15. Kapitel

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Als Vicky ohne weitere wiederworte gegangen war, seufzte ich. ,,Alles gut Sophia?" ,fragte mich Alex, der etwas besorgt wirkte. ,,Ja, ich brauche nur mal ein bisschen Zeit für mich."
,,Okay, ich mache mal Mittag, ich sage dir bescheid wenn ich fertig bin. Sind ja heute nur wir zwei." ,Alex grinste verschmilzt.
Als ich oben in meinem Zimmer ankam, schaffte ich es gerade noch auf das Bett, bevor ich ereut in Tränen ausbrach. Ich lies alles raus, ich kuschelte mich an mein Kissen und lies alles raus. Irgendwann kamen keine Tränen und so blieb ich einfach mit dem Kopf auf dem Kissen und auf dem Bauch liegend im Bett liegen.

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn wach wurde ich, durch eine sehr besorgt klingende Stimme.
,,Hey, Sophia? Hörst du mich? Hallo?" ,dann spürte ich auch schon wie jemand vorsichtig mein Hangelenk nahm und daraufhin erleichtert auf stöhnte. Mittlerweile hatte ich auch die Kraft gefunden, mich umzudrehen und erkannte Alex. ,,Was ist denn los? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." ,witzelte ich. Doch Alex fand das scheinbar nicht so lustig. ,,Du hast mir nen ordentlichen schrecken eingejagt, als du da so lagst und dich auch nach Ansprache nicht gerührt hast." ,erklärte mir Alex. Da wurde mir bewusst wie das für ihn ausgesehen haben muss. ,,Oh Gott, tschuldigung." ,sagte ich nun ziemlich verlegen und traute mich nicht mal mehr ihn anzusehen.
,,Hey, schon gut. Wie gehts dir denn? Du hast wieder geweint oder?" ,ich nickte nur. Dann hörte ich Schritte näher kommen und lag kurz darauf in Alex Armen, in welchen ich auch einige Minuten verblieb. ,,So, wollen wir jetzt nach dem Schreck mal was essen gehen?" ,fragte Alex schließlich, als er sich von mir löste. Ich nickte erneut und wollte aufstehen. Betonung auf wollte. Ich fiel nähmlich direkt wieder zurück ins Bett. Mannnn! Dieser Scheiß Kreislauf kann sich gerne mal ein bisschen ins...
,,Alles gut?" ,wollte Alex direkt wieder besortg wissen.
,,Ja, war wohl zu schnell mit aufstehen." ,Alex blickte mich wissend an, sagte jedoch nichts mehr und half mir, mich erneut aufzurichten und natürlch auch die Treppen zu gehen.

Als wir am Tisch saßen und aßen fragte ich Alex noch etwas, das mir schon ziemlich lange durch den Kopf ging.
,,Kommst du auch mit zur Beerdigung? Bitte?" ,ich schaute ihn flehend an. ,,Klar, ich lass dich doch nicht alleine, Franco kommt auch mit. Vom Rest weiß ich nicht, aber du kannst beim Abendessen ja gerne Fragen." Ich nickte und aß weiter.

Später als ich auf dem Sofa saß, fiel mir auf das beim Abend heute nur knapp die hälfte da sein würde. Also überlegte ich mir was anderes.
,,Du Alex, habt ihr eigentlich irgendwie so ne WG-Gruppe oder so auf WhatsApp?" Alex schüttelte etwas verwirrt den Kopf.
,,Kannst du mir vielleicht die Nummern von Paula, Paul, Stephan und Flo geben. Den Rest hab ich schon." ,stellte ich nun endlich die Frage, denn ich wollte so eine Gruppe auf machen. Es wäre doch so viel einfacher für alle. Zum Beispiel könnten wir dort die Dienstpläne teilen oder eben fragen wer zum Essen kommt. Einfach für die Organisation im Alltag.
Als Alex mir die Nummern gegeben hat, machte ich mich direkt daran eine Gruppe zu erstellen. Auch ein Profilbild zeichnete ich schnell auf meinem Tablet. Ich zeichnete sehr viel und gerne.
Als die Gruppe erstellt war begann ich die erste Nachricht.

Hallo, an alle die meine Nummer noch nicht haben, ich bin's Sophia. Ich dachte mir für die Organisation im Alltag und auch zum Beispiel, wer denn nun zum Essen kommt, wäre es eine praktische Lösung eine WG-Gruppe zu erstellen. Hier können wir Anfang der Woche auch die Dienstpläne teilen. Ich hoffe euch gefällt meine Idee.

Ach und auch direkt meine erste Frage. Wer kommt alles am Mittwoch zu der Beerdigung meiner Eltern? Also ist mir schon klar das das ne blöde Frage ist und ihr wahrscheinlich alle keine Lust habt auf ne Beerdigung zu gehen, aber ich wollte euch wenigstens die möglichkeit geben es in betracht zu ziehen.

Franco:
Tolle Idee mit der Gruppe Sophia. Und mach dir keine Vorwürfe, ich finde es toll das du so offen mit dem  Thema umgehst und uns einlädst. Das ist nicht selbstverstänlich!

Oli:
Sehe ich genauso, ich werde auf jedenfall vorbei kommen.

Phil:
Ich auch.

Es folgten noch viele Nachrichten und die meisten konnten tatsächlich kommen. Nur Stephan und Paul nicht, die hatten Dienst. Ich freute mich dennoch das so viele kommen würden.

,,Hast du wirklich super gemacht Sophia. Aber wir müssen jetzt los." ,verdattert schaute ich Alex an.
,,Klinik? Schon vergessen?" Ach stimmt, da war ja was. Fünf Minuten später saßen wir bei Alex im Auto und fuhren in die Klinik.

Dort angekommen gingen wir direkt auf Station. Alex erklärte mir das sich Frederick auch Freddy genannt um mich kümmern würde. Kurze Zeit später saß ich auch schon im Behandlungszimmer.

,,Hallo, du musst Sophia sein. Richtig?" ,begrüßte mich ein Mann in einem weißen Kittel, der zur Tür reingekommen war. Ich nickte.
,,Super, ich bin der Freddy. Also dann leg dich mal auf die Liege und ich schaue mir das mal an." ,sagte er mit sanfter Stimme. Ich legte mich hin und zog meinen Schuh und meine Socke aus.
Freddy tastete anschließend meinen Fuß ab.
,,Sieht gut aus. Ich denke die Kücken kannst du jetzt weg lassen, aber zur Sicherheit machen wir nochmal ein Bild." Alex nickte, stand auf und half mir in meine Socke und den Schuh.

Nachdem ein Röntgenbild gemacht wurde und es tatsächlich gut verheilt war, durfte ich die Klinik ohne Krücken verlassen. Ich sollte meinen Fuß aber noch etwas schonen.
Der Abend verlief dann ohne weitere Ereignisse, sodass ich um 21 Uhr schließlich erschöpft ins Bett fiel, aber nicht einschlief, bevor ich mich noch einmal richtig ausgeheult hatte.

Am morgen wurde ich dann wieder von meinem Wecker aus dem schlaf gerissen. Als ich mich im Bad im Spiegel sah, erschrack ich. Meine Augen waren rot und geschwollen. Hatte ich wohl doch länger geweint als gedacht. Ich wusch mich schnell mit kaltem Wasser, danach wahr es schon besser, aber man sah es immer noch.

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Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt