28. Kapitel

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Sophias Sicht:

Wir gingen dann zusammen zu Alex Auto und fuhren zum Friedhof. Desto näher wir kamen desto schwieriger fiel es mir nicht zu weinen. Nach den vorherigen Ereignissen und der Tatsache das ich meine Eltern nicht wieder sehen würde, sie mich nicht mehr in den Arm nehmen würden, war einfach zu viel und mir liefen bereits im Auto die ersten Tränen über die Wangen.

Fünf Minuten später parkte Alex das Auto vor dem Friedhof und wir stiegen aus. Ich lief ohne auf die zwei zu warten zum Grab meiner Eltern.
,,Hey ihr beiden." ,sagte ich.
,,Ich hoffe euch gehts gut. Mir geht es ganz okay. Ich fühle mich bei Franco zuhause sehr wohl, aber es vergeht kein Tag an dem ich nicht an euch denke. Ihr fehlt mir so sehr. Ihr seid zusammen das ist wichtig. ❤️ Heute war wieder ein ziemlich Ereigniss reicher Tag, ich war ja schon immer sehr tollpatschig." ,ich musste kurz kichern während mir stumm die Tränen über mein Gesicht flossen.
,,Ich wollte eigentlich nur einen kleinen spaziergang machen mit Franco, nachdem ich super viel Mathe gelernt habe. Wir schreiben bald eine Arbeit. Naja, viele Arbeiten. Ich werde euch dann auf jedenfall berichten. Alex hat mir sehr geholfen. Kleiner Streber." ,ich musste erneut kichern.
,,Jedenfalls auf dem Weg hierher sind wir an der Stelle vorbei gekommen an der am Dienstag das Mädchen springen wollte. Ich habe eine Panikattacke bekommen. Aber Franco war ja da. Dann ist auf einmal ein Mann zusammengebrochen und Franco musste ihm helfen. Zum Glück hatte er da schon Alex geschrieben, der mit seiner Tasche gekommen ist. Ich hab es aber tatsächlich geschafft den Notruf zu wählen. Trotz meiner Panikattacke. Papa wäre sicher stolz. Ich hab viel nachgedacht, Mama." ,mittlerweile saß ich vor dem Grab meiner Eltern und war froh darüber das Alex und Franco sich zurück hielten. ,,Ich weiß jedenfalls nicht ob wir gerade belauscht werden. Franco und Alex sind immer ziemlich neugierig und besorgt um mich, deshalb gehe ich davon aus. Ich denke Mama, das ich tatsächlich mich immer noch sehr für den Beruf interessiere. Aber ich habe auch überlegt ob ich studieren sollte. Ohne mich selbst zu loben, gute Noten habe ich ja schon. Bisschen Zeit habe ich ja noch. Oh mist, ich hab ja ganz vergessen wir müssen bald ein Praktikum machen. Ich glaub ich weiß schon wo ich hin will." ,jetzt saß ich einfach nur noch da. Bei meinen Eltern fühlte ich mich schon immer am wohlsten.

,,Nicht erschrecken." ,sagte eine Stimme hinter mir, bevor sie sich zu mir runter hockte. Franco.
,,Wollen wir lngsam nach hause? Wir sind seit fast 45 Minuten hier." ,stellte Franco klar.
,,Oh, schon so lange? Gebt mir bitte noch fünf Minuten." ,bat ich Franco.
,,Okay, aber steh bitte auf sonst holst du dir noch eine Blasenentzündung. Der Boden ist kalt." ,sagte Franco und stand wieder auf.
,,Ja, ja." ,gab ich nur schnippich zurück. ,,Siehst du Papa, Franco passt immer gut auf mich auf."
Franco schüttelte nur den Kopf und ging zurück zu Alex.
,,Okay, na dann. Hab euch lieb. Ich komme bald wieder ja?" ,sogar die Tränen waren mittlerweile versiegt. Ich stand auf und ging zu Alex und Franco.
,,Neugierde gestillt?" ,fragte ich zynisch.
,,Wenn ich ehrlich bin noch nicht ganz." ,sagte Alex und wirkte ehrlich interessiert. ,,Bitte." ,gab ich ihm genervt die aufforderung zu fragen.
,,Als was haben deine Eltern gearbeitet? Du musst natürlich nicht antworten wenn du nicht möchtest." ,ergänzte Alex rasch.
,,Warum sollte ich nicht Antworten?" ,stellte ich die Gegenfrage. Alex zuckte nur mit den Schultern.
,,Meine Mutter war Lehrerin an einer Grundschule und mein Vater hatte eine eigene Praxis. Was passiert eigentlich mit den ganzen Sachen von meinen Eltern? Ist ja jetzt schon etwas her." ,fiel mir spontan ein, während wir zurück zum Auto liefen.
,,Ach ja, der Anwalt von deinen Eltern hat angerufen. Da es keine weiteren Verwandten gibt und deine Eltern auch ein Testament hatten, geht alles an dich. Es wird für dich verwaltet bis du 18 bist, dann hast du zugriff auf alles und kannst damit machen was du willst. Die Praxis von deinem Vater wurde von seinem Stellvertreter übernommen, wobei das Gebäude ebenfalls dir gehört." ,erklärte mir Franco. Ich hatte gar nicht bemerkt das ich stehen geblieben war, bis Alex mich weiter schob.
,,Mund zu sonst fliegen die Fliegen rein." ,sagte Alex lachend. Auch Franco und schließlich ich mussten lachen.
,,Am Montag muss ich unbedingt mal zu Martin." ,stellte ich fest.
,,Wer ist Martin?" ,wollte Franco wissen.
,,Dr. Martin Wagner. War der Kollege von meinem Vater und hat jetzt also di Praxis übernommen. " ,erklärte ich.
,,Ah okay. Kann ich mittkommen? Ich bin neugierig und ich  würde mir gern die Praxis von deinem Vater anschauen. Ich könnte die nach der Schule abholen. Am Montag hab ich Nachtschicht." ,wollte Alex wissen.
,,Klar, wieso nicht. Martin würde sich bestimmt freuen dich kennenzulernen. Er ist schon lange ein Freund der Familie. Er war am Mittwoch auch eingeladen. Aber leider verhindert. So ne Praxis mach echt viel Arbeit. Mein Vater hat immer super lange gearbeitet." ,erzählte ich.
,,Meine Mutter hingegen war schon immer früh zuhause, hat mich oft auch abgeholt." ,erzählte ich weiter.
,,Wenn es euch recht ist würde ich jetzt über was anderes reden."
,,Klar entschuldige. Wie du vorhin schon festgestellt hast sind wir ziemlich neugierig." ,sagte Alex schmunzelnd.
,,Ihr habt wirklich die ganze Zeit zugehört?"
,,Ja." ,gab Franco ebenfalls schmunzelnd zu.
,,Wie peinlich." ,gestand ich und zog mir die Kapuze tiefer ins Gesicht.
,,Warum? War doch wirklich lieb was du gesagt hast. Du kannst jederzeit herkommen. Sag uns nur am besten immer bescheid. Und wer will jetzt eine Pizza?" ,fragte Alex.
,,Danke. Ich will Margarita. Die mochte ich schon immer am liebsten." ,erklärte ich.
,,Na dann mal los." ,sagte Alex und wir stiegen alle in sein Auto. Ich hinten Franco auf dem Beifahrersitz und Alex hinter dem Steuer.

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Ich habe die Lesenacht jetzt auf den 21.04.2023 gesetzt. Wir haben zwar erst 4,9k aber das sollten wir spätestensmit dem Kapitel schaffen. ;-)

Hoffe das viele am Freitag dabei sind und ihr euch auf die Lesenacht freut. Ist nämlich auch immer einiges an Arbeit.

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt