Kapitel 59

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Evelyn

Ich spüre einen sanften Windhauch auf meiner Haut. Wie eine Feder, die zart meine Haut berührt und mich leicht erschaudern lässt. Dennoch spüre ich nichts als Wärme, denn
Aidens strahlt so viel Wärme aus, sodass ich die Kälte der Nacht kaum noch spüre.

Gemeinsam liegen wir auf einer Decke auf der Wiese, während der Himmel durch die vielen Sterne hell leuchtet.

Mein Kopf lehnt leicht auf Aidens Brust, sodass ich seinen Herzschlag hören kann, der mich beinahe sanft in den Schlaf wiegt.

Der leise Klang seines Herzens entspannt mich und lässt mich beinahe in die Traumwelt versinken.

Es ist so friedlich hier, denn kaum ein Geräusch erfüllt die Nacht. Nur der leichte Wind lässt die Bäume des Waldes leise rascheln. Eine Melodie, die mich ebenfalls entspannt.

Doch ich will nicht schlafen. Will wach bleiben und Aidens Herzschlag hören. Will weiterhin die Sterne am Himmel sehen und den leichten Wind auf meinen Schultern spüren. Ich will, dass dieser Moment hier niemals endet und das ich niemals wieder von hier weg gehen muss. Nie wieder diesen Sternenbehangenen Himmel vermissen und ein Krankenhaus sehen und diese Schmerzen spüren müssen.
Nie wieder auch nur eine Sekunde ohne Aiden verbringen, doch leider ist das nicht möglich.

Langsam öffne ich die Augen und sehe in den Sternenübersäten Himmel. Eine Sternschnuppe kreuzt den Weg und ich schließe wieder die Augen, um mir etwas zu wünschen. Mir zu wünschen, dass dieser Moment hier niemals endet.

Als ich meine Augen wieder öffne, sehe ich Aiden an. Neige meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. Beobachte ihn und hoffe, dass er gleich seine Augen öffnen und in meine sehen wird. Seine Augen, die ich unter tausenden wieder erkennen würde.

Doch er schläft und sieht dabei so friedlich aus. So als könne nichts auf der Welt ihm etwas anhaben.

Sanft streichle ich über seine Wange und sehe ihn dabei an.

Niemals hätte ich gedacht, dass ich ihn jemals so sehr lieben würde. Dass er mir jemals so wichtig werden wird.
Meine Gedanken schweifen zu dem Moment zurück, an dem ich ihn das erste Mal gesehen hatte und ich erinnere mich noch an jede einzelne Sekunde davon.

Erinnere mich genau an die Stelle des Buches, die ich gelesen hatte, als Aiden in die Cafeteria gekommen war und mich gezwungen hatte, Platz zu machen. Erinnere mich genau, wie er mich angesehen hatte und wie sehr mir dieser Jungen in diesem Moment auf die Nerven gegangen war und jetzt kann ich mir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.

Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen als ich an alle Erinnerungen mit Aiden denke. 

Auch wenn ich jetzt bald sterben werde...

Die letzten Monate meines Lebens waren wunderschön gewesen und ich bereue keine Minute davon.

Keine Einzige.

                            ***

Ich werde durch ein Zucken wach und öffne die Augen. Das Erste, das ich wahrnehme, ist die Sonne, die mein Gesicht blendet und dann
Aiden, der mich geschockt ansieht.

,, Bin ich etwa eingeschlafen?," fragt er mich schockiert und ich nicke, während ich mich langsam hinsetze und versuche mein Gesicht vor der Sonne zu schützen.

,, Was ist daran so schlimm?," erwidere ich und blinzle ein paar Mal. Durch Aidens erschrockenes Zucken und die blendende Sonne bin ich nun hellwach.

Aiden sieht mich an, als hätte ich den Verstand verloren.

,, Na deine Eltern! Die haben sich locker voll die Sorgen gemacht."

Mit jedem HerzschlagWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu