~4. Kapitel~

1.6K 50 13
                                    

Am Morgen wurde ich durch ein klopfen an meiner Tür wach. Ich sammelte mich kurz, schaute auf meine Uhr und stellte fest das es ungefähr halb neun war. ,,Herein", sagte ich vorsichtig und mit einer immernoch verschlafenen Stimme. Herein kamen Franco und zwei Polizisten. Ich setzte mich sofort auf und fragte wie es Franco ging.
,,Mir geht es ganz gut. Ich habe viel geschlafen und meine Hand ist auch halb so wild, ich gehe sogar arbeiten wie du siehst. Aber erzähl mal, wie geht es dir?", erzählte Franco munter. Die Polizisten hielten sich zurück.

,,Ich denke ganz ok, ich habe den Umständen entsprechend geschlafen. Ach und mein Fuß ist nicht gebrochen es sind nur ein paar Bänder gerissen", erzählte ich nun Franco, der mir verständnisvoll zu nickte. Dann begannen die Polizisten zu reden.
,,Hallo ich bin Stephan und das ist mein Kollege Paul. Phil hat uns gestern noch alles erzählt und wir haben uns direkt dran gemacht. Wir haben leider schlechte Neuigkeiten", sagte der etwas größere Polizist und seine Miene wurde immer dunkler. Das machte mir irgendwie Angst, ich hatte so große Hoffnung nicht in ein Heim zu kommen.
,,Dein Onkel ist vor 6 Monaten ebenfalls verstorben." Seine Miene wurde noch dunkler und er Blickte zu Boden es fühlte sich fast so an als würde es ihn genauso mitnehmen wie mich.
,,Oh, ok.", antwortete ich nur kurz und drehte mich dann von ihnen weg, damit sie nicht sehen konnten wie ich anfing zu weinen. Alle meine Hoffnungen waren verloren.
,,Er hieß Nikolas Schröder", sagte nun der andere Polizist. Danach gingen beide. Ich fing an lauter zu schluchzen. Das blieb nicht unbemerkt, Franco setzte sich auf meine Bettkante und fing an mir beruhigend über den Rücken zu streicheln.
,,Ich hab niemanden mehr, ich bin ganz alleine. Ich will nicht in ein Heim", brachte ich schluchzend heraus.

,,Hey, kleine beruhig dich. Ich weiß das ist jetzt echt eine Blöde Situation, aber ich bin sicher du wirst dich wohlfühlen. Ich weiß das macht es nicht besser, dennoch solltest du wissen, dass ich deinen Onkel kannte", sagte Franco und machte eine Pause, es wirkte als überlege er, was er sagen sollte.
,,Ich kannte ihn", sprach Franco weiter, ich drehte mich erschrocken zu ihm um und sah wie ihm ebenfalls ein paar Tränen über die Wangen liefen. Erst jetzt realisierte ich, was er schon zum zweien Mal sagte.

,,Er war einer meiner besten Freunde, er starb an einer Alkoholvergiftung. Ich mache mir bis heute Vorwürfe, ich hätte es kommen sehen müssen, ich hätte ihm helfen müssen, Ich..", gestand mir Franco, der nun auch angefing zu schluchzen. Ich dachte nicht viel nach und nahm ihn einfach in den Arm. Plötzlich fiel mir alles wieder ein, mein Vater und er hatten sich oft gestritten bis wir den Kontakt komplett verloren. Sie stritten sich jedes mal wegen dem gleichen Thema, sein Alkoholkonsum. Ich war zu klein gewesen um mich an Details zu erinnern.
,,Ich erinnere mich, deswegen hatten meine Eltern immer mit ihm Streit. Sie wollten das er sich Hilfe holt, aber es war ihm egal. Irgendwann haben sie es dann aufgegeben und den Kontakt verloren", erzählte ich Franco, an was ich mich erinnern konnte. Er schaute mich ziemlich erschrocken aber immer noch sehr schuldbewusst an. Ich beschloss zu versuchen ihn aufzumuntern, so wie er es mit mir getan hatte.

,,Franco, du brauchst dir keine Vorwürfe machen. Er hätte sich von niemandem helfen lassen."
,,Ja, aber hätte ich es versucht hättest du jetzt vielleicht jemanden der sich um dich kümmert."
,,Ich komme damit schon klar."
Er umarmte mich erneut, ich fühlte mich immer so sicher und geborgen bei ihm. Lass diesen Moment bitte niemals enden. Doch als hätte mich das Universum gehört, fing plötzlich etwas an fürchterlich zu piepen.
,,Oh, tschuldige. Mein Pieper ich muss los, Einsatz." Und schon war er weg, ich war alleine in dem Zimmer. Alleine mit mir, alleine mit meinen Gedanken, die nur um meinen Onkel und meine Eltern schwierrten.

2 Tage später

Nach zwei ziemlich Ereignis losen Tagen, durfte ich heute mehr oder weniger endlich die Klinik verlassen. Ich musste zwar noch mit Krücken laufen und ich hatte eine Schiene um meinen Fuß, aber ich durfte gehen. Wollte ich das überhaupt? Jetzt würde ich in ein Heim kommen. Da ging auch schon die Tür auf und eine Frau vom Jugendamt kam herein.
,,Hey, wie geht es dir?", fragte sie mich. Ich lächelte nur zuversichtlich.
,,Ich habe eine gute Nachricht für dich, deshalb bin auch ich hier und nicht eine Betreuerin vom Heim. Heute morgen wurden wir angerufen, und es gibt jemanden der dich gerne Adoptieren möchte.", sagte sie scheinbar sehr glücklich.

Meine Augen fingen an zu Strahlen.

Vor zwei Tagen bei Franco

Als ich am Abend nachhause kam, hatte ich immernoch Sophia im Kopf. Ich konnte nicht aufhören an sie zu denken, sie tat mit so leid. Als wir Ausnahmsweise heute alle mal am Tisch saßen um Abend zu essen, redete ich über meine Gefühle und Gedankengänge.
,,Ich weiß nicht wie es euch geht aber mir geht Sophias Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat heute fast eine Panikattacke bekommen, als ihr klar wurde, dass sie in ein Heim kommt. Ihr Onkel, also Nikolas, ihr solltet ihn eigentlich noch kennen, ist vor einem halben Jahr an einer Alkoholvergiftung gestorben.", redete ich mir einfach alles von der Seele.
,,Und was ist wenn sie jemand adoptiert?" ,fragt Paula interessiert.
,,Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Aber kaum jemand adoptiert ein 14 Jahre altes Mädchen.", gab ich enttäuscht zurück.
,,Dann adoptieren eben wir sie.", sagte Alex plötzlich entschlossen, mit fester Stimme und zog damit alle Blicke auf sich. Wir waren alle so überrumpelt von dieser Aussage.
,,Warum eigentlich nicht?", wandte nun auch Oli ein.
,,Ich weiß nicht, wir sind für sie ein haufen Fremder. Im Moment braucht sie jemanden der ihr halt gibt und sie in der Trauerphase auffängt", gab ich nun zweifend meine Meinung ab. ,,Aber ich werde darüber nachdenken."

____________________________
Uhhh fieser cut, denkt ihr es ist Franco der angerufen hat um sie zu adoptieren?
Oder villeicht auch Alex? Er hatte schließlich die Idee. Vielleicht ist es aber auch jemand ganz anderes?
Gerne eure Meinung zu dem ganzen in die Kommentare, freue mich schon sie zu lesen.
Hab euch alle lieb ;-)

Übrigens hab jetzt einen Insta Account für meine Geschichten: sophia.0507.wattpad würde mich freuen wenn ihr mal auf Insta vorbei schaut

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt