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Burn
David Kushner

Sam

»Was denkst du, reden die da drinnen so lange?«, fragte Darcy und zupfte an ihrer Sweatshirtjacke. Ich sah von ihr zu dem Büro in dem Percy noch immer mit Mister Gwaine Morau zu diskutieren schien. Ich wusste nicht, ob es ein gutes Zeichen war, dass sie sich so lange unterhalteten. Vielleicht gab es Probleme mit meinem Bericht, oder Gwaine konnte die Führung des Projeketes an dem wir nun schon seit Wochen arbeiteten, an sich reißen. Ich brummte unwissend, »Das Meeting ist wegen des Budgets für die-«
»Ich wollte nicht wirklich wissen, um was es geht.«, brummte Darcy und rutschte ungeduldig herum. »Wir warten jetzt schon bestimmt 10 Minuten auf Dad.« Es waren höchstens 5. »Wenn es nicht um die Rettung der Welt geht, soll er sich beeilen.« Ich hob fragend die Augenbrauen, »Hast du es etwa eilig?« Das Mädchen seufzte als läge eine 12 Stunden Schicht vor ihr. »Es ist unhöflich andere wart-« Die Tür zum Büro öffnete sich.

»Mister Cortez!« Gwaine Moreau stapfte mit schnellen Schritten auf mich zu, so dass ich mich augenblicklich aufrichtete und mich gerade hinstellte, »Sir.«, begrüßte ich den ältesten Sohn, konnte aber eine gewisse Verwirrung in meiner Stimme nicht unterdrücken. Ich hatte nicht erwartet, dass er auf mich zugehen würde. Er reichte mir die Hand, in dem Moment in dem ich Percy entdeckte, der ihn hastig verfolgte. »Wir sind uns bereits begegnet, da haben Sie noch für meinen Vater gearbeitet.«, begann er mit einem festen Händedruck und einem breiten Lächeln. Ich nickte. Tatsächlich hatte uns Mister Moreau bereits auf einer Gala vor zwei Jahren mit einander vertraut gemacht. Dass er sich noch daran erinnerte? »Ja«, begann ich, »Wie geht es ihnen, Sir?«, fragte ich und hielt seinen Augenkontakt.

Von den drei Söhnen hatte ich bereits zwei kennengelernt und wenn ich eins festgestellt hatte, dann das sie alle die gleichen Augen mit dem tiefen Grauton hatte . Doch während Gwaine Moreau mit seinem kurzen blonden Haar und dem Vollbart, das Ebenbild seines Vaters war, schien Percy aus der Reihe zu fallen. Ich nahm an, dass sein hellbraunes Haar und die Art wie er lächelte seiner Mutter ähneln mussten. Aber das war nun unwichtig. Wichtiger war eher die Frage, warum Gwaine Moreau so erpicht darauf war, mit mir zu reden. Sein professionelles Lächeln ließ keine Intention durchblitzen, die über einen höflichen Smalltalk hinaus gehen würde. Aber wenn er dachte, dass ich ihm irgendeinen Vorteil - »Ach, Sie wissen ja, der Jet lag ist jedes mal furchtbar. Aber nennen Sie mich doch Gwaine!«, forderte er und ich spürte einen brennenden Blick, der sich praktisch in meine Haut bohrte. Fragend sah ich zu Percy, der gerade dabei war sich praktisch zwischen uns zu quetschten. »Sir-?«

»Tut mir leid, Gwaine.«, presste mein Boss zwischen seinen Zähnen hervor, »Aber wir müssen weiter. Termine. Du verstehst.« Percy nahm meinen Arm und zerrte mich von seinem Bruder fort. Fragend blickte ich zwischen den Beiden hin und her. Das Meeting schien nicht gut gelaufen zu sein. Bevor er mich weiter weg schleifen konnte, als wäre ich ein kleines Kind, löste ich mich aus seinem Griff und schoss ihm einen warnenden Blick zu. Ich wusste, das er Meetings hasste, aber es war unhöflich einfach davon zu stürmen. Zudem war das hier der letzte Termin den er heute hatte? Entschuldigend sah ich zu Gwaine, der die ganze Szene mit einem lächeln beobachtete.

»Entschuldigen Sie.«, räusperte ich mich und trat wieder vor. »Ich bin sicher wir haben noch ein paar Minuten. Gibt es etwas wichtiges?« Gwaines Blick schoss hinter mich, dort, wo Percy Stellung bezog. Sein Lächeln wurde breiter und ich verwirrter. »Tatsächlich ja. Ich wollte sie fragen, ob-«
»Ob du ihm einen Kaffee holen kannst.« unterbrach Percy scharf und ich sah über meine Schulter zu ihm, erstarrte, als ich realisierte, dass er wirklich direkt hinter mir stand. Einen Kaffee?

Wieso sollte er-? Percys Muskel an seinem Kiefer zuckte. Gwaine lachte auf, als wäre diese ganze Situation interessant, »Onkel Gwaine!«, rief Darcy und unsere Blicke legten sich auf das Mädchen, welches immer noch auf dem leeren Schreibtisch hockte. Sie hatte ihre Beine angezogen und saß mittlerweile in einem Schneidersitz auf der Platte, musterte uns belustigt. »Hey, Squid!«, begrüßte Gwaine, als er sie entdeckte und schritt auf sie zu, wuschelte ihr durch die Haare.

Entsetzt entzog sie sich seinem Griff und sah zu ihm auf, »Du bist wieder zurück?« Der Mann nickte, »Ja, aber noch nicht lang.«
»Und hast du das Dim Sum probiert?«
»Nein, ich hatte leider keine Zeit. Aber ich habe dir, wie versprochen, etwas mitgebracht.« Ihre Augen erhellten sich, »Wirklich?« Gwaine nickte, »Ja, ich gebe es deinem Vater mit, dann-«
»Darce.«, ermahnte Percy und seine Tochter löste sich murrend vom Tisch und dem Gesrpäch mit ihrem Onkel. »Ciao, Gwaine!«, rief sie noch über ihre Schulter, als sie bereits Richtung Ausgang geschoben wurde.

»Sir.«, verabschiedete ich mich ebenfalls von Moreau, bereit den anderen zu folgen, als dieser mich erneut aufhielt. »Samuel.« Ich drehte mich um. Er hatte seine Hände in seinen Taschen vergraben und nickte in Richtung Percival.

»Gute Arbeit.«

•••

Es war nur ein Kompliment, dennoch ließen mich Gwaines Worte nicht los. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde er mir für meine Arbeit danken. Der Wagen brummte, als ich ihn zurück auf die Straße fuhr. »Wenn du willst, kann ich fahren.«, meinte Percy und ich sah zu ihm. Seitdem er mich praktisch aus diesem Gebäude gezerrt hat, hatte er kein Wort mehr gesagt. Ich wollte ihn eigentlich sofort nach dem Stand der Dinge ausfragen, aber ich sah sofort, dass es kein guter Zeitpunkt war. »Ist schon gut.«

Ich sah in den Rückspiegel und sah den Stoff von Darcy's Sweatshritjacke. Sie hatte es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht, und war binnen 5 Minuten fahrt eingeschlafen, derweil war es gerade mal 3 Uhr Nachmittags. »Wir haben das Projekt.«, klärte Percy mich auf und ich sah zu ihm hinüber, merkte dass sein Blick bereits auf mir lag. Ich nickte verstehend, konzentrierte mich wieder auf den Verkehr. Das war gut, sehr gut. Wenn es ein Erfolg sein würde, wäre es ein Beweis, dass Percy - »Dank dir.« Hm?

Seufzend fuhr sich Percy die Haare nach hinten, schien seltsam unruhig. Ich wollte ihn eigentlich nicht jetzt fragen aber - »Ist etwas passiert?« Die Hand in seinen Haaren erstarrte und ich hatte meine Antwort. Ich schnaubte schmunzelnd, »Sie müssen sich keine Sorgen machen, Sir. Ihr Bruder ist zwar ein starker Gegner, aber wir-«
»Willst du für ihn arbeiten?« Ich blinzelte. Verwirrt sah ich ihn an. Für wen arbeiten? Für Gwaine Moreau? »Wie bitte?«

Percy zerrte an seiner Krawatte, »Es wäre kein Problem, wenn du das bevorzugen würdest. Er ist auch weniger chaotisch und mehr-«
»Versuchen Sie gerade mich los zu werden?« Percys Blick fand meinen und ich schnaubte verächtlich. Tatsächlich. War das sein ernst? Ich schwieg und er schien mit jeder verstreichender Minute nervöser zu werden. »Sir«, erlöste ich ihn. »Wenn ich für Ihren Bruder arbeiten wollte, würde ich das bereits tun.«

Es war nicht so, als wäre ich gezwungen für Percy zu arbeiten. Es war meine Entscheidung. Und ja, am Anfang war es gewwöhnungsbedürftig, aber ... Percy stieß ein erleichtertes Lachen aus, lehnte seinen Kopf gegen die Lehne, »Shit, du weißt gar nicht wie sehr mich das erleichtert.« Mittlerweile würde ich nirgendwo anderes arbeiten wollen. »Ich hatte schon Angst, du würdest mich irgendwann irgendwo aussetzen.« Ich schmunzelte.

»In so einem Pappkarton mit Löchern drinnen. Aber ernsthaft, ich hab mich viel zu sehr an deine Listen und Farben gewöhnt, du kannst gar nicht mehr gehen.«, redete er weiter und drehte seinen Kopf nach vorn. »Ich wüsste gar nicht was ich ohne dich tun würde.«

Ich starrte ihn an. Eine Sekunde. Zwei. Dann...

»Keine Sorge, Sir« ich wandte meinen Kopf ebenfalls nach vorne.
»Ich gehe nirgendwo hin.«

Not your Secretary! [BxB]Where stories live. Discover now