132. Kapitel

438 27 30
                                    

Nachdem ich ihr das Diazepam gegeben habe entspannt sich ihr Körper und auch ihre Werte verbessern sich schnell.

,,Ich trag sie rein. Wir können sie in einen Ruheraum legen und einer kann bei ihr bleiben", entscheidet Linus. Ich nicke und helfe ihm sie hochzuheben.

Jacky nimmt den Monitor, damit wir ihre Werte nicht aus den Augen verlieren. Im Flur kommt uns ein aufgeregter Jonathan entgegen. Seine Augen sind rot, wahrscheinlich hat er geweint.

,,Wie geht es ihr?", fragt er verzweifelt.

,,Soweit besser. Wir haben ihr ein Medikament gegeben. Sie wird jetzt noch ein bisschen schlafen. Du kannst aber gerne mitkommen und dich zu ihr legen." Jo nickt heftig und folgt uns.

Während Linus Sophia im Bett ablegt, stellt Jacky den Monitor auf dem kleinen Schränkchen ab. Jo legt sich direkt zu Sophia und nimmt sie vorsichtig, ohne sich in den Kabeln zu verheddern, in den Arm. Das benötigt auch einiges an geschick.

Kurz muss ich schmunzeln, als ich sehe, dass Jo sofort zu Sophias Hand greift und ihren Puls tastet.

,,Geht ruhig, ich bleibe erstmal hier", sagt Linus und zieht sich einen Stuhl vom Tisch. Auch wenn er versucht es zu verbergen, kann ich die Schuld in seinen Augen sehen.

,,Okay, wenn was ist, kannst du immer mit uns reden und das meine ich nicht nur jetzt auf Sophia bezogen", verdeutlichte ich ihm und drücke ihm die Schulter.

Er nickt und bedankt sich, dann verlassen Jacky und ich den Raum. Im Seminarraum werden wir von den anderen erwartet.

,,Wie geht's ihr?", fragt Franco mich sofort und springt von seinem Stuhl. Ich drücke ihn mit einer beruhigenden Geste zurück auf den Stuhl.

,,Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Ich hab ihr Diazepam gegeben, deswegen schläft sie jetzt noch ein bisschen. Linus ist bei ihr und überwacht den Monitor und Jo liegt auch bei ihr." Meine Worte scheinen ihn etwas zu beruhigen und auch die anderen entspannen sich.

Ich setzte mich ebenfalls und eine Weile ist es still. Jeder hängt seinen Gedanken nach.

,,Hast du eine Idee was passiert sein könnte?", durchbricht schließlich Phil die Stille. Ich zucke mit den Schultern.

,,Genau kann ich es dir nicht sagen, aber ich vermute sie hatte einen Flashback und daraus resultierend den Krampf", teile ich meine Vermutung mit und treffe auf Zustimmung.

,,Irgendwas bei dem Übungseinsatz muss sie getriggert haben", schlussfolgert Paula. Ich nicke stumm und flüchte wieder in meine Gedanken.

Linus Sicht:

Als Alex und Jacky das Zimmer verlassen haben, konzentriere ich mich kurz auf den Monitor.

Alles unauffällig.

Jos Hand liegt neben Sophias Kopf. Kurz überlege ich, entscheide mich dann jedoch dafür. Ich greife sanft, um ihn nicht zu erschrecken, nach seiner Hand. Er erschreckt trotzdem.

,,Ganz ruhig, ich bin es", besänftigte ich ihn sofort und zu meiner Überraschung entspannt er sich wirklich sofort. Sein Puls ist etwas erhöht aber rhythmisch. Ich lasse seine Hand wieder los.

,,Tut mir leid das du jetzt die ganze Zeit so angespannt warst und heute doch nichts mehr passiert. Wir verschieben das auf morgen. Es waren sowieso zwei Tage geplant", erkläre ich. Ich konnte die Stille gerade nicht ertragen. Meine Gedanken hätten mich aufgefressen. Ich bekomme nur ein geflüstertes ,,Okay" zurück, also muss ich mich zwangsläufig mit meinen Gedanken auseinandersetzen.

Sophias Sicht:

Langsam nehme ich wieder mehr um mich herum war. Ein warmer Körper ist um meinen geschlungen und eine Hand tastet unaufhörlich nach meinem Puls.

Schlagartig bin ich wach.

Jonathan.

Ich kann meine Augen nicht öffnen, also versuche ich meine Hand zu bewegen, um auf mich aufmerksam zu machen. Scheinbar gekrönt von Erfolg.

,,Linus! Ich glaube sie wird wach. Ihre Hand hat sich bewegt!", informiert Jo Linus aufgeregt und steht auf. Sofort fehlt mir seine Wärme.

Die Bettkante senkt sich wieder, wahrscheinlich hat Linus mit Jo getauscht.

,,Hey, Sophia, kannst du uns hören?"

Als Antwort bewege ich wieder meine Hand.

,,Okay, lass dir Zeit. Jo und ich sind hier und passen auf dich auf."

Linus Worte beruhigen mich und ich entspanne mich.

Einige Minuten später habe ich genug Kraft meine Augen zu öffnen, nur um sie direkt wieder zu schließen, da durch das Fenster die Sonne scheint.

,,Langsam, deine Augen müssen sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Erschreck dich nicht, ich untersuche dich kurz", erklärt mir Linus ruhig.

Ich spüre Linus Hand an meinem Handgelenk. Ich öffne langsam meine Augen.

,,Kannst du dich aufsetzen? Ich würde dich gerne einmal Abhören und dir in die Augen leuchten", erklärt er mir sanft und als ich nicke, hilft er mir, mich vorsichtig aufzusetzen.

Mittlerweile weiß ich schon wie ich Atmen muss und führe es auch direkt aus. Linus nimmt, das mit einem Lächeln zur Kenntnis und macht weiter.

,,Das hört sich alles gut an, weder Herzgeräusche noch komische Atemgeräusche. Schließ einmal deine Augen."

Ich schließe wie von ihm gefordert die Augen und öffne sie, als es mir der Notarzt sagt. Danach nimmt er seine Pupillenleuchte und kontrolliert abwechselnd meine Pupillen.

,,Das passt auch alles. Wie fühlst du dich?" Ich horche einen Moment in ich hinein.

,,Ganz okay, ein bisschen schlapp. Aber was war eigentlich los?", antworte ich wahrheitsgemäß.

,,Erinnerst du dich nicht?", fragt Linus sichtlich besorgt.

,,Nein, nicht ganz. Ich weiß nur das ich mich etwas unwohl gefühlt habe und an den Unfall denken musste." Linus nickt nachdenklich.

,,Okay. Du hattest einen Flashback und daraus resultierend eine Art Krampfanfall bei dem alle deine Muskeln angespannt waren. Alex hat dir letztendlich Diazepam, also ein Beruhigungsmittel und Muskelrelaxtanz, verabreicht", erschrocken schaue ich erst zu Linus und dann zu Jo, dann wieder zu Linus.

,,Keine Angst, wir haben es schnell bemerkt und du solltest auch keine Folgeschäden davon tragen. Höchstens werden deine Muskeln ein bisschen schmerzen und du fühlst dich vielleicht ein bisschen schlapp." Das beruhigt mich zum Glück etwas.

,,Kann ich zu den anderen?"

Eigentlich wollte ich mich gerade nur in Francos Arme flüchten, denn auch, wenn ich das viel zu selten sagte und selbst nicht so ganz annehmen konnte, war er doch in den letzten Jahren wie eine zweite Vaterfigur für mich geworden.

,,Ja, aber langsam. Ich mache dich erstmal von dem Kabelsalat los und dann helfe ich dir beim aufstehen und beim laufen. Die anderen sind mittlerweile in den Aufenthaltsraum gegangen", stimmte Linus meiner Bitte zu.

,,Wie lange war ich denn weg?"

,,Drei Stunden glaube ich, aber bis das Medikament komplett aufhört zu wirken wird es noch etwas dauern, deshalb stehst du weiterhin unter Dauerbeobachtung."

__________________________________
Hello people

hier gibts ein bisschen neuen Lesestoff in the morning

Hab euch alle lieb ;-)

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 26 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt