25. Kapitel

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Ich stand am Herd und machte die Tomatensoße wie sie meine Mutter immer machte, während Franco den Reis ansetzte.

,,Wer kommt alles zum essen?" ,fragte ich, um die Mengen zu berechnen. Franco überlegte kurz.
,,Also, wir zwei, dann noch Paul, Stephan, Alex, Paula, Dustin und Jacky. Wie viel Reis soll ich kochen?" ,überlegte Franco laut.
,,Bei 8 Personen würde ich vier Tassen Reis kochen. Das heißt du brauchst acht Tassen Wasser. Und ich brauche vier Päckchen pasierte Tomaten." ,zählte ich auf.
,,Okay klingt nach einem Plan." ,sagte Franco und machte sich daran den Reis abzumessen.

,,So jetzt noch auf jeden Teller ein Spiegelei auf die Tomatensoße und fertig." Ich deckte den Tisch und servierte die Teller, dabei griff ich ungeschickt über die noch heiße Herdplatte.
,,Scheiße" Sofort waren Franco un Alex bei mir.
,,Was ist passiert?" ,fragte Alex und stand schon neben mir.
,,Hab ungeschickt über den Herd gefasst, halb so wild. Können wir jetzt essen." Es tat wirklich nicht so weh und ich wollte jetzt keine Szene machen, also versuchte ich alles herunter zuspielen, was in einem Haushalt voller Ärzte uns Sanitäter ja auch super funktioniert. Wen willst du verarschen Sophia?
,,Zeig mal her. Nur am Unterarm?" ,Alex ließ sich nicht beirren.
,,Alles gut Alex. War wirklich nicht schlimm. Können wir uns bitte setzten und essen. Es wird sonst kalt." ,versuchte ich weiter dagegen zu halten.
,,Umso länger du diskutierst, umso länger wird es dauern. Ich will nur schnell schauen. Vielleicht eine Salbe und einen Verband drum machen. Okay?" ,hielt auch Alex weiter an seinem Standpunkt fest.
,,Nagut." ,gab ich mich schließlich geschlagen und hielt Alex meinen Arm hin. Er war ziemlich rot, aber es hatten sich zum Glück keine Bläschen gebildet.
,,Franco, holst du mal die Salbe und einen Verband. Ist nicht weiter tragisch. Die Salbe kühlt nur ein bisschen. Einverstanden?" ,erleuterte Alex seinen Befund. Franco, der unserer Disskusion bisher nur gelauscht hatte, machte sich nun auf den weg.
,,>Einverstanden?<" ,ahmte ich Alex nach. ,,Nein, aber habe ich eine Wahl. Nein. Also frag erst gar nicht so dumm." ,entgegnete ich zynisch.
,,Junge Dame, würden sie sich ihre in meinen Augen unangebrachten Kommentare bitte verkneifen. Danke." ,entgegnete Alex ebenfalls zynisch.
,,Wir wollen dir doch nur helfen. Ich fände es wirklich angebracht einfach mal danke zu sagen. Wir machen das ja nicht um dich zu ärgern." ,ergänzte er noch etwas ernster.
,,Klar, der Herr. Sonst noch wünsche?" antwortete ich ironisch. Zum Glück kam im nächsten moment auch Franco schon wieder.
Alex zog sich Handschuhe über und verteilte die Salbe auf meiner Verbrannung, dann machte er noch einen Verband drum. ,,So, setz dich wir bringen die Teller raus." ,sagte Alex als er fertig war und sich die Handschuhe auszog. Ohne noch etwas zu sagen warf ich beiden einen genervten Blick zu und verschwand.
,,Mhh... die Tomatensoße ist himmlisch. Wo hast du so kochen gelernt Sophia?" ,fragte mich Jacky, die ihren Teller schon fast aufgegessen hatte.

Ich ließ mir kurz Zeit mit der Antwort senkte den Blick etwas und antwortete schließlich. ,,Ich habe oft mit meiner Mutter gekocht. Mein Vater hat oft lange gearbeitet. Tomatensoße mit Reis und Spiegelei war schon immer eins meiner Lieblingsgerichte. Wir haben es immer zusammen gekocht, wenn ich zum Beispiel gute Noten bekommen habe, es mir einfach nicht so gut ging oder wir noch restliche Tomatensoße von der Piza oder Nudeln hatten." ,erklärte ich und sah durch meinen inzwischen glasigen Blick auf meinen Teller. Franco, welcher neben mir saß, legte mir eine Hand auf den Rücken und strich sanft darüber. Ich aß schnell die letzte Gabel von meinem Teller und stand auf.

,,Entschuldigt mich bitte." ,mit diesen Worten nahm ich meinen Teller, stellte ihn in die Spülmaschine und rannte die Treppen hoch in mein Zimmer. Erstmal folgte mir niemand und das war auch gut so denn ich brachte jetzt einfach ein wenig Zeit für mich. Ich legte mich auf mein Bett und versank in Gedanken. Wann war das letzte mal gewesen das ich das gegessen hatte? Mochten meine Eltern es genauso gerne wie ich? Woher wusste meine Mutter an welchen Tagen ich das brauche? Mutterinstinkt, antwortete ich mir selbst.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist als es an meiner Tür klopfte. Ich schluchzte ein letztes mal und bat die Person herein. Es war Franco.
,,Hey Maus." ,Franco trat herein und setzte sich auf meine Bettkante. ,,Alles okay? Du bist vorhin so plötzlich aufgestanden. Aber ich wollte dir auch erstmal die Zeit lassen." ,mich traf ein besorgter Blick.
,,Ja, alles in Ordnung. Meine Gedanken und Erinnerungen haben mich vorhin etwas eingeholt. Ichc brauchte mal ein bisschen Zeit für mich."
,,Verstehe. Wollen wir vielleicht nachdem wir noch ein bisschen Mathe gelernt haben nochmal zum Friedhof fahren. Ich war ja gestern nicht unbedingt für dich da. Tut mir leid." ,erklärte mir Franco ruhig und entschuldigend.
,,Ich würde wirklich gerne zu ihnen. Wen schnappen wir uns als Mathe nachhilfe?" ,witzelte ich. Auch Franco musste schmunzeln. ,,Alex? Der war schon immer ein totales Mathe Ass." ,fragte Franco.
,,Okay, vielleicht schaffe ich in Mathe dann auch mal was besseres als eine fünf." ,willigte ich ein.
,,Eine fünf? Aber du bist doch sonst so gut in der Schule. Ich hab deine Zeugnisse gesehen." ,stellte Franco erschrocken fest.
,,Naturwissenschafften legen mir einfach besser. Besonders Bio und Chemie, das sind meine Lieblingsfächer." ,erzählte ich strahlend.

,,Na dann, auf gehts." ,Franco stand auf und ging richtung Tür. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihm.
,,Pack unten schonmal deine Sachen aus ich hole Alex." Mit einem nicken bestätigte ich und machte mich auf den Weg nach unten, wo immer noch meine Sachen in der Küche neben dem Esstisch standen.

Ich hatte gerade alles ausgebreitet da kamen Alex und Franco durch die Tür.
,,Um was gehts?" ,fragte Alex und in seinen Augen blitzte begeisterung auf.
,,Volumen und Oberfläche von Kegeln und Zylindern." ,brachte ich gequält hervor.
,,Uhhh... das macht doch Spaß. Na komm. Wo liegt denn das Problem?" ,fragte Alex immer noch voller begeisterung.
,,Also, die Formeln bekommen wir in der Arbeit vorgegeben nur habe ich oft Probleme die Formeln in der Aufgabe zu erkennen und richtig anzuwenden." ,erklärte ich.
,,Also Sorry, aber ich bin raus. Alex macht das schon." ,sagte Franco mit inem schokierten Blick in mein Buch. Alex und ich fingen an zu lachen, wofür wir einen verbitterten Blick von Franco kassierten, bevor er ins Wohnzimmer verschwand.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Morgen geht es weiter.

Wollt ihr das ich euch immer die Wörter anzahl dazuschreibe?

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt