Kapitel 17

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Die Warme Sonne, welche auf meine Haut scheint kitzelt mich augenblicklich wach. Ich bin es überhaupt nicht gewohnt, von der Sonne geweckt zu werden. In meinem Zimmer lasse ich Abends immer die Rollos runter, womit es morgens Stock Finster ist.

Mürrisch drehe ich mich auf die andere Seite und gucke auf mein Handy. Es ist gerade mal 6 Uhr morgens. Stöhnend lege ich mein Telefon zurück und fahre mir genervt durch meine Haare.

Aber, warte!

Es ist grade mal 6, das heißt Grandma ist noch nicht wach! Sofort schießt mir eine tolle Idee in den Kopf, wodurch ich euphorisch aufstehe und nach unten laufe.

Langsam öffne ich die Schlafzimmertür meine Grandma mit meinem Ellenbogen, da ich ein Tablett in den Händen halte. Auf diesem befinden sich 2 Tassen Café, Brötchen, Marmelade, Butter, Weintrauben und Erdbeeren. Zufrieden über mein Werk stelle ich das Tablett vorsichtig neben meine Granny auf ihr Bett. Danach laufe ich auf die andere Seite des Bettes und beuge mich zu ihr herunter, wo ich einen sanften Kuss auf ihrer Wange platziere.

„Granny, aufwachen.", flüstre ich ihr liebevoll ins Ohr und stelle mich wieder aufrecht hin.

Zaghaft öffnet sie ihre Augen und schenkt mir ihr wunderbares Lächeln. Danach richtet sie sich auf und erblickt das Frühstück, welche ich ihr ans Bett gebracht habe.

„Oh Elisabeth, das wäre doch nicht nötig gewesen.", sagt sie gerührt, wodurch ich noch mehr Grinsen muss.

„Doch, doch Granny und jetzt mach Platz ich will auch etwas essen."

Zusammen kuscheln wir uns unter ihre Decke und fangen an zu frühstücken. Lange Zeit schweigen wir still vor uns hin. Es herrscht jedoch eine angenehme Stille, bis Granny diese unterbricht.

„Ich weiß nicht, ob ich es dir schon mal gesagt habe. Aber Elisabeth Rosalie Davis du bist der gütigste Mensch der mir je untergekommen ist. Und bevor du mich jetzt unterbrichst und behauptest das Gegenteil zu sein, hör mir erst mal zu. Auch wenn du der Außenwelt vielleicht nur eine kalte Maske zeigst, bist du trotzdem der wärmste Mensch dieser Welt. Sobald du jemanden in dein Herz geschlossen hast, musst du diese Person immer und sofort anlächeln, du kannst gar nicht anders. Egal wir traurig oder alleine du dich fühlst, du willst immer, dass sich alle in deiner Umgebung wohl fühlen und schenkst ihnen deshalb deine Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge. Sogar Ryan. Denn egal was du behauptest oder wie schlecht du über ihn sprichst, sobald ihn jemand angreift verteidigst du ihn. Und genau deshalb weiß ich, dass du diesen jungen über alles liebst. Denn du suchst Ausreden für die Weise auf die er dich verletzt hat. Und genau das macht dich zu der gütigsten Person auf der Welt. Er bräuchte dir nur 3 kleine Worte sagen und du würdest alles vergessen und vergeben und ihn sofort wieder mit deinem ganzen Herzen lieben. Oder das hier Elisabeth. Du erinnerst dich daran, dass dein Grandpa mich jeden Tag mit Frühstück und einem Kuss geweckt hat und du schenkst mir eben mal so dieses unglaubliche Gefühl, von dem ich dachte es nie wieder zu fühlen...Auch wenn du der Meinung bist eine gemeine, böse und kalte Person zu sein, die es nicht verdient glücklich zu sein, irrst du dich. Denn genau das macht dich so perfekt und so gut."

Mittlerweile sind mir meine Tränen in die Augen gestiegen und ich gucke meine Grandma sprachlos an. Sowas wundervolles hat mir noch nie jemand gesagt. Meine Grandma hat gerade in meine Seele geblickt und mit jedem Wort Recht. Mit jedem einzelnen...

„Ich liebe dich so sehr.", antworte ich auf ihre kleine Ansprache.

„Ich dich auch mein Engel."

Und sofort schließe ich meine Arme um sie. Meine Grandma ist einfach so großartig. Ich wünschte sie wäre nicht so allein, ich wünschte mein Grandpa wäre noch da, um sie glücklich zu machen, ich wünschte ich könnte ihr alles geben was sie braucht. Sollte meiner Grandma je etwas Schreckliches passieren, dann weiß ich nicht ob ich dies überleben werde.

Nach unserem langen Frühstück hat mich Grandma wieder nach Hause gefahren. Weshalb ich mich jetzt im Auto von ihr verabschiede.

„Es war mal wieder wundervoll bei dir.", sage ich nun und drehe mich in ihre Richtung.

„Es war mal wieder wundervoll dich zu sehen.", antwortet sie mir und schließt mich danach in ihre Arme.

„Ich habe dich lieb, bis zum nächsten Mal!", ist das letzte was ich sage bevor ich aus ihrem Wagen steige und auf unser Haus zu laufe. Während ich in meiner Tasche nach meinem Schlüssel suche, drehe ich mich noch ein letztes Mal zu meiner Granny und winke ihr zum Abschied, während sie unsere Auffahrt verlässt. Danach drehe ich mich wieder zur Haustür und schließe sie auf.

„Hey, bin wieder da.", rufe ich durch das Haus. Als ich keine Antwort erhalte zucke ich nur mit den Achseln und laufe nach oben auf mein Zimmer. Anscheinend ist keiner Zuhause oder Ryan und Mason sind mal wieder am Zocken und haben nichts gehört.

Immer noch müde, da ich um 6 wach geworden bin, laufe ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Verträumt stelle ich die Reisetasche auf mein Bett und fange an sie auszupacken, bis ich Masons Stimme war nehme, wie er vor sich her flucht. Also sind sie eindeutig am Zocken. Typisch.

Während ich weiterhin die Sachen auf mein Bett lege, höre ich wie Masons Zimmertür aufgeht und darauf Mason an meinem Zimmer vorbei nach unten läuft. Danach höre ich weitere Schritte im Flur und drehe mich zu meiner noch immer offen stehenden Tür.

Ryan läuft gerade vorbei und kommt auf einmal direkt in mein Zimmer und läuft auf mich zu.

„Was willst du?", frage ich ihn nur verdutzt, da er gerade Wegs mit einem Zielsicheren Blick auf mich zukommt.

Doch bevor ich realisieren kann, was geschieht, nimmt er plötzlich meinen hinter Kopf in seine Hände und presst gierig seine Lippen auf meine. Völlig geschockt weite ich meine Augen, erwidere den Kuss jedoch sofort, da er seine Lippen mit einer solchen Zärtlichkeit auf meine legt, dass ich gar nicht anders kann.

Im Gegensatz zu gestern ist dieser Kuss nicht wild oder stürmisch, obwohl er trotzdem leidenschaftlich ist, sondern so liebevoll. Er küsst mich so, als würde ich jede Sekunde verschwinden.

Völlig aufgelöst und nach Luft schnappend lösen wir wieder unseren Kuss. Doch ich lasse meine Augen noch geschlossen, da ich es noch immer nicht realisieren kann.

„Ich konnte nicht anders.", raunt er mir schwer atmend gegen mein Gesicht und nimmt danach wieder seine Hände von meinem Kopf.

Noch bevor ich etwas erwidern kann verschwindet er aus meinem Zimmer und lässt mich völlig verwirrt zurück.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now