~6. Kapitel~

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Als wir wieder unten waren, wurden wir von Franco und der Frau im Wohnzimmer erwartet.
,,Also Sophia, du bist damit einverstanden das Franco dich adoptiert und du hier wohnen wirst?", vergewisserte sich die Frau vom Jugendamt bei mir.

,,Ich war mir noch nie so sicher etwas zu wollen wie jetzt gerade. Danke Franco", erwiederte ich in Bezug auf ihre Frage, ging auf Franco zu und umarmte ihn herrzlich. Im ersten Moment wirkte er verwirrt und überrascht, erwiederte die Umarmung aber schnell.
,,Ich seh schon, hier bist du in guten Händen, falls doch mal was sein sollte kannst du dich immer bei uns melden. Dann würde ich mich jetzt verabschieden, ich denke du bist hier sehr gut aufgehoben", sagte die Frau während sie aufstand und in Richtung Tür ging. Dustin begleitete sie zur Tür, während Franco mit mir auf dem Sofa sitzen blieb.
,,Sag mal, hat Dustin dich wirklich die Treppen getragen?", wendete sich Franco fragend an mich. Ich antwortete nur mit einem schmunzelnden ,,Jup" und sah zu Dustin. Franco stand Kopfschüttelnd auf.
Ich war immer noch so erschöpft obwohl ich die letzten zwei Tage eigentlich nur geschlafen hatte, dass ich mich auf der Couch ausbreitete und vor mich hin döste.

Durch eine Hand an meiner Schulter wurde ich sofort wach und schreckte hoch. ,,Hey, alles gut. Ich bins Franco", verwirrt schaute ich mich um und sah tatsächlich Franco hinter mir stehen. ,,Kommst du zum Essen? Es sind sogar mal alle aus der WG da, dann kannst du sie mal kennenlernen." Ich nickte nur und stand schnell auf. Vielleicht zu schnell, denn mein Kreislauf hatte andere Pläne und so fiel ich kurzerhand wieder aufs Sofa. ,,Mach mal langsam, du hast heute wahrscheinlich nicht genügend getrunken", bemerkte Franco meine Situation schnell. Ja das stimmt wohl viel getrunken habe ich heute noch nicht. Franco reichte mir seine Hand, die ich dankend annahm und zusammen machten wir uns auf den Weg in die Küche, in der bereits alle Gespärche führten und aßen. Etwas überrumpelt von der Menge an Menschen lies ich mich neben Franco auf den freien Platz nieder.

Plötzlich verstumten die Gespräche und alle Blicke fielen auf mich. Ich fühlte mich mehr als unwohl, aber heraus brachte ich nichts. Jedoch spürte ich wie ich rot anlief, eine Eigenschaft von mir, die ich nicht vermisst hatte.
,,Alles gut Sophia, es brauch dir nicht unangenehm zu sein. Ich weiß dieser Haufen Trottel hier kann überfordernt sein", merkte eine Stimme die ich noch nicht zuordnen konnte schmunzelnd an.
,,Ich bin übrigens Paula und sehr froh über mehr weiblichen zuwachs." ,,Oh ja, das kannst du laut sagen Paula", ertönte nun auch eine andere weibliche Stimme. ,,Ich bin Jacky, wir sind uns ja schon einmal begegnet."
,,Das hier sind Flo, Phil, Oli, Stephan, Paul, Alex und Dustin." Sie zeigte nacheinander auf die genannten Personen. Einige von ihnen hatte ich bereits kennengelernt mehr oder weniger freiwillig.
Nachdem Paula mir alle vorgestellt hatte verfielen alle wieder in ihre Gespräche. Ich aß meinen Teller auf und wendete mich dann an Franco. ,,Du Franco, darf ich hoch gehen? Ich bin schon ziemlich müde und ich muss das hier noch etwas verarbeiten", erklärte ich Franco meine Situation. ,,Klar, lass den Teller ruhig stehen. Soll ich dir mit den  Treppen helfen?" ,erwiederte Franco. ,,Nein Danke, ich denke das schaffe ich schon", antwortete ich verlegen und stand auf. Er war noch nicht fertig mit Essen und ich wollte ihnen nicht weiter zur Last fallen. Ich konnte mich ja schon glücklich Schätzen das sie mich hier überhaupt auf nahmen, obwohl sie mich kaum kannten.
Als ich die Küche verlies, drehte ich mich noch einmal um und sagte: ,,Gute Nacht alle zusammen."
,,Gute Nacht", bekam ich von allen gleichzeitig zurück.

Also humpelte ich mit meinen Krücken zur Treppe und schleppte mich mühsam nach oben. Auf die Uhr geschaut hatte ich nicht, aber ich hatte bestimmt zehn Minuten gebraucht und fertig mit der Welt war ich nun auch. 

Ich ging in mein neues Zimmer, in dem bereits meine Tasche stand, ich denke Franco hat sie hoch gebracht. Sogar ein eigenes Badezimmer hatte ich. Ich zog mir meinen Schlafanzug, der aus einer Jogginghose und einem schlabber Shirt bestand, an und legte mich ins Bett. Ich beschloss noch etwas in meinem Buch zu lesen.

Als ich ich gerade mein Buch weggelegt hatte klopfte es plötzlich an meiner Tür.
,,Herein" ,rief ich. Es war Franco. ,,Ich wollte mal nach schauen ob alles geklappt hat", begann er seinen Besuch zu rechtfertigen.

,,Ja alles super. Ach und Franco." Er kam näher und setzte sich auf meine Bettkante. ,,Ja?"
,,Danke", sagte ich sehr erleichtert und erschöpft. ,,Gerne, ich hoffe du lebst dich gut bei uns ein und es gefällt dir hier, wenn du ein Problem hast kannst du immer zu mir kommen, aber auch die anderen sind immer liebend gerne für dich da. Wir sind eine Familie."
Seine Antwort rührte mich so sehr das ich plötzlich spürte wie mir eine Träne über die Wange kullerte.
,,Ach Maus", sagte Franco und nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich so geborgen und so sicher in seiner Umarmung das ich fast traurig war als er sich von mir löste. Er schaute mich noch einmal liebevoll an, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging. Ich war sehr überrascht davon doch ich genoss es sehr. Ich war allen hier so dankbar, dass sie mich so gut aufgenommen hatten, ich fühlte mich als würde ich schon ewig hier wohnen. Doch dann kam der Gedanke an meine Eltern wieder und ich fühlte mich Schuldig das ich den ganzen Tag nicht an sie gedacht hatte. Zu müde war ich aber um mir noch weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. So schlief ich schnell ein.

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Ist das nicht süß?
Hab euch lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt