Kapitel 58

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Evelyn

,, Darf ich mich jetzt im Spiegel ansehen?," frage ich eine Freundin von Monika nervös, die mir gerade den letzten Eyeliner Strich fertig gezogen hat.

Ich fühle mich nicht wohl dabei, mir Tonnenweise Make Up auftragen zu lassen, denn meist steht mir das  nicht.

,, Bin gleich fertig, Schätzchen. Nur noch zwei kleine Verbesserungen, dann kannst du dich ansehen. Du siehst wunderschön aus."

Tanja wirft mir ein aufmunterntes Lächeln zu und hantiert dann weiter an mir herum.

Müde schließe ich die Augen, damit sie den Eyelinerstrich verbessern kann und versuche mich noch ein bisschen zu entspannen. Nach zwei Stunden still sitzen und sich von einer Fremden stylen zu lassen, ist das allerdings gar nicht mehr so einfach.

,, So. Fertig," freut sie sich schließlich fünf Minute später und klatscht aufgeregt in die Hände, als sie mich bewundert. 

Nervös stehe ich auf, laufe hinüber zu meinem Spiegel und werfe einen Blick auf mein Spiegelbild.

Der Hauch eines Lächelns stiehlt sich auf meine Lippen, als ich mein Spiegelbild ebenfalls bewundere.

Mein kurzes schwarzes Abendkleid schmiegt sich perfekt an meinen Körper und meine blonden Haare fallen mir heute in langen Wellen die Schultern hinunter. Tanjas Make Up hat dafür gesorgt, dass ich nun weniger blass wirke als sonst und auch meine blauen Augen stechen deutlicher hervor.

,, Das sieht wunderschön aus Tanja," bedanke ich mich bei ihr und sehe sie lächelnd an.

,, Hab ich doch gern gemacht."

Sie schenkt mir ebenfalls ein warmes Lächeln, bevor sie zur Tür läuft und sich nochmal zu mir umdreht.
,, Ich werde jetzt mal nach der Braut sehen und schauen, ob sich an ihr noch was machen lässt."

,, Okay," erwidere ich lächelnd, sehe ihr hinterher als sie mein Zimmer verlässt und wende mich dann wieder meinem Spiegelbild zu.

Erneut streiche ich den Saum meines Kleides glatt und sehe in mein Gesicht, das wieder Farbe erhalten hat. Seit Monaten habe ich nicht mehr so gesund ausgesehen.

,, Du siehst wunderschön aus," durchbricht eine Stimme die Stille und ich wende mich langsam von meinem Spiegelbild ab, während sich ein kleines schüchternes Lächeln auf meine Lippen stiehlt.

Eric lehnt an meinem Türrahmen und sieht mich an. Den Blick dabei auf mein Gesicht gerichtet.

,, Danke," antworte ich und mustere ihn ebenfalls, denn der Anblick ist neu für mich. Noch nie habe ich Eric in einem Anzug gesehen, weshalb mein Blick länger als geplant an ihm hängen bleibt.

,, Du siehst auch gut aus," erwidere ich leicht verlegen und Eric lächelt müde.

,, Naja. Sagen wir, es ist eher ungewohnt an mir. Ich bin einfach mehr der Shirt Mensch," scherzt er, bevor er näher auf mich zukommt und mir in die Augen sieht.

,, Kleider stehen dir. Du solltest öfter welche tragen."

Ich sehe an mir herunter und streiche das Kleid wieder glatt.

,, Ich bin aber glaub ich eher der Jeans Mensch," scherze ich nun ebenfalls, worauf Eric kurz grinsen muss, bevor er zu meinem Nachttisch läuft und etwas darauf in seine Hände nimmt. Als er sich wieder vor mich stellt, hat er ein Lächeln auf den Lippen.

,, Nur noch eine Sache musst du heute tragen," stellt er mit einem aufmunternden Lächeln fest und zeigt mir die Halskette meiner Mom, die er sorgsam in seiner Hand hält.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now