Schicksalhafte Begegnung Kapitel 37

16 1 1
                                    

Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 37




Merlin war nach dem Streit mit Ian nicht untätig geblieben. Er hatte versucht, die Koordinaten von Atlantis zu bekommen, was leider nicht klappte. Die Stadt war geheim und abgeschottet, selbst für Menschen von anderen Stützpunkten. Langsam begann er zu verzweifeln; er kämpfte hier gegen die Zeit. Inzwischen war Merlin an den Punkt gekommen, an dem er alles tun würde. Einen Jumper stehlen und in das Büro seines Colonels einbrechen, um an die Koordinaten zu kommen.

Das Schlimmste an der ganzen Sache war, das er zwischendurch auf einen Einsatz musste und sich nicht darauf konzentrieren konnte. Und er mit Ian zusammen auf diese Mission gehen musste; sie waren ein Team und natürlich war er dabei. Merlin hatte wenig Lust, sich mit ihm abzugeben. Er konnte ja die Wraith wegen ihm hassen; doch so zu reagieren, so beleidigend und unverschämt, das fand Merlin wirklich scheiße. Das er ihm nicht half...Nun, im Gegensatz zu Jason war Merlin das lange klar, noch bevor er mit Ian sprach. Und nun musste er mit ihm eng zusammenarbeiten, darauf hatte Merlin gar keinen Bock.

Klar, die Mission war die Hölle gewesen; nicht das etwas passiert war. Sie hatten eine ruhige Mission, einen neuen Planeten zu erkunden und mit den Einwohner Kontakt aufnehmen. Das alles hatte gut geklappt, bis auf die Tatsache, das die Spannung zwischen ihnen knisterte. Sie sprachen nur das Nötigste; Ian schaute Merlin nicht an und Jason wiederum beobachtete den Iren andauernd, mit einem klagenden Blick und Zorn in seinen Augen. Merlin atmete auf, als sie wieder zurück waren und hatte eine Stunde später Urlaub beantragt. Den bekam er auch, da er sehr wenig Urlaub in Anspruch genommen hatte. Jetzt hatte er Zeit, sich um Atlantis zu kümmern, wenn er auch noch nicht wusste wie. Und er sah Ian nicht, den er im Moment nicht sehen wollte. Jason saß in seinem Zimmer und nippte an dem Bourbon, der ihm Merlin gegeben hatte.

„Was Neues?"

„Nein", sagte Merlin „Ich könnte einen Jumper stehlen, wenn ich wüsste, wohin ich fliegen soll. Ich dachte auch schon daran, aber es nützt nichts, wenn du nicht weißt, zu welchen Koordinaten", er sah Jason an, in seinen Augen so etwas wie Verzweiflung „Ich sitze hier fest, während Arthur auf Atlantis darauf wartet, das sie ihm dieses Teufelszeug verabreichen. Vielleicht komme ich zu spät und kann ihm beim Sterben zusehen."

„Werde jetzt nur nicht panisch, Merlin", warnte Jason „Und tue nichts, was du später bereust."

Er schüttelte den Kopf.

„Nein...Würde auch nichts bringen. Ich muss klar und logisch denken, doch die primäre Frage bleibt...Wie komme ich nach Atlantis?"

Es klopfte und Merlin ging an die Tür, riss sie auf und staunte einen Moment, als er sah, wer davor stand...Ian.

„Was willst du?", herrschte er den Iren an.

„Ich habe gehört, das du Urlaub hast."

„Und? Was geht dich das an?", antwortete Merlin immer noch so ungehalten.

„Jetzt komm mal runter, Merlin. Ich bin nicht dein Feind."

„Ach? Wirklich nicht?", fragte er angepisst.

Am liebsten würde er die Tür zuknallen, denn er sah rot, wenn er Ian ansah. Und er konnte nicht vergessen, wie er Arthur nannte. Wahrscheinlich war seine Freundschaft mit dem rothaarigen Mann zu Ende und ehrlich gesagt...Hatte er auch keinen Bock mehr, diese Freundschaft zu erhalten. Ian würde nie verstehen, was er mit Arthur hatte. Nicht das er es nicht konnte; sein Hass blockierte all seine Bemühungen. Er müsste schon über seinen eigenen Schatten springen und das würde Ian nicht tun. Doch die Frage, die Merlin im Hintergrund beschäftigte...Was wollte er hier? Ian war nicht der Typ, der sich am Leid von anderen aufgeilte.

„Willst du mich nicht herein bitten?", fragte Ian und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Warum? Damit du mich noch mehr beleidigst? Oder schlecht über meinen Gefährten redest?"

„Warte es ab", antwortete Ian kryptisch und er grinste leicht dabei, so das Merlin ihm am liebsten eine geknallt hätte. Er hatte eindeutig ein Aggressionsproblem, was Ian betraf.

Schließlich machte ihm Merlin widerwillig Platz und Ian trat ein und sah Jason.

„Ah...Jason. Natürlich bist du auch hier. Schmiedet wohl Pläne zusammen?"

Jason sagte nichts, sah nur zu Merlin und dann wieder zu dem Iren. Er wollte nichts sagen, sonst würde er sich nicht zurück halten können. Er war stinksauer auf Ian.

„Bist du gekommen, um noch Salz in die Wunden zu streuen und dumme Sprüche zu klopfen?", fragte Merlin hinter ihm, der die Tür schloss.

„Nein", antwortete Ian und drehte sich zu Merlin um „Kann ich auch was zu trinken haben?"

Merlin ging schweigend an ihm vorbei, schenkte ihm ein Glas Bourbon ein und reichte es ihm wortlos. Ian trank es in einem Zug leer und stellte es ab, wandte sich wieder Merlin zu.

„Ich habe mit Connor geredet und gesagt, das wir kommen wollen. Wir haben eine Besuchserlaubnis und morgen geht es los. Connor schickte mir die Koordinaten; wir müssen einen Jumper nehmen. Zufrieden?"

Jason sah erstaunt Merlin an, der immer noch den Iren im Visier hatte und jetzt fragte.

„Was heißt...Wir?"

Ian grinste, es wirkte nicht freundlich.

„Na...Wir drei und Saru. Ich gehe mal davon aus, das Jason auch Urlaub hat und ich auch. Der Alte hatte zwar blöd geschaut, als ich auch noch kam, aber unterzeichnete den Antrag. Jetzt kann es ja losgehen."

„Wie bitte?", fragte Merlin „Wir sind nicht auf einem Ausflug mit Freunden, um uns in Atlantis zu amüsieren, wie du weißt. Ich werde meinen Gefährten befreien und das geht vielleicht nicht gut aus oder endet blutig. Und ich muss einen Jumper stehlen, weil wir sonst keine Starterlaubnis bekommen und der Alte nicht doof ist und eins und eins zusammenzählen kann, wenn publik wird, das jemand einen Wraith befreit hat.Was auch immer passiert, ich will niemanden da hineinziehen, schon gar nicht Saru. Ich mag ihn; er ist ein klasse Typ."

„Ist er", sagte Ian „Und ich stände nicht hier, wenn er es nicht wäre. Saru findet, das ich dir helfen soll. Und er will auf jeden Fall mitgehen. Er ist nicht in der Armee und kann tun und lassen, was er will, zumal er auch Atlantis sehen will, wenn die Umstände auch scheiße sind."

„Dann tust du es nur wegen ihm? Ja?", fragte Jason bissig „Nicht weil du es willst und auch nicht wegen Merlin?"

Ian sagte einen Moment nichts, doch dann wandte er sich wieder an Merlin, der ihn ernst ansah, aber nichts sagte.

„Du weißt, wie ich über Wraith denke. Ich hasse sie schon so lange, das es wohl nicht möglich ist, über Nacht anders zu denken. Aber ich will ehrlich sein, Merlin...Ich verstehe dich nicht. Wieso musstest du von all den Lebewesen hier in der Galaxie ausgerechnet dieses...", er machte eine bedeutungsvolle Pause und Merlin verspannte sich. Er würde ihm wieder eine scheuern, wenn er nochmal so unverschämt wäre. Dann sprach Ian weiter, diesmal mit Bedacht „Diesen Wraith wählen?"

„Weil wir uns nicht aussuchen können, in wen wir uns verlieben", sagte jetzt Jason bissig und ersparte Merlin die Antwort „Du müsstest das wohl am Besten wissen. Es passiert eben einfach."

Ian sah ihn an.

„Sicher. Und nein, ich stehe nicht nur hier, weil Saru es gesagt hatte. Ich bin Ire, wenn ich etwas nicht tun will, dann tue ich es nicht, egal was andere sagen oder mein Gefährte. Ich stehe hier, weil ich hier stehen will. Klar? Und was dich angeht...Jason, frage ich mich...Hast du auch eine Liaison mit so einem?"

„Und wenn es so wäre? Dann muss es dir doch egal sein", antwortete Jason immer noch bissig „Ich richte mich da bestimmt nicht nach dir. Und ich bin hier, weil Merlin mein Freund ist und ich ihn nicht im Stich lasse. Auch klar?"

Es klang anklagend und nicht freundlich. Jason war wohl wirklich sauer auf Ian.

Merlin sah Jason überrascht an, denn er hätte nicht gedacht, das er so reagieren würde. Obwohl er nicht direkt gesagt hatte, das er etwas mit Wraith hatte, war seine Antwort doch klar, wenn man zwischen den Zeilen las. Und Ian las zwischen den Zeilen. Überraschend war auch, das er diesmal nicht ausgeflippt ist und Merlin fragte sich, was Saru ihm wohl gesagt hatte. Er mochte den Krieger, der hier angesiedelt war. Er mochte ihn schon immer, denn er war etwas Besonderes, was man hier in dieser Galaxie finden konnte, so wie Arthur oder Sunshine.

Saru war loyal, hatte Ehre und wirklich gute Ansichten, was er gerade unter Beweis stellte, obwohl auch er viel verloren hatte, so wie Merlin wusste. Jedenfalls hatte er es geschafft, das Ian jetzt hier stand, auch wenn eigentlich nichts geregelt war, was ihre Freundschaft anging. Okay, das mal außen vorgelassen, denn jetzt hatten sie eine Mission. Inoffiziell und nicht genehmigt, was hieß, das es sie Kopf und Kragen kosten konnte, aber das war Merlin egal. Er würde nicht in der Armee bleiben, doch er wollte Jason und Ian da raus halten, was wohl unmöglich war. Saru war nicht in der Armee, doch konnte privat belangt und eingesperrt werden, wenn sie aufflogen.

Merlin wollte eigentlich allein gehen, doch das seine Leute das nicht zuließen, berührte ihn sehr. Er war es nicht gewohnt, das jemand so hinter ihm stand, selbst wenn es gefährlich war und es konnte viel passieren. Doch sie durften nicht versagen. Dann war Arthur verloren und Merlin wollte nicht daran denken.

„Müssen ja Wahnsinnstypen sein", murmelte Ian nicht sehr angetan und riss Merlin aus seinen Gedanken.

„Okay", sagte jetzt Merlin „Danke, das du uns eine Fahrt nach Atlantis besorgt hast und wenn ich nicht so in Bedrängnis wäre, würde ich es nicht annehmen. Aber ich habe keine Wahl. Doch behalte deine Ansichten über Wraith für dich. Du kennst sie nicht so wie Jason und ich und ich finde es vermessen von dir, sie alle über einen Kamm zu scheren. Menschen sind auch nicht gleich, also verschone uns mit deinem Hass."

„Das war deutlich", sagte Ian „Dann ist alles gesagt."

„Ja. Wir sehen uns dann morgen in der Jumper Bucht."

Ian nickte und ging ohne noch ein weiteres Wort. Merlin schloss die Tür und sah Jason an.

„Ist das zu fassen?"

„Er kam nicht von sich aus; bedenke das, Merlin. Er sagte, das Saru mit ihm geredet hat."

„Ich weiß."

„Allein wäre er vielleicht nicht gekommen", meinte Jason „Aber dafür steigt Saru sehr in meinen Ansehen, was ihn betrifft. Vielleicht hätte ich ihn mir schnappen sollen, er ist ein sehr ansehnliches Exemplar von einem Mann."

Merlin grinste.

„Er war von Anfang an auf Ian fixiert, mein Freund und du hättest keine Chance gehabt. Außerdem...", sprach er weiter „Was ist mit Sunshine? Du bist doch ihm verfallen."

„Hör auf. Ich bin gar nichts. Sunshine ist nicht...", er sprach nicht weiter, als er Merlin ansah, der immer noch grinste „Verflucht, wir haben keine Zeit für so was. Jedenfalls sage ich, das Ian nicht von selbst gekommen wäre. Das bleibt Fakt."

„Wahrscheinlich nicht, aber das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Du weißt, das Ian, was sein Temperament angeht, gleich explodiert und erst nachdenkt, wenn er wieder runter kommt", antwortete Merlin „Wie auch immer...Aber ich möchte das jetzt nicht hinterfragen, sondern ich greife zu. Wir haben ein Eintrittsticket nach Atlantis. Jetzt müssen wir sehen, wie wir vorgehen, ohne das es groß auffällt."

„Sicher", antwortete Jason mit Sarkasmus „In Atlantis in die Arrestzellen einbrechen; einen Wraith befreien und unbeschadet zum Jumper kommen und weg fliegen. Ist wirklich ein Klacks."

Merlin seufzte.

„Okay; ich weiß auch, das es nicht einfach wird, aber es wäre hilfreich, wenn du jetzt deinen Optimismus auspacken würdest. Es wird schon klappen."

Jason nickte. Nach Atlantis zu kommen, war jetzt geregelt. Was nicht geregelt war...Wie würden sie Arthur da heraus bekommen, ohne das ganz Atlantis in Alarm versetzt wurde?

„Das wird trotzdem kein Spaziergang."

Damit traf Jason den Nagel auf den Kopf.





XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX





Früh am Morgen trafen sie sich in der Bucht, in der die Jumper standen. Hier war eigentlich nie viel los, es sei denn, eine Mannschaft flog gerade weg. Trotz allem sahen sie sich eingehend um, bevor sie weitergingen. Merlin sah zum Kuppeldach, das jetzt geschlossen war. Wenn es offen war, flog man mit dem Jumper steil nach oben, danach durch einen Tunnel, unterirdisch, bis man aus der Erde kam. Alles war getarnt wegen den Wraith und weil niemand vermuten sollte, das sich hier ein Alpha Stützpunkt befand.

„Wir haben keine Starterlaubnis", sagte Jason leise neben Merlin „Wie willst du rauskommen?"

„Das weiß ich noch nicht."

„Aber ich weiß es, überlasse das dem sturen Iren. Ich fliege nicht los, ohne genau zu wissen, wie ich rauskomme. Planung ist alles", sagte Ian neben ihnen und ging weiter. Saru folgte ihm, bewaffnet mit seinem Schwert und Bogen.

Merlin wechselte einen Blick mit Jason, der die Augen verdrehte.

„Scheiße. Du wirst verdammt tief in seiner Schuld stehen."

„Erinnere mich nicht daran", meinte Merlin und sie betraten den Jumper, der sich hinter ihnen schloss.

Soweit...So gut.

Merlin setzte sich auf den Pilotensitz und alle Lampen flammten auf. Er war der Einzige an Bord mit dem Antiker Gen und der Einzige, der einen Jumper fliegen konnte. Ian setzte sich neben ihn und klemmte ein Tablet an die Konsole, tippte wie wild darauf herum. Merlin sah sich das an. Er konnte alles fliegen, was sich in die Luft erhob, aber dieser Technikkram vor allem Computer war absolutes Neuland für ihn. Er konnte Spiele spielen und etwas früher im Internet bestellen, aber da hörte es schon auf.

„Was tust du?", fragte er.

„Ich überbrücke die Mechanik, die Kuppel zu öffnen", er sah Merlin an und grinste „Oder willst du durch die Kuppel fliegen?"

„Das kannst du?"

„Ich bitte dich", sagte er erbost und grinste noch mehr „Ich bin Astro Physiker und noch ein Guter dazu, auch was Computer angeht. Der Einzige, der mich vielleicht toppen könnte ist Dr. Mckay."

„Mckay?"

„Er ist auf Atlantis oder besser nicht. Ich hoffe, das sein Team unterwegs ist. Ich möchte mich mit denen nicht anlegen und du auch nicht."

Merlin sagte nichts, er kannte das Team, denn ihr Ruf eilte ihnen voraus. Es war sehr gut und auch sehr bekannt. Colonel Sheppard war der Kopf dieses Teams und genau so gut wie seine dreiköpfige Mannschaft hinter ihm, darunter auch dieser besagte Mckoy. Und ja, er wollte denen nicht begegnen. Er sah sich um,; die anderen hatten sich gesetzt und angeschnallt.

„Also...", sagte jetzt Ian und sah Merlin an „Wenn ich den Befehl jetzt eingebe, dann startest du sofort. Es wird Alarm auslösen, weil es unbefugt geöffnet wird. Du musst schnell sein, denn sie werden es wieder schließen. Und nicht vor dem zweiten Tor langsamer werden; ich habe das unter Kontrolle. Du musst mir in dieser Angelegenheit vertrauen, zumal das ein kurzer Flug werden würde."

„Okay."

„Dann mal los. Starten!"

Merlin startete blitzschnell und beschleunigte, als sich der Jumper senkrecht nach oben bewegte. Das Licht wurde rot und ein Warnton schrille und jemand sagte.

„Alarm...Alarm...Nicht autorisiertes Starten eines Jumpers."

Es wurde immer wieder wiederholt, doch Merlin achtete nicht darauf, flog durch die geöffnete Kuppel, die sich schon wieder schloss und weiter nach oben. Das zweite Tor kam rasend schnell heran, noch immer geschlossen. Doch Merlin flog weiter darauf zu, ohne zu zögern. Noch immer war es geschlossen und sie waren schon ziemlich nah dran. Merlin schaute zu Ian, der auf seinem Tablet herumtippte und fragte jetzt sicherheitshalber, bevor sie an dem zweiten Tor klebten.

„Ian?"

„Ja...Gleich. Flieg weiter."

Und dann öffnete sich das zweite Tor und Merlin sah den noch dunklen Himmel am Morgen, als der Jumper dann durch das halb geöffnete Tor nach draußen flog und ins All. Merlin atmete durch. Okay. Sie hatten es heraus geschafft, als über den Lautsprecher eine Stimme kam und alle kannten sie gut. Es war der Colonel.

„Also, wer immer mit diesem Jumper unterwegs ist, muss zurückkommen. Sie haben keine Starterlaubnis."

Merlin drehte den Funk ab und lehnte sich zurück. Er würde sich den Konsequenzen stellen, wenn Arthur wieder wohlbehalten an Bord seines Basisschiffes wäre.

„Und jetzt?"

„Fliege zu diesen Koordinaten", sagte Ian und tippte sie ein „Dieser Planet hat ein Stargate im All, durch das wir fliegen werden. Wir werden eine Zeit lang unterwegs sein. Der Planet, auf dem Atlantis liegt ist sehr versteckt, um es mal so zu sagen und streng geheim. Und er liegt natürlich nicht im Zentrum der Galaxie. Die Stadt wurde früher öfter von Wraith angegriffen und wechselte den Planeten."

„Wie?", fragte Merlin, denn er wusste nicht viel über diese Stadt. Ian wohl schon.

„Die Antiker Stadt ist nicht nur eine Station, sondern auch ein Schiff, das fliegen kann, aber dazu braucht man sehr viel Energie, die wir nicht haben. Die Energie Speicher der Stadt waren nach zehntausend Jahren erschöpft. Wir bräuchten ein oder mehrere Zero Point Module, kurz ZPM genannt, die wir nicht haben. Die, die in Atlantis sind, sind erschöpft und noch wissen wir nicht, wo welche zu finden sind."

„Sind diese ZPMs auch eine Antiker Erfindung?", fragte Merlin.

„Ja."

„Ich frage mich, wie sie mit so überragender Technik gegen die Wraith verlieren konnten", meinte Merlin.

„Das weiß niemand, schließlich ist es schon eine ganze Weile her...Über zehntausend Jahre. Ich glaube nicht, das jemand noch lebt, der das erlebt hatte."

Das war nicht so ganz richtig. Merlin kannte jemanden, der in dem Antiker Krieg gekämpft hatte und das noch wusste und auch genau so alt war. Dieser jemand saß in Atlantis und wartete auf Hilfe oder auch nicht. Arthur würde ihm abraten, ihn zu retten, wenn er könnte; das wusste Merlin. Doch er konnte genauso stur sein wie dieser Ire neben ihm. Er nahm sich vor, Arthur über den Krieg zu fragen, wenn sie wieder zu Hause waren. Wenn. Denn dieser Optimismus, den Jason hatte...Der fehlte Merlin.

Der Jumper beschleunigte und Merlin lehnte sich zurück, denn er flog jetzt fast von selbst zu den Koordinaten. Er hatte jetzt etwas Zeit und wie immer schweiften seine Gedanken zu Arthur. Er machte sich wirklich Sorgen um ihn und unbewusst legte er seine Hand auf sein Herz und strich sich über die Brust. Es war eigentlich eine Metapher, das derjenige der liebte sein Herz weh tat, aber irgendwie tat Merlin es unbewusst. Er liebte mit seinem Herzen...Nein, so konnte man es nicht sagen. Er liebte mit jeder Faser seines Körpers und mit seiner Seele.

Ja, so klang es richtig und so fühlte er diese unmögliche Liebe zu diesem Geschöpf. Und er fragte sich wieder einmal; zum tausendsten Mal, wieso er dieses Wesen so sehr liebte. Arthur war so anders als er, so grundverschieden; in allem, auch körperlich und doch war da diese Anziehungskraft...Diese Liebe zu ihm. Er sollte es aufgeben, das zu hinterfragen und dachte an Jasons Worte. Man konnte sich das eben nicht aussuchen. Merlin hoffte, das er nicht zu spät kam, denn wenn Arthur starb...Nein, er wollte nicht daran denken. Aber optimistisch wollte er auch nicht sein; das war Jasons Ding. Es konnte so viel schiefgehen...So viel. Aber lieber tot, als zu sehen, wie Arthur langsam verhungerte. Merlin nahm tief Luft und bemerkte erst jetzt, das Ian ihn beobachtete.

„Du machst dir Sorgen?", fragte er Merlin leise.

„Ja. Ich will nicht daran denken, das ich zu spät komme."

„Er ist ein Wraith, die sterben nicht so leicht."

Merlin sah ihn an.

„Nein, eigentlich nicht. Aber diese Droge..."

„Es ist noch nicht raus, ob sie auch wirklich wirkt", meinte Ian „Das ist alles noch in der experimentelle Phase."

„Mag sein, aber ich möchte nicht herausfinden, wie das Ganze ausgeht, vor allem nicht mit meinem Gefährten. Arthur hat so einen grausamen Tod nicht verdient; eigentlich niemand. Das ist nicht fair."

„Es ist seltsam, das du das sagst, denn Saru sagte das auch. Das es kein fairer Kampf in einem Krieg ist", antwortete Ian „Und was das angeht...Gebe ich ihm fast recht. Wir wissen es, wie es damals war...Auf der Erde mit diesen Biowaffen. Das sind keine fairen Bedingungen."

Merlin drehte sich kurz um. Saru sprach mit Jason und war in ein Gespräch vertieft.

„Ich mag ihn wirklich, denn obwohl er viel verloren hat in diesem Krieg...Ist er doch gerecht und vor allem objektiv und ein wirklicher guter Kamerad und Freund. Und er hat recht, auch wenn du es noch nicht anerkennst."

„Ist das ein Vorwurf zwischen den Zeilen?", fragte Ian.

Merlin sah ihn an.

„Nein. Es kann nicht jeder gleich sein. Saru hat viel verloren, doch er versucht nach vorne zu sehen. Du hingegen lebst in der Vergangenheit und das schürt deinen Hass jeden Tag. Niemand sagt, das du die Wraith lieben sollst, aber da gibt es Unterschiede. Nicht jeder Wraith ist gleich, doch du siehst in jedem den Feind. Aber das Schlimme daran ist, Ian, das du das nicht mehr unterscheiden kannst und du nicht in der Lage bist, mich wenigstens ein wenig zu verstehen. Ich habe nicht den Vorsatz gehabt, mich unbedingt in einen Wraith zu verlieben...Es ist einfach passiert. Und wenn du damit nicht klar kommst...Ist das nicht mein Problem", Merlin sah ihn an „Ich liebe Arthur mit jeder Faser meines Herzens...Immer und du kannst das nicht ändern. Niemand kann das."

„Du hast recht. Mit allem, was du sagst", antwortete Ian „Aber ich kann nicht aus meiner Haut. Du selbst hast gesagt, das nicht jeder gleich ist. Saru scheint besser damit klar zu kommen...Ja. Aber ich versuche dich zu verstehen...Wirklich; ich versuche es. Doch es ist nicht leicht für mich, auch das musst du verstehen. Ich habe lange über alles nachgedacht; vielleicht hat Saru recht und ich sollte die Vergangenheit loslassen und in eine Zukunft mit Saru sehen. Weißt du Merlin; was ich nicht sagte...Das ich damals den Mann verlor, den ich liebte."

Merlin sah ihn an.

„Das wusste ich nicht."

„Nein; das wusste niemand, aber ich habe es Saru gesagt und er meinte, das das Glück noch einmal zu mir kam und ich die Chance nicht verpassen soll, zuzugreifen. Ich...", er sah seinen Freund an „Ich denke, das er recht hat und ich will wirklich mit ihm glücklich werden. Und ich will versuchen, dich zu verstehen."

Merlin sah ihn einen Moment an, aber sagte nichts. Vielleicht war ja noch nicht alles verloren, doch er machte sich nichts vor. Ian würde Arthur nie herzlich begrüßen oder umarmen. Er würde die Wraith vielleicht weiter hassen, doch bei Arthur und den anderen etwas toleranter sein. Es könnte ja auch sein, das er es anders sah, wenn er sie besser kennenlernen würde. Okay, er war jetzt optimistisch, was seine Freundschaft zu Ian anging und er ertappte sich dabei, das er diese Freundschaft gerne erhalten würde, aber nicht auf Arthurs Kosten. Er würde seinen Wraith für niemanden aufgeben.

„Das wäre schön", sagte Merlin leise.

Einen Augenblick sprachen sie nicht, bis Ian fragte. Denn obwohl er das Alles nicht guthieß, war er doch neugierig. Und Saru hatte ihm gesagt, das er nicht urteilen sollte, bevor er die Hintergründe kannte. Ja...Dieser schöne Krieger, den Ian so sehr liebte, hatte einiges in ihm ausgelöst und ihn zum Nachdenken gebracht. Dafür liebte er ihn noch mehr, zumal Saru ihn nicht für seinen Hass und seine verbohrten Ansichten verurteilte. Es war nicht leicht, mit ihm zu leben; das wusste Ian, doch Saru hatte sich nie beschwert.

„Wie...Wie ist er denn so?"

Merlin sah ihn überrascht an, denn so eine Frage hatte er nicht erwartet; nicht von Ian Doch er antwortete.

„Arthur ist ein Wraith; durch und durch. Arrogant und von sich überzeugt, dazu dominant. Er ist sehr klug und hat viel Erfahrung, was das Leben angeht. Er ist zehntausend Jahre alt."

Ian schaute ihn fast geschockt an.

„Echt? Dann hat er in den Antiker..."

„Ja", nickte Merlin vorschnell „Hat er und obwohl er so alt ist, du siehst es ihm nicht an. Und wegen seiner Augenfarbe, die sehr selten ist, stammt er aus so was Ähnliches wie dem Adel, nur auf Wraith Art." Da Ian ihn seltsam ansah, fügte er hinzu „Er ist adlig...Was Wraith DNA angeht."

Es war Merlin jetzt zu viel, Ian diese komplizierte Lebensart der Wraith zu erklären; zumal das ihn auch nichts anging. Noch war Merlin nicht sicher, wie das mit dem Iren ausging, also sagte er nichts. Er half ihm, auch wegen Saru, doch was ihre Freundschaft anging, war nichts geklärt.

Also doch, dachte Ian. Er hatte recht gehabt, als er zu Saru sagte, das Merlins Gefährte dieser Wraith mit den außergewöhnlichen, blauen Augen ist. Ian hatte ihn nur einmal gesehen; auf diesem beschissenen Wüstenplanet und hatte sich mit ihm angelegt. Damals hatte er schon ein seltsames Gefühl, als wäre das nicht die letzte Begegnung mit diesem Wraith. Das sich das aber dermaßen entwickelt hatte, damit hätte er nicht in hundert Jahren gerechnet. Was fand Merlin nur an diesem Wraith? Das fragte er sich andauernd. Was war so ausschlaggebend, das Merlin sich Hals über Kopf verliebte? Er fragte ihn, mit dem Gedanken, das er vielleicht nicht antworten würde, aber Ian musste etwas Klarheit haben. Er war verwirrt.

„Wieso dieser Wraith?"

Merlin sah ihn an.

„Was meinst du?"

„Wieso hast du dich in ihn verliebt? Was war ausschlaggebend? Der Sex? Du...Du hattest doch was mit ihm? Oder? Ich meine...Sie sind nicht menschlich, sehen ja auch nicht so aus. Versteh das nicht falsch...Ich will es nur verstehen, Merlin."

Merlin lächelte und schüttelte den Kopf. Er war fast glücklich, das er diese Unterhaltung mit Ian führte, denn er hätte nie im Traum daran gedacht, das er ihn so etwas fragte.

„Nein, was deine Fragen angeht, die etwas mit Sex zu tun haben. Ich liebte ihn lange bevor ich mit ihm schlief. Arthur ließ sich Zeit; er drängte mich nicht...Nie. Und ja, sie sehen nicht wie wir aus, doch ich finde ihn auf eine exotische Art schön. Aber was den Sex angeht...", Merlin grinste ihn an „Der absolute Wahnsinn."

„Inwiefern?"

Der dunkelhaarige Mann lachte leise. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, das es wie früher war, als er mit Ian blödelte, doch er machte nicht den Fehler, zu denken das alles wieder gut war. Denn das war es nicht; noch lange nicht. Doch er wurde etwas entspannter bei diesem Gespräch.

„Ich werde dir hier nicht erzählen, was ich mit meinem Gefährten im Bett treibe, aber soviel sei gesagt...Sie sind was die Anatomie angeht, nicht annähernd mit Menschen zu vergleichen. Sie sind...Faszinierend; in jeder Beziehung."

„Ach ja?" Es klang neugierig und überrascht „Aber kompatibel?"

„Oh ja...Der Wahnsinn."

Ian konnte nicht abstreiten, das er jetzt neugierig war, was die Körperteile von Wraith anging, insbesondere die, die ihn interessierten, da er auch auf Männer abfuhr. Doch Merlin hatte ihm klar gemacht, das er hier nicht aus dem Nähkästchen plauderte, was die Intimität zwischen ihm und seinem Gefährten anging. Ian mochte Merlin, sogar sehr und er war stolz gewesen, sein Freund zu sein.

Doch jetzt wurde diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt und Ian wollte wirklich versuchen, diese Freundschaft zu erhalten. Saru sagte zu ihm, das er Merlin und sein Handeln, was die Gefährtensache angeht, besser verstehen würde, wenn er mehr darüber wüsste. Der rothaarige Mann aus Dublin hatte lange über Sarus Worte nachgedacht und wollte wirklich versuchen, es zu verstehen. Aber es war nicht leicht für Ian. Sein Hass auf die Wraith brannte in ihm wie ein Leuchtfeuer und wollte nicht vergehen.

„Verstehe das nicht falsch, Merlin", sagte er jetzt wieder, denn er wollte Merlin nicht verärgern „Ich frage so viel, weil ich es verstehen will...Weil ich dich verstehen will. Okay, ich habe scheiße reagiert; dort in dem Gang. Ich fühlte mich glatt überrollt mit deinem Geständnis."

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen...Dafür habe ich dir eine geknallt."

Ian grinste und fuhr sich mit seiner Hand an seine Wange.

„Ja und ein wirklich harter Haken. Hätte ich dir nicht zugetraut."

„Das habe ich an deinem blöden, überraschten Gesicht gesehen, als du da an der Wand lagst", antwortete Merlin „Du hast es heraus gefordert; ich hatte dich gewarnt."

„Ja. Hast du."

Das Sternentor tauchte in der Umlaufbahn eines Planeten auf und Ian konzentrierte sich auf das DHD, das auch an Bord war.

„Okay. Ich gebe die Adresse ein. Wenn wir durchfliegen, dann dauert es noch eine Stunde, bis wir ankommen."

Der blaue Horizont des Sternentores flammte auf und Merlin steuerte durch das Stargate. Auf der anderen Seite, als sie herauskamen, gab Ian neue Koordinaten ein und lehnte sich zurück.

„Ich möchte nicht, das du mir hilfst", sagte jetzt Merlin „Du hast mir die Fahrt nach Atlantis ermöglichst, aber hier hört es für dich und Saru auf. Seht euch die Stadt an. Die Befreiung meines Gefährten geht nur mich was an."

„Und was willst du tun?", fragte Ian belustigt „ In die Arrestzelle spazieren und die Wachen bitten, aufzusperren? Und dann gehst du seelenruhig mit dem Wraith zur Jumper Basis? Ich glaube, so leicht wird das nicht."

Das hatte Jason auch gesagt, wenn auch mit anderen Worten. Und natürlich würde es nicht so ablaufen; das war Merlin auch klar.

„Nein", sagte Merlin ernst „So leicht wird das nicht werden; das weiß ich auch. Und ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie ich vorgehen werde. Ich habe drei Tage, um ihn da rauszuholen."

„Connor könnte behilflich sein. Erstens, er lebt und arbeitet auf Atlantis und zweitens...Er ist sehr clever und ein Ass am Computer."

Merlin schüttelte den Kopf.

„Ich will nicht noch mehr hineinziehen. Zumal dein Freund mich nicht kennt und bestimmt auch kein Fan von Wraith ist."

Ian beugte sich etwas vor zu Merlin und sprach leise und sehr eindringlich.

„Mag sein, aber du wirst keine Wahl haben, Merlin. Das hier ist Atlantis und keine so kleine Kackstation wie unsere. Du bist auf meine Hilfe und die von Connor angewiesen, wenn du diesen Wraith jemals wiedersehen willst. Überlasse Connor mir; ich werde ihm das schon erklären", er grinste „Zumal Connor immer für ein Abenteuer zu haben ist."

Merlin fiel auf, das er Arthur nie beim Namen nannte; immer nur der Wraith. Daran sah Merlin, das Ian immer noch nicht klar mit dem kam, was Merlin ihm sagte...Das sein Gefährte ein Wraith war. Doch es störte ihn nicht, wenn er ihn mit Wraith bezeichnete. Immer noch besser als ein Ding.

Und ja, so wie es aussah, war er wahrscheinlich auf jede Hilfe angewiesen. Er kannte Atlantis nicht, aber so wie Ian reagierte, schien die Stadt riesig zu sein. Und er hatte nur drei Tage.

Ja, er brauchte Hilfe. Das war ihm schon klar, nur wollte er niemand der Gefahr aussetzen. Doch anscheinend ging es nicht anders. Zumal seine Teamkollegen nichts anderes akzeptieren würden, schließlich waren sie ja alle dabei.

Eine Stunde später flogen sie auf einen Planeten zu. Merlin setzte sich auf und flog jetzt manuell. Als sie durch den Orbit und etwas später durch die dünne Wolkendecke stießen, sah Merlin nichts wie nur Wasser. Es erinnerte ihn an den Atlantik auf seinem Heimatplaneten. Er flog ziemlich tief über das Meer, bis sie Funkkontakt mit Atlantis hatten. Ian beantwortete die Fragen, während die Stadt immer näher kam. Merlin war sehr neugierig, trotz das der Anlass hier zu sein nicht so toll war.

Doch...Atlantis. Die sagenumwobene Stadt, in der Merlin gerne arbeiten wollte und er alles dafür gegeben hätte. Doch es sollte nicht sein, was er akzeptiert hatte. Doch er wollte zumindest einmal diese Stadt im Meer sehen. Das wurde ihm jetzt erfüllt, obwohl die Umstände alles andere als gut waren. Trotz allem reckte er seinen Kopf und sah durch die Scheibe, auch die anderen kamen nach vorne, um einen Blick zu erhaschen und...

Da lag sie...Atlantis. Wie ein sechszackiger Stern lag sie mitten in diesem Ozean; in der Mitte die eigentliche Stadt. Hohe Türme, gläsern und utopisch, wie ein Schmuckstück thronend in diesem Stern war der Anblick aus der Luft atemberaubend. Merlin flog die Koordinaten an, die sie übermittelt bekommen haben und steuerte den Jumper langsam nach unten.

„Wunderschön", sagte Saru leise und sah zu Ian, der stumm nickte.

„Ich wollte immer nach Atlantis, nur nicht so", sagte Merlin leise „Und ich weiß auf Teufel komm raus nicht, wieso die Antika bei all dieser Technologie den Krieg verloren haben."

„Vielleicht waren sie zu arrogant", meinte Jason, als sie die Stadt begutachteten, während des Landeanflugs „Dachten vielleicht, das sie niemand besiegen kann."

Merlin drehte sich nach ihm um.

„Arroganter als Wraith?"

Jason grinste und sah zu Ian, der ihn anschaute. Sein Grinsen erlosch; noch immer konnte er Ian nicht verzeihen, weil er so harsch reagiert hatte, obwohl er jetzt hier saß. Jason konnte sich ja denken, das er sauer war, aber so beleidigende Worte, die er Merlin entgegen schleuderte...Das war unterstes Niveau.

„Wir wissen alle nicht, was damals vorgefallen war", sagte nun Saru „Niemand von uns lebte zu dieser Zeit. Warum und weshalb sie verloren hatten, kann wahrscheinlich niemand beantworten. Das war vor zehntausend Jahren; mehr oder weniger."

„Du weißt von dem Krieg?", fragte Ian verwundert. Saru nickte.

„Natürlich; schließlich fand er hier in der Galaxie statt; auch mein Volk war benachteiligt, was den Krieg anging, so wie viele Völker. Die Alten erzählten die Geschichte weiter...Von Generation zu Generation."

„Wie auch immer", sagte jetzt Merlin „Warum und weshalb sie verloren haben wissen wir nicht, aber diese Stadt ist wunderschön. Ich wollte immer mal hierher, wenn auch nur, um sie zu sehen, doch jetzt werde ich keine Zeit dazu haben."

Alle schwiegen; Jason nickte nur stumm.

Ja. Das war sie...Wunderschön und sie würden sich alle freuen, wenn sie die Stadt besuchen würden, trotz den Umständen. Doch Merlin hatte recht; sie würden keine Zeit und keine Nerven haben, die Stadt zu besichtigen. Nein; sie würden die nächsten Stunden und Tage damit verbringen, einen Fluchtweg und Möglichkeit zu erörtern.

Und dabei konnten so viele Dinge schief gehen. So viele unbekannten Variable. Keiner von ihnen kannte sich dort unten aus, das machte die Sache nicht einfacher.

Trotz allem freute sich Ian seinen Freund Connor wiederzusehen. Er hatte Saru alles von sich erzählt, auch das er mit seinem Jugendfreund länger eine intime Beziehung hatte, bis sie diese in beidseitigem Einverständnis gelöst hatten. Ihre Freundschaft hatte darunter nicht gelitten und Saru sagte zu ihm, das dies Vergangenheit wäre und er nicht dort lebte, sondern im Hier und Jetzt.

Mit wem Ian zusammen war und mit wem nicht...Vor Saru...Interessierte den Krieger nicht. Was ihn interessierte, war das was sie jetzt hatten. Ian könnte ihn nicht mehr lieben. Er sah zu Merlin, der sich nun auf die Landung konzentrierte und er wusste plötzlich, das Saru nur auf ihn einredete, weil er die Freundschaft mit Merlin für Ian retten wollte. Unbewusst wusste der Ire, das er es wirklich schwer nehmen würde. Sein Freund und baldiger Gefährte kannte ihn besser als er sich selbst.

Doch nun waren sie im Landeanflug und die Mission begann. Alle hofften, das es gut ausging.

Vor allem Merlin.

Schicksalhafte BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt