123 Für meine beste Freundin (Gegenwart)

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Yuna konnte ihre beste Freundin nur teilweise sehen, weil die Eis-Oni ihr Blickfeld versperrte, doch die Augen der Schwarzhaarigen waren weit aufgerissen. Mit wankendem Kopf schaute sich Hikari um, und als sich ihre Blicke trafen, verzog sie den Mund, woraus ein Rinnsal Blut floss.

„Hikari!", schrie Yuna und schlug Yukiko mit aller Kraft von sich runter. Sie rappelte sich auf und wollte losrennen, als sie am Knöchel gepackt wurde und mit dem Gesicht voran auf den Boden aufschlug. Sie hob ihren Blick wieder und konnte nun sehen, dass ein Eisstachel aus Hikaris Brust aufragte. Die Schwarzhaarige weinte und röchelte nach Luft, während sie Yuna anstarrte.

„HIKARI!", schrie die Jägerin erneut und trat nach ihrer Gegnerin. „Wir müssen ihr helfen!"

„HALT DIE KLAPPE!", kreischte Yukiko und zerrte weiter an ihr.

„Sie stirbt!"

Abrupt stoppte die Eis-Oni und sah zu Hikari hinüber, welche sowohl aus ihrer Brustwunde, als auch aus ihrem Mund blutete. „Oh Gott. Nein", hauchte sie.

Yuna sprang auf und rannte hinüber. „Oh Gott. Hikari, halt durch!" Sie sah kurz zu Yui hinüber, die sich hingelegt hatte und versuchte über den Boden zu robben.

Scheiße, was soll ich tun?

Sie schielte zu Nisha, die noch immer den Eis-Golem beschäftigte. Sie blickte wieder Hikari an, welche hastige, kleine Atemzüge machte.

„DAS IST ALLES DEINE SCHULD!", schrie Yukiko, die sich erneut auf Yuna stürzte und sie zu Boden riss. Sie schlug wieder auf die Jägerin ein, während sie brüllte: „WÄRST DU DOCH SCHON LANGE VERRECKT!"

„Hör auf! Wir müssen sie retten!" Die Oberschülerin versuchte die Angriffe zu unterbinden, doch die Oni war völlig in Rage geraten.

„ICH TÖTE DICH!" Sie wälzten sich wieder über den Boden. Bei jedem Atemzug kam ein leises Pfeifen von der Schwarzhaarigen herüber. Yuna trat ihre Gegnerin ein paar Mal und boxte sie, doch gegen die entfesselte Kraft des Monsters konnte sie einfach nicht bestehen.

Sie wälzten sich erneut herum, worauf Yuna wieder auf dem Rücken lag und Yukiko auf ihr hockte. Die Jägerin streckte ihren Hals, um ihre beste Freundin zu sehen, welche noch atmete. „Halt durch, Hikari!" Sie griff wieder in das Gesicht der Eis-Oni, doch diese packte ihre Hand und presste sie auf den Boden.

„Jetzt ist Schluss." Ein Eisklumpen bildete sich und hielt die Hand fest auf dem Boden. „Siehst du nicht, dass du alle tötest, die dir etwas bedeuten?", zischte Yukiko. „Deine Schwester wird auch noch sterben, wegen dir!"

„Nein!", erwiderte Yuna. Die Eis-Oni packte auch noch ihre andere Hand und fror sie auf die gleiche Weise am Boden fest. „Nein!"

„Zeit zu sterben, Masuda!"


Yukiko richtete sich auf und presste wieder ihre Hände auf das Gesicht der Jägerin. Yuna schüttelte sich und schrie, während sie mit ihren Füssen auf dem Boden schabte. Sie schielte wieder zu Hikari, doch diese schaute leblos herüber, während Blut über ihr Kinn floss.

Mit tränenden Augen starrte Yuna in die hasserfüllten Augen ihrer Gegnerin. Sie hatte schon wieder versagt. Nach Yoshiro starb jetzt auch noch Hikari wegen ihr. Und wenn Yukiko durchdrehte, würde sie sicher auch noch Yui und Nisha töten. Und es gab nichts das sie tun konnte. Ihre kläglichen Versuche sich zu befreien waren zum Scheitern verurteilt.


Das Gesicht der Oni war vor lauter Hass völlig verzerrt. „Ja! Stirb!", hauchte sie aufgeregt. Dann riss Yukiko ihre Augen auf und schnappte nach Luft, bevor die Spitze des Katanas von hinten durch ihren Kehlkopf getrieben wurde.

Onijägerin Yuna 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt