Kapitel 36

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Ich frage mich was Matthew vorhin zu Ryan gesagt hat. Die beiden standen auf dem Schulhof und haben sich ziemlich hitzig unterhalten. Natürlich hat Ryan ihm gedroht, aber Matthew scheint sich gut geschlagen zu haben, denn einmal ist Ryan jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Es interessiert mich wirklich, was Matthew gesagt hat, um Ryan in einen solchen Zustand zu versetzen. Das Problem ist nur, dass ich keinen von beiden danach fragen kann. Ryan würde es mir nicht sagen und Matthew wüsste dann, dass er nur ein Mittel zum Zweck für mich ist.

Schon die ganze Mathe Stunde über starre ich Ryan an. Er bemerkt es nicht, da er nur Gedankenverloren vor sich hin starrt. Ich würde zu gerne wissen, was ihn so sehr beschäftigt. Mason, welcher neben ihm sitzt, tut genau das gleiche, aber bei ihm kenne ich den Grund. Anscheinend hat er nicht mehr mit Sophia gesprochen. Darum muss ich mich definitiv noch kümmern, ich kann meinen Bruder nicht so sehen. Er hat Augenringe, die tiefer sitzen, als die Brüste meiner alten Geschichtslehrerin. Außerdem stinkt er nach Alkohol, war bestimmt schon seit Tagen nicht mehr duschen und hat sich nicht rasiert. Nicht, dass es schlimm wäre, sich nicht zu rasieren. Ich meine Ryan lässt seine Stoppeln auch öfter stehen, aber Mason hat immer zu der Sorte Typ gehört, die sie sich sofort abrasieren. Obwohl es eigentlich bemerkenswert ist, dass den beiden jetzt schon ein Bart wächst.

Mr. Rutherfords nervige Stimme lenkt wieder meine Aufmerksamkeit nach vorne, in dem er meinen Namen ruft. „Miss Davis da sie ja so aufmerksam zu gehört haben, können sie mir doch sicherlich das Ergebnis der Gleichung sagen!", sagt er grimmig mit einem gewissen Schadenfrohen Unterton.

Zu blöd nur Mr. Rutherford, dass ich dieses Thema schon in den Sommerferien durchgearbeitet habe. „21,25.", antworte ich gelassen und grinse ihn danach an. Sofort verschwindet sein Schadenfrohes Gesicht und verfinstert sich, er murmelt noch irgendwas vor sich hin, was ich allerdings nicht verstanden habe und auch gar nicht will.

Mr. Rutherford müsste doch wissen, dass ich nicht zu der Sorte Schüler gehöre, welche nicht aufpassen, weil ihnen langweilig ist. Ich möchte nach Harvard. Ich wäre ziemlich blöd, wenn ich mich durch meine Hormone von der Schule abwenden würde.

Nachdem es zur Pause geklingelt hat, stehe ich schnell auf und laufe zu Gabriels Raum. Jedoch nicht um Gab abzuholen, sondern eine kleine blonde Gestalt namens Sophia Parker.

„Hey Sophia.", sage ich und lege ihr meinen Arm um die Schulter, sie lächelt mich gequält an und lässt mich von ihr durch den Gang ziehen.

„Ach, zieh nicht so ein Gesicht, ich bin gerade schließlich dabei deine Welt wieder ins grade zu rücken.", sage ich nachdem wir auf dem Schulhof angekommen sind.

„Wie?", fragt sie mich perplex und guckt das erste Mal auf, da sie die ganze Zeit auf ihre Schuhe gestarrt hat. „Nein!", sagt sie panisch, als sie bemerkt, wo ich hingehe.

„Doch!", antworte ich ihr und schleife sie weiter mit mir. „Mason Davis!", rufe ich von weitem, als ich Mason in der Raucherecke sehe. Dieser dreht sich verwirrt um und drückt sofort seine Kippe aus, als er Sophia erblickt.

Ich laufe weiter auf ihn zu und habe Sophia im Schlepptau, welche aufgehört hat sich zu wehren. Natürlich kommt er uns entgegen und muss Schlucken, als er vor mir und Sophia stehen bleibt. Mit dem sehnsüchtigsten Blick, welchen ich je bei meinem Bruder gesehen habe, guckt er sie an. Sophia starrt jedoch wieder auf ihre Schuhe und wirkt ziemlich nervös.

Länger kann ich mir das nicht ansehen und breche somit das Schweigen. „Das ist doch verrückt, ihr zwei liebt euch. Klar Mason du warst ein Arsch und hast viele Fehler gemacht, aber keine Fehler die du ihm nicht verzeihen könntest, Sophia. Und eigentlich hast du ihm doch schon verziehen. Also springt beide über euren Schatten und klärt das, ich will euch nämlich auf Gabs Party am Mittwoch zusammen sehen, verstanden?", sage ich und gucke die beiden ernst an. Danach drehe ich mich um und setzte zum Gehen an.

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