96 Die Saat zukünftigen Übels (Nebenstory)

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„Also gut, Männer. Wir haben einen potentiellen Oni entdeckt. Das Ziel ist männlich. Unseren Aufklärern nach handelt es sich um einen Telekineten. Auf den Oberservationsfotos erkennt man schwebende Objekte in seiner Umgebung", erklärte der Gruppenführer seinen Soldaten. Sie hockten zu fünft in einem dunklen, gepanzerten Lieferwagen.

Der jüngste Soldat scherzte: „Hoffentlich wird er nicht unsere Frisuren durch wuscheln." Die anderen Männer lachten heiter.

„Halt den Mund, Tamura-kun."

„Kommen Sie, Leutnant. Die meisten Telekineten können gerade mal Löffel verbiegen, oder Besteck schweben lassen. Was soll schon geschehen?", warf ein anderer Soldat ein.

„Mir ist bewusst, dass unser Ziel wahrscheinlich nicht besonders gefährlich ist. Dennoch sollten wir vorsichtig sein. Ihr alle wisst, dass zwei unserer Teams verschwunden sind. Irgendetwas ist im Busch."


Die Männer schwiegen betreten. Bisher war die Onijagd im großen und ganzen ungefährlich verlaufen. Es schien beinahe als würden die Oni sich zurückhalten mit ihrer Gegenwehr. Selbst wirklich mächtige Wesen, die so stark waren, dass sie Autos heben oder ganze Straßenstriche mit ihren pyromantischen Fähigkeiten einäschern konnten, zogen es vor zu fliehen, oder sogar kampflos zu sterben.

Der Wagen wurde durchgeschüttelt als etwas gegen die Rückseite traf.


„Was war das?!", rief einer der Männer und hob sein Gewehr.

„Bleibt ruhig, Jungs. Vielleicht ist uns jemand aufgefahren. Tamura-kun, schau nach." Tamura nickte, umschloss den Griff seines Gewehres fester und öffnete die Rücktür. Davor stand ein großer Mann mit abstehenden, schwarzen Haaren, dem das Licht einer Straßenlaterne über die Schultern schien.

„Verzeihung, ich bin in Ihren Wagen gelatscht", gestand der Mann, ehe sein Blick auf das Gewehr fiel. „Entschuldigen Sie vielmals!" Er verneigte sich tief.

Tamura blickte über seine Schulter zu seinem Anführer. „Ähm ..."

„Verschwinden Sie sofort! Das ist eine polizeiliche Angelegenheit!", rief der Leutnant.

„Natürlich." Der Mann verneigte sich nochmals und trat zur Seite.

„Sollen wir abbrechen, Leutnant?", fragte einer der Männer.

„Nein. Wir legen sofort los." Die Soldaten nickten und entstiegen dem Fahrzeug. Sofort bemerkten sie den Mann, der noch immer neben dem Wagen stand. Zwei der Männer hoben ihre Gewehre und zielten auf ihn.

„Ich sagte, Sie sollen verschwinden! Sonst nehmen wir Sie fest."

„Haben Sie einen Dienstausweis?", fragte der große Mann grinsend.

Mit einem Schlag wurde es dem Leutnant klar. „ONI!" Erschrocken rissen die restlichen Männer ihre Waffen hoch.

„Ups ..." Tirr holte seitlich aus und donnerte seine Faust gegen den Kopf eines Mannes. Er wurde von den Füssen gerissen, flog über die Straße und prallte gegenüber an die Hauswand, wo sein Gesicht einen blutigen Abdruck hinterließ.

„FEUER!" Bevor die Gewehre ihre Kugeln ausspucken konnten, wirbelte Tirr bereits herum und rammte Tamura seine Faust in den Magen. Die Augen des jungen Soldaten quollen aus seinem Kopf, als er spürte wie seine Innereien zwischen der dämonischen Faust und seinem Rückgrat zermalmt wurden. Er spuckte einen Schwall Blut aus, während er von den Füßen gerissen wurde und mit einem seiner Kameraden zusammenprallte.


Mündungsfeuer erhellte die Straße sporadisch, doch der Oni wich den Geschossen blitzschnell aus. Der Leutnant konnte gerade noch sehen wie seinem letzten kampffähigen Mann der Kopf mit einem Schlag von den Schultern gerissen wurde, worauf eine Blutfontäne aus dem Hals spritzte, bevor der Körper zur Seite kippte.

Onijägerin Yuna 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt