Kapitel 37

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,,Guten morgen", weckte mich eine bekannte Stimme.
Überrascht saß ich fas gleich Snekrecht in meinem Stapel Decken.
Entgeistert sah ich ihm an.
,,Shane! Du hast dich ja schon wieder zurück verwandelt", sagte ich und musterte ihn auf der suche nach den Verletzungen, die gestern noch sehr git sichtbar waren.
,,Ja", sagte er und kratzte sich am Kopf: ,, Es heilt am besten alles in Wolfsgeestalt. Aber irgendwann muss man sich ja wieder zurückverwandeln und gut eine Woche war da schon genug."
Verwirrt blinzelte ich ein paar mal rasch hintereinander.
,,Eine Woche..."
,,Warum wirkst du denn so entsetzt?", fragte mich Shane.
,,Wie? EIne Woche? Ich dachte ich war nur eine Tag ohne Bewusstsein. Die anderen haben auch erst gestern doch alles weitere geplant..."
Shane sah sich kurz um, doch niemand anderes war hier.
,,War ja irgendwie erwartbar, das es an mir hängen bleibt. Dabei hat Ray da einfach mehr Ahnung von", murmelte er leise und für mich gerade noch hörbar.
,,Was verschweigt ihr mir jetzt schon wieder?", forderte ich zu wissen.
,,Wir verheimlich dir gar nichts. Wir sind nur noch nicht dazu gekommen es dir zu erzählen."
,,Und was?", wollte ich ungeduldig von ihm wissen.
,,Naja du warst knapp eine Woche bis auf ein paar kurze Wache Phasen immer ohne Bewusstsein. Ray meinte aber es sei recht normal, dass du dich an die kurzen wachen Phasen nicht erinnerst. "
,,Eine Woche?! Eine ganze Woche... Wie konnte ich das bitte eeinfach verpasssen?"
,,Du hast an sich nicht viel verpasst. Wir sind hauptsächlich hier her gereist und tatsächlich erst wenige Stunden bevor du richtig aufgewacht bist angekommen."
Vollkommen verwirrt überlegte ich hin und her.
,,Aber wie hast du es dann bitte hier her geschafft? Ich will dich jetzt nicht beleidigen, aber du sahst als Wolf echt übel aus."
,,Glaub mir, du wolltest mich nicht direkt nach dem Angriff sehen. Der Wolf der mich angegriffen hat war ein Ranghoher Wächter vom Rudel des Alphas. Die sind alle nochmal wesentlich stärker als die anderer Rudel.
Aber das wichtigste ist, dass wir alle hier sind, in Sicherheit."
Skeptisch sah ich ihm an.
Im Sicherheit?
Sicherlich, auch wenn wir hier eine ganze entfernt von allem anderen waren war das doch etwas zu weit gegriffen.
Nur durch das wenige Licht des Fueres sag ich in sein Gesicht.
,,Du glaubst das selber nicht mal" merkte ich an.
,,Das Wort eines Alphas ist Gesetz."
,,Aber Darmin kann doch wirklich nicht glauben, dass das hier sicher ist. Ihr seit eine kleine Gruppe Werwölfe und ich bin wirklich keine Hilfe, bei allem was ansteht. Ich weiß nicht wie er sich das Vorstellt. Das ist doch alles illusorisch."
Shane überlegte kurz bevor er weitersprach: ,,Ja, Darmin hat in seinem Leben schon sehr eigensinnige Entscheidungen getroffen. Das hier als 'Sicher' zu erklären ist ein recht strategischer Schritt von ihm als Alpha. Ich weiß, es hat so nicht die Wirkung auf dich als Mensch, aber für Werwölfe kann das Wort ihres Alphas alles für sie verändern. Es schafft Ruhe in unruhige Situationen zu bringen."
,,Aber was bringt es wenn es doch nur eine Lüge ist?"
,,Ich weiß es nicht", sagte Shane und zuckte locker mit den Schultern.
,,Aber anderes Thema: Ray meinte wenn es geht sollst du heute mit raus kommen. Etwas Bewegung und Sonnenschein verbessern das körperliche Wohlbefinden von Menschen."
Er kam auf mich zu und hielt mir die Hand hin.
,,Warum klingt das so, als wäre das eine unbestätigte Theorie von ihm?", grummelte ich während Shane mich vorsichtig auf die Beine zog.
,,Weil es vermutlich eine ist. Ray hat zwar mehr Ahnung als wir von Menschen, doch vermutlich weißt selbst du bei ganz spezifischen Menschnangelegenheiten besser bescheid. Er hätte eigentlich nach der Schule beim Rudelarzt lernen sollen, darauf hatte er sich schon ein Stück weit drauf vorbereitet, aber es ist ja jetzt nunmal alles anders geworden."
Vorsichtig ließ Shane meine Hände los.
Etwas unsicher in meinem Gelichgewicht schwankte ich etwas hin und her.
,,Geht es?", fragte er besorgt.
,,Ich bin mir nicht ganz sicher", antwortet ich ihm, da passend zum aufstehen auch gleich meine Kipfschmerzen wieder in den Vordergrund rückten. 
Vorsichtig fühlte ich mit einer Hand meinen Hinterkopf entlang.
Dort trohnte eine deutliche fühlbare Beule, die wohl auch im Zusammenhang mit meinen Kopfschmerzen stand.
Shane ließ mich keinen Augenblick auf den Augen.
,,Ich glaub nicht das du so einfach laufen kannst."
Ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Na dann helfe ich dir eben."
Bevor ich noch was sagen konnte hob er mich einfach hoch.
,,Hey! Was soll das? Und was ist bitte mit deinen eigenen Verletzungen? Du solltest dich lieber auch noch schonen", warf ich ein.
Er grinste nur wieder.
,,Ach keine Sorge."
Ich grummelte nur vor mich hin.
Der hatte gut reden.
Er hat sich wahrscheinlich gestern nicht selbst gesehen.
Der Kontrast zu heute ist da schon beängstigend.
Vorsichtig trug er mich aus der Höhle raus und setzte mich kurz hinter den Eingang auf einen Stein.
Die Sonne schien mir ins Gesicht, man konnte Vögel zwitschern hören und alles wirkte friedlich.
,,Schön hier, was?", fragte mich Shane lachend.
Ja, stimmt schon.
Durchatmend schloss ich die Augen und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen.
Naja wer weiß, vielleicht hatte Darmin wirklich recht und es war hier sicher.
Es wäre jedenfalls eine schöne Vorstellung.

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt