Kapitel 13

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Aiden

Ich fasse es nicht!

Jetzt sitze ich wirklich in meinem Wagen und fahre Richtung Krankenhaus.

An einem Samstag!

Das Wochenende ist eigentlich dafür da, dieses scheiß Gemäuer mal nicht zu sehen.

Doch ich kann einfach nicht anders.

Die ganze Nacht hatte ich kaum ein Auge zu gemacht, weil ich ständig an sie gedacht hatte.

Immer wieder sah ich sie vor mir. So blass und auf einmal so zerblich.

Ich will einfach nur wissen, ob es ihr wieder besser geht.

Vielleicht erzählt sie mir ja auch, was sie hat. Keine Ahnung warum mich das auf einmal so interessiert. Ich könnte mich echt an die Wand klatschen. Ich meine, wie lange kenne ich sie? Zehn Minuten!

Und schon opfere ich für sie meinen wertvollen Samstag. Was ist nur  verdammt noch mal los mit mir, dass ich mein Wochenende für dieses eine Mädchen verschwende, nur um zu erfahren, wie es ihr geht. So langsam zweifle ich echt an meinem Verstand!

Vor dem Krankenhaus parke ich neben einen großen schwarzen BMW und sehe den Wagen neidisch an. Mein kleiner Nissan ist nix dagegen.
Was würde ich alles dafür tun, um mit so einem Auto fahren zu können.

Vor dem Eingang bleibe ich noch eine Weile stehen. Will ich da jetzt wirklich rein ?

Ach scheiß drauf...

Schnell laufe ich rein, bevor ich es mir noch anders überlege und gehe nach oben zu Evelyns Zimmer und bleibe nochmal vor der Tür stehen.

Was soll ich da drin jetzt sagen?

Einfach ein,, ich wollte nur kurz wissen wie es dir geht" oder ein ,, war ganz zufällig hier und dachte.."

Ach, das ist doch alles Scheiße! Einfach reingehen und kurz Hallo sagen. So schwer kann das nicht sein!

Also klopfe ich und warte, doch nichts regt sich und es bleibt still auf der anderen Seite der Tür. Nach einer Weile wird es mir zu blöd und ich öffne sie.

Mein Blick fällt zuerst auf Evelyn und dann auf ihn, wodurch mich mit einem Schlag meine Vergangenheit wieder einholt.

Evelyn sitzt auf dem Bett und sieht  mich an und neben ihr sitzt er.

Ausgerechnet er!

Eine Weile starren wir uns einfach nur an, während Evelyn verwirrt zwischen uns hin und her sieht.  Er will gerade etwas sagen, als ich mich ruckartig abwende und die Tür hinter mir zuknalle. Schnell laufe ich auf den Fahrstuhl zu, doch Eric folgt mir.

,, Aiden warte!," ruft er verzweifelt und versucht mich einzuholen, doch ich drehe mich wütend in seine Richtung um. Zorn durchflutet mich und am Liebsten würde ich jetzt irgendetwas zusammengeschlagen.

,, Halt dich ja von mir fern !," drohe ich ihm und laufe nun auf die Treppe zu, da mir der Fahrstuhl zu langsam ist.

Ich muss so schnell wie möglich von hier weg, bevor ich noch etwas tue, was mir zum Verhängnis werden wird. 

Eric ist so schlau und folgt mir nicht mehr, was sein Glück ist!

Schnellen Schrittens verlasse ich das Krankenhaus und knalle die Tür meines Wagens hinter mir zu. Um den Zorn abzubauen, schlage ich wieder auf mein Lenkrad ein und lasse einfach alles raus.  All die Erinnerungen, die ich die Jahre über so schön verdrängt habe, kommen nämlich mit einem Schlag zurück. In nur eine Sekunde bröckelt alles wieder auf mich ein.

Heftig trete ich in die Pedale und rase los.

Mir ist gerade alles scheiß egal!

Erst an meiner Gasse halte ich an, steige aus und hole sofort eine Zigarette aus meiner Hosentasche. Hastig ziehe ich an ihr, doch sie lindert meine Wut nicht im geringsten.

Nach einigen Minuten taucht zu meinem Übel auch noch Marcus auf und sieht mich mit geweiteten Augen an.

,, Was ist dir den über die Leber gelaufen. Du siehst ja scheiße aus. "

Ich balle die Hände zur Faust. 

,, Halt einfach die Fresse!"

Marcus lehnt sich neben mich an die Wand und zündet sich ebenfalls eine Zigarette an. Er weiß, wann es besser ist,den Mund zu halten. 

Eine Weile lehnen wir einfach an der Wand und schweigen. Dann nehme ich sein blaues Auge war.

,, Hast du das Valk zu verdanken ?"

Ich habe mich mittlerweile wieder ein bisschen abgeregt, weshalb ich normal mit Marcus reden kann.

,, Ja. Mit den 200 Dollar von dir war er noch net ganz zu frieden."

Marcus zuckt kurz mit den Schultern und raucht einfach weiter, so als wäre das keine große Sache.

,, Du musst das Geld langsam echt zusammenkratzen. Es wird nicht bei diesem blauen Augen bleiben!," warne ich ihn, woraufhin er zu Boden starrt.

,, Ich weiß. Ich habs bald zusammen."

Das hoffe ich für ihn, denn Valk wünsche ich niemanden zum Feind.

Vor allem nicht meinem Kumpel...

                              ***

Am Abend kehre ich zurück ins Heim und mit einem Schlag kehrt die Wut zurück. Mit geballten Fäusten laufe ich auf die Person am Eingang zu.

Es war eine schlechte Idee von ihm hierher zu kommen !

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