80. Kapitel

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Ich öffne meine Augen. Jo liegt immer noch schlafend neben mir. Ich beobachte ihn verliebt.

Werde jedoch durch ein winseln vor der Tür abgelenkt.

Lucky.

Kopfschüttelnd stehe ich auf, ziehe mir etwas an und lasse Lucky herein.

Sofort stürmt er aufs Bett zu und kuschelt sich neben den noch immer schlafenden Jo. Dieser seufzt und zieht Lucky zu sich. Als er jedoch Küsse auf seinem Rücken verteilt fährt er erschrocken hoch.

Ein lachen kann ich mir nicht verkneifen.

,,Seit wann liegt Lucky neben mir?", fragt er auch leicht amüsiert.

,,Gerade eben. Er hat vor der Tür gelegen und gewinselt, da habe ich ihn reingelassen und er hat sich sofort zu dir gelegt. Ich sollte jetzt wirklich anfangen Koffer zu packen, bevor die Jungs zum Abendessen rufen und ich immer noch nicht fertig bin." Ich setzte mich auf die Bettkante und kraule Lucky am Kopf.

,,JONA, SOPHIA. Es gibt essen.", schreit Paula plötzlich von unten.

,,Zu spät." Schnell rappelt sich jetzt auch Jo auf und zieht sich an.

Keine zwei Minuten später sitzen wir am Esstisch.

,,Wir gehen nach dem Essen noch eine große Runde mit Lucky.", eröffne ich allen die am Tisch sitzen.

,,Okay. Koffer gepackt?", fragt Franco, woraufhin ich rot anlaufe.

,,Was ist?", fragt jetzt auch Stephan.

,,Nein noch nicht, aber mach ich wenn wir zurück kommen. Versprochen.", flüstere ich beschämt.

,,Was habt ihr denn zwei Stunden da oben getrieben?", durch Dustins wortwahl wird mein Hautton noch eine nuance dunkler. Als ich den Blick auf meinen Teller hefte, fällt mit Paulas grinsen auf. Wenigstens hat sie ihren Spaß an unserer Situation, denn auch Jo wird immer unruhiger neben mir.

,,Also, wir warten? Ich will nicht, dass du dann wieder so kurz vor knapp alles machst und die hälfte vergisst.",wirft Franco mit einer leichten Spur von Wut ein.

,,Mensch, jetzt lasst die beiden doch mal in Ruhe. Sie haben mal wieder etwas zweisamkeit genossen.", mischt sie sich zum Glück endlich ein. Die Mienen der anderen Strahlen zuerst Verwirrtheit und dann zu großenteilen Wissen aus.

Nur Franco scheint noch immer auf dem Schlauch zu stehen.

,,Ihr könnt gehen wenn ihr fertig seit. Vielleicht fällt der Groschen bei dem Herrn dann auch noch.", erteilt uns Paul Erlaubnis.

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. springen auf und bringen unsere Teller in die Spühlmaschine.

Lucky der bis jetzt auf der Couch gelegen hat schaut uns an und legt den Kopf leicht schief. Er sieht dabei so unglaublich niedlich aus.

,,Gassi.", rufe ich und sofort springt er freudig auf, schnappt sich seine Leine und bringt sie mir. Meine Schuhe habe ich in der Zeit schon angezogen.

Das Komando Gassi habe ich ihm schon ganz früh beigebracht und es ist meiner Meinung nach sein liebstes.

Mittlerweile sind wir so eingespielt das es beim ersten ruf klappt. Er soll nämlich seine Leine holen und an der Tür warten bis wir bei ihm sind.

Jo nimmt ihm die Leine ab und ich gehe schonmal nach draußen. Geduldig steht er an der Tür und wartet auf sein Komando, das ihm erlaubt das Haus zu verlassen. Jo leint ihn an und ich gebe das Komando.

,,Auf geht's" Ich hacke mich bei Jo unter und wir machen uns auf den Weg zum Rheinufer. Auf unserer Lieblingsbank lassen wir uns nieder und schauen dem Sonnenuntergang zu.

,,Das war eigentlich ein echt schöner Tag, abgesehen von meiner Panikattacke.", unterbricht Jo unser schweigen.

,,Ja, das war er. Lass uns noch ein bisschen mit Lucky spielen gehen.", sofort springt Lucky auf und sieht uns an als ob er es kaum erwarten könnte.

Nach ein paar Minuten erreichen wir den Hundespielplatz. Wir leinen Lucky ab und er stürzt sich direkt ins getümmel.

Plötzlich vernehmen wir verzweifelte rufe. ,,MERLIN! Wo bist du?", wir schauen uns an, dann suchen wir sofort nach der Ursache der schreie. Wir verstehen uns einfach blind.

Mir fällt das Mädchen zuerst auf.

,,Schau, da, Jo.", ich zeige in ihre Richtung und sofort laufen wir auf sie zu.

,,Hallo. Ist alles in Ordnung?", frage ich sie einfühlsam und gehe in die Hocke um auf ihrer höhe zusein.

,,Mein Hund Merlin. Ich finde ihn nicht.", schluchzt sie.

,,Was ist er denn für ein Hund. Wir helfen dir. Den finden wir bestimmt. Hast du seine Leine?", redet jetzt Jo einfühlsam auf sie ein.

,,Er ist ein kleiner Terrier. Nein, die Leine habe ich nicht wieso?", sie versucht die schluchzer jetzt zu unterdrücken.

Ich pfeife einmal und schon steht Lucky neben mir.

,,Das ist Lucky. Seine spezialität ist es Leinen zu finden. Unteranderem. Vielleicht findet er Merlin. Ich hab ihm das nämlich beigebracht und weil die Leine nach dir riecht schnuppert er gleich mal an dir und dann schicke ich ihn los. Ich bin mir sicher er kommt mit Merlin ander Leine zurück.", grinse ich sie an.

Sie lächelt auch.

,,Wow. Dein HUnd ist echt toll und der hört auch voll gut auf dich.", macht sie ihrer bewunderung Luft.

,,Danke. Lucky.", nachdem mir Lucky seine Aufmerksamkeit schenkt, zeige ich auf das Mädchen.

,,Such Leine. Bring Leine.", Lucky weiß sofort was ich von ihm möchte und er beginnt an dem Mädchen zu schnuppern. Danach rennt er los.

,,Musst du nicht hinter her?", fragt das Mädchen erstaunt.

,,Nein. Er kommt von alleine und falls nicht habe ich einen Rückrufpfiff. Das hören Hunde besser als ein Komando und auch weiter. Wenn er diesen Pfiff hört kommt er sofort.",erkläre ich ihr. Wir bringen das Mädchen auf eine nahegelegene Bank und warten.

,,Wie alt bist du eigentlich?"

,,Ich bin 11 und schon in der fünften Klasse.", erklärt sie stolz. ,,Ich heiße übrigens Marie. Und ihr?", sie schaut uns abwechselnd an.

,,Ich bin Sophia und das ist mein Freund Jonathan. Du kannst ihn aber auch Jo oder Jona nennen.", verwickel ich sie in ein Gespräch.

Als ich sie näher betrachte fallen mir Blaueflecken an ihren Armen auf und auch ihr Gesicht sieht mitgenommen aus. Ich sage nichts weiter dazu. Auf einmal springt das Mädchen auf.

,,Schau mal!", ich schaue in die Richtung in das Mädchen zeigt und kann Lucky ausmachen der eine Leine im Maul hat an der wenn man genau hinschaut ein kleiner Terrier läuft. Irgendwie ein süßer Anblick.

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So das war es jetzt erstmal für heute, ich hoffe es hat euch gefallen und ich konnte euch eine schöne Zeit bescheren.

Hab euch alle lieb;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt