Kapitel 4

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Die Nacht war wirklich die Hölle gewesen. Nicht nur musste ich mir ja ein Zimmer teilen mit jemanden, der mich überhaupt nicht mochte, sondern feststellen, dass ein pubertierender Werwolf echt anstregend war.
Diese hatten wohl einen echt irren Schlafrhytmus und schliefen nur wenige Stunden jede Nacht. Wenn ich wetten müsste würde ich sagen, dass ich keine fünf Stunden Ruhe hatte.
Und während Lea sich schon überraschend gut gelaunt fertig machte, musste ich mich förmlich zum aufstehend Quälen.
Doch da ich wirklich nicht wusste, was heute anstand, versuchte ich mich auch zügig fertig zu machen.
Immerhin konnte ich nicht einschätzen, was die Werwölfe mit mir tun würden, wenn ich diesen zu langsam wäre.
Keine zwei Minuten nach Lea verließ auch ich das Zimmer.
Die beiden mir immernoch unbekannten Jungen traten gerade durch die Haustür nach draußen und Lea wollte ihnen wohl rasch folgen, wurde jedoch aufgehalten.
,,Warte bitte noch einen kleinen Moment Lea.", rief Jonna ihr zu.
,,Was ist denn noch Mama?", wollte sie gut gelaunt von ihr wissen.
,,Du wirst Enya mit zur Schule nehmen. Immerhin geht ihr in die gleiche Klasse.
Gernervt sah Lea zu mir und verdrehte die Augen. Irgendwas knurrte sie auch noch vor sich hin, doch verstand ich das beim besten Willen nicht.
Jonna und Boris hatten sie aber wohl dennoch verstanden.
Jonna guckte nicht gerade freunlich zu ihrer Tochter und Boris starrte mich nieder.
,,Keine Sorge mein Schatz. Du sollst sie nur bis zum Schultor bringen, dort nimmt der Schulleiter sie in Empfang. Es geht nur drum, dass sie den Weg einmal gelaufen ist. Menschen sind halt nicht so clever wie wir und verlaufen sich gerne. Und es muss ja nicht sein, dass sie sich verläuft und für unnötigen Ärger sorgt.", sprach Boris freundlich zu seiner Tochter, während er mich immernoch mit Blicken erdolchte.
Nur zu gut erinnerte ich mich an seine Worte vom letzten Abend.
Jonna bedachte ihren Mann mit einem kurzen eindringlichen Blick, kam dann aber auf mich zu.
,,Hier Enya.", sagte sie und reichte mir eine Brotdose und eine Jacke: ,,Hier hast du dein Frühstück und eine Jacke. An sich ist es gar nicht mehr so kalt, aber für euch Menschen könnte es etwas zu kalt werden."
Freundlich lächlete sie mich an und deutete zu Lea.
,,Wir sehen uns dann heute abend. Viel spaß euch Beiden.", sagte sie und winkte uns kurz zum Abschied.
Rasch zog ich die Jacke über und ging zu Lea.
Die Verwandtschaft zu ihrem Vater war auf keinen Fall leugbar. Denn auch sie versuchte mich wohl gerade mit Blicken zu töten.
Gerade als die Tür hinter mir zu war, zischte sie mich schon an.
,,Wehe du nervst mich heute. Ich will rein gar nichts mit dir zu tun haben. Du bist nur ein unnützer Parasit in unserer Familie und in unserem Rudel. Ich bringe dich zum Schultor und ab dann sind wir Fremde. Verstanden!"
Ich brachte wieder nur ein nicken zustande.
Ohne weiter auf mich zu achten, drehte sie sich um und lief schnellen schrittes los.
Rasch machte ich mich daran ihr zu folgen. Immerhin hatte der Alpha ja beschlossen, dass ich von nun an hier zur Schule gehen sollte. Und ich glaube vor diesem Mann sollte ich wohl bei weitem mehr Angst haben, als vor den anderen Werwölfen hier.
Auch wenn ich das ganze hier immernoch nicht wirklich verstand.
War es nicht einfach unnötig viel ärger um so einen Niemand wie mich?
Doch was hatte ich da schon eine Ahnung von, was Werwölfe warum auch immer taten.
Zu meinem Glück jedoch schien wenigstens die Schule nicht weit entfernt.
Nach nur wenigen Biegungen konnte man schon ein großes Gebäude sehen und viele andere Kinder und Juggenndliche, die wohl aktuell auch gerade auf dem Weg zur Schule waren.

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Halli Hallo 💜
Ich weiß es geht nur langsam vorwärts, aber ich hab gesagt das die Story hier etwas anders wird als die anderen😅
Ich melde mich eigentlich nur um darauf Aufmerksam zu machen, dass Veronellaa das Cover (wie auch für die anderen beiden Teile) erstellt hat und damit meine Bastelei ablöst😊
LG

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt