Kapitel 52

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Evelyn

Am nächsten Morgen erwache ich wieder in Aidens Armen und schmiege mich näher an ihn. Ich lasse die letzte Nacht nocheinmal Revue passieren und ein kurzes Lächeln erscheint auf meinen Lippen, denn selbst Stunden später schafft es sein Geständnis, das er mich liebt, immer noch, mein Herz höher schlagen zu lassen.

Es hatte nichts gegeben, was mir gestern die Laune verdorben hatte. Weder die Stunde, die wir in der kalten Nacht verbringen mussten, um auf den Abschleppdienst zu warten noch die Standpauke, die wir zu Hause von meinen Dad erhalten hatten. Mein Dad wusste nichts von Aidens Verschwinden und auch nicht, dass ich alleine losgefahren war. Er hatte sich jediglich Sorgen gemacht, warum wir nachts um zwei noch nicht zu Hause waren. Mir fiel es schwer meinem Dad nicht den Grund für unseren nächtlichen Ausflug zu gestehen, aber sein Aufstand hätte uns beiden nichts gebracht. Stattdessen hatte ich gelogen und gesagt, wir wären erst zu Eric und anschließend noch ins Kino gegangen. Ich hoffe nur, mein Dad wird nicht nach Aidens Auto fragen, das nicht mehr vor der Garage steht.

Nach der Standpauke meines Dads waren Aiden und ich nach oben in mein Zimmer gegangen und hatten uns auf mein Bett gelegt. Am Anfang merkte ich, dass Aiden etwas quälte. Als ich ihn darauf ansprach, gestand er, sich wegen dem Abend schuldig zu fühlen. Er fühlte sich immer noch schuldig, weil ich wegen ihm Auto gefahren und mich in Gefahr gebracht hatte. Zudem hasste er sich dafür, dass ich wegen ihm meinen Vater anlügen musste. Es dauerte lange, bis ich ihm diese Schuldgefühle ausreden und er schließlich wieder lächeln konnte.

Die halbe Nacht lag ich in seinem Arm und wir redeten. Redeten über unsere Kindheit und über unsere Mütter. Wie sehr wie sie vermissten. Über Aidens Vater redeten wir nicht. Ich wollte nicht, dass Aiden über ihn nachdenken musste. Von Eric wusste ich, wie schlimm er gewesen war.

Erst gegen fünf Uhr morgens hatte ich gemerkt, wie mir langsam die Augen zu fielen. Aiden hatte sich näher zu mir geschmiegt und mir einen sanften Kuss auf die Stirn gehaucht.

,, Gute Nacht mein Engel. Ich liebe dich."

Das waren die Worte, mit denen ich friedlich eingeschlafen war.

Nun erwache ich wieder in seinem Armen und sehe ihn an. Lausche seinem regelmäßigen Atmen und spüre seinen Herzschlag.

Ich spüre seine Hand an meiner Taille und seine Stirn, die sich an meine schmiegt. 

,, Guten morgen," nuschelt er verschlafen und ein kleines Lächeln erscheint auf seinen Lippen, während er seine Augen weiterhin geschlossen hält. 

,, Guten morgen," erwidere ich lächelt und fahre sanft mit dem Daumen über seine Wange, wodurch er
entspannt ausatmet.
,, Ich mag es, wenn du das machst."

Er öffnet die Augen und sieht mich an, neigt seinen Kopf und küsst mich. Ich schmiege mich wieder näher an ihn und erwidere den Kuss.

,, An diese Art von Aufstehen könnte ich mich gewöhnen," nuschelt er zwischen zwei Küssen und ich lächle.

,, Nicht nur du," erwidere ich, als ich meine Lippen von seinen löse.

                            ***

Eine halbe Stunde später stehe ich unter der Dusche und kann dieses Dauergrinsen nicht mehr abstellen. Ich bin einfach gerade so glücklich, sodass ich es nicht in Worte fassen kann.

Nachdem ich mich angezogen und fertig gemacht habe, laufe ich zurück zu meinem Zimmer und öffne die Tür und mein Blick fällt auf Aiden, der sich schnell ein T-Shirt überzieht.

Doch es ist bereits zu spät, denn ich habe seine Narbe wieder gesehen.

Wie angewurzelt stehe ich an der Tür und Aiden sieht kurz in meine Richtung, bevor er schließlich den Blick abwendet.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now