Kapitel 56

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Aiden

Erleichtert atme ich aus, als Evelyn aus der Notaufnahme kommt und auf uns zuläuft.

Sofort stehe ich auf, renne auf sie zu und ziehe sie in meine Arme.

,, Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt Mädchen," flüstere ich erleichtert, als ich sie immer noch in meinem Armen halte und drücke sie enger an mich.

,, Tut mir leid. Es ist alles gut," antwortet sie, löst sich von mir und küsst mich sanft.

Anschließend nehme ich ihr Gesicht in meine Hände und sehe sie eindringlich an.
,, Was war los? Weshalb das Nasenbluten?," frage ich angespannt und sie lächelt.

,, Das war nur wegen den neuen Medikamenten, die ich bekommen hatte. Kommt nicht nochmal vor."

Ich atme erleichtert aus und gebe ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor ich sie nochmal ansehe.
,, Mach das nie wieder!"

Evelyn erwidert meinen Blick mit einem aufmunternden Lächeln und nimmt meine Hand.

,, Versprochen"

Eric

Evelyn sieht gesund aus, als sie aus der Notaufnahme kommt und sofort atme ich erleichtert aus.

Anscheinend haben ihre neuen Medikamente das Nasenbluten ausgelöst gehabt. Irgendwie kommt mir diese Erklärung aber nicht wirklich realistisch vor. Dafür war das Nasenbluten ganz schön stark gewesen. Aber warum sollte Evelyn uns anlügen?

                             ***

Nachdem Evelyn, Aiden und ich das Krankenhaus verlassen haben, fahren wir sofort nach Hause und legen uns alle drei nach dieser Nacht noch einmal hin.  Evelyns Dad und Monika sind noch im Krankenhaus geblieben, um den Papierkram zu regeln. Es wundert mich, warum Evelyns Dad nach der Diagnose nicht mit Evelyn zurück ins Wartezimmer gekommen war.

Obwohl ich müde bin, kann ich beim besten Willen nicht einschlafen. Irgendetwas ist einfach anders. Irgendetwas, das mir ein seltsames Gefühl bereitet und mich innerlich beunruhigt. Etwas, das einfach nicht in Ordnung ist.

Nachdem ich über zwei Stunden versuche einzuschlafen, gebe ich es schließlich auf und gehe nach unten in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. Mittlerweile ist es acht uhr morgens und ich vermute, dass der Rest nach dieser Nacht noch schläft, weshalb ich versuche leise zu sein.

Auf dem Weg die Treppe nach unten, höre ich plötzlich ein lautes Schluchzten und Stimmen, die aus der Küche kommen, weshalb ich sofort stehen bleibe und versuche das Schluchzen einzuordnen. Als mir klar wird,  dass es sich dabei um Evelyns Vater handelt, spannt sich mein Körper an und ich versuche, das Gespräch zu verstehen.

Evelyn

,, Daddy. Hör auf zu weinen bitte."

Mit eigenen Tränen in den Augen kniee ich mich vor meinen Dad, der zusammengekauert auf einem Stuhl in der Küche sitzt und sein Gesicht in seinen Händen vergraben hat. 

,, Dad bitte. Sieh mich an," bringe ich mit brüchiger Stimme hervor, doch mein Dad sieht mich nicht an. Davor habe ich immer Angst gehabt. Meinen Dad so zu sehen.
,, Es wird alles gut werden," versuche ich ihn zu trösten, doch er schüttelt den Kopf und sieht mich nun endlich an.

Dann steht er auf, zieht mich in seine Arme und beginnt zu weinen. Ich schmiege mich an ihn und rede immer wieder auf ihn ein, dass alles gut werden wird. Dass ich bei ihm bleibe und ein neues Herz bekommen werde. Doch ich kann ihn nicht beruhigen.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now