Kapitel 24

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Evelyn

Ich schließe die Haustür hinter mir und gehe nach oben in mein Zimmer. Erleichtert lege ich mich auf mein Bett und denke über Eric und Aiden nach.

Es hat mich überrascht Aiden mit Eric im Auto zu sehen. Ich wusste nicht, dass Aiden zurzeit bei Eric wohnt. Ich hoffe nur, dass das gut geht, denn im Auto hatte es so ausgesehen, als kämen die Beiden immer noch nicht miteinander klar und das bereitet mir Sorgen. Hoffentlich wird es gut gehen. Sie können schließlich nicht ewig so weiter machen.

Noch leicht erschöpft von dem vielen Liegen der letzten drei Wochen laufe ich nach unten in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Obwohl es Sonntag ist, müssen mein Dad und Monika heute Abend arbeiten. Monika ist Ärztin und hat heute Dienst, ebenso wie mein Dad, der heute auf der Wache ist. Ich bin also mal wieder allein. Lustlos bereite ich mir Pfannenkuchen in der Pfanne zu, während ich laut Musik höre. Anschließend setze ich mich mit einem Teller an den Tisch und beginne zu essen, doch nach vier Bissen habe ich schon keinen Hunger mehr. Enttäuscht packe ich die restlichen Pfannkuchen für Monika und meinen Dad ein und stelle sie neben den Kühlschrank. Dann gehe ich wieder zurück in mein Zimmer und lege mich wieder auf mein Bett. Obwohl es erst Vormittag ist, bin ich bereits wieder müde. Mit der leisen Musik, die durch meine Kopfhörer dringt, dauert es nicht lange, bis ich schließlich wieder einschlafe.

Ich kann nicht sagen, wie lange ich geschlafen habe, aber als ich aufwache, höre ich von unten ein Geräusch.

Noch leicht verschlafen laufe ich nach unten und sehe Monika im Schlafzimmer stehen. Sie hat ein wunderschönes Brautkleid an, mit dem sie vor dem Spiegel steht und sich von jeder Seite ansieht. Ich mache einen Schritt auf sie zu und sehe sie bewundernd an, denn sieht  so wunderschön aus.

,, Es sieht wunderschön aus," schwärme ich und gehe noch näher an sie heran, um es noch mehr bewundern zu können.

Monika hat mich nicht herein kommen hören und erschreckt sich leicht, als ich das sage. Dann wendet sie sich mir zu und schenkt mir ein warmes Lächeln.

,, Danke, Evelyn. Denkst du es wird deinen Vater gefallen?," fragt sie mich nervös und betrachtet sie sich wieder im Spiegel.

Ich lächle und sehe sie aufmunternd an.
,, Natürlich. Du gefällst Dad immer. Egal was du trägst."

Ich berühre das Kleid und fahre vorsichtig den Stoff entlang, der sich so weich anfühlt. 
,, Aber dieses Kleid.. es ist einfach nur traumhaft. Es wird ihm mehr als nur gefallen."

Monika atmet erleichtert aus und dann sieht sie mich wieder mit einem Lächeln an und wirkt dabei so glücklich. Der Gedanke eines Tages selbst in einem Brautkleid vor dem Mann zu stehen, den ich liebe, lässt mein Herz für einen Moment höher schlagen, doch dann überkommt mich der Gedanke, dass ich vielleicht nicht einmal mehr 18 werde und mein Traum zerbricht.

Wieder einmal merke ich die Leere, die sich in mir ausbreitet, wenn ich daran denke.

,, Ist alles in Ordnung?" Monika mustert mich besorgt und legt mir tröstend ihre Hand an meine Wange.

Ich versuche wieder ein Lächeln aufzusetzen und die Gedanken beiseite zu schieben.

,, Ja. Nur ein bisschen müde," beruhige ich sie, doch sie sieht mich immer noch besorgt an. Vermutlich glaubt sie mir nicht, doch irgendwann heitert sich ihre Miene wieder auf.

,, Hast du Lust Vampire Diaries mit mir weiter zu schauen ? Ich will endlich wissen, wie es weiter geht," fragt sie mich schließlich aufgeregt  und ich nicke zustimmend. Zu Vampire Diaries würde ich niemals nein sagen.

                            ***

Eine halbe Stunde später sitzen Monika und ich auf dem Sofa im Wohnzimmer und sehen uns die letzten Folgen der 6.Staffel von Vampire Diaries an. Wir tragen beide eine Jogginhose und haben es uns mit Chips und Popcorn bequem gemacht. Monika ist für mich meist mehr eine Freundin, als eine Stiefmutter, obwohl sie 20 Jahre älter ist als ich. Ich bin froh, dass mein Vater sie gefunden hat.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now