Onijägerin Yuna 2

82 Geplante Zufälle (Gegenwart)

„Nanu? Nisha ist gar nicht bei dir", stellte Hikari fest, als sie ihre beste Freundin am vereinbarten Treffpunkt ansprach.

„Sie hatte schon was vor."

„Ach so. Das ist ja doof. Ich dachte, wir gehen zu dritt ins Café."

Yuna zuckte die Schultern, fischte ihr Handy aus der Rocktasche ihrer Schuluniform und checkte die Uhrzeit. „Wir können auch zu zweit Spaß haben, oder?"

„Ja, sicher. Wie in alten Zeiten." Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen. „Gehen wir vorher in den Manga-Laden?"

„Sicher. Warum nicht."

„Cool." Hikari ging los, wohingegen die andere Oberschülerin noch zögerte und sich umsah. „Hast du was vergessen?"

„Nein, nein." Yuna drückte auf ihrem Handy herum. „Hab nur 'ne Nachricht bekommen."

„Wichtig?"

„Nichts besonderes." Die Blauhaarige sah sich nochmals um. Missmutig verzog sie ihren Mund.

Ihre beste Freundin blieb stehen. „Was geht mit dir? Komm endlich."

„Stress mich doch nicht so. Im Gegensatz zu dir bin ich nicht den ganzen Tag zu Hause rumgelegen."

„Bin ich auch nicht. Solange Vater da ist, verzieh ich mich am Morgen und bummle ein bisschen durch die Gegend", erwiderte Hikari.

„Tz ... da könntest du gerade so gut zur Schule kommen."

„Nächste Woche komm ich ja. Bleib locker. Das Schulfest will ich nicht verpassen."

„Yuna-chan?", fragte eine Mädchenstimme.

Erleichtert wandte sich die Blauhaarige um. „Oh ... Kiriko-chan ... was machst du denn hier?"

Die Mittelschülerin grinste schief, als sie sagte: „Ich war gerade unterwegs, als ich dich sah. Wie geht's?" Sie schielte zur schwarzhaarigen Oberschülerin hinüber.

„Ganz gut. Bei dir alles klar?"

„Total."

Hikari räusperte sich. „Wer ist das, Yuna?"

Die anderen Mädchen wandten sich ihr zu. „Das ist Kiriko Shimada, Watarus Schwester."

Augenblick musterte die beste Freundin das jüngere Mädchen ausgiebig. „Wusste gar nicht, dass er eine Schwester hat."

Kiriko wandte sich an Yuna. „Wer ist das?"

„Hikari Wada, meine beste Freundin." Obwohl sie sich ihrer Gefühle für Hikari nicht mehr sicher war, sprach sie von ihr noch immer als beste Freundin.

„Oh. Nett. Sehr erfreut, Wada-san."

„Gleichfalls, Shimada-san."

Die Blauhaarige sah sich wieder um, da sie noch eine weitere Person erwartete. Eigentlich dachte sie, dass Kiriko in Begleitung kommen würde, doch die Mittelschülerin kam alleine.

„Wollen wir dann, Yuna-chan?", fragte Hikari.

Rasch tauschten die anderen Mädchen einen Blick aus, wobei Kiriko leicht mit den Schultern zuckte, ehe sie nachhakte: „Was habt ihr denn vor?"

„Wir wollen zum Manga-Laden. Magst du Mangas?"

Die Kleine grinste. „Gibt es eine Japanerin die Mangas nicht mag?"

„Da bist du also. Ich dachte schon du versetzt mich."

Alle drei Mädchen wandten sich um und fanden sich einem jungen Mann gegenüber, der seine schwarzen Haare kurz trug und ein glattrasiertes Kinn hatte. Innerlich jubelte Yuna, denn er sah wie aus dem Ei gepellt aus. Schon die letzten beiden Male, als sie ihn getroffen hatte, war ihr dies aufgefallen.