Kapitel 41

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Ich habe ihn geküsst.

Richtig geküsst, aus freien Stücken und er hat es erwidert.

Er hat sich bei mir entschuldigt. Zwar nicht für alles, aber ich habe ihn ja auch nicht zu Wort kommen lassen. Meine Hormone sind in diesem Moment mit mir durchgegangen. Ich konnte es einfach nicht aufhalten. Und ich bin froh darüber, denn es war die beste Entscheidung, welche ich seit langem getroffen habe.

Nach dem Kuss habe ich noch seine Hand verbunden und wir haben geredet. Einfach nur geredet. Er und ich. Das fühlt sich so unwirklich an. Ich meine wie lange ist es her, dass wir mal ein normales Gespräch geführt haben oder miteinander lachen konnten? Eigentlich zwei Jahre. Naja bis gestern. Wir haben zwar nicht direkt viel gesagt oder gelacht, aber es war trotzdem sehr intensiv. Leider musste ich dann zur Arbeit und auch er hatte noch 'etwas' zu erledigen. Ich glaube jeder kann sich denken, was er damit gemeint hat. Da ich keine Lust auf Streit hatte, habe ich nichts weiter dazu gesagt, auch wenn es mich noch immer mehr als nur stört.

Jedenfalls konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen, da ich viel zu aufgeregt gewesen bin. Langsam sollte ich jedoch mal wieder einen normalen Schlafrhythmus bekommen, denn so kann es nicht weiter gehen. Dennoch schlägt mein Herz noch immer wie wild in meiner Brust. Ich bin nicht nur aufgeregt, weil wir uns geküsst haben und es diesmal anders gewesen ist, sondern auch, weil ich keine Ahnung habe, wie ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten soll. Es ist klar, dass wir noch lange nicht wieder da sind, wo wir einmal waren, aber es ist besser. Unser ganzes Verhältnis ist besser. Bloß, wie gehe ich jetzt damit um? Ich meine, soll ich ihn einfach ignorieren und nicht beachten, normal mit ihm reden oder vielleicht doch etwas aufgeschlossener sein? Ich habe keine Ahnung! Und Gab kann ich auch nicht fragen, da ich ihm noch nichts erzählt habe. Irgendwie möchte ich es für mich behalten. Ich will nicht, dass andere davon erfahren, denn jetzt haben er und ich eine Sache die uns verbindet und nur uns gehört. Okay, es ist nur ein dämlicher Kuss, aber es ist trotzdem eine große Veränderung.

Mit meinem Dauer Grinsen auf den Lippen stehe ich auf und mache mich für die Schule fertig. Auf dem Weg zur Schule hat mich Mason die ganze Zeit gefragt, was los ist, da ich nur grinse, doch ich habe ihn einfach ignoriert. Ich bin heute mit Mason gefahren, da ich mich selbst nicht dazu in der Lage fühle, um selbstständig Auto zu fahren und ich meine Mitmenschen dieser Gefahr nicht aussetzten will.

Vor der Schule halten wir an und steigen gemeinsam aus.

„Wie lange ist es her, dass wir zusammen zur Schule gefahren sind?", fragt Mason mich lachend und ich stimme mit ein. „Keine Ahnung, aber zu lange!"

„Du willst ja immer mit deinem eigenen Auto fahren, Schwesterchen."

„Ich weiß.", antworte ich grinsend und laufe zusammen mit ihm zu den anderen.

Auf halber Strecke bleibt Mason plötzlich stehen und guckt auf sein Handy. „Hey, Sophia hat mir gerade geschrieben ich hol sie von ihrem Auto ab. Geh du schon mal vor."

Was?! Mason du kannst mich doch jetzt nicht allein lassen! Sie haben mich alle gesehen und winken schon, ich kann jetzt nicht einfach nicht zu ihnen gehen. Aber ohne Mason kann ich Ryan nicht begegnen. Gott, was mach ich denn jetzt?

Mit langsamen Schritten, wobei sich jeder so anfühlt, als wäre er aus Blei, gehe ich auf die Gruppe zu und ziehe nochmal nervös an meiner Lederjacke.

Tief durchatmen!

„Hi.", sage ich ganz unbeholfen und stelle mich in den Kreis. Anscheinend sind sie gerade in irgendein Gespräch vertieft, deshalb höre ich ihnen nur stumm zu.

„Ich habe gehört, dass er im Krankenhaus liegt.", sagt Lucy ganz aufgeregt und flüstert ein wenig.

„Oh Mann. Alter, musstest du ihn so zusammen schlagen?", fragt Aidan Ryan und guckt ihn dabei an.

Bad Boys BattlefieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt