Onijägerin Yuna 2

66 Shopping für Anfängerinnen (Gegenwart)

Während der Fahrt mit der Straßenbahn ins Stadtzentrum hielt Yuna ihr Handy in der Hand. Sie hatte sich die Kopfhörer in die Ohren gestopft und lauschte 'Hikaru Nara' von Goose House, das Opening Theme des Animes 'Shigatsu wa Kimi no Uso'. Dabei summte sie leise mit und tippte eine Nachricht an Nisha.

    Bin unterwegs. Wo treffen wir uns?

Sie wartete einen Moment und sah dann aus dem Fenster, doch sogleich vibrierte ihr Gerät.

Wir wollten uns beim großen Einkaufszentrum treffen. Hikari will sich noch eine CD kaufen.

    Ich treff euch dort.

Wann bist du da?

    20 Minuten

Okay. Bis später. =^.^=

Die Blauhaarige steckte ihr Handy wieder in ihre Umhängetasche, wobei sie mit ihrer Hand das Kampfmesser streifte.

Ob ich heute noch auf die Jagd gehen kann? Vielleicht auf dem Nachhauseweg?

Sie verspürte das unangenehme Kribbeln in ihrem Bauch. Sie konnte nicht einschätzen wie lange sie noch hatte, bevor es schlimmer werden würde. Es war dringend nötig möglichst bald zu jagen, und dabei ordentlich Beute zu machen. Entweder musste sie in den großen Wald oder den verlassenen Vergnügungspark gehen.

Yuna spazierte von der Haltestelle zum Einkaufszentrum hinüber. Auf dem Vorplatz waren viele Menschen, die geschäftig ihren Tätigkeiten nach gingen, unterwegs. Sie überflog den Platz auf der Suche nach ihren Freunden. Vielleicht wäre ein präziserer Treffpunkt schlauer gewesen. Dann fiel ihr eine weiß-blaue Schuluniform auf, und als sie das Mädchen musterte, erkannte sie Nisha Narusegawa. Die Blauhaarige zog ihre linke Braue hoch und hielt kopfschüttelnd auf die Klassensprecherin zu.

„Wieso trägst du deine Schuluniform?", wunderte sich das größere Mädchen.

„Hey, Yuna-chan!" Blinzelnd sah das Katzenmädchen an sich herab. „Ist das falsch?"

„Na ja ... heute ist keine Schule. Trag doch Freizeitklamotten." Yuna blieb neben ihrer Freundin, welche ihre Kleidung musterte, stehen.

„Ich habe gar keine anderen Klamotten. Na ja ... meine Sportsachen, aber sonst." Sie hakte an ihrem Kragen ein und zog daran. „Ich hasse sogar die Schuluniform."

Das Masuda-Mädchen musste lachen. „Was trägst du denn bitte zu Hause?"

„Nichts."

„Wie nichts?"

Schulterzuckend antwortete die Grauhaarige: „Keine Kleidung. Wenn ich nicht irgendetwas mache, dann nehme ich meine Katzenform an. Und Katzen tragen keine Kleider."

Yuna errötete, als sie sich die Klassensprecherin nackt vorstellte. „Puh."

„Ist das so verrückt?!", fragte Nisha rasch mit sorgenvollem Blick.

„Keine Ahnung. Ich meine ... du bist nun mal kein Mensch." Sie verdrehte nachdenklich ihr Auge. „Kitsune latscht ständig in einem Kimono herum. Selbst als Fuchs."

„Da schwitzt er doch sicher sehr."

Das größere Mädchen winkte ab. „Ach was. Der faule Sack hängt eh den ganzen Tag nur vor der Glotze herum."