Kapitel 61

1.6K 170 2
                                    

Der Morgen war ruhig. Eigentlich viel zu ruhig und irgendwie unheimlich. Es traute sich aber aktuell keiner etwas zu sagen.
Kenyon hielt die beiden Mädchen im Augen, die nebeneinander im hintersten Teil der Höhle saßen und immer wieder ängstlich zu ihm hin starrten. Beide hatten sichh darüber hiinaus schon die ganze Zeit über geweigert etwas zu essen, sodas hin und wieder ihr Magengrummeln die Stille durchbrach.
Besser als gestern war schonmal, dass die Blonde nicht merh laut am pöbeln war, wie in der vergangenen Nacht und stattdessen alle beteiligten nur noch mit ihren Blicken versuchte zu erdolchen. Dies war doch wesentlich einfach zu ignorieren. 

Die anderen Jungs hatten sich entweder weiter weg einen ruhigen Ort zum schlafen gesucht oder gingen anderen Aufgaben nach, wie dem Kontrollieren des Territoriums und dessen Grenzen, sowie dem besorgen von Nahrung.
Eigentlich hätte ich gerne mitgewolt um einige Sachen zu sammeln. Doch hielten es die Werwölfe alle miteinader für besser, dass ich hier bleiben sollte um zumindest theoretisch vermitteln zu können, wenn wieder irgendwas wäre.
Auch wenn ich mehr als stark bezweifelte, dass ich wirklich etwas ausrichten könnte

Ich hatte mich neben den Höhleneingang draußen gesetzt und ließ mir den Sonnenschein ins Gesichht scheinen.
Kenyon stand im Höhleneingang und schielre immer wieder in die Höhle hinnein, schwieg aber ansonsten.
Die Jungs waren allgemein alle recht betrübt, seit die beiden Mädchen da waren. Sie waren wahrscheinlich alle mitlerweile desillusioniert von ihren Erwartungen an ihre Gefährten. Denn sie konnten sich nun denken, dass sie mit hoher Chance vor zumindest ähnlichen Problemen bei ihren eigenen Gefährten stehen werden wenn sie diese fanden, wie Simon und Shane es jetzt taten.
Aber wenn man diese unschönne Stimmung ignorierte, war heute eigentlich schön.

Ein knacken aus den Sträuchern weckte meine Aufmerksamkeit und ich sah in die Richtung, aus der ich das Geräusch hörte.
als jedoch keiner der Jungs aus den Büschen trat sah ich zu Kenyon.
,,Hast du das auch..", fing ich an, unterbrach mich aber selber, als ich in sein Gesicht sah.
Er war beunruhugt und scannte den Wald und die Sträucher ab.
Mit einem unguten Gefühl tat ich es ihm gleich, sah und hörte aber nichts mehr was auffällig war.
Doch Kenyon hatte mit seinen Sinnen wohl mehr Erfolg.
,,Warte hier", flüsterte er und sah mir nur kurz ernst in die Augen.
Ich nickte und er wandelte sich noch vor der Höhle und verschwand in den Wald.
Unwohl hier draußen allein zu sein, stand ich auf und bewegte mich auf den Höhleneingang zu.
Als ich diesen gerade erreichte, kam mir zu meiner Überraschung aus dem inneren schon die Blonde, mit der Rothaarigen im Schlepptau entgegen.
Rasch sah die Blonde nach draußen und flüsterte dann zu der anderen: ,,Die Werwölfe sind alle Weg. Das ist unsere Chace von hier weg zu kommen."
,,Was glaubt ihr, soll das bringen?", mischte ich mich ein.
,,Halt dich da raus", fauchte sie mich an und zog die Andere an ihrer Hand nach draußen.
,,Weglaufen bringt doch nichts. Die finden euch doch so oder so. Ganz davon abgesehen, dass die hier überall rumlaufen. Die Chancen zu entkommen sind null. Ich mein selbst wenn ihr von diesem Territorium weg kommt, findet euch eben das nächste Rudel, und die sind dann wahrscheinlich genauso wie die Werwölfe im Institut."
Ich konnte in den augen der beiden sehen, dass meine Worte an der Blonden vorbei gingen, doch bei der Rothaarigen sah ich Zweifel.
,,Wenn du nicht mitkommst gehe ich allein", zischte die Blonde das andere Mädchen an.
,,Ich...", fing sie an.
,,Gut dann eben nicht, Dann viel Spaß mit diesen Viechern."
Ohne sich nochmal umzudrehen, rannte die Blonde in die entgegen gesetzte Richtung von kenyon weg.
,,Oh man", seufzte ich: ,,Simon wird das sicherlich nicht gefallen."
,,W-Wird er sie bestrafen?", frage die Rothaarige mich.
,,Nein, aber sie werden um sie noch vorsichtiger sein und sie ständig beausichtigen. Werwölfe haben da einen ziemlichen Kontrollzwang und wollen ihre Gefährten auf alle Fälle beschützen. Ihr kann da draußen immerhin sonst was passieren."
Sie schien mir nicht ganz zu glauben, sagte aber nichts dazu.
Ihr Magen knurrte.
,,Möchtest du was essen?", fragte ich sie.
Sie sah mich unsicher an.
,,Das Zeug ist sicher. Da ist nicht drunter gemischt, versprochen. Ihr beide habt seit ihr hier seit noch nichts gegessen. Dass haltet ihr nicht ewig aus."
,,Okay..."
Ich ging in die Höhle und sie folgte mir. In der Nähe des Eingangs standen ein paar Körbe und Eimer mit Vorräten.
,,Was möchtest du denn?", frage ich sie. Zögernd sah sie sich die Sachen an.
,,Gibt es hier auch Brot?"
,,Naja, sowas in die Richtung", sagte ich und holte die Schale mit dem Eichenmehlbrot raus.
,,Das ist aus Eicheln. Schmeckt kalt nicht mehr ganz so gut, aber warm ist es nicht schlecht."
Sie zog die Augenbrauen hoch.
,,Ein Brot aus Eicheln?"
Ich zuckte mit den Schultern, nahm mir einen der Fladen und biss rein.
,,Wie gesagt warm schmeckt es besser."    

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt