55. Kapitel

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,,Jeden morgen, bevor wir uns komplett Einsatzbereit melden müssen wir den RTW überprüfe, dass heißt: Einmal alle Geräte checken, einmal alle Medikamente und sonstige Ausrüstung checken und bei Bedarf nachfüllen." ,erklärt Dustin während Jacky schon anfängt die ersten Schränke zu überprüfen.

Nach einer weile in der mir die beiden den kompletten RTW gezeigt und überprüft haben sagt Jacky: ,,Okay, es fehlen ein paar Verbände und Kompressen. Komm mit, wir holen mal alles was wir brauchen."
Als Jacky und ich gerade alles Fertig eingeräumt haben ertönt ihr Pieper.
,,Einsatz, los gehts. Du setzt dich hier hin und schnallst dich an." Beim raus gehen zieht sie die Kabel ab und schließt die Tür. Dustin fährt heute.
,,Okay, wir haben das Einsatzstichwort Synkope/Kollaps, das kann von etwas harmlosen bis zu etwas ziemlich gravierendem im prinzip erstmal alles sein. Sonder und Wegerechte sind deshalb freigegeben." ,erklärt mir Jacky auf der Fahrt.
,,Wir nehmen erstmal alles mit. Jacky nimmt den Notfallrucksack ich den Rest, du könntest den C3 Monitor nehmen. Halte dich aber bitte erstmal im Hintergrund." ,ergänzt Dustin.

Nicht einmal fünf Minuten später erreichen wir den Notfallort. Jacky und Dustin machen alles sehr routiniert. Ich tue das was man mir sagt.
,,Sophia, die Dame hat sich bereit erklärt, dass du auch einige Sachen machen darfst. Komm, du kannst einmal Fieber messen und Blutdruck, das kannst du ja schon, oder?" ,sagt Dustin als er zu mir kommt. Ich nicke heftig.

,,Hallo, ich bin Sophia, die Praktikantin. Ich werde jetzt einmal bei ihnen Fieber und Blutdruck messen. Ist das in Ordnung für sie?" ,stelle ich mich der älteren Dame vor.
,,Aber natürlich mein Kind." ,sagt sie mütterlich. Ich nehme das Fieberthermometer und wende mich wieder an die Patientin.
,,Ich gehe einmal an ihr rechtes Ohr, nicht erschrecken." ,warne ich sie vor. Ich warte auf das piepsen und nehme es dann vorsichtig wieder heraus. ,,38,0, erhöhte Temperatur." ,gebe ich das Ergebnis bekannt. Als ich mit der Blutdruckmanschette auf sie zukomme steckt sie mir ihren rechten Arm entgegen. Ich lege sie an und beginne zu Messen.
,,Was haben sie denn sonst für einen Blutdruck?" ,frage ich als ich ihr die Manschette abnehme.
,,Oft habe ich einen Blutdruck von 150/90." ,sagt die Frau ruhig.
,,Ich habe jetzt 140/80 gemessen." ,gebe ich meine Ergebnisse bekannt.
,,Das ist okay." ,sagt Jacky. ,,Wir würden sie mal mit nehmen um ihre Synthome abklären zulassen. Im moment wirkt das auf mich wie ein Infekt." ,erklärt Jacky sachlich.
,,Okay, ich habe in meinem Schlafzimmer eine Kliniktasche."
,,Sophia, würdest du die bitte holen. Ich bleibe bei der Patientin und Dustin bereitet den Transport vor." Ich nicke und gehe in das Zimmer das mir die Frau geschildert hat. Dort finde ich eine schwarze kleine Reisetasche.Ich nehme sie und gehe wieder ins Wohnzimmer.
,,Fühlen sie sich in der Lage mit uns zum RTW zu gehen? Oder sollen wir den Tragestuhl holen?" ,fragt Jacky einfühlsam.
,,Ach ich schaffe das schon. Ist ja nicht soweit." ,meint die ältere Frau.
,,Nagut, wenn sie nicht mehr können melden sie sich. Sophia nimmst du bitte wieder den C3." ,fordert mich nun Dustin auf der de RTW vorbereitet hat.Ich schnappe mir den Monitor und gehe schon zum RTW vorraus.

Nach dem Einsatz sind wir zurück auf der Wache und sitzen gemeinsam im Aufenthaltsraum.
,,So, wir wollen dir hier ja auch was bieten." ,erklärt Phil, der gerade durch die Tür kommt. ,,Ich brauche einen Freiwilligen." ,da Phil noch nicht gezeigt hat, was er mitgebracht hat sind alle misstrauisch. ,,Jacky, super danke." ,entscheidet Phil deswegen Jacky will schon protestieren, aber Phil lässt sie nict zu Wort kommen.
,,Und was hast du vor?" ,gibt sie sich schließlich geschlagen.
,,Blutzucker messen!" ,nun holt er das Blutzuckermessgerät aus seiner Tasche und kommt auf mich und Jacky zu.
,,So ungefähr weißt du ja schon wie es geht. Gerät vorbereiten, Finger aussuchen, desinfizieren, stechen und auswerten lassen. Traust du dir das zu?" ,erklärt Phil nochmal die einzelnen Schritte.
Ich schaue unsicher zu Jacky.
,,Mach dir wegen Jacky keine Gedanken. Die stellt sich doch gerne zur Verfügung." ,lächelt Phil als er mein zögern bemerkt.
,,Hab ich da auch noch was zu sagen?" ,mischt sich nun Jacky ein.
,,Nein." Phil klingt ziemlich streng, so kannte ich ihn noch gar nicht.
,,Nagut." ,gebe ich also klein bei. ,,An welchem Finger soll ich das machen?" ,frage ich verunsichert von den ganzen Leuten im Raum, die mich beobachten.
,,Lass uns mal in einen anderen Raum gehen. Wo wir nicht beobachtet werden, dann fühlst du dich bestimmt besser." ,schlägt Jacky vor, die mein unwohlsein gespürt zu haben scheint.
,,Danke, das wäre mir echt lieb." ,flüstere ich.

Wir sind schließlich in den Behandlungsraum der Wache gegangen, Jacky sitzt vor mir auf der Liege und Phil steht neben mir. Das Gerät haben wir schon vorbereitet.
,,Nimm am besten den Mittel oder Ringfinger." ,macht mir Jacky den Vorschlag. ,,Diese Finger benutzt man normal nicht so viel und werden daher gerne genommen."
Ich nehme, jetzt etwas sicherer Jackys Hand und desinfiziere den Ringfinger.
,,Genau und jetzt nimmts du die Stechhilfe und stichst seitlich ein. Du brauchst keine Angst zu haben." ,bestärkt mich Jacky, Phil steht nur daneben und mustert das Geschehen. Ich bin froh, dass Jacky übernommen hat. Sie ist viel einfühlsamer. Plötzlich geht Phils pieper und ich zucke heftig zusammen, weil ich nicht darauf vorbereitet war.
,,Sorry, muss los, aber ihr kommt ja auch ohne mich klar." Phil istschneller verschwunden als Jacky und ich etwas sagen können.
,,Alles okay? Machen wir weiter." ,fragt Jacky.
,,Ja, ich habe mich nur erschreckt." ,gebe ich zu und nehme endlich die Stechhilfe in die Hand.
,,Daran gewöhnst du dich noch." Jacky zuckt kurz als ich zusteche, lächelt mich aber an. Ich nehme das Gerät und einen Tropfen Blut, dann gebe ich Jacky eine Kompresse und sie drückt kuz auf den Stich.
,,Und was sagt das mein BZ?" ,fragt Jacky interessiert.
,,85. Was heißt das jetzt?"
,,Also Werte zwischen 70 und 100 liegen im normal Bereich. Darunter ist man eben unterzuckert und darüber überzuckert. Das heißt bei mir ist alles normal." ,erklärt Jacky.

Nach zwei weiteren Einsätzen ist die Ablöse da und wir dürfen nach Hause gehen. Ich gehe mich mit Jacky und Paula umziehen.

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(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt