Kapitel 23

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Eric

Müde fahre ich am frühen Morgen nach Hause. Helen hatte gestern Abend darauf bestanden, dass ich sie heute zu einer Freundin fahre, da sie  eine Woche lang bei ihr bleiben will.

Nun befinde ich mich auf dem Heimweg. Es ist gerade einmal acht Uhr morgens und ich bin immer noch leicht erschöpft von der kurzen Nacht, die ich gehabt hatte. Wieder einmal hatte ich aufgrund von Erinnerungen kaum schlafen können.

Als ich gerade am Park vorbei fahre,  erkenne ich ihn und bleibe ruckartig am Straßenrand stehen.

Auf einer Parkbank liegt Aiden und er sieht total fertig aus. Schon von weiten kann ich den großen blauen Fleck erkennen, der sich um sein linkes Auge gebildet hat.

Sofort steige ich aus und laufe zu ihm.  Ich versuche ihn vorsichtig zu wecken, doch Aiden schreckte trotzdem hoch, so als hätte ich ihm gerade eine verpasst.

Als er mich erkennt, funkelt er mich wütend an und richtet sich bedrohlich auf der Bank auf.

,, Na toll. Wenn man gerade genug Dreck am Stecken hat, haut das Schicksal nochmal was drauf!"

Genervt ignoriere ich seine Aussage und sehe ihn stattdessen verwirrt an.
,, Was machst du hier?"

,, Ich zelte. Sieht man das nicht !," erwidert er sarkastisch und lehnt sich wieder auf der Parkbank zurück, während seine Alkholfanne einen Weg in meine Nase findet.

,, Ist zelten jetzt dein Synonym für abhauen," stelle ich fest und deute mit dem Kopf auf seinen Rucksack, der neben der Bank liegt.

,, Nenn es wie du's willst und jetzt hau ab!," erwidert er fordernd und macht es sich wieder auf der Bank bequem. 

,, Und wo willst du jetzt hin? Etwa hier bleiben?," frage ich ihn und nehme seinen Rucksack, woraufhin er sich wieder aufrichtet.

Auf keinen Fall werde ich ihn jetzt einfach hier zurück lassen.

Aiden stöhnt gereizt und baut sich bedrohlich vor mir auf.
,, Alter,Eric. Verpiss dich einfach ! Ich komm schon klar. "

,, Das sieht man," erwidere ich kalt und deute auf sein blaues Auge, das sich eigentlich mal ein Arzt anschauen sollte.

Aiden erwidert auf meine Aussage nichts. Stattdessen ignoriert er mich und will es sich gerade wieder auf der Bank bequem machen, als ich ihn zurückhalte

,, Komm," befehle ich ihm genervt und deute Richtung Auto, während er mir einen verwirrten Blick zuwirft. 

,, Was komm ?," erwidert er nun gereizt und verschränkt die Arme vor der Brust.

,, Helen ist ne Weile nicht zu Hause und ich glaube nicht, dass du jeden Tag hier pennen willst, also komm jetzt einfach mit. Kannst dir ja bei mir immer noch überlegen, was du machst !," antworte ich woraufhin er  gehässig lacht.

,,Vergiss es!"

Er macht keine Anstalten aufzustehen und ich zucke nur mit den Schultern.

,, Ich könnte auch die Polizei anrufen," drohe ich ihm, was Aiden nun wirklich rasend macht. Drohen ist eigentlich nicht meine Art aber es ist vermutlich gerade das einzige, womit ich ihn dazu bringen kann, mit zu gehen.

,, Das würdest du nicht wagen !" Wütend setzt er sich auf und sieht mir drohend in die Augen.

,, Wenn du's drauf anlegen willst!," erwidere ich ohne mit der Wimper zu zucken.

Aiden gibt ein wütendes Schnauben von sich, dann reißt er mir seinen Rucksack aus der Hand und torkelt zu meinem Auto, während ich mir ein Grinsen verkneifen muss.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now