43. Kapitel

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In der Nacht wache ich auf einmal auf, da ich totale Bauchkrämpfe habe. Ich schaue nach der Wärmflasche, doch die ist mittlerweile kalt. Mist! Was soll ich denn jetzt machen? Einschlafen kann ich so bestimmt nicht mehr. Soll ich vielleicht mal jemandem besceid sagen? Vielleicht könnte mir einer ein Schmerzmittel geben. Nein, dann müsste ich sie ja wecken. Als ich auf den Wecker schaue sehe ich das wir halb drei haben.

Nach etlichen Versuchen wieder einzuschlafen setzte ich mich auf, ziehe meine Knie an, schlinge meine Arme darum und lege den Kopf ab. Wir haben jetzt kurz vor drei. Wäre Phil sauer, wenn ich ihn jetzt wecken würde? Vermutlich nicht, er hat ja gesagt ich kann immer zu ihnen kommen. Eine Eigenschaft die ich an mir definitiv nicht schätze ist, dass wenn ich schmerzen habe, ich auch anfange zu weinen.

Nach weiteren zehn Minuten steht mein Entschluss fest. Ich muss Phil wecken, die Schmerzen werden immer schlimmer. Ich stehe auf und schlüpfe in meine Hausschuhe, schnappe mir die Wärmflasche und gehe richtung Treppe. Zum Glück haben wir eine kleine Lampe im Flur, die auch Nachts brennt, sodass ich mich nicht lang mache, sondern sicher nah unten komme.

Als ich unten bin laufe ich so leise wie möglich den Flur entlang und bleibe vor Phils Tür stehen. Wir haben jetzt wahrscheinlich kurz nach drei. Aber ich halte das nicht länger auf. Leise,um nichtdie anderen zu wecken klopfe ich bei Phil. ,,Ja?" ,bekomme ich eine verwirrte und verschlafene Antwort. Ich mache leise die Tür auf und schließe sie hinter mir wieder. ,,Sophia? Was ist denn los? Hast du geweint? Komm mal her." ,sagt Phil besorgt und streckt die Arme nach mir aus. Ich gehe hin und lasse mich von ihm umarmen.
,,Mein Bauch tut schon wieder so weh. Ich konnte nicht mehr einschlafen, nachdem ich um halb drei aufgewacht bin." ,erklärte ich Phil und schmiegte mich weiter in seine Arme.
,,Warum kommst du denn erst jetzt?" ,fragt er mit leichtem Vorwurf in der Stimme.
,,Ich wollte dich nicht wecken. Außerdem hab ich gehofft das es wieder weggeht. Aber es tut so weh." ,jammere ich.
,,Maus, du kannst mich immer wecken. Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn du willst kannst du bei mir schlafen. Ich hole schnell was gegen di Schmerzen und mache deine Wärmflasche neu. Dann hole ich dir noch deine Decke. Machen wir das so?" ,schlägt Phil vor. Ich nicke und lege mich auf die andere Seite von seinem Bett. Naja, kauern trifft es eher, da ich mich bei Bauchschmerzen immer so krümme und meine Beine mit meinen Armen umschlinge. Phil steht auf, wirft mir noch einen mitleidigen Blick zu und verschwindet.

Fünf Minuten später kehrt er mit meiner Decke, einer Flasche Wasser, einer neuen Wärmflasche und einer Tablette wieder.
,,So, hier nimm die Tablette, dann wird es bestimmt bald besser." ,sagt er und drückt mir die Flasche und die Tablette in die Hand. Ich setze mich wieder etwas auf und schlucke schnell die Tablette.
,,Danke."
,,Nicht der rede wert. Hier sind noch deine Decke und deine Wärmflasche. Weck mich ruhig nochmal wenn es nicht besser wird." ,sagt er und legt sich neben mich ins Bett.

Als ich mich nach einigen Minuten immer noch im Bett herum welze fragt Phil mich besorgt: ,,Wirkt das Schmerzmittel noch nicht?"
,,Nein, nicht komplett, aber es ist auch durch die Wärme schon etwas besser geworden." ,sage ich und drehe mich in seine richtung. ,,Ich möchte dich nicht stören. Soll ich lieber wieder hoch gehen?" ,frage ich etwas verlegen, da ich nicht weiß ob er morgen früh Dienst hat.
,,Schon gut, du störst nicht. Ich habe morgen auch keinen Dienst falls dich das beruhigt. Ich finde es gut das du hier schläfst, so kann ich das besser einschätzen." ,erklärt er leise und streckt seine Arme wieder nach mir aus. Ich lege mich sofort in seine Umarmung.
,,Wenn du willst können wir es auch mal mit einer kleinen Bauchmassage probieren. Das machen Flo und Jacky immer, wenn es bei Jacky mal wieder so schlimm ist." ,sagt Phil vorsichtig.
,,Ich weiß nicht." ,gebe ich meine Zweifel zu.
,,Wie gesagt nur wenn du das möchtest, du sollst dich dabei wohlfühlen und entspannen können. Außerdem löst eine Massage Verspannungen und kann Krampf lindernt wirken. Wenn es dir zu viel wird oder nicht gefällt höre ich auf." ,flüstert Phil und fährt mit einer Hand beruhigend über meinen Rücken.
,,Nagut, ich denke einen versuch ist es wert. Zumindest bis das Schmerzmittel wirkt." ,erkläre ich mich nun doch bereit und löse mich aus seiner Umarmung.
,,Okay, dann leg dich mal auf den Rücken und zieh dein Shirt ein bisschen nach oben." ,gibt er mir Anweisungen. ,,Du hast sogar Glück, meine Hände sind heute mal warm." ,fügt er lächelnd hinzu. Ich lege mich wie mir geheißen auf den Rücken und ziehe mein Shirt etwas nach oben.
,,Darf ich?" ,fragt Phil, um sich zu vergewissern das ich soweit bin. Ein bisschen komisch finde ich das ja schon, aber im Moment würde ich alles tun, um die Schmerzen zu lindern. Also nicke ich und Phil setzt sich neben mir auf. Als Phil seine Hand auf meinen Bauch legt zucke ich trotzdem kurz zusammen.
,,Alles okay?" ,fragt es sofort und blickt mir in die Augen, lässt seine Hand aber auf meinem Bauch.
,,Ja, hab mich nur ein bisschen erschreckt." ,gebe ich zu. Phil lächelt und macht weiter.

Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass eine Bauchmassage wirklich so gut hilft, aber langsam merke ich, wie die Schmerzen weniger werden und ich mich immer weiter entspanne, bis mir schließlich die Augen zufallen und ich einschlafe.

Phils Sicht:

Sophia tut mir schon echt leid. Aber scheinbar kann sie sich während meiner Bauchmassage wirklich entspannen. Wahrscheinlich wirkt jetzt auch die Ibuprofen und ihre Schmerzen müssten deutlich runter gehen. In solchen Situationen bin ich dann doch froh ein Mann zu sein. Vorallem weil ich ja auch mitbekomme, wie Jacky oft leidet. Nachdem ich einige Minuten in die Luft gestarrt habe, bemerke ich das ihre Atmung ruhiger und gleichmäßiger geworden ist und als ich sie anschaue, sehe ich, dass sie eingeschlafen ist. Ich ziehe ihr Oberteil runter, lege die Wärmflasche auf ihren Bauch ud decke sie zu. Danach lege auch ich mich wieder hin und nach kurzer Zeit fallen auch mit wieder die Augen zu.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Hab ech alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt