Kapitel 14

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„Ellie, ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass in 2 Wochen die Hochzeit von Katherine und Peter stattfindet und du bitte nichts anderes planst!"

Meine Mutter hat mich nach der Schule sofort abgefangen und mir mal wieder eine Standpauke über mein Verhalten gehalten. Da ich ja anscheinend mache was ich will und nie Bescheid sage wo ich bin.

Sie hat ja auch Recht. Du gehst wann es dir passt und kommst manchmal erst Tage später nach Hause ohne anzurufen.

Ja, aber Mason ist genauso schlimm. Außerdem bin ich alt genug und auch viel zu Selbstständig um meine Eltern noch um Erlaubnis zu fragen, weshalb ich ehrlich gesagt nicht verstehe wo das Problem meiner Mutter liegt.

„Ja Mom, ich werde schon nicht die Hochzeit meiner Groß Cousine verpassen...", antworte ich ihr nur augenverdrehend.

„Ich wollte es ja nur gesagt haben, bei dir weiß man ja nie."

„Was soll das denn jetzt schon wieder heißen? Ich dachte wir hätten dieses Thema...", frage ich sie nur empört.

„Elisabeth Rosalie Davis, es ist die erste Schulwoche und du warst schon wieder mehrerer Nächte nicht Zuhause. Ich weiß, dass du und Mason ziemlich eigensinnig seid, aber denk doch bitte an deine Schulnoten. Das ist schließlich dein letztes Jahr. Ich will doch nur, dass du Harvard auch schaffst." Während meine Mom meine Hand hält guckt sie mir zärtlich in die Augen. Meine Mutter ist einfach viel zu gut für diese Welt. Ich kann mich so glücklich schätzen sie und ihr großes Herz zu haben.

„Ach Mom, mach dir keine Sorgen. Es ist die erste Woche und ich kümmre mich schon um alles, das weißt du doch. Sonst wäre ich letztes Jahr auch nie eine der Jahrgangsbesten gewesen.", antworte ich ihr mit einer ruhigen und lieben Stimme.

„Mein Schatz, ich will doch nur dein bestes und ich weiß doch, dass du das schaffst. Du bist schließlich meine Tochter.", grinst sie mich an. Auch wenn meine Mom viel gutmütiger ist als ich, weiß ich von wem ich diese Selbstverliebtheit habe.

„Natürlich.", antworte ich ihr lachend und drücke sie ganz fest.

Während meine Mom mich in ihren Armen hält und ich ihre Wärme spüre, verschwindet mein Lächeln. Dieser fürsorgliche und nahe Körperkontakt blieb mir die letzten Monate ziemlich fremd. Auch wenn ich mich des Öfteren mit irgendeinem Typen vergnügt habe und diesem ziemlich nah war, fehlte dort jegliche Liebe. Somit kann man diesen Körperkontakt irgendwie nicht zählen, weshalb ich meine Arme fester um den Körper meiner Mutter schlinge. Ich liebe meine Mom so sehr und ich hasse mich selbst dafür sie zu enttäuschen, indem ich mich wie eine Schlampe verhalte. Aber manche Sachen kann man nicht mehr ändern und genauso kann ich den Menschen nicht ändern, der ich heute bin. Obwohl ich mir wünschte meine Mom stolz machen zu können. Ich weiß wie sehr sie sich ein braves kleines Mädchen gewünscht hat. Eine Tochter mit der sie sich die Nägel lackiert, Shoppen geht, Liebesfilme guckt und die ihr von ihrem Liebesleben erzählt. Einfach eine Tochter die wie eine beste Freundin für sie ist. Stattdessen hat sie mich bekommen. Ein Mädchen das sich auf irgendwelchen Partys von fremden Typen ficken lässt, sich betrinkt und rumläuft wie eine Prostituierte. Mal davon abgesehen, dass ich meiner Mutter eigentlich gar nichts erzähle oder anvertraue. Nicht weil ich ihr nicht vertraue, sondern nur weil ich mich schäme. Ich könnte meiner Mom nie von Ryan erzählen oder von den Bars, Clubs und Partys. Und schon gar nicht von meiner tiefen Traurigkeit.

Meine Mom streichelt mir mittlerweile über den Kopf und mich überkommt ein Gefühl von Geborgenheit. Dieses Gefühl was nur eine Mutter einem geben kann, habe ich schon so lange nicht mehr gefühlt. Ich bin damals von dem einen auf den anderen Tag Erwachsen geworden und habe mich stark von meiner Familie distanziert, zumindest was das körperliche angeht. Früher hat meine Mom mich noch des Öfteren in den Schlaf gestreichelt, indem sie mit ihren warmen Händen behutsam über meinen Rücken gefahren ist. Doch heute kommt es sehr selten vor, dass wir irgendeine Art von fürsorglichem Körperkontakt haben. Weshalb ich meine Augen schließe und ihren Geruch einsauge. Der Geruch meiner Mutter ist mein liebster auf der Welt (abgesehen von dem der anderen Person). Ich fühle mich dann sofort sicher und geborgen und zur Abwechslung mal nicht allein. Ich glaube das ist ein weiterer Grund warum ich Ryan so sehr hasse, weil sein Geruch der einzige ist der mir genau das gleiche geben kann.

Bad Boys BattlefieldWhere stories live. Discover now