70. Kapitel

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,,Kann es sein, dass du uns gestern nicht alles erzählt hast? Ich frage jetzt einfach mal ganz direkt. Hattest oder hast du wieder Suizidgedanken?",diese Frage von den beiden trifft mich etwas unerwartet. Whisper scheint meine Anspannung sofort zu bemerken und schleckt meine Hand ab.
Ich seufze schwer und geschlagen, bevor ich antworte.
,,Ja, ich hatte. Aber jetzt nicht mehr. Ich will Leben, für mich, meine Träume und die meiner Eltern.",gestehe ich.
Jacky und Dustin wirken zugleich erleichtert und erschlagen. Dustin ist der erste der sich fängt.
,,Kannst du uns bitte eine Sache versprechen? Wenn du das nächste mal solche Gedanken hast oder nicht mehr weißt warum, dann komm direkt zu uns, sprich mit uns. Wir werden dich nicht verurteilen oder dir Vorwürfe machen. Wir wollen nur, dass es dir gut geht."
,,Okay, mach ich, versprochen. Aber seit ich Whisper habe geht es mir wirklich besser. Kann ich mein Praktikum trotzdem weiter machen?" Voller Hoffnung sehe ich die beiden an.
,,Wir haben sowohl mit der Schule, als auch mit unserem DGL gesprochen. Du kannst dein Praktikum machen. Aber diese Woche bleibst du noch zuhause, genau wie Franco und Alex übrigens. Wir haben ja auch schon Donnerstag. Und dann starten ab nächster Woche noch einmal zwei Wochen. Klingt das nach einem Plan?",Jacky strahlt, als sie mir davon erzählt. Ich nicke eifrig und beginne ebenfalls zu lächeln.

Franco's Sicht:

Ich bin so froh, dass Sophia wieder da ist und es ihr gut geht. Mir dröhnt noch ein bisschen der Kopf von unserer gestrigen Aktion und Alex und ich liegen auch immer noch verkabelt auf der Couch, aber wir wehren uns nicht dagegen. Wir wissen beide selber, dass wir ziemlichen mist gemacht haben und sind sehr dankbar solche Freunde zu haben, die sich so gut um uns kümmern. Auch wenn man vorallem Oli anmerkt, dass er noch sauer ist, was ich ihm nicht verübeln kann. Sophia ist mit Whisper in ihrem Zimmer, ich wünschte sie wäre hier bei uns. Phil und Oli haben uns die restliche Woche krank geschrieben, genau wie Sophia. Ich höre Schritte die Treppe runter kommen und hinter her tappsen. Sophia.
,,Hey, kann ich mich zu euch setzen?" Sophia erscheint in der Tür Whisper weicht ihr nicht von der Seite.
,,Klar komm her meine kleine." Alex und ich machen in unserer Mitte Platz und Sophia setzt sich zwischen uns.
,,Geht's euch gut? Ich wollte das nicht. Mir war das nur alles zu viel. Erst das Gespräch mit Jacky und Dustin, dann Franco, es war einfach zu viel. Ich wusste nicht mehr wohin.",öffnet sie sich uns ein wenig.
,,Uns geht es gut, aber du musst dich wirklich nict rechtfertigen, okay? wir sind selbst für unsere Taten verantwortlich.",spricht Alex ihr ins Gewissen.
,,Genau, außerdem sollte ich mich bei dir entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich so bedrängt habe und dein Vertrauen in mich in Frage gestellt habe. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie du dich wirklich fühlst und das ich dich bedränge. Kannst du mir verzeihen?"

Sophia's Sicht:

Franco wirkt sehr aufrichtig bei diesen Worten und er scheint sich wirklich gedanken gemacht zu haben, nach einigem zögern nicke ich schließlich. Beide wirken erleichtert.
,,Aber bitte, das geht sowohl an dich Franco, als auch an dich Alex. Wenn ich euch vertauen soll, dann vertraut auch mir. Ich gebe es zu, ich hatte wieder Suizidgedanken, aber ich habe nochmal mit Jacky und Dustin geredet und mir geht es seit ich Whisper habe auch besser. Hört bitte auf mich so zu bevormunden, das ist das was mich wirklich kaputt macht. Ich brauche meine Freiheiten. Haben euch Jacky und Dustin von dem Einsatz an meiner Schule erzählt?",beide nicken. ,,Seht ihr. Ich kann sehr wohl auf mich aufpassen und auch auf andere. Aber wenn ich so bedrängt werde... Das kann ich einfach nicht." Ich hoffe, dass meine Ansprache die beiden zum denken anregt und sie wirklich versuchen sich zu bessern.

,,Okay, und danke das du ehrlich zu uns bist. Wir wollen nicht das du dich bedrängt fühlst. Wenn das passieren sollte, bitte scheu dich nicht uns darauf hinzuweisen, dass wir dich bedrängen."

Wir lassen den Abend gemütlich mit einem Film ausklingen, Alex und Franco werden von ihrer Überwachung entfernt und wir reden auch noch sehr viel über die letzten Tage, alle sind anwesend.
Ich spüre, wie ich von jemandem hochgehoben werde und die Treppen hochgetragen werde. Oben werde ich in meinem Bett abgelegt, jemand zieht die Decke über mich und das Licht wird gelöscht.

Hallo liebes Tagebuch,
ich ersehene den Montag schon sehnlichst, am Wochenende passiert nicht viel. Franco, Alex und ich erhohlen uns weiter. Wir waren tatsächlich am Freitag noch mit Whisper beim Tierarzt. Whisper war noch nicht registriert und die Wunde am Bein verheilt gut. Auch sonst hat Whisper keine Verletzungen oder Krankheiten und ist gesund. Leider zieht sich das Wochenende sehr. Am Sonntag werde ich noch meine Eltern besuchen. Dort war ich schon wirklich lange nicht mehr. Auch mit Jo habe ich mich getroffen und wir haben viel geredet. Ich habe ihm alles erzählt und er versteht sich super mit Whisper, wir waren viel spazieren und er hat mir von seinem Praktikum bei der Bank erzählt. Es klingt ziemlich öde, auch Jo gefällt es nicht so gut. Mir geht es körperlich und mental wieder einiger maßen gut. Ich habe nicht mehr daran gedacht und auch nicht mehr das Bedürfnis es zu tun. Wenn doch würde ich mit Dustin oder Jacky sprechen. Versprochen liebes Tagebuch. Ich gehe jetzt ins Bett es ist schon spät und ich bin müde, Whisper wartet auch schon auf mich.
Bis bald, hab dich lieb.

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Ich hoffe euchgefällt das Kapitel und es sind noch einige dabei.

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt