Kapitel 41

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Ich hatte kaum ein paar Schritte aus der Menge der Menschen heraus gemacht, als mir etwas auffiel.
Der 'Direktor', wie er sich selbst bezeichnete, stand in der Nähe mit zwei Wachen.
Die Werwölfe hatten einen ziemlich finsteren Blick drauf und wenn ich mich nicht irrte folgten ihre Augen mir.
Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken und mein Herz schlug ein kleines bisschen schneller.
Spontan und ohne eine wirkliche Erklärung warum ich dies tat entschied ich mich dazu nicht zurück in mein Zimmer zu gehen. Stattdessen entschied ich mich dafür den Weg nach draußen einzuschlagen.
Offiziel war das hier nun auch kein Gefngnis, sonder sollte eine Art Inernat.
Daher durften wir, solange wir keine Kurse hatten oder gerade Nachtruhe war nach draußen.
Draußen war dabei relativ. Denn der Bereich war trotz des Zaunes um das ganze Grunstück noch mal extra eingezäunt.
Und soweit ich es mitbekommen hatte war die Außenanlage auch Ausbruchsicher. Zumindest war darüber keiner Entkommen. Aber das galt je nach Definition durchaus für das ganze Gelände.
Zählte man den Tod, als Art der Flucht mit, sah die Quote schon ein ganzes Stück anders aus.

Jeder Werwolf an dem ich vorbei ging schien mich zu beobachten.
Ich verstand nicht woher diese Aufmerksamkeit auf einmal kam, doch konnte ich mir denken, dass dies nichs gutes Bedeutete. 
Ich lief rasch um eine Ecke und stieß mit jemanden zusammen.
Erschrocken taumelte ich ein paar Schritte zurück.
Überrascht sah ich mein Gegenüber an.
,,Sorry", murmelte ich und erkannte die Rothaarige vom Essen.
Sie sah mich nur aus weit aufgerissenen Augen an und schien gar nicht wahrzunehmen, dass ich etwas gesagt hatte.
,,Du...", hauchte sie leise, sah soch aber kurz darauf ängstlich um.
,,Alles gut?", fragte ich sie mit leiser Stimme.
Das Mädchen sschüttelte mur panisch den Kopf.
,,Die M-Monster...", bibberte sie leise.
Ich nickte nur verstehend.
Vorsichtig griff ich mit einer Hand nach ihrer und strich beruhigend über ihren Handrücken.
,,Ich weiß du hast Angst, das hatte ich als ich hergebracht wurde auch. Und du brauchst mir auch nicht glauben, aber du solltest besser auf die Werwölfe hören. Es ist den Ärger nicht wert, den es mit sich bringt die Kurse zu verpassen. Die Werwölfe suchen dich wahrscheinlich schon und die haben auch mit Neuen keine Nachsicht. Es gibt nette Werwölfe, aber die hier gehören nicht dazu", flüsterte ich leise und rechnete eigentlich jeden Moment damit, dass uns die Werwölfe entdeckten.   
Es war eigentlich sogar ziemlich verwunderlich, dass sie nicht schon durch die Gänge stürmten.
,,Bitte, hilf mir", murmelte sie und starrte dabei förmlich durch mich hindurch.
Sie schien mir auch gerade gar nicht zugehört zu haben.
In ihren Händen bildete sich kalter Scweiß und auch an ihrem Gesicht leifen die Schweißperlen herunter.
,,A-alles gut bei dir?", erkundigte ich mich, obwphl es doch recht offensichtlich war, das dem nicht so war.
Hinter mir ertönten laute Schritte.
,,Was ist hier los?!"; verlangte ein Werwolf zu wissen.
Das rothaarige Mädchen krallte sich nun förmlich in meine Hände und staarte aus weit aufgerissen Augen den Wolf an.
Eigentlich fanden diese sowas gar nicht lustig. Kein Mensch, solange es nicht der eigene Gefährte war durfte einem Wolf in die Augen gucken, doch schien er genauso wie ich gerade etwas überfordert mit der Situation zu sein.
,,Ich glaube sie ist krank...", gab ich leise von mir.
Skeptisch sah der Werwolf erst zu mir und dann wieder zu dem anderen Mädchen.
Er seufzte, verdrehte genervt die Augen und kam auf uns zu.
Ohne große Umstände riss er die Rothaarige von mir los und brachte sie weg.
Wenn er zu der etwas verständisvolleren Sorte der Wächter hier gehörte, brachte er sie zum zuständigen Arzt.
Aber garantieren konnte man dies so nicht. Es war genauso gut möglich, dass er sie direkt zu dem Kurs brachte, den sie jetzt gerade verpasste.
Etwas unwohl fühlend rieb ich mir über die Stellen an meiner Hand, in der sie ihre Fingernägel gekrallt hatte.
Kurz sah ich in die Richtung in die ich eigentlich gehen wollte, nach draußen.
Aber irgendwie war mir der Wunsch danach doch recht schnell vergangen und egal was für ein ungutes Gefühl ich gerade rund um die Werwölfe hatte, ich wollte nur noch in mein Zimmer und Ruhe haben.
In meinen Gedanken versunken machte ich wieder kehrt.
Konnte dieser Tag noch eigenartiger werden?

In meinem Zimmer angekommen, machte ich die nächste Entdeckung.
Jemand war hier drin gewesen.
Das Fenster, bei dem ich immer darauf achtete, dass es geschlossen oder maximal auf Kipp stand, war komplett offen.
Etwas unwohl schloss ich hinter mir die Zimmertür und sah mich um.
Eine Zimmerkontrolle vielleicht?
Ich hatte durchaus schon mitbekommen, dass dies hier durchaus vorkam, aber warum jetzt und warum bei mir?
Grübelnd sah ich mich um.
Wäre das Fenster nicht offen gewesen, hätte ich es vermutlich nicht mal bemerkt. Alles andere sah komplett normal aus.
Ein kalter Windzug kam durch das offene Fenster ins Zimmer.
Fröstelnd ging ich zu diesem um es zu schießen, stockte aber als ich Stimmen vonn draußen hörte.
,,Hast du schon gehört es gibt einen neunen Alpha ich kann es kaum glauben."
,,Ja, ist schon echt verrückt. Vor allem ist der neue wohl noch echt jung. Bin mal gespannt was er als neuer Herrscher der Welt und Oberhaupt aller Werwölfe wohl umsetzen wird."
,,Da können wir echt gespannt sein."
Weiter konnte ich dem Gespräch nicht mehr folgen, da die zwei Werwölfe sich wieder rasch entfernten.
Die Werwölfe hatten also ein neues Oberhaupt?
Klang irgendwie echt wichtig. Doch konnte ich nicht sagen, ob es womöglich Auswirkungen auf mich haben könnte.
Ohne den letzten Alpha wäre ich jedenfalls nicht hier gelandet.
Kopfschüttelnd über meine Gedanken schloss ich leise das Fenster.

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt