109 After-School-Talk (Gegenwart)

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„Rin. Es tut mir leid!", beteuerte Yuna nach dem Training, als sie ihr zur Umkleidekabine folgte.

„Schon gut. Du kannst nichts dafür, dass ich nachlässig war."

„Trotzdem. Ich habe dich schlecht vor Niimura-senpai und dem Sensei aussehen lassen. Das tut mir wirklich leid."

„Mach dir keinen Kopf deswegen. Vielleicht bin ich wirklich etwas eingebildet." Grinsend fuhr sich Rin durch die schweißnassen Haare. „Hattest du etwas Spaß?"

Yuna überlegte kurz, dann nickte sie lächelnd. „Ja. Irgendwie hat es mir wirklich etwas gefehlt."

„Hab ich doch gesagt. Dann kommst du am Mittwoch auch ins Training?"

Die Blauhaarige verdrehte ihre Augen nach oben, während sie nachdachte. „Ich denke schon. Wenn nichts dazwischen kommt."

Rin hob eine Braue. „Was sollte dazwischen kommen?"

Yukikos Gesicht blitzte in ihrem Geist auf, worauf sie die Augen zusammen kniff. „Ach ... man kann nie wissen."

„Was hältst du von Aizawa?", fragte die Brillenträgerin, während sie die Tür der Umkleidekabine aufstieß.

„Ist das nicht offensichtlich? Ich kann sie nicht ab."

„Gibt es einen Grund? Außer, dass sie sich an Wada-san 'ranmacht?"

„Ich bin auf ihre Haarfarbe eifersüchtig?"

Ungläubig blinzelte Rin ihre Freundin an. „Im Ernst?" Als nun Yuna eine Braue hochzog, musste sie loslachen. „Alles klar. Ich dachte schon."

„Ich hab einfach ein schlechtes Gefühl bei ihr", gab die Blauhaarige zu.

Nickend erwiderte Rin: „Geht mir genauso. Irgendwas stimmt nicht mit ihr." In ihren Gedanken fügte sie noch etwas an, dass sie aber nicht aussprechen wollte.


Außerhalb des Schulgeländes trennten sich ihre Wege. Yuna ging auf direktem Weg zur Pension. Sporadisch sah sie sich um, doch sie konnte ihre Feindin nirgends entdecken. Sie war überzeugt davon, dass Yukiko ganz bestimmt nicht aufgeben würde. Sie lauerte irgendwo auf eine Gelegenheit.

Während sie nach Hause schlenderte, zog sie ihr Handy hervor und checkte ihre Nachrichten. Sie überlegte sich kurz, ob sie Hikari schreiben sollte – nur um sicherzugehen, dass sie nicht mit Yukiko abhing.


„Yuna Masuda", erklang es aus einer Seitengasse und alarmiert zuckte das Mädchen zusammen. Sie starrte die Person an, welche sie mit zwei rotglühenden Augen musterte.

„Wer sind Sie?" Der Oni erschien in einer komplett menschlichen Gestalt. Nur die Augen verrieten ihn. Seine rechte Hand wanderte zu seinem linken, kleinen Finger, dem zwei Glieder fehlten.

„Mein Name ist Kimura. Mir wurde mitgeteilt, dass Sie ein Problem haben."

Argwöhnisch blickte Yuna ihn an, dann sah sie sich um, ehe sie zu ihm in die Gasse ging. „Wer schickt Sie?"

„Eine gemeinsame Freundin. Wo drückt der Schuh?"

„Hören Sie, Kimura-san. Ich will Narusegawa-san nicht zur Last fallen. Ich regle das selber."

Ein tiefes Schmunzeln erklang von ihm. „Anscheinend nicht, sonst wäre ich nicht hier."

„Kenji hat sich schon einmal eingemischt und es nur schlimmer gemacht."

Kimura kniff seine Augen zusammen. „Tanaka? Der Sheriff?"

„Wer denn sonst?" Ungläubig rollte Yuna mit den Augen. „Ich kümmere mich selbst um Yukiko."

Onijägerin Yuna 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt