Kapitel 3

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Auf der Toilette angekommen stütze ich mich erstmal auf dem Waschbeckenrand ab und atme durch um meinen rasenden Puls wieder unter Kontrolle zu bringen. Zum Glück bin ich alleine, denn es hat längst geklingelt, aber das ist mir gerade so egal.

Ich hasse Ryan. Ich hasse dieses selbstgefällige Arschloch. Was bildet er sich bitte ein, dass es mich kümmert was damals geschehen ist? Ganz sicherlich nicht.

Warum bist du dann kurz vorm heulen und so ausgerastet?

Weil ich...ich. Man, keine Ahnung. Das wird aber nicht nochmal passieren. Fuck, damit habe ich ihm gerade nur Bestätigung gegeben.

Wütend schlage ich auf den Waschbeckenrand, wodurch ein stechender Schmerz durch meine Hände fährt.

Ich hasse Ryan! Ich hasse ihn für alles was er mir angetan hat! Ich hasse ihn dafür mich in ihn verliebt gemacht zu haben! Ich hasse ihn dafür, dass er mit mir geschlafen hat! Ich hasse ihn dafür, dass er so gut im Bett ist! Ich hasse ihn für jede einzelne Lüge die er mir aufgetischt hat!

Als ich damals mit ihm ins Bett gestiegen bin, war mir klar was für ein Junge er war. Ich war mir bewusst das er nur das eine von mir wollte und mir war klar, dass alles was er mir erzählen würde nur dazu dienen würde mich gefügig zu machen und es war mir egal. Ich wollte nur meinen Spaß mit ihm haben und den hatte ich die ersten Monate auch. Egal wann, egal wo wir haben ständig miteinander geschlafen und es war gut. Sehr gut, sonst hätte es nicht so lange angehalten. Aber irgendwann hat sich etwas verändert, wir haben uns öfter und leidenschaftlicher geküsst und der Sex hat sich nicht nur ums ficken gedreht. Dann habe ich angefangen zu glauben, ich habe ihm geglaubt, denn ich dachte mir was wäre wenn. Und dann hat der Arsch mir mein Herz gebrochen.

Schnell wische ich die Träne aus meinem Gesicht und hoffe, dass sie keiner gesehen hat.

Du bist alleine. Du willst dir deine Gefühle nur nicht eingestehen.

Klappe auf den billigen Plätzen!

Erneut versuche ich meine Atmung unter Kontrolle zu bringen und schließe meine Augen.

Tief ein und aus.

Danach werfe ich einen Blick in den Spiegel und blicke in mein Emotionsloses Gesicht.

Perfekt. Jetzt kann ich zum Unterricht.

Langsam und gelassen verlasse ich die Mädchentoilette und laufe über den leeren Flur zu meinem Matheraum. Mathe mit Rutherford, na super.

Gelangweilt klopfe ich an die Tür und höre ein grimmiges Herein.

„Ah Miss Davis, wie schön, dass sie uns auch nochmal beehren!", faucht mich der alte Sack an.

„Sorry.", antworte ich ihm nur gelangweilt und laufe auf einen freien Platz. Dabei gucke ich jetzt das erste Mal zu der Klasse und blicke in das braun von der letzten Person die ich jetzt sehen wollte. Selbstgefällig guckt er mich an, ich jedoch ignoriere nur seinen Blick und setzte mich in die Mitte ans Fenster. Neben mir sitzt Jack, der mir nur einen mitleidigen Blick zu wirft, welchen ich ebenfalls ignoriere. Zum Glück sitzt Ryan dies Mal ganz hinten in der Ecke, auf der anderen Seite des Raumes, neben meinem Bruder. Auch Masons fragende Blicke ignoriere ich und widme mich ganz dem Geschwafel des alten Sackes.

Nach 90 qualvollen Minuten, in denen Mr. Rutherford irgendwas von Trigonometrie erzählt hat und ich andauernd von Ryan provozierend angegrinst wurde, stürme ich mit Jack aus dem Raum und wir laufen zusammen in die Cafeteria. Auf dem Weg unterhalten wir uns über Suits, da wir die Sendung beide lieben.

„Scheinst ja wieder besser drauf zu sein.", schubst er mich spielerisch von der Seite an.

„Irgendwer muss ja hier den Erwachsenen spielen und darüber stehen.", antworte ich ihm, wodurch er anfängt zu lachen und ich mit einsteige.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now