21 Neue Freunde (Gegenwart)

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Yuna betrat die Pension, zog sich ihre Schuhe aus und stellte sie ins Schuhregal. Sie schleppte ihre Plastiktüte den Gang entlang zur Küche.


„Guten Tag, Masuda-san. Haben Sie kurz Zeit?", rief der Manager aus seinem Büro, als er sie bemerkte.

„Guten Tag, Morino-san." Die Oberschülerin reckte ihren Kopf durch den Türrahmen. „Alles in Ordnung?"

Der Mann faltete seine Zeitung zusammen. „Ja. Die Überweisung hat diesmal funktioniert."

Lächelnd nickte die Blauhaarige. „Da bin ich froh."

„Etwas anderes."

„Ja?" Fragend betrachtete sie ihn.

„Es ist mir etwas unangenehm." Morino-san ergriff einen Kugelschreiber und rollte ihn zwischen den Fingern.

„Worum geht es denn?"

Er seufzte. „Es ist wegen ihrer Schwester."

Alarmiert trat das Mädchen einen Schritt vor. „Was ist mit ihr?!"

Beschwichtigend hob er die Hände und wedelte damit vor seinem Gesicht. „Nein, nein. Nichts schlimmes."

„Na los. Sagen Sie schon."

„Nun ... eigentlich vermiete ich nur Einzelzimmer.", nuschelte der Manager.

Verständnislos glotzte Yuna ihn an. „Ähm ..."

Ein verlegenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Sie bewohnen zu zweit einen Raum."

„Oh. Ist das ein Problem?"

Morino-san drückte den Knopf, um die Mine auszufahren. „Nun ... es ist gegen die Hausordnung. Gäste dürfen für maximal drei Tage einquartiert werden."

Die Blauhaarige schnaubte. „Was schlagen Sie vor?"

„Nun ... ich bin gewillt eine Ausnahme zu machen ..." Seine schiefen, gelben Zähne erschienen. „Gegen eine kleine, monatliche Gebühr."

Das Mädchen legte den Kopf schief. „Wie viel?"

„Sagen wir ... fünfzig Prozent?"

Einen Augenblick lang rechnete die Oberschülerin nach. „Das ist etwas viel, finden Sie nicht? Außer etwas Strom und Wasser braucht meine Schwester nichts. Es ist nicht so als hätte sie ein eigenes Zimmer, oder?"

„Wohl wahr ... sagen wir ... dreißig Prozent."

„Fünfundzwanzig."

Sie lieferten sich ein mehrere Sekunden dauerndes Blickduell, bevor der Manager weg sah. „Sie sind eine harte Verhandlungspartnerin. Aus Ihnen wird sicher mal etwas."

„Haben wir einen Deal? Fünfundzwanzig Prozent?"

Sein schütteres Haupt wackelte, während seine Zähne knirschten. „Ja. Einverstanden."

„Sie bekommen ihr Geld bis Ende Woche. Guten Tag, Morino-san." Yuna drehte sich um.

„Ihnen auch, Masuda-san."


Die Oberschülerin trug die Einkaufstüte in die Küche und deponierte sie auf dem Esstisch. Darauf türmten sich schon ein paar leere Tüten.

„Ayumi ist auch so unordentlich. Wieso kann sie den Müll nicht gleich wegwerfen?!", ärgerte sich das Mädchen, während sie die Tüten in den Abfalleimer warf. Sie fischte eine Glasschüssel aus dem Geschirrschrank, trug sie zum Tisch, zog eine Tüte Shrimp-Chips aus ihrem Plastiksack und füllte um. Danach verließ sie mit der Schüssel in den Händen die Küche, um ins Wohnzimmer zu gehen. Am unteren Ende der Treppe konnte sie bereits das Lachen von mehreren weiblichen Personen hören. Gemächlich stieg sie vom Eingangsbereich in die Wohnetage hoch. Dann wollte sie mal sehen mit was für Leuten Yui sich umgab.

Onijägerin Yuna 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt