Kapitel 32

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Eine Hand legte sich von hinten auf meine linke Schulter. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich nach hinten.

Darmin stand da.

Mit ernstem Blick sah er mich an.

Unsicher sah ich zu Dario, dieser seufzte aber nur.
Darmin drückte leicht mit der Hand auf meine Schulter und ich sah wieder zu ihm.
,,Ich kann mir wahrscheinlich gerade nicht ausmalen was für Horrorszenarien gerade durch deinen Kopf gehen und ich bin ehrlich ein Trottel. Du weißt so wenig über diese Welt, über unser Welt.
Es tut mir leid, dass ich das total ignoriert hab. Anhand von deiner Reaktion kann ich wahrscheinlich nur erahnen, was du zu der ganzen Gefährtensache hältst. Aber Dario hat in einer Sache recht. Ich würde dich weder markieren noch wandeln bevor du nicht damit einverstanden bist."
Ich schwieg.
Wusste nicht was ich dazu sagen sollte.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht mal was ich eigentlich denken sollte.
Darmin wirkte nicht wirklich so auf mich als ob er mich anlügen würde, aber was wusste ich schon.
Vielleicht waren einfach alle Werwölfe verdammt gute Lügner oder hatten einfach eine andere Definition was lügen war.
Fast so wie Erwachsene, die Kindern immer sagten man darf nicht lügen, es aber selbst ständig tun, weil sie es an der Stelle für Notwendig hielten.
Irgenwie konnte ich mir ein solches Verhalten ganz allgemein sehr gut bei Werwölfen vorstellen, doch sagte mir mein inneres Gefühl, dass Darmin es gerade nicht tat.
Dazu sah er mir auch einfach zu direkt in die Augen und wirkte auch Recht gefestigt in seiner Ausstrahlung.
Ein Räuchern riss mich aus meinen Gedanken.
Verwirrt sah ich erst zu Dario und dann zu Darmin. Beide sahen jedoch in den Wald zwischen die Sträucher.
Dario war dabei plötzlich ziemlich weiß um Gesicht und Darmin wirkte fast schon wütend.
Ich versuchte so gut es ging den Blicken zu folgen.
Zwei Personen traten aus dem Dickicht und mir blieb ehrlich fast das Herz stehen.
Nur mit dem nötigsten Bekleidet kamen die zwei Männer näher.
Zum einen der Mann, welcher mich von meiner Mutter weg gerissen hatte, zum anderen der Alpha de Rudels.
Dario trat mit Gesenkten Kopf zwei Schritte zurück, während Darmin ihnen trotzig entgegen Blickte und immer wütender zu werden schien.
,,Du hast es ernsthaft nötig und zu belauschen?!", knurrte er seinem Vater halb entgegen.
Ich war ehrlich etwas erschrocken.
So hatte ich ihn noch nicht erlebt.
Wobei es vielleicht auch gar nicht so seltsam war.
Immerhin kannten wir uns nur wenige Tage.
,,Das hier ist mein Territorium. Ich kann hier tun und lassen was ich will. Ganz davon abgesehen, dass mich eure Planerei und alles schon wirklich unterhalten hat. Hast du ernsthaft geglaubt ich und deine Mutter bekomme das nicht mit? Wir wissen über jedes Tier, größer als ein Hase, bescheid, welches unsere Grenzen übertritt, da war eine Gruppe Jungewölfe doch wirklich noch sehr einfach auszumachen."
,,Und was soll das jetzt? Warum präsentierst du dich nun doch so offen und zeigst wie toll du das alles raus gefunden hast?"
Darmins Stimne triefte vor Sarkasmus.
Der Alpha und sein Begleiter fanden das wohl alles andere als angemessen. Dario schien sich dabei fast zu wünschen es würde sich ein Loch auf tun und ihn verschlucken.
Ich selbst traute mich kaum mehr meine Augen zu bewegen.
Die Luft um uns herum schien so voller Aggressionen, dass man sie fast schneiden könnte.
,,Ach ich wollte herausfinden wie sehr sich 'dein Rudel' an deine Vorschriften hält und ich muss sagen ich bin mehr als Enttäuscht."
Der Blick des Alphas wandte zu Dario.
,,Da will ich vermutlich gar nicht erst wissen, wie es zur Loyalität zu mir steht." Knurrte der Alpha und ging dabei zwei Schritte auf Dario zu.
Dieser wimmerte furchtbar und ließ sich auf den Boden fallen.
Erschrocken wollte ich aufspringen aber Darmin hielt mich mit def Hand auf meiner Schulter unten.
,,Du hast dich da nicht mehr einzumischen Vater. Er ist Teil meines Rudels", sagte Darmin versucht ruhig.
,,Ihr seit kein Rudel!", knurrte dieser nur zurück.
,,Das hast du nicht zu entscheiden. Wir erfüllen alles notwendige, haben selbst eine Luna."
,,Ein kleines Menschenmädchen ist keine Luna!", rief der Alpha erbost.
,,Aber sie ist meine Gefährtin und das reicht!", setzte Darmin ihm entgegen.
,,Sie ist viel zu jung für das alles. Und soll in Ruhe in einer stabilen, sicheren Werwolf Familie aufwachsen."
,,Boris und Jonnas Familie ist alles aber garantiert nicht sicher für Enya! Eines der Kinder hat sie ja schon beinahe angegriffen. Du weißt ganz genau was für Konsequenzen es für einen Werwolf, besonders für einen Alpha, hat seine gefundene Gefährtin zu verlieren..."
,,Glaub mir mein Sohn, ich weiß das! Deswegen hab ich sie dir ja auch hier gelassen. Aber wenn du so verdammt unvernünftig sein willst bleibt mir keine andere Wahl."
,,Wovon redest du?", knurrte Darmin seinen Vater an.
,,Ich habe den Alpha informiert. Er wird jemanden schicken um das Mädchen in die entsprechende Einrichtung zu bringen."

Wolfsseele - Die gestohlene GefährtinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt