Onijägerin Yuna 2

54 Ein französischer Abend 2 (Gegenwart)

Zwar ist dir schon das ganze Buch gewidmet, aber ohne dich gäbe es keine Yuna. Und ohne Yuna keine Buchreihe, die uns alle erfreut. XD

Danke, dass du diese Welt mit deiner Anwesenheit und Kreativität beehrst. ^^ Alles gute zum Geburtstag, Monster. *umknuddel* XD

---

„Das ist wirklich schräg, wenn man euch so zuhört", gestand der Polizeichef.

Sein Date schmunzelte. „Es ist eine wunderbare Sprache."

„Wann hast du Französisch gelernt?"

„Kurz nachdem ich als Hostess angefangen hatte. Meine Chefin legte mir nahe eine Fremdsprache zu lernen und mir ein Image aufzubauen."

Er zog die Stirn kraus. „Weshalb?"

„Es gibt unzählige, hübsche Mädchen, die glauben das schnelle Geld machen zu können, oder die hoffen so einen wohlhabenden Mann zu finden. Du musst dich abgrenzen und etwas zu bieten haben." Sie deutete auf ihre Haare. „Also habe ich mir die Haare rot gefärbt und trage diesen Pixie-Cut. Und dann lernte ich Französisch."

„Also mir gefielst du mit langen, schwarzen Haaren besser", gab der Polizeichef zu.

„Du bist ja auch ein Langweiler."

Ein Kellner brachte ihnen eine Flasche Wein an den Tisch, entkorkte sie und schenkte Kyo einen Schluck ein. Dieser zog eine Braue hoch und sah den Kellner an.

Über die Unbeholfenheit ihres Dates konnte Ayumi nur kichern. „Du sollst probieren."

„Oh." Rasch stürzte der Gast den Schluck hinunter.

„Garçon." Die Hostess schob ihr Glas zu ihm. „S'il vous plaît." Nickend schenkte er ihr einen Schluck ein. „Merci." Sie zog das Glas zurück, hob es an und hielt ihre Nase hinein.

Genießerisch nahm sie eine Nase voll, um danach den Schluck zu trinken. Sie ließ den Wein auf ihrer Zunge zergehen und sog noch etwas Luft ein. Nach dem ersten, leicht fruchtigen Eindruck, schmeckte sie den herben Alkohol, ehe sich ein pelziges Gefühl auf ihre Zunge legte und ein erdiges Aroma im Abgang folgte. Sie liebte diesen Rotwein, deshalb hatte sie ihn auch ihrem Date empfohlen. Leider hatte sie ihn in Sachen Etikette überschätzt.

„Bon." Sie nickte dem Kellner zu, der nun in beide Gläser einschenkte.

„Wow. Du kannst das richtig gut. Sieht genau so aus wie bei diesen anderen Snobs", kommentierte der Polizeichef.

„Das ist keine Show, Kyo-kun. Es geht um den Genuss." Sie nahm einen weiteren Schluck Wein zu sich. „Du trinkst nicht einfach ein Glas Wein. Du genießt es. Du musst den Tropfen auf deiner Zunge zergehen lassen und ihn analysieren. Lausche seiner Geschichte."

„Ich trinke ihn lieber und lausche deiner lieblichen Stimme, Ayumi-chan."

Lächelnd legte sie den Kopf schief und strich sich durch die Haare. „Na zumindest bist du nicht völlig hoffnungslos."

Während sie miteinander plauderten, warf der Polizeichef immer mal wieder einen Blick in eine andere Richtung. Er und sein Date schienen wirklich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Er war sich nicht sicher, ob es an seiner Stellung oder ihrem Beruf lag, doch sie zogen Aufmerksamkeit auf sich.

Er betrachtete die wunderschöne Frau an seinem Tisch, die gestenreich eine Erzählung darlegte. Sie war so anders als die Frauen, die er bisher gedatet hatte. Er hatte sich immer eine graue Maus gewünscht, die ihm als Ruhepol diente, doch seit er Ayumi bei der Aufbahrungszeremonie von Yoshiro Takagi getroffen hatte, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf.