97. Kapitel

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,,Dann holt mal eure Deutschhausaufgabe raus. Wer möchte vorlesen?" Ich melde mich freiwillig und lese meine Sachtextanalyse vor.

Der Abend mit den Jungs und Paula hat richtig gut getan. Natürlich hat auch die Aussprache dazu beigetragen. Die Stimmung heute morgen war viel ausgelassener und nicht so angespannt, wie die letzten Tage. Man hat richtig gesehen, dass die Aussprache nicht nur mir geholfen hat.

Nachdem ich meine Analyse vorgelesen und gutes Feedback bekommen habe, gehen wir zu organisatorischen Dingen über.

,,Ihr erinnert euch sicher noch daran, dass ihr letztes Jahr ein Praktikum gemacht habt?" Einstimmiges nicken.

,,Gut, dieses Jahr ist ein freiwilliges Praktikum vorgesehen. Also wer möchte, darf auch deses Jahr an einem zweiwöchigen Praktikum teilnehmen. Der Rest muss leider in die Schule. Weiß denn schon jemand das er auf jedenfall ein Praktikum machen möchte?", fragt unsere Klassenlehrerin und blickt fragend in die Klasse. Ohne lange darüber nachzudenken melde ich mich als einzige.

,,Okay, der Rest kann es sich ja auch nochmal überlegen. Du kannst dir nach der Stunde gerne schonmal die Infozettel abholen und dich gerne auch schon bewerben", erklärt sie.

,,Auch wird es in den kommenden Wochen viele Infoverantaltungen der Schulen geben, an die ihr dann wechselt um euer Abitur zu machen. Dazu Folgen in den nächsten Tagen noch weitere Informationen. So und als letzten Punkt auf meiner Liste haben wir die Abschlussfahrt. Wir suchen noch Eltern die mitfahren können. Fragt gerne mal zuhause, meine Mailadresse haben eure Eltern. Ich würde mich freuen, wenn da noch was zustande kommt. Wir fahren übrigens mit der 10c."

Als sie das sagt springe ich vor Freude fast vom Stuhl. Ich fahre mit Jo! Vicky dämpft meine Freude zum Glück, sodass meine Lehrerin es nicht mitbekommt.

,,Danke", flüstere ich ihr zu. Sie zwinkert mir zu und hört dann wieder aufmerksam unserer Lehrerin zu.

,,Okay, dann würde ich den Unterricht heute schon ein paar Minuten eher beenden. Und schicke euch damit ins Wochenende. Vergesst unsere Klausur nächste Woche nicht!" Sofort stürmen alle aus dem Klassenraum. ,,So viel zum Thema leise...",murmelt die Lehrerin vor sich hin. Vicky und ich sind die letzten im Klassenraum.

,,So, hier für dich die Zettel. Weißt du auch schon wo du hingehen möchtest?", fragt sie mich. Ich nicke heftig.

,,Wieder auf die Rettungswache, dass hat mir letztes mal so viel Spaß gemacht." ,,Das freut mich wirklich. Denkst du einer von deinen Männern zuhause wird mit auf Abschlussfahrt kommen?", fragt sie mich doch etwas unerwartet.

,,Ich weiß nicht, aber wenn ich frage und nichts dagegen habe bestimmt." Ich packe die Zettel in meinen Rucksack, Vicky, welche an der Tür steht gibt mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich mich beeilen soll.

,,Okay, Tschüss Mädels und schönes Wochenende", verabschiedet sich die Lehrerein von uns. ,,Tschüss", geben auch wir einstimmig zurück.

Auf dem Parkplatz vor der Schule steht Vickys Mutter und wartet auf uns.

,,Willst du nicht noch ein bisschen mit zu uns kommen? Wir können an dem Projekt für Bio arbeiten oder an unseren Präsentationen für die Mündliche Abschlussprüfung", versucht mich Vicky zu überreden. Wir haben in letzter Zeit wirklich sehr wenig Zeit miteinander verbracht. Und sie hatmich nie zu etwas gedrängt, sie hat meinen Rückzug akzeptiert und geduldig darauf gewartet bis es mir besser geht.

,,Nagut", gebe ich deshalb von mir.

,,Wenn es bei euch passt, gerne."

,,Cool. Mama, kann Sophia mit zu uns kommen? Wir wollen an unserem Projekt für Bio weiterarbeiten", erklärt Vicky, als wir schon auf der Rückbank platz genommen haben.

,,Für mich kein Problem, ist das schon mit den Jungs abgesprochen?", fragt sie an mich gewandt. Ich halte mein Handy hoch und halte es ihr hin.

,,Akku leer", motze ich, da ich vergessen habe es zu laden.

,,Okay, dann rufe ich schnell an. Wer ist zuhause?", beschwichtigt sie sofort mein gemüt.

,,Alex müsste da sein, der hat doch mit dir heute Abend Dienst. Sonst kannst du es auch bei franco oder Dustin probieren", beim Rest bin ich mir wirklich nicht sicher, aber Alex ist eigentlich immer erreichbar. Somit wählt sie auch Alex Nummer zuerst. Und nur ein klingeln später ist seine Stimme aus den Lautsprechern des Autos zu hören.

,,Birgit? Alles in Ordnung?", er klingt schon wieder so besorgt.

,,Ja, Alex. Alles in Ordnung. Mein Akku ist nur leer und ich wollte bescheid sagen, dass ich noch zu Vicky mit gehe. Wir arbeiten an einem Projekt für Bio", entgegne ich genervt, bevor es jemand anderes tun kann.

,,Okay, danke fürs bescheid geben und viel Spaß euch", schon hat er aufgelegt.

,,Was ist denn mit dem los?", fragt Vicky. Ich hebe nur die Hände über den Kopf und schüttel ihn. Kein Ahnung was mit dem los war. Erst so besorgt und dann auf einmal so schnell abgewürgt?

Bei Vicky angekommen, hat ihr Vater schon den Tisch gedeckt und das Essen steht bereit. Sogar für mich ist schon gedeckt.

,,Na dann setzt euch mal, wie war die Schule?", mit einer ausladenden Geste zeigt er auf den Tisch und nachdem wir uns die Hände gewaschen haben, setzen wir uns auch alle.

,,War okay. Unsere Klassenlehrerin hat mit uns über die Abschlussfahrt gesprochen. Sie sucht noch Begleitpersonen in Form von Eltern", beginnt Vicky von unserem Tag zu erzählen.

,,Soll einer von uns mitfaren?", fragt Birgit und entlockt Vicky damit ein geschocktes keuchen.

,,Nein! Bitte tut mir das nicht an. Das wäre so peinlich.", fleht sie förmlich um Gnade. Ich muss mir ein lachen verkneifen, gleichzeitig kann ich ihre Meinung nicht nachvollziehen, denn ich würde mich ser freuen, wenn einer der Jungs (oder Paula) mitfahren würden. Aber das behalte ich lieber für mich.

,,Schon gut, Nachricht angekommen!", lacht jetzt ihr Vater und auch Birgit muss sich ein lachen verkneifen.

,,Und sie hat auch gesagt, dass wir wieder ein Praktikum machen. Diesmal ist es aber freiwillig", bringe ich mich in die Unterhaltung ein.

,,Das ist eine tolle Möglichkeit von der Schule. Möchtet ihr denn eins machen?", fragt uns ihr Vater.

,,Ich auf jedenfall", sage ich sofort mit einem breiten grinsen im Gesicht.

,,Hab ich mir schon fast gedacht. Und du Vicky?" Wir schauen alle zu Vicky, welche sich fast an ihrem Wasser verschluckt.

,,Äh...", sie hustet noch zwei drei mal, bevor sie ihren Satz beendet, ,,Weiß noch nicht", sagt sie wage, schaut sich unsicher um und trifft schließlich mit einem flehentlichen Ausdruck in den Augen auf meinen Blick. Ich hebe ratlos die Schultern und lächle entschuldigend.

,,Naja, hast ja noch Zeit. Weißt du schon wo du dein Praktikum machen möchtest?", fragt mich Birgit, ich schenke ihr ein selbstgefälliges schmunzeln und sie weiß sofort worauf das hinausläuft.

,,Bei uns?" Ich nicke: ,,Jap, ich fande das letzte Praktikum richtig cool und will das unbedingt nochmal machen. Diesmal hoffentlich ohne Vorfälle."

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Frohes neues Jahr euch noch, hoffe ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr.

Cool, dass ihr wieder alle bei der Lesenacht dabei seit. Ich hoffe euch gefallen die 5 folgenden Kapitel und ihr kommentiert fleißig eure Meinung zu den Kapiteln.

Es folgen wie gesagt 5 Kapitel jeweils im abstand von 30 Minuten.

Hab euch alle lieb und danke, dass ihr immer so geduldig wartet ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt