Kapitel 25

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Aiden

Die Woche zog sich ganz schön in die Länge. Die Sozialstunden und mein Job forderten den Großteil meiner Zeit ein. Das einzig Gute an der Sache war, dass ich Eric kaum zu Gesicht bekam. Wenn ich dann mal abends auftauchte, setzte ich mich gleich an die Konsole, während Eric meist irgendeinen Schrott lernte. Wir hatten die ganze Woche kein einziges Wort miteinander gewechselt und das war gut so.

Mittlerweile ist es Freitagnachmittag und meine Schicht bei der Tanke fängt gleich an.

Motivationslos parke ich meinen Wagen und will gerade aussteigen, als mein Handy vibriert und Marcus Name auf dem Display erscheint. Genervt verdrehe ich die Augen und nehme ab. Wenn er mich schon anruft, kann es sich nur um einen Notfall handeln.

,, Was!"

,, Hey Aiden. Ich weiß du musst arbeiten aber es ist wichtig und bitte hör dir erst mal alles an, bevor du dich  gleich aufregst."

Genervt schließe ich die Augen und atme tief durch.

Was kommt jetzt...

,, Also..heute abend feiert so en Typ von meiner Schule ne Party in der Wilsonhütte und wie du mich kennst, bin ich dabei. Das Problem ist nur..ein paar Leute von Valk werden da sein. Ich werd denen dann dort schon mal einen Teil der Kohle geben, denn lieber auf ner Party als wo anders. Dort werden sie mir ja wohl kaum unter den ganzen Leuten was antun. Hoffe ich zumindest. Deswegen muss ich aufjedenfall hin, aber es wäre mir lieber, wenn du noch dabei wärst. Nur zur Sicherheit. Ich denk mal wenn wir zu zweit sind werden die erst recht nichts machen. Kann ich auf meinen Kumpel zählen ?"

Wütend atme ich ein und aus. Warum muss er immer nur in so eine Scheiße reingeraten. Am liebsten würde ich ihm jetzt sagen, dass er mit dem Scheiß jetzt alleine klar kommen muss, aber so bin ich leider nicht. Zumindest nicht, wenn es um ihn geht.

,, Nur dieses eine Mal noch, Marcus. Ich schwörs dir!"

,, Danke, Aiden. Ich bin dir echt was schuldig."

Ja. Das verspricht er schon seit Monaten! Immer noch wütend lege ich auf und gehe zur Arbeit.

Das Wochenende fängt mal wieder richtig Scheiße an!

                            ***

Eric

Mein Auto ist immer noch in der Werkstatt, was bedeutet, dass ich und Evelyn heute leider zur Hütte laufen müssen. Noch ein Grund mehr, warum ich auf heute Abend keine Lust habe, aber Evelyn zuliebe muss ich da durch.

Mittlerweile bin ich bei Evelyn angelangt und klingle. Dann öffnet sie die Tür und steht vor mir.

Bei ihrem Anblick stockt mir der Atem, denn sie hat ein kurzes weißes Sommerkleid an und ihre blonden Haare, die ihr sonst immer in langen Wellen über die Schultern fallen, fallen heute in Locken an ihr hinunter. Mit ihren blauen Augen sieht sie aus wie ein Engel.

,, Hi," begrüßt sie mich mit einem Lächeln und ich trete von einem Bein aufs andere.

,,Hi," stottere ich und merke, dass ich leicht rot werde. ,, Du siehst..toll aus."

Ich schenke ihr ein schüchternes Lächeln und vergrabe verlegen meine Hände in meinen Hosentaschen.

,, Danke," erwidert sie aufgeregt und streicht sich eine blonde Strähne hinter ihr rechtes Ohr, bevor sie nochmal kurz nach drinnen läuft, um sich eine Jacke zu holen und  schließlich die Tür hinter sich schließt.

,, Wird dir nicht kalt werden?," frage ich sie besorgt, als ich sie betrachte. Es ist Mitte März und noch relativ frisch für ein Kleid und eine dünne Jacke.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now