Kapitel 43

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Meine Sicht war völlig verschwommen als ich die Augen öffnete.
Mein Verstand funktionierte zu meiner Überraschung aber schon wieder so gut, dass ich ich gleich erkannte das ich nicht nur die Augen kurz geschlosssen hatte, sondern das Zeug in der Spritze mich ausgenockt hatte.
die Spritze die mir Lea verpasst hatte...
Das gerade war irgndwie der Teil den ich am meisten nicht verstand.
Warum war sie da?
Was sollte das mit der Spritze?
Wussten die anderen Werwölfe, dass wir uns kannten?

Meine Sicht wurde langsam besser. Immer noch ein klein wenig unscharf aber meine Umgebung wurde erkennbar. Nun, es war auch nicht wirklich viel zu sehen. Wände eines Zeltes oder etwas ähnlichem wenn ich mich nicht täuschte.
Ich selbst konnte mich kaum bewegen.
Vermutlich hatten sie mich gefesselt.
Etwas frustiert über die Situation schloss ich die Augen.
Am liebsten hätte ich mir über die Schläfen gerieben, doch war mir dies ja nicht vergönnt.
Was sollte das ganze hier?
Warum mussten die Werwölfe immer solche Sachen abziehen?
Klar sie hielten sich für besser für Menschen, aber wir waren ja nicht dumm. Man könnte ja mit uns reden.

,,Der Mensch ist wach."
Gerade noch so konnte man die männliche Stimme hören.
,,Sollte das Mittel nicht länger halten?", kommentierete es eine weitere männliche Stimme.
,,Hat es aber offensichtlich nicht. Lea geh du mal gucken ob alles in Ordnung ist. Ich hab keine Lust, dass uns das Menschenmädchen noch ärger bereitet."
Erwartungsvoll sah ich zum gegenüberliegenden Zelteingang.
Es dauerte nur Sekunden bis Lea den Stoff beiseite zog und in das Zelt trat, das gerade hoch genug war, dass sie aufrecht stehen konnte.
Ihr Blick war nicht wirklich begeistert, doch musterte sie mich einmal eingehend.
Sollte ich vielleicht etwas sagen?
Klar wir kannten uns nicht gut nd sie hat mich früher nicht gut behandelt, doch vielleicht könnte ich ja etwas zu Darmin und den Jungs raus bekomen. 
Wie es Ihnen wohl ergangen war?
Hatten sie mich vermisst? Vielleicht sogar gesucht?
Eigentlich war ich mir dabei recht sicher, doch da ich nie etwas in die Richtung gehört hatte, nargten doch Zweifel an mir.
Hätte Darmin mich nicht als seine Gefährtin aus diesem Institut unter allen Bedingungen raus holen sollen?
Immerhin waren Gefährten doch eigentlich unzertrennlich, jedenfalls nach Auffassung der Werwölfe...
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch bevor ein Ton meinen Mund verlassen konnte, hatte Lea schon ihren Zeigefinger vor dem Mund gehoben und deutete mir somit still zu sein.
Eindringlich sah sie mich an bis erneut eine Stimme von draußen ertönte: ,,Und?"
,,Lea senkte den Finger wieder und sagte über ihre Schulter hinweg: ,,Alles gut. Das Mädchen ist zwar wach, aber nich extrem benommen von dem Medikamt. Ich glaube nicht das sie jns Ärger machen wird."  
Verwirrt sah ich sie an.
Das war eine doch ganz klar eine Lüge. Ich war zwar immernoch nicht wieder bei hundert Prozent, doch war ich sicherlich in keinem Zustand mehr den man als benommen bezeichnen konnte.
,,Glaube es gut, Kontrolle ist besser. Geh nochmal ihre Fesseln durch. Nicht das sich was gelockert hat", rief eine der Stimmen von draußen.
Lea verdrehte in meine Richtung die Augen.
Sie war offensichtlich von dem Typen echt genervt.
,,Alles klar", flötete sie, dafür aber überraschend freundlich klingend nach draußen.
Sie kam auf mich zu und beugte sich zuvmir runter.
Skeptisch sah ich sie an.
Was hat sie bewogen zu lügen?
Zu meiner noch viel größeren Überraschung besah sie sich meine Fesseln nicht nur, sondern löste sie sogar.
Zum einen an meinen Händen und an meinen Füßen.
Ernst sah sie mir in die Augen und drückte mir nebenbei einen kleinen gefalteten Zettel in die Hand.
Unsicher sah ich von dem Zettel zu ihr.
Sie war bereits wieder aufgestanden und machte sie daran das Zelt zu verlassen.
Kurz vor der Zeltplane, die den Eingang verdeckte, blieb sie jedoch stehen.
Zögernd drehte sie sich nochmals zu mir um und suchte meinen Blick.
Ohne ein Wort formte sie mit ihrem Mund ein paar Worte.
Sie senkte den Blick und verließ das Zelt.
Verwirrt sah ich ihr nach.
Wenn ich mich nicht täuschte hatte sie die Worte 'Tut mir leid' angedeutet.
Doch wofür entschuldigte sie sich nun genau?
Für unsere Vergangenheit? Die Spritze? Oder etwas was noch gar nicht passiert war.
Von draußen konnte ich leise die Stimmen der Werwölfe vernehmen.
,,Bist du dir sicher, dass sie keinen Ärger macht?"
,,Ja klar, die schläft vermutlich nachher noch eine ganze Zeit" hörte ich Leas Stimme sagen.
Sie log die beiden anderen Wölfe an...
Das weshalb verstand ich nicht, doch wenn ich das 'Tut mir leid' richtig deutete, dann hieße es ja, dass sie mit den aktuellen Handlungen nicht einverstanden war... oder sie glaubte bei mir wegen unserer kurzen aber unschönen Vergangenheit, etwas wieder gut machen zu müssen.
Leise faltete ich den Zettel auseinander, darauf bedacht mich ein wenig dabei hin und her zu bewegen, um womöglich leise Geräusche des Papiers zu übertönen.

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt