...Nun ja, zu viel solltest du nicht trinken, sonst springt dir dein Herz aus der Brust. Das Brot ist okay."

Jason musterte ihn.

„Du scheinst dich akklimatisiert zu haben, was das Leben auf dem Schiff angeht", stellte Jason fest und bewunderte Merlins langes, schwarzes Haar, das er offen trug. Es reichte ihm bis über den Rücken und war ein Kontrast zu Arthurs weißem Haar.

Merlin lächelte.

„Ja. Zumindest laufe ich nicht mehr rot an oder schäme mich, wenn ich durch das Schiff laufe und jeder riecht, das Arthur mich gerade gefickt hat. Es ist mir inzwischen egal."

Jason schüttelte missmutig den Kopf. Es war ihm klar, das Merlin das wusste. Und seltsamerweise machte es ihm nichts aus, mit seinem Freund darüber zu reden. Aber was seinen Vater anging, der ihm die letzte Zeit so brisante Fragen stellte...Das war ein anderes Thema. Mit seinem Vater über Sex reden; da tat er sich schwer. Eigentlich war das gar nicht seine Art, ihm so intime Fragen zu stellen.

„Erinnere mich bloß nicht daran. Das war mehr als peinlich. Und er ließ sich nicht davon abbringen. Gott...", er schüttelte den Kopf „Das war...Wirklich beschämend, denn alle Wraith lächelten wissend und...Es war fürchterlich. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals daran gewöhne."

„Tust du, zumal er dich ziemlich oft nehmen wird, das wirst du auch noch merken", sagte Merlin „Sie sind eben in mancher Hinsicht animalisch. Nun ja, diesen Spießrutenlauf durch das Schiff hatte ich damals nicht tun müssen, weil ich mit Arthur ja auf dem Planeten war. Und du musst es auch nur einmal tun...In der Hochzeitsnacht", grinste Merlin.

„Hochzeitsnacht...Wie spaßig", sagte Jason sarkastisch und Merlin lachte „Tun Wraith das auch, wenn sie Wraith als Gefährten nehmen?"

„Ja, auch dann. Nur regen die sich nicht so auf wie du. Für Wraith ist das normal, jedem zu zeigen, das er seinen Gefährten genommen hat."

„Super, wirklich toll",sagte Jason nicht sehr von der Sache angetan.

Merlin beugte sich etwas vor und zu seinem Freund. Er sprach eindringlich, weil er das Gefühl hatte, das Jason Sunshines Handlungen nicht verstand.

„Es lag ihm sehr viel daran, Jason, sonst hätte er nicht so darauf bestanden", versuchte er zu erklären „Und er kann sich nicht vorstellen, das dies peinlich sein sollte, denn sie sehen die Paarung als etwas Normales und kein Thema, das man unter den Tisch kehrt. Er wollte dich nicht kompromittieren. Es gehört zu ihrem Hochzeit Ritual, wenn du es mal so sehen willst. Er hat dich heute Nacht zum Gefährten genommen und er wollte das jedem auf dem Schiff klar machen. Andere Wesen; andere Sitten. Gewöhne dir deine Scham und Moral ab, das bringt dir hier nichts. Ich weiß es."

„Bin ja echt froh, das du es weißt und nicht riechen kannst", antwortete er trocken.

„Jason, sei nicht so schamhaft. So kenne ich dich gar nicht. Ich sagte es ja...Gewöhnungssache. Je eher umso besser. Sunshines Samen hatte letzte Nacht eine andere Zusammenstellung. Er roch intensiver und war reichlicher."

„Woher weißt du das?"

„Das hat mir Arthur gesagt und außerdem bin ich wie du weißt auch Biologe. Ich weiß so etwas, obwohl ich nicht belegen kann, wie sich der Samen verändert. Das ist interessant", murmelte er etwas abwesend „Und es wert, zu erforschen. Sie sind in vieler Hinsicht seltsame Wesen und faszinierend auf ihre Art."

„Merlin...Bitte. Das weiß ich auch; ich liebe einen von ihnen."

„Sicher, doch du weißt nicht, wie ihre Biologie funktioniert. Dieses Ritual zeigt es doch wieder. Etwas geht in ihnen vor, wenn sie einen Gefährten nehmen. Es ist nicht wie eine normale Paarung."

„Das ist dein Gebiet", sagte Jason „Ich kenne mich damit gar nicht aus. Ich weiß nur, das ich heute so ziemlich im Arsch bin."

„Ja, ist mein Gebiet", sagte Merlin nickend „ Aber wie gesagt, diese Käfer sind nicht erforscht. Niemand wagt sich in ihre Nähe, weil sie hoch aggressiv sind und dich nur aussaugen wollen. Es scheint mir, das Wraith viel von so einem Käfer übernommen haben, was die DNA angeht. Wie auch immer...Ich werde da mal nachhaken."

Jason stöhnte gespielt.

„Ist doch super und wir zwei Idioten lieben Wesen, die zur Hälfte genau das sind", sagte Jason ernst und biss in sein Brot.

„Ja", sagte Merlin „Aber wir wollen es doch nicht anders. Oder?"

„Nope. Ich bin ja froh, das Sunshine mir verziehen hat. Nur an den Benimmregeln müssen wir noch arbeiten."

Merlin lachte leise und schüttelte den Kopf.

„Du wirst keine Zeit haben, auch das zu tun, denn du wirst jeden Tag seine Dominanz bekämpfen."

„Er hat mir versprochen, es nicht zu tun."

Merlin lehnte sich zurück und schaute Jason amüsiert an.

„Sei nicht so blauäugig, mein Freund. Das kenne ich, aber wie sagt man? Sie können nicht aus ihrer Haut. Er wird dich dominieren, im Leben wie auch im Bett. Was du zulässt und nicht, liegt bei dir, Jason. Aber das alles wirst du selbst sehen. Arthur versucht jeden Tag mir zu versprechen, das er es nicht mehr tut, aber das ist Schall und Rauch. Er kann nicht anders und wenn du frei sein willst, musst du dich da immer wieder durchkämpfen. Diskussionen unendlich. Es wird nicht leicht sein. Überlege dir das; noch kannst du weg."

Jason schüttelte den Kopf.

„Ich liebe ihn, auch mit all seinen Schwächen und Dominanz. Niemand ist perfekt."

„Nein, aber sie sind nah dran", meinte Merlin „Würden sie noch zärtlich und liebevoll sein, wäre es fast perfekt."

Wieder schüttelte Jason den Kopf.

„Also...Ich kann mir Sunshine nicht liebevoll oder zärtlich im Bett vorstellen."

„Nein", sagte Merlin „Das liegt daran, das sie die Paarung mit anderen Augen sehen. Es ist wichtig für den Ausgleich, aber hat nichts mit Liebe an sich zu tun. Nicht so, wie wir es von der Erde kennen. Aber das weißt du ja."

Jason grinste.

„Nicht so wichtig, dafür ist der Sex mega. Oder?"

Merlin sagte nichts, aber er lächelte.

Sie aßen einen Moment schweigsam und diese „ nicht von der Erde Eier „ und der außerirdische Speck schmeckten gut, anders aber gut. Der Kaffee war schwarz und stark und hatte einen eigenartigen Nachgeschmack.

„Also, dein Vater kommt heute?"

Jason nickte, sah aber nicht von seinem Teller auf, als er sagte.

„Ich bin ja wirklich froh, das er auch nicht gut riechen kann."

Er sagte das so spaßig, das Merlin loslachte.

„Das scheint dich wirklich getroffen zu haben", sagte er lachend.

„In einer beschämenden Art? Ja. Denn jeder auf dem Schiff weiß jetzt, das Sunshine mich gefickt hat."

„Das wussten sie auch so schon. Sie sind sehr klug, weißt du."

„Ja, weiß ich", brummte Jason.

„Du musst das nie wieder tun, es war ein Ritual", klärte Merlin ihn auf „Und irgendwann wird es dir gleich sein. Versprochen."

„Dein Wort in Gottes Ohr."

Merlin sah ihn amüsiert an und aß weiter. Das Schiff mit dem General würde in einer Stunde kommen. Und Jason konnte sich verabschieden und seinen Vater ein letztes Mal sehen. Merlin wusste, das es obwohl er hier bei Sunshine sein wollte, doch sehr schmerzlich für Jason war. Und Merlin, der seinen Freund immer um so einen Vater beneidet hatte, war froh, das er so etwas nie tun musste. Sein Vater war ein Scheusal gewesen und tot, sowie seine Mutter, die ihn geliebt hatte und ihn trotzdem verlassen hatte. Merlin hatte niemanden mehr, den er vermissen würde.

Doch Jason hatte sich entschieden, so wie Merlin vor fünf Jahren. Er wollte dieses sonderbare, eigenartige Leben an der Seite eines Wesens, das Angst und Schrecken verbreitete und doch in mancher Hinsicht menschlicher war, als Merlin Menschen kannte.

Ihr Leben würde anders sein und lang...Sehr lang.




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Die Tür ging auf und Merlin sowie Jason sahen Sunshine hereinkommen. Sie hatten noch geplaudert und waren fertig mit essen. Der Wraith kam an den Tisch und Jason bemerkte, das er nicht annähernd so ausgepowert war wie er sich fühlte. Eigentlich wäre ein Schläfchen jetzt gut nach dem Essen, aber das ging nicht.

„Dein Vater ist angekommen", sagte er ohne Umschweife „Ich bringe dich zu ihm."

„Wo ist er?"

„In einem der Konferenzräume."

Sunshine sah über den Tisch und über die Reste darauf.

„Es ist mir wirklich nicht klar, wie man von so etwas leben kann. Kein Wunder, das Menschen so schwach sind."

„Witzbold", sagte Jason und stand auf.

„Das war keine lustige Anmerkung", meinte er und musterte Jason „Bist du in Ordnung oder tut dir dein..."

„Nein", sagte Jason schnell und wieder unangenehm berührt, weil Merlin da saß „Alles klar. Gehen wir?"

Sunshine nickte und sie gingen und ein grinsender Merlin sah ihnen nach und rief.

„Bis später."

Sie gingen durch das Schiff und die Wraith, die ihnen entgegen kamen, neigten den Kopf und lächelten. Jason mag ja geduscht haben, aber anscheinend klebte Sunshines Duft immer noch an ihm. Er versuchte das zu ignorieren und nahm Merlins Rat an, das nicht so eng zu sehen.

„Du riechst immer noch nach mir und meinem Samen", bestätigte Sunshine ihm gerade, was er dachte „Ich möchte dich wieder nehmen."

„Nicht jetzt", sagte Jason „Wir sind nicht im Quartier."

„Ich brauche kein Quartier dazu", antwortete er „Wir können es hier tun."

Jason dachte an die Worte von Merlin, der sagte, das sie Merlin und ihn stets dominieren wollten. Sunshine wollte jetzt auf dem Weg zu seinem Vater mit ihm schlafen, auch noch öffentlich auf dem Schiff. Das ging ja gar nicht. Und wieso wollte er das jetzt durchziehen? Er ging doch nur zu seinem Vater. Und dieser war kein Wraith, um irgendwelche Besitze durch Geruch klarzustellen.

„Wir haben noch Zeit und...Gleich biegen wir ab und sind in einem Gang, der ziemlich einsam ist und da werde ich..."

Jason blieb stehen. Er war noch keine vierundzwanzig Stunden auf dem Schiff und musste sich jetzt schon mit ihm anlegen. Merlin hatte recht. Das hier war erst der Anfang und Jason hatte wie Merlin keinen Bock darauf, sich von ihm dominieren zu lassen. Noch hatte er seinen freien Willen.

„Nein", sagte er deshalb entschieden „Du spinnst doch. Ich werde mich jetzt nicht von dir ficken lassen und erst recht nicht so im Schiff. Ich gehe jetzt zu meinem Vater und sonst nichts."

„Ach wirklich?"

„Ja, wirklich", sagte Jason und sah ihn an „Was soll denn jetzt der Scheiß? Willst du mich wieder markieren, weil ich zu meinem Vater gehe. Dann habe ich eine Info für dich. Menschen können nicht gut riechen, also lass das."

„Das weiß ich. Ich dachte nur..."

„Hör auf zu denken und führe mich zu meinem Vater."

„Du bist frech und diskutierst wieder."

„Nein", sagte Jason „Ich will jetzt keine Dominanz Spiele spielen. Ich bin immer noch ich und ich sage jetzt nein."

„Ich könnte das einfordern, denn du bist mein Gefährte."

„Ja, dein Gefährte", zischte Jason, weil er langsam sauer wurde „Aber nicht dein Sklave. Gib dich jetzt oder ich gehe allein weiter. Mir reicht es jetzt."

Jason drehte sich um und ging einfach weiter und er bog nicht ab. Er wusste, wo die Konferenzräume waren, auch ohne Sunshine, der jetzt wieder neben ihm auftauchte.

„Du solltest nicht zu oft mit Merlin zusammen sein. Er ist auch so widerspenstig."

Jason grinste und sah ihn von der Seite an.

„Auch ohne Merlin lass ich mir von dir nichts befehlen oder zu etwas drängen. Merk dir das. Ich bin wie Merlin, war es schon zuvor und nebenbei gesagt...Lass ich mir auch nicht den Umgang mit meinem Freund verbieten."

„Menschen...", sagte Sunshine vorwurfsvoll „Ich habe immer gesagt, das sie schwierig sind."

„Du hast mich gewollt, dann lebe jetzt damit", sagte Jason und sie betraten den Raum. Sunshine knurrte leise und folgte dann Jason.

Sein Vater stand gerade gebückt über dem Tisch und hatte die Hand darauf. Wie alles in diesem Schiff war die Einrichtung organisch und schimmerte in einem dunklen Rot, sowie die Gänge und der Boden des Schiffes. Dazu fühlte sich das Material warm und weich an. Kein Wunder, das sein Vater bewundernd über die Oberfläche des Tisches strich und jetzt aufsah. Das Lächeln in seinem Gesicht strahlte Freude aus, als er seinen Sohn erblickte, doch er zog die Stirn in Falten, als er Sunshine hinter Jason erblickte. Noch immer war ihm der Wraith nicht geheuer. Er strahlte etwas aus, so das man ewig auf der Hut war. Er hätte niemals gedacht so einen Schwiegersohn zu haben.

„Jason", sagte er und kam ihm entgegen.

Jason umarmte ihn und obwohl er glücklich war, fühlte er doch Wehmut in sich. Das hier war das letzte Mal, das er seinen Vater sah und umarmen konnte. Er ließ ihn los und Jason trat zurück, nur damit Sunshine auf den General zuging und sehr dicht vor ihm stehen blieb. Jasons Vater schluckte, trat aber nicht zurück. Der Wraith sah auf ihn hinunter, denn Jasons Vater war nicht größer als er und Sunshine viel größer.

„Ich habe Ihren Sohn letzte Nacht zum Gefährten genommen. Sie können das nicht riechen, deshalb sage ich es. Er gehört jetzt zu mir und ich möchte nicht, das Sie ihn umstimmen oder so etwas anderem verleiten. Verstanden?"

Jason verdrehte die Augen. Auch das noch! Sunshine sah den General unverwandt an, bis Jason sagte.

„Sunshine, hör auf meinem Vater Angst zu machen. Lass ihn."

Sunshine knurrte Jasons Vater an und drehte sich dann zu Jason um; der General entspannte sich etwas.

„Lass uns bitte allein", sagte Jason und als der Wraith zögerte „Ich laufe nicht mehr weg. Versprochen."

Sunshine verließ ohne weitere Worte den Raum, doch Jason war sich sicher, das er davor wartete. Sein Vater sah ihn etwas entsetzt an.

„Und du schläfst mit ihm?"

„Vater, er wollte nur seinen Standpunkt klar machen."

„Oh, das hat er und ich will eigentlich nicht wirklich etwas tun, was ihm gegen den Strich geht", er schüttelte den Kopf „Und er ist jetzt mein Schwiegersohn? Was meinte er mit...Ich kann es nicht riechen? Was wollte er denn damit sagen?"

Verfluchter Wraith! Jason seufzte.

„Das ist so ein Ritual von ihnen", begann er zu erklären, was er eigentlich nicht wollte, aber sein Vater würde darauf bestehen. Okay dann.

„Er hat mich gestern Nacht gefragt, ob ich sein Gefährte sein will und ich sagte ja."

„Und was hat das nun mit dem Geruch zu tun?"

Jason ging zum Fenster und sah hinaus zu dem Planeten, den sie umkreisten. Gott, er konnte mit Merlin darüber reden, aber sein Vater? Ihm blieb auch nichts erspart.

„Er hat mich die ganze Nacht...Ähm...Genommen und...Verdammt, willst du das wirklich wissen?"

„Ja." Kurz und bündig „Ich will wissen, was er mit dir macht, sonst habe ich keine Ruhe. Du willst doch nicht, das ich mir Sorgen mache. Oder?"

„Natürlich nicht", sagte Jason.

„Dann erzähle mir einiges."

Jason holte Luft. Okay, Schamgefühle abschalten hatte Merlin gesagt, also fange ich jetzt damit an.

„Er hat immer seinen Samen in mir hinterlassen. Wraith können das riechen und so zeigt er, das ich zu ihm gehöre. Ich musste so durch das Schiff laufen, damit jeder das riecht."

Als Jason sich umdrehte, sah ihn sein Vater wirklich geschockt an.

„Die ganze Nacht?"

„Ja, das kann er."

„Hhm....Beneidenswert, aber das andere ist doch etwas eigenartig...Bist du dir ganz sicher, das du hierbleiben willst?"

„Ja, Vater. Ich liebe ihn und was den Sex angeht...Der ist toll. So; können wir jetzt das Thema wechseln, sonst töte ich Sunshine nachher."

Jason war sauer, das er das vor seinem Vater angesprochen hatte. Er wusste nicht einmal warum. Wahrscheinlich hatte sein Wraith die Befürchtung, das er doch noch geht, was nicht passieren wird.
Der General ging zum Tisch, auf dem zwei Taschen standen, eine große und eine kleinere und er sagte.

„Ich habe deine Sachen mitgebracht, nachdem du so überstürzt Atlantis verlassen hast."

„Zwei Taschen? Ich hatte nur eine."

Sein Vater lächelte.

„Die andere Tasche ist voll von deinen Sachen aus deinem Zimmer, was dir lieb und teuer ist. Ich hatte gehofft, das du nicht mit zurück kommst, so tot unglücklich wie du auf der Erde warst. Also habe ich alles eingepackt von dem ich denke, das du daran hängst."

Jason kam zum Tisch und öffnete die Tasche. Darin war alles, was in seinem Zimmer stand. Sein Ipod und Bücher und seine Bilder von seiner Mutter und seinem Vater mit ihm und ohne ihn; andere Dinge, die er mochte. Und dann sah er seinen Vater überrascht an, denn in dieser Tasche war das Schachbrett von seinem Vater. Diese hübsche, teure Spiel mit den Kristallfiguren und dem polierten Brett.

„Vater...", sagte Jason berührt.

„Das ist mein Abschiedsgeschenk. Du kannst damit mehr anfangen, wenn du mit deinem superklugen Wraith spielst. Vielleicht besiegst du ihn dann einmal. Zuhause würde es mich nur an dich erinnern, als wir spielten."

Jason umarmte ihn ohne Worte und Tränen standen in seinen Augen.

„Danke", sagte er leise „Und ich weine gleich."

„Quatsch", sagte sein Vater und zog im unteren Teil ein Fotoalbum heraus. Er öffnete es und sagte nun.

„Ich habe all die Jahre in denen du langsam erwachsen wurdest, diese Bilder hinein getan. Ich wollte es dir irgendwann geben, wenn ich dazu bereit bin. Es sind Bilder von deiner Mutter und unserer Familie. Ich weiß, das du noch sehr klein warst, als sie von uns ging und du dich nicht gut erinnern kannst. Ich umso mehr und noch immer schmerzt es. Wir hatten so wenig Zeit zusammen; wir alle."

Jason wusste nicht mehr viel von seiner Mutter. Er war noch sehr klein, als sie starb. Sein Vater hatte ihm nie von ihr erzählt, weil es ihn zu sehr schmerzte. Und Jason wollte nie fragen, doch jetzt tat er es.

„Erzählst du mir von ihr?"

Er lächelte wehmütig und ging zum Fenster, starrte hinaus, als er sich erinnerte.

„Sie war die Liebe meines Lebens", begann er „Ich besuchte einen Freund in Frankreich. Es war Sommer und ich fuhr mit dem Rad übers Land. Die Sonne schien und an einer Wiese sah ich sie. Sie pflückte Blumen. Ich blieb stehen und beobachtete sie", er lächelte in seiner Erinnerung „Sie trug ein gelbes Kleid mit bunten Blüten und ihr langes, blondes Haar lag um ihre Schultern. Sie sah aus wie ein bunter Schmetterling, der über die Wiese glitt und ich verliebte mich sofort."

Jason lächelte und setzte sich.

„Sie kam zu mir rüber und gab mir eine Blume. Und ich war einfach nur fasziniert und sie wohl auch, denn sie kam mit nach Amerika, verließ ihr Heimatland für mich. Wir waren so glücklich und ich mochte ihren französischen Akzent. Sie war und blieb immer mein kleiner Schmetterling. Als du geboren wurdest, war unser Glück perfekt, bis sie..."

Er drehte sich um zu einem Sohn.

„Sie verheimlichte mir ihre Krankheit, bis ich nur noch um sie trauern konnte. Ich wäre zerbrochen, doch da warst du und du sahst aus wie sie. Die gleichen Haare, die Augen und du hast mich gebraucht. Sie wäre nicht glücklich darüber gewesen, wenn ich mich nicht um unseren Sohn gekümmert hätten. Sie hatte dich so geliebt."

Einen Moment sprach niemand und Jason war schon wieder den Tränen nahe. So hatte sein Vater noch nie über seine Mutter gesprochen. Er sah in das Fotobuch. Seine Mutter lächelte ihm entgegen und er schluckte; sie war so schön gewesen und so jung, als sie starb.

„Ich bin froh, das du endlich über sie geredet hast", sagte er nun.

„Das war ich dir all die Jahre schuldig."

„Ich wünschte, du würdest hierbleiben", sagte Jason leise. Sein Vater lachte.

„Ich stehe nicht auf Männer und so wie das aussieht, sind nur Wraith an Bord. Nein; ich reise zurück zu meiner Lehrerin, mit der ich noch glückliche Jahre verbringe."

„Liebst du sie?"

„Genug um mit ihr den Rest meines Lebens zu verbringen, Du brauchst dir keine Sorgen zu machen; ich werde nicht allein und einsam sein. Sie wird bei mir sein, wenn ich zurückkomme."

„Du wirst sterben und ich bin nicht da", widersprach Jason leise.

„Gott ja. Eines Tages, aber ob du da bist oder nicht...Ändert das nicht. Sei jetzt nicht so melodramatisch, Jason. Kinder werden älter und dann gehen sie ihren eigenen Weg, das ist der Lauf der Geschichte und richtig. Ich möchte nicht, das du mir dein Leben widmest; lebe dein eigenes mit allen Höhen und Tiefen", er lächelte und sah zur Tür „Und die wirst du haben, wenn ich bedenke, mit wem du lebst."

Jason sah ihn an. Er könnte losheulen, sein Vater war da stärker als er. Eigentlich war er ja nicht so weichherzig, aber hier ging es ja nicht darum, das sein Vater in einner anderen Stadt oder Land wohnte. Er würde Millionen von Lichtjahren weg sein und Jason könnte ihn nie besuchen. Also war das der Abschied, aber sein Vater sah das realistischer und ja, er hatte ein eigenes Leben...Mir Sunshine.

„Okay, ich frage noch einmal und dann nie wieder", sagte sein Vater „Bist du dir ganz sicher, das du hier bleiben willst...Bei diesem knurrenden, gefährlichen Wesen?"

„Ganz sicher, Vater."

„Also gut. Bist du glücklich?"

Jason nickte.

„Ja, sehr und das erste Mal nach sehr langer Zeit. Mein Platz ist hier; war es immer. Aber ich habe das zu spät erkannt und musste lange Zeit diesen Schmerz ertragen. Aber jetzt bin ich zu Hause, Vater. Du kannst ohne Sorge nach Hause fliegen...Ich bin dort wo ich sein will, wo ich immer sein wollte. Ich bin angekommen."

Der General nickte.

„Dann zeige mir jetzt das Schiff, bin schon sehr gespannt."

Er fuhr wieder über den Tisch.

„Es ist weich und warm. Seltsam. Und in den Gängen ist immer Nebel auf dem Boden und diese Wände...Was ist das?"

„Das Schiff ist halb organisch, Vater. Die Einrichtung und die Gänge...Die Wände und anderes."

„Organisch? Lebt es?"

Jason lächelte.

„Nicht so wie wir Leben definieren. Es kann sich selbst heilen und...Nun ja, es hört auf die Wraith; in einem gewissen Maß. Aber es lebt nicht so wie du dir das vorstellst."

„Hochinteressant", sagte er nur und begutachtete die anderen Möbel.

„Ich kenne mich nicht genau aus und auch nicht, wie sie entstehen. Frag Arthur oder Sunshine."

Jasons Vater sah zur Tür.

„Ist er draußen?"

„Ja. Er passt auf, das ich nicht mit dir verschwinde."

„Liebt er dich auch so?"

Fragen, die er all die Jahre nie von seinem Vater gehört hatte, aber er konnte ihn verstehen. Jason war sein einziges Kind und würde es in die Obhut eines Wesens geben, der jedem Angst machte. Sein Vater wollte nur ganz sicher gehen, das es ihm auch wirklich gut ging, wenn er für immer weg war.

„Nun ja...in einer anderen Art, denke ich. Wraith sind nicht sehr mit Liebe vertraut, so wie du es kennst. Aber er liebt mich auf seine Art."

„Gut. Und wenn du doch nach Hause willst...Wird er dich gehen lassen?"

„Ja."

Jason war sich da sehr sicher. Sunshine würde ihn nie gegen seinen Willen hier behalten. Aber er würde dieses Wesen nie wieder verlassen, außer er stirbt. Er liebte diesen sturen, dominanten Wraith sehr. Und er wollte bei seinem besten Freund sein, der den Commander auch nie verlassen würde, egal wie schwer es wäre mit ihm zu leben.

Jason ging zur Tür und öffnete sie. Sunshine stand an der Seite und unterhielt sich in Wraith mit einem anderen seiner Art. Er kam sofort zu Jason.

„Geht es dir gut?"

Jason sah ihn etwas sauer an.

„Was denkst du dir eigentlich, meinem Vater diese Sache mit dem Geruch zu erzählen? Das fand ich wirklich mies von dir."

„Ist das so?"

„Ja, verflucht", sagte er etwas herrisch, weil er schon ieder mit einer Frage antwortete.

„Ich wollte nur klar stellen, das du zu mir gehörst", sagte er jetzt „Und das ging ja nur über Kommunikation und nicht über den Geruch."

„Gott, manchmal bist du wirklich...", er winkte ab „Lassen wir das. Mein Vater will gerne das Schiff sehen."

„Gut. Ich kontaktiere den Commander."

Sunshine rief ihn mental und erklärte einiges. Arthur und Merlin würden mit zur Schiffsführung gehen. Sie würden sich alle auf der Brücke treffen.

„Willst du bei mir bleiben?", fragte Sunshine „Oder gehst du wieder mit deinem Vater?"

„Ja, du Blödmann. Ich sagte schon, das ich hierbleibe. Was soll diese Frage?"

„Blödmann und spinnen. Diese Begriffe musst du mir erklären, wenn wir später in unserem Quartier sind", sagte Sunshine und Jason musste grinsen. Das würde ihm nicht gefallen.

„Ja, mach ich."

Nach der Schiffsführung war sein Vater mehr als beeindruckt und wohl der erste und einzige Mensch neben Jason und Merlin, der ein Wraithschiff besichtigen konnte und immer noch nicht aussah wie eine Mumie. Sie verbrachten noch einige Stunden zusammen.

Und dann kam der Abschied und sein Vater machte es kurz und bündig, weil er wusste, das es Jason schwer nahm.

„Du kannst immer nach Hause kommen", sagte er und umarmte ihn „Werde glücklich, dann bin ich es auch", er sah rüber zu dem Wraith, den sein Sohn all die Jahre liebte „Und ich denke, das du glücklich sein wirst, denn du siehst nicht mehr so traurig wie auf der Erde aus. Er idt das, was du wolltest. Ich gehe jetzt...Du kannst ja mal anrufen."

„Sehr witzig, Vater."

Er wollte Jason etwas aufmuntern und er riss sich zusammen. Er wollte auch jetzt nicht losheulen vor all den anderen. Es würde auch seinem Vater den Abschied schwerer machen.

„Dann gehe jetzt und lebe noch lange und glücklich", sagte Jason.

„Du auch und pass auf dich auf."

Das war kein Problem. Er würde noch sehr sehr lange leben, zumindest so lange wie Sunshine lebte. Und er würde nie krank sein und wenn er verletzt wäre...Würde sein Wraith ihn heilen. Er würde auf Jason mit seinem Leben aufpassen und ihn beschützen. Aber das sagte er nicht, denn er wollte seinen Vater nicht mit so etwas belasten.

Und als das Shuttle abhob und Jason ihm nachsah, als es aus der Jäger Bucht flog, hatte er das Gefühl, das sein Herz brach. Merlin kam zu ihm und umarmte ihn, weil Sunshine das einfach nicht konnte. Es war ihm kein Vorwurf zu machen, denn er konnte diese Beziehung und Liebe zwischen einem Vater und seinem Kind nicht nachvollziehen. Doch Jason nickte und sah rüber zu Sunshine.

Sein Leben war hier und es war und würde nie einfach sein. Er sah zu Merlin, der jetzt mit Arthur sprach und dachte daran, wie alles angefangen hatte. Auf diesem Stützpunkt im Nirgendwo und Merlin sowie er durch unglückliche Umstände zu den Wraith stießen.

Es war fast wie in einem Roman.

Sunshine kam zu ihm.

„Ich weiß, das du nicht groh darüber bist, das dein Vater weg ist, aber ich werde versuchen, das du zufrieden bei mir bist."

„Das bin ich ja schon. Mein Vater hatte recht; wir werden Höhen und Tiefen erleben."

„Wie bitte? Was meinst du?"

Jason lachte leise.

„Das erste Tief wirst du erleben, wenn ich dich im Schach schlage."

„Niemals", sagte Sunshine ernst „Menschen sind nicht annähernd so..."

„Wenn du jetzt sagst klug, dann schläfst du heute Nacht allein", fiel ihm Jason ins Wort „Wir werden uns schon zusammenraufen...Irgendwie und es wird immer interessant bleiben."

Sunshine schüttelte den Kopf, als sein Freund und Commander und Merlin zu ihnen kam.

„Was ist?", fragte Arthur Sunshine.

„Menschen sind schwierig und ich weiß nicht, wieso ich diesen Weg gehe."

Merlin und Jason lachten und gingen dann zurück. Die beiden Wraith folgten ihnen durch das Schiff, auf dem ewig Nebel über dem Boden wallte und nun ihr Zuhause war.

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