Kapitel 79

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"I'll give you all I have to give"
● Frail Love - Cloves●
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Ein schriller, sich immer andauernd wiederholender Ton, dröhnt in meinem Schädel und verschlimmert den Druck, welchen ich ohnehin schon spüre.

Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, schließe sie allerdings sofort wieder, als mich ein grelles Licht blendet. Beim dritten Anlauf schaffe ich es gegen die penetrante Helligkeit anzukämpfen und observiere mein Umfeld.

Neben mir stehen unzählige Geräte. Eines von ihnen stellt sich als der Übeltäter für meine Kopfschmerzen heraus und zeichnet immer wieder meinen regelmäßigen Herzschlag auf.

Quälend langsam versuche ich mich aufzurichten und muss dabei feststellen, dass ein Schlauch in meiner Hand steckt. Großartig.

Nachdem ich es endlich geschafft habe mich aufrecht in dem Bett hinzusetzten, betrachte ich kritisch den Kittel, welchen ich trage. Ich habe keine Erinnerungen daran, wie ich in das Krankenhaus gekommen bin, noch warum ich eigentlich hier bin.

Neben meinem Bett ist ein Knopf, auf welchem Notfall steht. Diesen drücke ich und warte darauf, dass ein Arzt oder eine Schwester zu mir kommt.

Nach endlosen Minuten steckt endlich ein älterer Herr seinen Kopf durch die Zimmertür. Was wäre, wenn ich gerade am Ersticken bin oder einen Herzanfall hätte? Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute denen hier wegsterben, weil sie ewig brauchen um zu einem zu kommen. Auf dem Knopf stand Notfall und nicht Notfall in 10 Minuten!

„Wie ich sehe sind sie wach.", stellt der ältere Herr das Offensichtliche fest und horcht einmal an meinem Brustkorb.

„Ja.", gebe ich monoton von mir und fühle mich immer schlechter. Ich habe schon die ganze Zeit solche Schmerzen in meinem Körper, aber ich kann nicht wirklich sagen woher sie kommen.

„Wie fühlen sie sich?", fragt er und stellt sich wieder ein Stück von mir weg.

„Beschissen.", antworte ich ehrlich. „Kann ich irgendwas gegen die Schmerzen haben?", frage ich ihn gequält.

Bei meiner Frage nimmt sein Gesicht einen komischen Ausdruck an und verwirrt mich somit völlig. „Woran erinnern sie sich?", fragt er vorsichtig und macht meine Ahnungslosigkeit noch schlimmer.

Ich überlege und gucke dabei durch das Zimmer. Ich war in der Schule, hab mit Gab gegessen, musste auf Toilette...Mein Blick bleibt an einer schwarzen Jacke, welche über einer Stuhllehne neben mir hängt, kleben. Verwirrt runzle ich die Stirn, als ich das Blut auf dieser erkenne.

Plötzlich überkommen mich meine ganzen Erinnerungen. Blut, Anna, Ryan, Blut, Liebe, Blut, Geständnis, Blut, mein Baby.

Mein Baby!

Erschrocken reiße ich die Augen auf und gucke wieder zu dem Doktor, welcher mich immer noch besorgt ansieht. Meine Hand habe ich automatisch beschützend auf meinen Bauch gelegt.

Doch als der Arzt nichts sagt und mich nur mitleidig ansieht, trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Ein Schlag eines harten Schneeballs mitten ins Gesicht, welchen man nicht hat kommen sehen und welcher dadurch noch schmerzvoller ist.

„Mein Baby." Meine Stimme ist nur ein Flüstern, eher vergleichbar mit einem Hauch.

„Es tut mir sehr leid Miss Davis, aber Sie haben ihr Kind verloren. Anscheinend hat der ganze Amoklauf zu viel Stress verursacht."

Die Welt um mich herum hört auf sich zu drehen, während meine Hand noch immer beschützend über meinem Bauch liegt.

Nein, nein, nein! Das darf nicht sein! Warum? Ich wollte mein Baby doch haben. Ich habe mich dazu entschlossen es zu behalten! Ich habe Ryan gerade alles gestanden. Warum ist das Schicksal so grausam? Nein, nein, nein, nein, nein...

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