62. Kapitel

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Dustins Sicht:

Nachdem ich der Leitstelle bescheid gegeben habe, haste ich Jacky nach, de gerade am Empfangstresen steht. ,,Sophia, unsere Praktikantin und Mitbewohnerin, ist verschwunden. Birgit hat gesagt sie wirkte etwas aufgelöst. Sie ist vor 15 Minuten oben in der Radiologie los gegangen, aber nicht draußen angekommen. Sie muss hier irgendwo sein. Könnt ihr uns bitte helfen?" ,schildert Jacky die Situation an eine Schwerster.
,,Natürlich, ich gebe gleich eine Nachricht an alle Melder raus, wenn sie irgendwo hier ist, werden wir sie finden keine Sorge. Ihr wird schon nichts passiert sein, sonst hätte sich ein Arzt bestimmt schon gemeldet." Wenn die Schwester da mal hoffentlich recht behalten würde.

Sophias Sicht:

Schluchzend bin ich auf die Toilette der Kinderstation geflüchtet. Ich hocke in der hintersten Ecken und kann mich einfach nicht beruhigen. Auch das Atmen tut wieder ziemlich weh, die Schmerzmittel müssen nachgelassen haben. Meine Atmung geht stoßweise, mein Puls rast. Langsam seh ich kleine schwarze Punkte vor meinen Augen, die immer größer werden. Ich versuche gegen die Bewusstlosigkeit anzukämpfen, vergebens. Das letzte was ich mit meinen rauschenden Ohren wahr nehme ist die Tür.

Schwester Lindas Sicht:

Alle suchen mit vereinten Kräften nach Sophia, ich kenne sie ja auch schon etwas. Ein bisschen Sorgen mache ich mir auch, aber ihr wird schon nichts passert sein, in einem Krankenhaus wäre sie da doch wohl aufgefallen. Ich stehe gerade vor der Tür der Toiletten auf der Kinderstation, als ich ein leises wimmern dahinter vernehme. Ich stoße die Tür auf, der Anblick der sich mir bietet erschreckt mich. Sophia, die viel zu schnell und hektisch atmet, ein verheultes gesicht mit rotunterlaufenen Augen. Bevor sie zur Seite kippt. Sofort bin ich bei ihr und überprüfe Puls und Atmung. Der Puls rast wie sonst was und Atmung ist auch vorhanden. Ich lege sie in die Stabileseitenlage und hole mein Stationshandy hervor.

L: An alle, ich hab Sophia gefunden. Toilette Kinderstation, ich bräuchte eine Trage und einen Arzt.

Sofort melden sich Dustin und Jacky privat. Aber ich vernehme auch schnelle Schritte auf dem Flur.

J&D: Geht es ihr gut?! Warum brauchst du eineTrage?! Wir kommen sofort!

Ich erwiedere daraufhin nichts, denn schon stürmt Birgit mit einer anderen Schwester und einer Trage herein.
,,Was ist passiert?" ,will Birgit sofort wissen und kniet sich neben mich und Sophia.
,,Ich weiß es nicht genau. Ich habe hinter der Tür ein leises wimmern wahrgenommen. Als ich die Tür geöffnet habe, sah ich Sophia. Ihre Atmung ging stoßweise und viel zu schnell ihr Puls raste. Dann ist sie mir quasi in die Arme gefallen." Birgi lauscht meinen Erzählungen genau, während sie versucht Sophia mit einem Schmerzreiz zurückzuholen. Glücklicherweise, reagiert Sophia darauf und kommt langsam zu sich, da stürmen auch schon Jacky und Dustin herein.
,,Oh Gott." ,murmeln beide unisono.
,,Wenn sie so geweint hat, muss sie starke Schmerzen gehabt haben." ,meldet sich Jacky plötzlich zu Wort. Sofort mustern drei Augenpaare sie geschockt. Sie seufzt. ,,Weit du noch gestern Abend Dustin? Wo Sophia sich verschluckt hat? Phil hat sie zwar nachdem er den Heimlich Handgriff anwenden musste untersucht und das war auch unauffällig, aber als Sophia heute morgen aufgestanden ist, hatte sich ein riesiges Hämatom gebildet. Wir, Paula und ich, haben es auch erst auf der Wache bem umziehen bemerkt. Paula hat auch ein Ultraschall gemacht. Alles in Ordnung. Paula hat Sophia dann unter der Bedingung, mir sofort bescheid zugeben, wenn es schlimmer wird, in den Dienst gelassen." Was 'ne Story.

Sophias Sicht:

Na toll, danke auch Jacky. Das erste was ich mitbekomme, nachdem ich langsam wieder wach werde, sind Jackys ausführungen über meine Dummheit gestern Abend und ihre Folgen. Bevor ich noch länger darüber nachdenken kann vernehme ich aber schon wieder diesen unerträglichen Schmerz beim Atmen und automatisch wird meine Atmung flacher.
,,Hey, ruhig und tief Atmen." ,fordert Birgit mich nun auf.
,,Geht nicht!" ,krächze ich nur und schließe erneut meine Augen. ,,Augen auflassen." ,kommt prompt die scharfe Anweisung von Dustin. Wiederwillig öffne ich sie.
,,Hast du starke Schmerzen?" Auf diese Frage von Birgit nicke ich nur.
,,Gut, Anna hol mir mal bitte ein Schmerzmittel. Der Rest hilft mirSophia auf die Trage zu legen. Sophia, du lässt einfach alles über dich ergehen. Das muss jetzt leider sein." ,schickt Birgit Anweisungen an alle.
,,Solange ich was gegen die Schmerzen bekomme." ,stöhne ich auf und lasse mich erneut in die Waagerechte sinken.

Kurz darauf liege ich auf der Trage und Birgit macht sich an meinem Arm zu schaffen.
,,Och ne, Zugang muss doch jetzt wirklich nicht sein!"
,,Was sein muss und was nicht, entscheide immer noch ich! Du hast heute sicher noch nicht genug getrunken, noch dazu viel geweint und gerade eine Panikattacke mit anschließender Synkope hinter dir." Ohne mir Zeit für Erwiederungen zu geben, spüre ich das kalte Desinfektionsspray an meiner Hand. Kurz darauf wird es weggewischt und ich spüre einen kleinen Stich. Dann spritzt mir Birgit auch schon das Schmerzmittel und hängt eine Infusion an.

Keine fünf Minuten später liege ich in einem Bett, der Ruheräume der Klinik. Dustin und Jacky haben sich wieder angemeldet und auch gleich einen Einsatz bekommen. Birgit hat mir versprochen, das wenn die zwei hier aufkreuzen sollten, sie mir den Zugang ziehen würde und ich wieder mit auf die Wache dürfte, aber keine Einsätze heute.

Dustins Sicht:

Ich bin echt froh, dass wir Sophia mehr oder weniger unbeschadet gefunden haben. Heute Abend, darf sie dann Franco und den anderen die Geschichte erzählen. Wobei, vielleicht wird sie auf der Wache schon ausgequetscht. Jacky musste Birgit außerdem versprechen, später nochmal ein Gespräch zu führen, warum sie überhaupt in diese Panikattacke gefallen war. Ich hoffe ich kann später auch dabei sein, mich würde das schon zu sehr interessieren.

Nachdem wir einen eher unbedeutsamen Einsatz hatten, fahren wir auch ohne Patient, zur Klinik, um Sophia mitzunehmen.
,,Na Birgit, können wir unerenSchützling wieder mitnehmen?" Breit grinsen trete ich vor sie.
,,Klar, ich war gerade bei ihr. Zugang müsstet ihr noch ziehen. Schafft ihr das?" ,fragt sie ebenso grinsend zurück. Feixend mache ich mich mit Jacky auf den Weg zu den Ruheräumen.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich findet das nicht zu nervig mit den ständigen Perspektiven wechseln, hat sich eben angeboten.

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt